Unverhofft kommt oft oder wie Rega und Goldring mein Herz eroberten...

  • Goldring an Schweitzer Käse


    Hallo Zusammen,


    kurz vor Jahreswechsel hatte ich mir einen Thorens TD 126 gekauft bei dem neben dem TP 16 auch ein Rega 250 dabei war, der vom Verkäufer in Eigenregie neu verkabelt worden war. Leider war ein Anschlusspinn defekt, so dass der Arm neu verkabelt hätte werden müssen. Das wäre mich neben ein paar Gimmicks, die ich an einem Rega sehr schätze, wie VTA-Einstellmöglichkeit und verbessertes Gegengewicht mit entsprechendem Gewindestift deutlich teurer gekommen als den Ankauf eines Armes, der offensichtlich von einem hier bekannten Profi komplett neu durchverkabelt worden war und besagtes Gegengewicht schon an Board hatte. Eine VTA- Einstellmöglichkeit hatte ich mir vor Jahreswechsel noch schnell in GB geordert.

    Leider hatte ich bei dem Thorens einen Defekt, so dass dieser erst einmal als Spielpartner ausgeschieden ist.

    Da ich zwischen den Jahren Zeit und Lust hatte, habe ich den kleinen Rega auf einem der beiden derzeit unbenutzten Türme meines Ravens aufgebaut und mit einem dem Thorens mitgelieferten neuwertigen Goldring 1042 versehen. Das ganze wurde dann an einem freien MM- Eingang meines Octal-Pres angeschlossen.

    Dann habe ich Musik gehört.

    Tja, was soll ich sagen. Vor Jahren konnten mich die Goldring MM-Systeme der 1000er Serie nicht so sonderlich begeistern.

    Am Octal-Pre und unter dem modifierten Rega RB 250 Tonarm macht das System je nach Musikmaterial eine gute bis sehr gute Figur.

    Besonders gut gefällt mir die Kombi mit Musik, die einfach drücken muss, wie z.B. das Black Album von Metallica.

    Meine anderen Arm System Kombis sind meines Erachtens für diese Art von Musik zu fein, so dass es mir vorkommt als ob ein Handwerker mit Anzug und Krawatte ein Haus am hochmauern ist. Der Rega mit dem Goldring sind um bei dem Beispiel zu bleiben echte Handwerker die an entsprechender Stelle zuzupacken wissen.

    Diese Kombi nur auf solch brachiale Musik wie Metallica es sein kann zu beschränken, hieß ihr Unrecht zu tun.

    Was mich neben der sehr schönen Stimmwiedergabe am meisten überrascht hat, ist die wirklich tolle Räumliche Darstellung, die diese Kombi liefert. Ich vermisse erst einmal nichts und höre sehr zufrieden Musik.

    Die Stärke der Regas, Spielfreude und Timing kommen voll heraus, genau das was das sonst eher gemütliche Goldring braucht.

    Gerade höre ich Manhattan Transfer, wirklich schön...

    Ein Wechsel zu einen beiden anderen Arm/Systemkombinationen zeigt das da z.B. bei vielen Platten doch noch etwas geht und das mein Colibri mit dem Schröder Clone dann doch zeigt wie viel mehr mit dieser Kombi noch mögluch ist, immer entsprechendes Musikmaterial vorausgesetzt.

    Eine Tatsache die mich in Anbetracht des doch günstigen Preises in Rega und Goldring nicht wirklich verwundert.

    Was bleibt ist die Verwunderung darüber wie gut man mit Rega und Goldring Musik hören kann, bzw. wie weit diese in einer hochwertigen Umgebung doch über sich hinaus wachsen können.

    Den Thorens werde ich wenn er erst einmal von der Reparatur zurück kommt wohl erst mal mit dem ebenfalls vorhandenen TP16 betreiben und mit einem anderen Tonabnehmer bestücken.

    Der Rega mit dem Goldring haben sich erst einmal einen Platz in einem Herzen erobert und bleiben erst einmal auf dem Raven!


    Schweizer Käse

    Schweizer Käse mit Goldring

    Beste Grüße


    Thomas

    5 Mal editiert, zuletzt von Balou ()

  • Du ich glaube der Rega hat Lochfraß.


    Ich sehe jetzt vor meinem geistigen Auge reihenweise Leute, die ihre Regas in die Ständerbohrmaschine einspannen...


