Class D Endstufe einspielen? Welches Futter?

  • Hi,


    ohne wirklich zu wissen ob es stimmt*, dass Class D Endstufen, wenn ganz neu, harsch und flach klingen, frage ich:

    Womit füttert man sie am besten in Dauerschleife und über Nacht, um sie "einzuspielen"? "Break in" sagen die Amis.

    Ist es schlicht egal, was man ihnen gibt? Pink noise? Walgesänge? Tiefbassorgien?


    Spielt der Pegel bei der Fütterung eine Rolle?


    Kann jemand erklären, welche Prozesse (physikalisch? elektrisch? metaphysisch?) durch das "Einspielen" tatsächlich zu einer allmählichen Veränderung im Klang führen? Und was genau zum Abschluss dieser Prozesse führt (warum verändert sich also ab einem bestimmten Punkt nichts mehr)?


    *Kürzlich habe ich eine brandneue Class D Endstufe zurückgehen lassen, weil sie furchtbar klang. Dabei wird sie aber in vielen ernstzunehmenden Forenbeiträgen gelobt. Weil sie mir physisch eh zu groß war habe ich mich dann nicht mehr in Geduld geübt und nach wenigen Tagen den Retourenschein ausgdruckt. Ich weiss also nicht, ob sich das Klangbild - nach weiteren Tagen oder Wochen - zum Guten verändert hätte.


    Dankbar für Feedback,

    Niko

    Restauration = Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher, politischer Verhältnisse

  • Haupteffekt: Neue Kondensatoren (und nicht nur Elkos wie früher gedacht) brauchen eine weile bis sich ihr Klirrspektrum nicht mehr ändert. Dazu gibt es Untersuchungen. Wenn man dazu mehr wissen will sollte man sich mit der Zeitschrift Linear Audio beschäftigen, da gibt es Artikel mit Messungen dazu.


    Darüberhinaus können noch Magnetisierungs- und Entmagnetisierungseffekte eine Rolle spielen. Diese wirken auch auf des Klirrspektrum, auch wenn gemeinhin diese effekte so gering sind das auch messungen dazu nicht viel klarheit bringen.


    Das ist das was mir dazu bekannt ist was erklärbar ist. Damit lassen sich aber imho nicht alle Wahrnehmungen bezügl. Einspieleffekten erklären. Z.b. hat meine iPhono 3 erst nach ca. 3 Monaten Dauerbetrieb ihre volles Potential im Bass entfaltet. Entweder wurde das durch irgendeine andere Änderung in der Anlage ausgelöst oder es ist ein nicht ohne weiteres erklärbarer Einspieleffekt.


    EInspielen ist effektiver mit hohen Pegeln und starken Transienten, allerdings sind die meisten langfristigen Effekte auch ohne Signal, einfach durch laufen lassen erzielbar. Man müsste das vielleicht eher als Einlaufen denn als Einspielen sehen?


    Die Signale der IsoTek CD find ich zum einspielen sehr brauchbar und nicht gar zu lästig. Alternativ ist Psytrance / Goa auch keine schlechte Wahl zum einspielen.


    Psychedelic Trance 2014 / 2015 Mix part 1 - YouTube


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Es gibt ja spezielle Einspielgeräusche auf CD.

    Von Densen z.B.

    Isotek wurde glaube ich bereits erwähnt.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Niko, meine Empfehlung ist, die Endstufen einfach ein paar Tage nebenbei mit Musik mitlaufen zu lassen. Der Stromverbrauch ist ja glücklicherweise sehr gering. Bei den meisten Class-D ist es wichtig, sie praktisch ständig eingeschaltet zu haben. Nach drei, vier Tagen sollten Sie deutlich besser klingen als frisch aus dem Paket.


    LG Haiko

  • Da gibt es beim LS einspielen einen Trick um es erträglicher zu machen. LS Face To Face aufstellen und einen verpolen. ;)


    Grüße Chris

  • Ich habe gehört, man solle während der äh.. viel Streichquartette von Mozart spiel, dann wird das Kind vielleicht musikalisch.

    Nein - da hast Du was verwechselt: so lange das Gerät noch unmusikalisch klingt sollte man nicht Mozart sondern Beethoven spielen. Denn Beethoven war taub! Später kann man dann auf Mozart wechseln wenn das Gerät eingespielt ist.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Moin zusammen,

    irgendwie macht dieser Thread für mich wenig Sinn.


    Einfach Musik abspielen... das Einspielen passiert dabei automatisch.

    Hoffentlich klingt's dann auch gut, aber dafür ist aber die Endstufe am wenigsten verantwortlich.

    Hören mit den Ohren ! :) ... und mit Hardware u.a. von Dual, Technics, Restek, Lehmann Audio, Funk und Genelec.


  • Hallo Nico,


    die von Dir beschriebenen Probleme im Klang kenne ich von meinem Verstärker mit Class-D Technik nicht. Ich habe einen Lyngdorf TDAI-3400.

    Es gibt auch eine reine Endstufe mit den gleichen Leistungsdaten zu einem wie ich finde sehr gutem Preis.

    Weiterhin sind die Endstufen von Physical Lab als 2x60W Stereo bzw. 1x200 Mono wohl sehr gut. Preis jeweils um 1k€.


    VG

    Dieter

  • Hallo,

    also Physical Lab meinte nicht durchlaufen lassen (fragte da mal nach, hatte vorher Naim ;-)),

    und einspielen war da auch nicht notwendig, die sind von Anfang an perfekt...

    lg Tom