Mein neuer Alter - Thorens TD125LB - Ende der Bauarbeiten

  • Moin,


    der Thorens TD125LB ist ein schöner Klassiker, der mich immer begeistert hat, schon wegen des Aussehens :love:


    Im Laufe der Zeit hatte ich bereits 2 Stück davon, jeweils in der breiten "Long Base" Ausführung "TD125LB" für 12-Zoll Tonarme, jedoch habe ich die Dreher damals immer irgendwann verkauft, um etwas anderes zu finanzieren. War damals egal, man konnte ja immer wieder einen kaufen. Inzwischen haben die Preise leider arg angezogen X(


    Im Sommer 2020 lief mir dann ein TD125LB über den Weg (bei eBay), den ich kaufte. Ich wollte unbedingt wieder einen haben, deshalb habe ich die 1000,- gerne gezahlt.

    Der TD125 war im Originalzustand, in Original-Zarge (ohne Haube) und mit einem SME 3012-II bestückt. Angeblich war er "spielbereit".


    Es stellte sich dann aber heraus, dass der Dreher zwar drehte, ich aber viel zu viel für ihn bezahlt hatte :D


    Auf dem Versandweg brach schonmal die Zarge auseinander, die ich aber wieder zusammenleimen konnte (nicht so schlimm). Da das Laufwerk nun schon mal aus der Zarge heraus war, fing ich an es zu untersuchen :|


    Die Gummiteile am Subchassis (Befestigung/bei den Federn) waren zerbröselt und mussten neu bestellt werden. Bei den "Verstell-Pilzen" für die Subchassis-Justierung war bei einem von dreien das Gewinde kaputt, da ließ sich nichts mehr mit einstellen - also Ersatz kaufen. Die Strobo-Lampe war kaputt - die gibt es als LED-Version bei Dual-Fred. Auf der Elektronik-Platine habe ich die Elkos gewechselt, die Potis waren OK (nach Behandlung mit "Tuner 600"), so dass ich die Geschwindigkeiten sauber neu einstellen konnte. Nebenbei bemerkt ist die Platine vom MK2, der Dreher aber ein MKnix, aber das bedeutet bei alten Thorens ja nichts.


    Ich habe dann noch das Motorpulley gegen eines aus Metall von audiosilente (eBay) ausgetauscht und den Stecker (230V) erneuert. Damit war das Laufwerk dann nach Reinigung/neuer Ölung der üblichen Dinge wieder OK. Ach ja, neuer Riemen - klar.


    Der Tonarm hatte eine Innenverkabelung, die unten am Schaft zu kurz war (Höheneinstellung nur eingeschränkt möglich, ich weiß nicht wieso da die Kabel abreißen). Die Tonarminnenkabel musste ich also auch erneuern.


    Bei der Gelegenheit habe ich den "Headshell-Connector" auch ausgewechselt, denn einer der Pins darin federte nicht mehr richtig (hatte ich zum Glück noch als Neuteil liegen). Das Anschlußterminal ersetzte ich durch ein Cinch-Terminal. Der gesamte Tonarm wurde zerlegt und gereinigt und erstrahlte wieder in neuwertigem Glanz, zum Glück hatte er keine Kratzer usw.


    Seit August 2020 hatte ich den TD125 dann auch angeschlossen und am Laufen - alles soweit OK. Läuft schön leise und stabil, Stroboskop steht stramm ;)


    Während der ganzen Zeit suchte ich aber nach einer anderen Originalzarge, mir gefiel meine "Geleimte" ja doch nicht, aber ich fand keine.

    Bei eBay baut und verkauft ein Spanier (woodooworks) Massivholzzargen zum guten Kurs, also kaufte ich eine in "Walnuß". Jetzt war mein TD125LB fast fertig, nur das alte Tonarmbrett war noch grottig. Das wollte ich eigentlich immer neu lackieren, aber letztendlich habe ich ein neues Brett gekauft und das habe ich gestern montiert.


    Rechnen wir mal zusammen (alle Zahlen incl. Versand):


    1000,- für den Dreher, 319,- die Zarge, 132,- das Tonarmbrett und geschätzt 200,- für Kleinkram, das macht insgesamt 1651,00 EUR nur für das Gerät und die Teile, meine Arbeitszeit zählt nicht, es ist Hobby, Spaß, Spannung, Entspannung, Freude am Basteln.


    Gut, die Zarge und das Tonarmbrett hätte man nicht unbedingt neu kaufen müssen, aber da das Auge mithört wäre das ansonsten für mich "halber Kram" gewesen. Das ergebnis ist ein schöner Thorens, der sich jetzt nicht mehr verstecken muss.