    Ein Bekannter hat die Goldrings - zumindest das 1006 - immer mit 100k anstatt 47k betrieben.
    Falls deine Phonostufe das hergibt, kannst du das ja mal probieren.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Schöner Bericht, danke.

    Ja es ist immer wieder erstaunlich wie gut man auch mit kleineren Kombies Musik hören kann wenn Arm und System gut miteinander harmonieren.

    Ich höre gerade Yes 90125 über Dual 1019 mit Shure M91 und Nudeline Nadel von Thakker und vermisse nichts, o.k. fast nichts...🙂


    Gruß

    Sascha


    PS.

    wenn ich richtig sehe hast du das Antiskating ca. Höhe Auflagekraft eingestellt, überprüft mal ob du wirklich so viel benötigst, nach meiner Ansicht reicht bei einem etwas über 9 zölligen Arm und einem System mit scharfem Schliff und AK von ca. 1,8g ein Wert der halben Auflagekraft, beim Rega eher noch etwas weniger, da dieser bereits in Nullstellung schon eine leichte Antskatingkraft aufweist.

    Ich weiß, hier gehen die Meinungen auseinander...

    Musikraum im Keller (Maße 6,01x4,05x2,25m)-HMS Wandsteckdose-Fischaudio Filterleiste-Amazon1-Feickert10.5-Shelter 501 MK2 an Goldnote PH10
    Trigon Recall mit Update - Arcus Anniversary Preamp - Trigon Dwarf - Q-Acoustics Concept 500

  • Hallo Frank,


    der Octal Pre hat 51K und muss auch so bleiben, weil an einem anderen Eingang das Jubilee über den FR XL1 low dran hängt.


    Ich denke mal das Dein Bekannter Hochton vermisst.

    Das Goldring hat einen sehr linearen Frequenzgang, der auch zu den Höhen hin nicht ansteigt. Wenn man Systeme die eine Hochtonbetonung mit dem Goldring vergleicht, hat man erst einmal den Eindruck Hochton fehlt. Das ist eine Frage der Eingewöhnung und scheint mir goldringtypisch zu sein. Auch ein Elite Reference was ich vor Jahren einmal hatte hielt sich im Hochton vornehm zurück. Wie gesagt, ich höre mit viel Genuß. Wenn es mal nicht passt, habe ich sofort spielbreite Alternativen am Start.

    Ja, es ist wirklich ein löchriger Geselle, aber mir gefällt das ganz gut so. Durch das fehlende Material ist der Arm aber auch leichter geworden, so dass ich das Gegengewicht bis fast gegen den Anschlag schieben muss um die passende Auflagekraft einzustellen.

    Beste Grüße


    Thomas

  • ...

    PS.

    wenn ich richtig sehe hast du das Antiskating ca. Höhe Auflagekraft eingestellt, überprüft mal ob du wirklich so viel benötigst, nach meiner Ansicht reicht bei einem etwas über 9 zölligen Arm und einem System mit scharfem Schliff und AK von ca. 1,8g ein Wert der halben Auflagekraft, beim Rega eher noch etwas weniger, da dieser bereits in Nullstellung schon eine leichte Antskatingkraft aufweist.

    Ich weiß, hier gehen die Meinungen auseinander...


    Hallo Sascha,


    mit dem AS habe ich natürlich gespielt. Ich bin auf einen Wert von ca. 1,2AS bei einer AK von 1,75 gekommen.

    Die Scala auf dem Rega ist allerdings sehr grob, was das jetzt ganz genau ist kann ich nur raten, auf jeden Fall aber unter 1,5 AS

    Klanglich past es auch zum Plattenende hin und bei der Bühnendarstellung so wie es ist ziemlich gut...

    Das Klangbild ist weder links noch rechtslastig und kommt schön aus der Mitte, ebenfalls wird sehr gut und verzerrungsfrei abgetastet.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Die Antiskating-Skala der Regas soll um den Faktor 2 zu wenig anzeigen. Hab ich mal so gelesen.

    Das heißt, die 1 müßte eigentlich eine 2 sein und die 2 schon eine 4.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Andreas,

    genau ist das AS sicherlich nicht, aber es passt so klanglich recht gut..

    Es ist auch nicht mein erster Rega.

    Ihr könnt also davon ausgehen, dass ich da schon weiß was ich tue.

    Ich schätze die Regas als hervorragende No Nonsence Arme die mit ordentlicher Verkabelung deutlich über dem Serienstandart spielen..

    Beste Grüße


    Thomas