j.c. verdier 220 endstufe

  • Wie ist es bei dem in Rede stehenden Verdier? Hat er die passende Netzspannung oder kann man am Trafo was umlöten? Auch das sollte vor dem Kauf geklärt werden. (Wurde ja schon gesagt, aber beantwortet ist die Frage glaube ich noch nicht)


    Bei uns in Görlitz betragt die Netzspannung im Schnitt fast 240 Volt.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Mit manchen Tatsachen muss man sich einfach abfinden . Der Roheisen Anteil ist heute halt sehr gering . Durch recycling kommen halt Anteile von Kupfer Alu und anderen Dingen in die Bleche .

    Und das ist einfach schlecht.


    Grüße aus Duisburg

    Die Verluste (Eisenverluste ohne Kupferverluste der Wicklungen) in Transformatoren setzen sich aus drei Komponenten zusammen:

    1. Wirbelstromverluste

    2. Streuverluste

    3. Ummagnetisierungsverluste

    Zu 1. Wirbelstromverluste werden durch Unterteilung des Kernes in voneinander isolierte Bleche oder Bänder reduziert.

    Zu 2. Streuverluste werden u.a. durch die Wahl der Kerngeometrie beeinflusst (Ringkern, M, etc.)

    Zu 3. Die Ummagnetisierungsverluste sind durch das Kernmaterial bestimmt. Hierfür wird für den Magnetismus "schlecht haltendes" Material, sogenanntes weiches Eisen verwendet. Das bedeutet, dass dieses Material möglichst keine Permanent-Magnetisierung aufweist, weshalb auch kein Roheisen verwendet wird. Diese Permanent-Magnetisierung (auch remanente Magnetisierung genannt) muss nämlich bei jeder neuen Halbwelle des in der Wicklung fließenden Stromes erst vernichtet werden bevor ein entgegen gerichtetes Feld aufgebaut werden kann, und dazu ist Energie notwendig.

    Kupfer oder Aluminium gehören nicht zu den magnetischen Stoffen; sie haben also keinen Einfluss auf die magnetischen Eigenschaften von Elektroblech bzw. Elektroband.


    In den vergangenen Jahr(zent)en wurde die Qualität der Elektrobleche und Elektrobänder massiv verbessert und um bis zu 40 % gegenüber Blechen aus der Hochzeit der Röhren im Wirkungsgrad verbessert.


    Dass heutige Materialien für Übertrager schlechter sein sollen als früher, ist für mich nicht nachvollziehbar.

  • Freiverdrahtung ist tatsächlich überschätzt. Das macht man nur dann, wenn die Serien so klein sind, dass es sich nicht lohnt, ein gutes Platinenlayout zu entwickeln. Gerade in Netzteilen, spricht absolut nichts dagegen. Gegentakter profitieren im Übrigen von einem überglegten Platinenlayout - schließlich soll ja die positive und die negative Halbwelle gleich sein und nicht abhängig von der Tagesform des Kabelbaumbinders...


    Man muß Platinen nicht verteufeln, aber im Bereich der Endröhren und anderer Bauteile, die sehr heiß werden, führt Freiverdrahtung zu deutlich langlebigeren Aufbauten.


    Sieht man z.B. bei Leak, Radford und ist auch hinreichend gut reproduzierbar - hier geht es schließlich nicht um HF-Technik.


    Verstärker mit komplettem Platinenaufbau habe ich oft genug auf dem Tisch gehabt - nach 20 Jahren, oft auch weniger, waren da jede Menge Lötstellen morsch, Leiterbahnen lösten sich nach wiederholtem Löten, Verkohlungen des Materials durch abgefackelte Widerstände usw. usf.


    Muß doch alles nicht sein 8o


    Gruß Klaus

  • Dass heutige Materialien für Übertrager schlechter sein sollen als früher, ist für mich nicht nachvollziehbar.

    Bin ich bei Dir Reiner!


    Ich kenne genug Lieferanten die verschieden legierte Kernbleche liefern und deren Qualitäten ganz genau spezifizieren. Aber ich habe nicht immer Lust solche Kontroversen auszutragen. Lohnt nicht!

    Wer das möchte, kann seine Vorurteile z.B. gegen chinesische Trafos auch gern behalten.


    Ich habe letzthin einige Trafos aus der Ecke entdeckt, die mir sogar sehr gut gefallen könnten. Manchmal wird bei den technischen Daten speziell darauf hingewiesen welche Bleche verwendet wurden. Habe das aber jetzt nicht alles dokumentiert. Für meine neue 300B setze ich einmal wieder auf Hammond. Die sind preislich absolut konkurrenzfähig. Habe ich ja schon geschrieben.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Wie ist es bei dem in Rede stehenden Verdier? Hat er die passende Netzspannung oder kann man am Trafo was umlöten? Auch das sollte vor dem Kauf geklärt werden. (Wurde ja schon gesagt, aber beantwortet ist die Frage glaube ich noch nicht)


    Bei uns in Görlitz betragt die Netzspannung im Schnitt fast 240 Volt.

    https://www.willhaben.at/iad/k…-c-verdier-220-439149559/

    da gibts noch bilder..was die Netzspannung angeht, muss ich fragen..danke

  • Auf dem Chassisblech ist auf jeden Fall 220V aufgedruckt.

    Kann aber sein, wie bereits von Heinz angemerkt, daß intern auf 230V oder 240V umgelötet werden kann. Muß der Trafo natürlich anbieten.


    (In Deutschland wurden früher von vielen einheimischen Herstellern nur 220V-Geräte angeboten)


    Klaus

  • Auf dem Chassisblech ist auf jeden Fall 220V aufgedruckt.

