Neuer Dreher, neues System? Was passt zu wem? Jeder kennt das, nicht auf jedem Dreher, an jedem Tonarm passt ein System, was an nem anderem Dreher oder / & Tonarm hervorragend spielt.
Der PE 1000 ist ein 12 Kg MDF "Flachbrett Spieler", wie viele neuzeitliche Dreher. Der L 78 SÖ & TD 160 besitzen eine klassische Volumenzarge. Der PE einen massiven POM (Polyoxymethylen) Teller, aus diesen Eigenschaften ergeben sich andere Klangeigenschaften & eine ganz andere Dreher Seele.
Der Elli ist eine kraftvolle Schweizer Baumaschine mit äußerst viel Kraft & Saft. Hier punkten auch zarte Systeme wie das Grado Reference Wood, was am PE 1000 sehr schön spielt, doch kommt hier das Wood nicht wirklich zu seiner schönen Strahlkraft. Die China Raketa wird am PE feingliedriger, auch hier fehlt was. Für das MS 16 ist der 1000er dessen Meistro. Doch hier brummt das MI System recht stark, das MS 16 braucht mehr Lautstärke als andere Systeme. Auch bin ich nicht wirklich mit der Nadel bzw. dessen Nadelgummi des MS 16 zu frieden.
Da Rega auch "Flachbrett Spieler" feil bietet, müßte das Rega Exact doch exakt passen? Der 1000er verlangt förmlich nach einem recht kräftigen System. Das Rega Exact ist ein solches.
Zusammen mit einem Freund haben wir die Ohren gespitzt. Mein originales Exact & ein Exact mit einer OM 30 Nadel. Letzteres spielt zwar zarter, sanfter, passt eher zum Elli. Das originale Exact passt wie "Arsch auf Eimer" an den PE 1000. Mit dem Exact bekommt der PE ordentlich Kraft, Saft & das kombiniert mit seiner Feingliedrigkeit. Der PE 1000 kann Baß & das richtig böse, mit dem Exact.
Das MM System Rega Exact spielt leider ein Schattendasein in der Analog Szene, zu Unrecht. Es ist eines der schönsten MM Systeme. Ein sehr großes Plus ist der feste Nadelträger des Exact, das nebenbei.
Ein riesiges Plus ist das minimale Headshell des PE. Durch den Langschlitz & die freie Beweglichkeit des Systemträgers (sobald die zwei Aritierungsmadenschrauben entfernt sind), kann der Überhang exakt & recht fix eingestellt werden. So das der innere & äußere Punkt in Balance liegen. Perfekter gehts nicht.
PE empfiehlt das Vinyl nackt auf den Teller zu legen. Das macht den Klang analytisch & steril. Irgendwie klebt dabei die Bühne am Hintergrund. Mit 3 mm Filz, was auch PE empfiehlt, wirds langweilig. Die kraftvolle L78 Gummiauflage geht schon in die richtige Richtung. Erst mit einer Kork-Gummi-Auflage wirds Musike. Die Bühne steht strahlend im Raum. Zart wie wild. Wildzart, zartwild.
Interessant ist auch, das der PE am Transitor Pre besser spielt als an einer Röhre.
Auch ist mir beim Digitalisieren aufgefallen, das die Aufnahmen in der Dose ulkigerweise fade & dünn erklingen. Ich werde neue Digitalaufnahmen heute mit unterschiedlichen Auflagen neu starten, mal hören wies mit dem Exact wird?
Abschließend, der PE 1000 ist ein sehr guter & vor allem ein hervorragend klingender Dreher. Der in seiner Preisklasse seinesgleichen sucht. Noch kann PE 60 Stück 1000er fertigen, dann ist Schluß mit der Besondersklasse. Der jetzige Tonarm TO 2016, der auch am 2400 € Miracord 90 thront, verschwindet, als auch der 2 Kg POM Plattenteller. Beides fällt dem Rotstift zum Opfer, dafür kommt ein Mitnahmeteller nebst Aluscheibe drauf. Das was den PE 1000 ausmachte, mein Kaufgrund war, ist dann im Duddn. Schade ... Der neue abgespeckte PE 1000 MK II beginnt bei 1600 €, statt wie bisher bei 1400 €. Chance vertan, mit der Besondersklasse.
Ferner mußte ich die 33 Tour korrigieren, die lief zu schnell. Eigenartigerweise höre ich das bei Riementriebler raus wenn was an der Tour nicht stimmt. Blöd nur, es ist nicht am 1000er gekennzeichnet, wo die 33er oder 45er Tour eingestellt werden. Es ist ein Glückstreffer mit nem feinen Schrauben-Dreher die kleinen Madenschrauben zu treffen. Ist der Glücksmoment vorhanden, laßen sich die Touren sehr gut korrigieren.
Auch habe ich mich an das anarchistische Schwarz/Rot gewöhnt. Eigentlich hatte ich einen Orange/Anthrazit PE 1000 geordert, geliefert wurde Schwarz/Rot, der Mensch kann nicht alles haben. Ich war froh, das der PE nach 2 Monaten warten, endlich meine Ohren verwöhnen kann.
Nebenbei ... ich habe mir blöderweise statt des Ortofon Bronze das Sumiko Moonstone antütern lassen, was für ein fataler Fehler, so ein langweiliges System hatte ich lange nicht. Eben eine Kraterlandschaft, mehr nicht ...