Hallo zusammen,
ein Thema, das auch schon vielfach "diskutiert" wurde, mich das vergangene Jahr nach einem Umzug erneut wochenlang beschäftigt hat. Hier würde ich gerne praktiable und nicht-kostenintensive Tipps weitergeben, Erfahrungen austauschen, wenn möglich, aber keine Grundsatzdiskussion starten - zumindest erhebe ich auf meine Erfahrungen nicht den Anspruch der Allgemeingültigkeit.
Nachdem ich vor gut einem Jahr in ein Haus mit altem Dielenboden gezogen bin, hatte ich neben der Wahl des eigentlichen Hörraums auch mit den veränderten Eigenschaften des Bodens zu "kämpfen". Vorher stand meine Hauptanlage in einem sehr, sehr großen Raum, wo sowohl hinter den Lautsprechern, als auch links und rechts davon sowie hinter (!) dem Hörplatz sehr, sehr viel Platz war. Ideal, auch wenn ich (fast) im Nahfeld höre: Gleichschenkliges Dreieck - Abstand LS ca. 2m, Abstand zum Hörplatz über Schenkel gemessen ca. 2,20m.
Zur Vollständigkeit - mit was ich höre:
Meine Vinyl- und Hauptkette: Netzfilter von Audio Endt, Netzkabel bisschen was Besseres als Standardstrippe, Rack von Empire, Audio Technica LP7 derzeit mit Ortofon MC Quintet Red oder Pioneer PLX1000 mit Nagaoka MP110 (vorher Rega RP8), Phono Lehmann Audio Black Cube SE, Abacus Dolifet 60-120D, noname LS-Kabel (hab u.a. mein Dynaudio Ocos x-fach verkauft), Harbeth M30.1 (die SHL5+ hat in dem kleineren Raum, ca 16qm nicht funktioniert, die M30.1 ist von der Charakteristik aber auch eher meins, deutlich präziser - aber ein anderes Thema).
Nun kurz und knapp die wichtigsten Dinge, die mich in meinem mit Teppich und Vorhang sowie Plattenregalen mäßig bedämpftem Hörraum deutlich vorangebracht haben:
1. Aufstellung der Lautsprecher im Raum:
Hier habe ich eine "Formel" befolgt, die wie folgt aussieht:
- Abstand Rückwand: Breite der Rückwand x 0,447
- Abstand Seitenwand: Breite der Rückwand x 0,276
- Dreieck dann ungefähr als gleichseitiges Dreieck
LS leicht zum Hörplatz eingewinkelt.
(Rückwand ist die Wand, vor der die LS stehen - klar).
So höre ich übrigens jeden LS, auch meine LS3/5a von Stirling. Das Weniger an Bass bei einem ultra-kompakten LS nehme ich für die unfassbar exakte und dreidimensionale Raumdarstellung gerne in Kauf.
Leider hab ich den link nicht mehr. Vielleicht find ich ihn nochmal, dann trag ich ihn nach. Darauf gestoßen bin ich im Harbeth-Forum, Quelle war aber die Entwicklungsabteilung eines großen und bekannten Herstellers, seitenweise physikalische Abhandlung.
Mein laienhaftes Fazit: so lassen sich (fast) alle Wellen und was weiß ich weitesgehend eliminieren - auch ohne weitere Raumbehandlung (!)
Mein Fazit: In der Tat null Raumproblem, also keine Moden, etc. Unfassbar dreidimensionales Klangbild, Tiefe des Raums nicht wie bei anderen Aufstellungen durch die Rückwand begrenzt
Hier ein link, der aber nicht der originale ist, das Prinzip aber scheinbar auch beschrieben ist:
http://mh-audio.nl/Calculators/SpeakerPlacing.html
2. Ent-/Ankopplung der Lautsprecher vom/an den Boden:
Hier bin ich auf folgenden link gestoßen: https://www.akustik-module.de/…nkoppeln-oder-entkoppeln/
Das hieß bei meinem alten Dielenboden: Zunächst Teppich, darauf große, schwere Betonplatten ausm Baumarkt, darauf Ständer mit Spikes zur Betonplatte, auf deren Oberplatte sind wiederum nur kleine "Hartgumminoppen", darauf die Harbeth.
Sylomer habe ich auch unter der Harbeth probiert, war in diesem Setting aber deutlich unpräziser.
3. Entkopplung Plattenspieler:
Eine günstige Alternative wird hier empfohlen: https://www.fidelity-online.de/ikea-aptitlig/
Anstelle der Kugeln (was ich auch probiert habe), habe ich Sylomer-Pads unter das Brett gelegt. Also Rack, Sylomer Pads, Platte von Ikea, dann der Dreher (von unten nach oben). Probiert es aus, kostet fast nix.
Alle der genannten Maßnahmen haben meinen Ohren nach einen Effekt, der deutlichst (!) mein Hörvergnügen verbessert hat (bewusst so formuliert ;-).
Vielleicht hilft's dem ein oder anderen ja. Über Anregungen, weitere Tipps und einen Austausch würde ich mich freuen.
Grüße
spika