    Und letztendlich sind 1600 EUR auch gar nicht viel Geld, wenn man bedenkt was man sonst dafür gekauft oder es 2020 im Urlaub verprasst hätte...


    :)




    Jetzt ist mein TD125LB so, wie ich ihn haben will - und ich gebe ihn nicht mehr her :love:

  • Moin Joerg,


    das ist ein sehr schöner Dreher geworden:thumbup: und ich finde nicht das Du zu viel gezahlt hast.

    Anders wäre es gewesen wenn Du nicht gewusst hättest was Du Dir aufhalst aber mit Deinen Kenntnissen bei alten Thorensen ;) konnte ja eigentlich (fast) nichts passieren.

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Okay, mag sein. Allerdings haben auch, teils fragwürdige, SME 3012 einen Preis jenseits von € 800,- und so gesehen passt es m.M.n doch.

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Seit es keine Tonarme mehr einzeln zu kaufen gibt, haben die Preise für die alten Dinger wohl gleich mit angezogen, wobei es die ja eh schon lange nicht mehr "neu" gab :/

  • Joerg,

    sehr schniecke ist Dein Thorens geworden.

    Die Holzzarge schmeichelt dem Dreher unwahrscheinlich.


    Wenn die original Zarge futsch ist, ist das nicht so schlimm, Hauptsache die Technik ist heile. Das hier & da so ein Gerät überholt werden muß, ist doch klar.

    Und ne neue Echtholzzarge verbessert eh den Klang.

  • Und ne neue Echtholzzarge verbessert eh den Klang.

    Ein TD125 profitiert ANGEBLICH klanglich, wenn man die Bodenplatte der Zarge herausnimmt.


    Ich habe zwischen der original- und der spanischen Zarge keine Klangunterschiede festgestellt, ob mit oder ohne Bodenplatte ^^ ... bin auch nur so ein Holzöhrchen ^^:S8o


    Ohne Bodenplatte hat auch den Vorteil, dass man schnell mal einfach so "unten" rankommt ;)


    Die alte Zarge habe ich noch, auch das alte Tonarmbrett, diese Teile können immer noch als Schablone dienen, man weiß ja nie...

  • Bei TD 125/126 sind die Zargen eher Optik und Haptik. Es ist gerade deren Schwingchassis, welches Einflüsse von welcher Zarge auch immer isoliert.

    PS. Gute Arbeit. Preis so lala, aber angesichts eines 3012, der schon zu Mondpreisen gehandelt wird und auch immer weiter steigender Thorenspreise ist das noch im vernünftigen Rahmen. Die alte Zarge in der schmalen Grauausführung finde ich auch nicht so dolle, da ist die neue schon eine deutliche Aufwertung.

    Gruß André
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  • Ein TD125 profitiert ANGEBLICH klanglich, wenn man die Bodenplatte der Zarge herausnimmt.


    Ich habe zwischen der original- und der spanischen Zarge keine Klangunterschiede festgestellt, ob mit oder ohne Bodenplatte ^^ ...

    Das finde ich interessant ...

    Mein TD 160 bekam eine Multiplex Zarge, was sich positiv auf den Klang auswirkte.

    Zudem bekam der TD 160 einen "Klang-Boden". Das ist eine Ikea Herestad Küchentür mit einer Wabenstruktur.

    "Problem" ist bei nach unten offenen Zargen, das der Dreheruntergrund mit klang entscheidend ist. So meine Erfahrungen. Je nachdem worauf der Dreher steht, verändert sich der Klang des Drehers.

  • ...mit etwas Geduld findet man die auch, aber es sind immer mehr Liebhaber, daher werden immer weniger angeboten. Vor gut 10 Jahren war fast immer einer im Angebot.

    Gruß André
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  • Hallo Jörg,


    das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, ein schöner Dreher :thumbup:. Am Ende passt, finde ich, auch der Endpreis mit dem vergleichsweise teuren Arm und der neuen Zarge.


    Ich habe den Eindruck, dass sich in den letzten Jahren zwar der "Hype" um Schallplatten etwas abgekühlt hat, dafür aber die Nachfrage und damit die Preise für qualitativ hochwertige, alte Plattenspieler und deren Ersatzteile stetig steigt.

    Seit gefühlt 10 Jahren (wahrscheinlich aber eher 20 ||) wurde die Nische von Enthusiasten, Puristen und Audiophilen (gehöre ich auch dazu) immer mehr zum Mainstream. Mehr Nachfrage = höhere Preise, und das Angebot wird tendenziell ja immer kleiner.

    Außerdem kommt glaube ich hinzu, dass viele die wegen Corona mehr zu Hause sitzen das Hobby im letzten Jahr für sich entdeckt haben = noch mehr Nachfrage.


    Viele Grüße,

    Markus

    Viele Grüße,


    Markus


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