Justage vom Tonarm und Tonabnehmer zum x.ten mal aber eine sehr gute Erfahrung

  • Aufgrund dieser ganzen systemimmanenten Ungenauigkeiten bin ich dazu übergegangen, soweit es die Nadelträgerposition erlaubt, nach dem Nadelträger auszurichten.

    Dafür habe ich mir eine Fadenzählerlupe besorgt die ich direkt vor dem System positioniere und richte das System an den Nullpunkten so aus, dass der Nadelträger mit an den Nullpunkten eingezeichneten Hilfslinien fluchtet. Diese Linien stehen im 90 Grad Winkel zu denen, die für die Justage mittels der „Minenmethode“ genutzt werden.

    Bei der Uni-DIN Schablone von Brakemeier ist solch ein Fadenzähler sogar schon im Lieferumfang dabei.


    Aber auch hier bleibt als Restrisiko die Ungenauigkeit der Abtastnadel selber, die durchaus verdreht im Nadelträger verdreht montiert sein kann. Toleranzen von bis zu 2 Grad sind durchaus möglich, wie ich im Nachhinein bei einem alten vdH DDT feststellen durfte.....


    Gruß

    Jan

  • Meine Werte der Nullpunkte habe ich aus der Datenbank vinylengine.

    Also Nullpunkte 60,2/109,5?

    Sollte eigentlich ziemlich optimal sein für die Abtastung der Innenrillen.

    Da Du bei SME zwingend an diese Originalgeometrie gebunden bist, kann man diesbezüglich sowieso nicht mehr tun.


    Vielleicht ist das Antiskating noch nicht gut eingestellt? Hast du denn Verzerrungen vorwiegend auf immer dem selben Kanal?

    Gruß

    Juergen1

  • Ich verfolge schon seit längerem hier die Debatte um die Justierung des Tonabnehmers.

    Leider hat jeder Tonarmkonstrukteur seine eigene Vorstellung von einer optimalen Geometrie bzw. von eigenen Nulldurchgängen, und nicht immer werden von der Verkaufsabteilung alle erforderlichen Daten veröffentlicht. Ich habe IEC/DIN, Bearwald, Loefgren, Schön und auch die Herstellerschablonen zur Seite gelegt. Warum?


    Wer das nicht wissen will, weil ihm die Geometrie ein spanisches Dorf ist, springe gleich zum vorletzten Absatz.


    Der Konstrukteur meines japanischen 12“ Tonarmes bevorzugt einen inneren Nulldurchgang von 60 mm und einen äußeren von 148 mm. Wenn ich den von ihm festgelegten Überhang von 15 auf 16 mm erhöhe, erhalte ich 67 und 142 mm. Wenn ich nochmals 2 mm den Überhang vergrößere, erhalte ich 86/123 mm. Weit entfernt von Loefgren ( 70,3/116,6) oder Bearwald (60/120,9 mm). Ich habe mich 67 mm inneren Nulldurchgang mit 16 mm Überhang entschieden. Da bleiben die Verzerrungen gegen Plattenende noch halbwegs im Optimum. Der Überhang hat den größten Einfluss auf die Nulldurchgänge und sollte sehr sorgsam eingestellt werden. Mit Hilfe von AutoCAD kann man sich sein gewünschtes Nulldurchgangspaar und den dafür erforderlichen Übergang ermitteln. Durch Verlängerung des Überhanges wird es zwischen den beiden Durchgängen enger, durch Kürzung des Überhanges rückt der innere Nulldurchgang mehr zur Plattenmitte und der äußere Nulldurchgang mehr nach außen zum Rand.


    abtastverzerrungen-von-tonabnehmern_746979.gif


    Solange die Fehler in überschaubaren Grenzen bleiben, sind sie auch nahezu unhörbar. Darum ist meine Methode immer noch: penibel den Überhang einstellen und dann die Kröpfung so einstellen, dass ich mit einer großzügig erweiterten Ortofon-Schablone akzeptable Nulldurchgänge innerhalb des beschriebenen Bereiches der Schallplatte finde (innerer Nulldurchgang zwischen 65 und 70 mm). Durch die Verminderung des Kröpfungswinkels (Drehung des TA gegen den Uhrzeigersinn) wird der innere Nulldurchgangsradius größer und der Äußere kleiner.


    Wem das alles zu kompliziert ist (verständlich), kommt mit der alten Ortofonmethode ziemlich nahe ans Ziel. Immer zuerst außen die Kröpfung durch Drehen des TA justuieren und nachher innen mit Schieben in Längsachse der Headshell den Überhang, dann wieder außen die Kröpfung und … im Regelfall ist nach drei Durchgängen ein akzeptables Ziel erreicht. Nur die feinsten Ohren können erkennen, ob der Nulldurchgang 5 mm neben den ohnehin unterschiedlichen Werten von Ortofon, IEC/DIN, Bearwald, Loefgren, Schön oder den Herstellerschablonen liegt.