    Kann aber sein, wie bereits von Heinz angemerkt, daß intern auf 230V oder 240V

    Die Wirkung 220 ...240V Netz auf Röhren ist un-schädlich, +-10% daneben macht nichts. Falls die Transformatoren zu warm werden, die Abdeckungen entfernen, überhaupt eine Unsitte.

  • die Verdier ist bestimmt auch schon 40 Jahre alt - und wenn sie noch läuft ist ja alles gut. Was ich nicht gut finde ist, dass die Endröhrensockel auf der Platine montiert sind und dass man die Bauteile nicht wechseln kann, ohne die Platine auszubauen.

    Wie gesagt, ich würde die auch nicht kaufen und nach einer Welter oder Jadis gucken. Der alte Welter konnt wirklich löten und die Jadis werden von Audioplan noch geserviced.

    Radford, Quad, Leak finde ich klanglich nicht adäquat - das heißt, sie gefallen mir nicht. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Außerdem ist bei Übertragerdefekt kaum Ersatz zu kriegen. Ich musste für meine Quad mal einen defekten Netztrafo besorgen. Dannach hatte ich keinen Bock mehr und habe sie verkauft. Klanglich wie gesagt total überschätzt, mbMn. Wie übrigens Röhren grundsätzlich überschätzt sind. Aber das nur am Rande..

    lg

    b

  • die Verdier ist bestimmt auch schon 40 Jahre alt - und wenn sie noch läuft ist ja alles gut. Was ich nicht gut finde ist, dass die Endröhrensockel auf der Platine montiert sind und dass man die Bauteile nicht wechseln kann, ohne die Platine auszubauen.

    Wie gesagt, ich würde die auch nicht kaufen und nach einer Welter oder Jadis gucken. Der alte Welter konnt wirklich löten und die Jadis werden von Audioplan noch geserviced.

    Radford, Quad, Leak finde ich klanglich nicht adäquat - das heißt, sie gefallen mir nicht. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Außerdem ist bei Übertragerdefekt kaum Ersatz zu kriegen. Ich musste für meine Quad mal einen defekten Netztrafo besorgen. Dannach hatte ich keinen Bock mehr und habe sie verkauft. Klanglich wie gesagt total überschätzt, mbMn. Wie übrigens Röhren grundsätzlich überschätzt sind. Aber das nur am Rande..

    lg

    b

    Sehr interessant...der Verdier sollte ende der 90iger noch verkauft worden sein, das mit den endröhensockeln ist schon blöd..jadis wäre ...fein :) zumindest optisch der hammer, bekommt man eigentlich noch schaltpläne für solche geräte? wie macht ihr das? danke gerhard

  • Klanglich wie gesagt total überschätzt, mbMn.

    Die verschiedenen Klassiker klingen halt wie sie klingen, der Klang der Röhrenzeit, was sonst?

    HiFi-Technisch nicht mehr up to date, genauso wie Schallplatte - was solls', hat alles seinen Stellenwert.


    Hier fand ich übrigens noch ein Foto, das ich mal vom Innenleben meines ehem. LM EL34 PP gemacht hatte.


    Mir gefällt der Anblick. Röhrenteil handverdrahtet, Einschaltverzögerung und Motorpoti als moderne Komfort-Zutaten. Alles proper!


    Line-Magnetic-EL34k.jpg

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Mir gefällt der Anblick. Röhrenteil handverdrahtet, Einschaltverzögerung und Motorpoti als moderne Komfort-Zutaten. Alles proper!

    Nützt alles nichts, die Signale von damals fehlen, als die Nase plattdrückt an den schönen, unerreichbaren...nun muß es was von anno dazumal sein, so sind die Leute.


    Mittlerweise fahre ich auch am liebsten mit meiner Zeitmaschine.

  • Die Wirkung 220 ...240V Netz auf Röhren ist un-schädlich, +-10% daneben macht nichts. Falls die Transformatoren zu warm werden, die Abdeckungen entfernen, überhaupt eine Unsitte.

    Als ich meine WT 500 persönlich bei Herrn Welter abholte war das erste was er fragte

    wie hoch denn meine Netzspannung vor Ort wäre .

    Meine Antwort, weiß ich nicht. Er richtete mir extra einen Voltmeter her abgeglichen mit seinem Referenz_ Messgerät um meine Spannung vor Ort zu prüfen um dann die Trafos entsprechend löten zu können. Das Ergebnis war genau seiner Vermutung hoch,ca. 240 Volt.


    Für Herrn Welter ist das wichtig gewesen !

    Einem Keeskop scheinbar nicht .


    Ludwig

  • Die Verdier 2a3 aus den 1990ern hat einen 230 Volt Netztrafo, da gibt es auch keine 220 oder 240 Volt Anzapfungen... Dafür ist die Anodenspannung für Vor- und Endstufe jeweils mit Trimmern regelbar, für die Vorstufe kanalgetrennt...


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • Geläufig ist mir: die Lebensdauer von mind. 10.000 h der "Langlebetypen" von Telefunken wurde nur garantiert, wenn die Heizspannung innert +/-5% gehalten wird.


    240V~ am 220V-Trafo geben 9% zu hohe Spannungen auf der Sekundärseite. Das betrifft natürlich auch die Betriebsspannung.


    Eines meiner alten 220V-Röhrenradios ist nach dem Umzug relativ rasch am Ende gewesen. Hatte dann die Netzspannung gemessen, sie lag bei knapp 240V~.


    Gruß Klaus


    michael: danke, sehr interessant. Die Heizspannungen dürften auch im erlaubten Bereich liegen.