    Wer es wirklich genau einstellen will, springe noch einmal hoch zum Beitrag #121 von Nemesis.


    Grüße aus Österreich
    Kurt

    2 Mal editiert, zuletzt von EAT-Fan ()

  • Ich habee ein SPU #1S. Normalerweise liest man das man bei 4 gr. Auflagekraft oder SPU's gar kein Antiskating benötigt. Habe nochmal die Laterlabalance eingestellt. Oder darum herum gespielt😊. Es ist ja eine objektive Sache mit dem Auspendeln. Es ist jetzt schon besser. Ich denk der Wurm steckt irgenwo darin. Und weniger im Nullpunkt. Werde die Tage trotzdem mal einen Antiskating Faden anbringen.

  • Weil aber eben die Schablonen nur selten genau zur tatsächlichen Geometrie des Tonarmes (einschließlich Achsenabstand zwischen Tellerlager und Torarmlager) passen, bleibt immer ein leichter Fehler plus dem Fehler der Nadelmontage im Tonabnehmer und nicht zu vergessen dem Fehler unseres Augenmaßes. Nur sind diese Fehler real so klein, dass wir sie nicht hören.

    Unter dem Strich halten wir mit einer "sauberen" Einstellung die Verzerrungsnullpunkte in einem akzeptablen Bereich, ob wir dabei einen der unterschiedlichen theoretischen Nullpunkt treffen, ist nahezu bedeutungslos.

    Jürgen1 wird mit seinem Vertrauen in die Schablone immer nahezu richtige Nullpunkte einstellen :), nur wenn er den Abstand zwischen Tellermitte und Tonarmdrehpunkt in die Einstellung nicht einbezieht, wird er eben keine exakte Geometrie nach Stevenson, Loefgren, Baerwald, Technics, SME, IEC/DIN ... erreichen :sleeping:, doch brauchen wir die wirklich ;) ?

    Einmal editiert, zuletzt von EAT-Fan ()

  • Weil aber eben die Schablonen nur selten genau zur tatsächlichen Geometrie des Tonarmes (einschließlich Achsenabstand zwischen Tellerlager und Torarmlager) passen, bleibt immer ein leichter Fehler


    Deswegen bleibt kein Fehler. Du kannst auch auf eine Fremdgeometrie perfekt einstellen. Und zwar genauso einfach wie auf die Originalgeometrie. Ledigliich wird der Tonabnehmer etwas verdreht zur Headshell sitzen. Ist aber kein Fehler, nur ein "ästhetischer" Mangel.

    wenn er den Abstand zwischen Tellermitte und Tonarmdrehpunkt in die Einstellung nicht einbezieht, wird er eben keine exakte Geometrie nach Stevenson, Loefgren, Baerwald, Technics, SME, IEC/DIN ... erreichen

    Doch, sicher. Ganz exakt kann man mithilfe der zwei Nullpunkte alle 3 Parameter entsprechend der jeweils gewählten Geometrie einhalten.

    Gruß

    Juergen1

    Einmal editiert, zuletzt von juergen1 ()

  • Ach ja diesen Artikel hatte ich bereits vor einigen Jahren erwähnt aus gegebenen Anlass:

    Die Tonabnehmer-Justage - AUDIOSAUL HiFi-Studio

    Nochmals mit dem Thread ging es mir lediglich um den Hinweiß das es neben den zwei Nullpunkten auch noch interessant sein kann die Null-linie zu beachten.

    Der Rest was da draus gemacht wird ist schon fast Gigantisch.

    Still und heimlich gesagt :Es ist so als wenn meine Frau mit einem Notizzettel zum Einkaufen geht und irgendwann wieder Heimkommt mit umgeklappten Rücksitzen da staune ich selbst auch immer was die so zwischen den Zeilen alles lesen kann


  • Für nahezu alle Tonarme mit SME Wechselheadshell findet man in der BDA die Angaben für den Abstand Headshell zur Nadelspitze, z.B. bei Technics/Jelco und vielen Kennwood/Pioneer Tonarmen 52mm und einige Yamaha 48mm.


    Überhanglehre.jpg

    Diese Bilder kennt doch hier fast jeder....


    Mit einer passenden Überhangschablone lässt sich so der Abstand entsprechend der vom Hersteller gedachten Geometrie nahezu perfekt einstellen, sitzt das System dann auch noch im rechten Winkel im Headshell, entspricht die Montage zu 100% den Vorgaben des Herstellers. Korrekturen sind dann nur nötig, wenn der Nadelträger/Diamant nicht gerade bzw. sauber eingesetzt wurde.


    Bei Tonarmen deren Geometrie und oben erwähnter Abstand bekannt ist, lassen sich nach der Montage mit einer passenden Schablone die Einstellungen überprüfen. Bei mir saß bei der Kontrolle immer alles nahezu 100% korrekt.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Bei SME-Armern völlig uninteressant. Abweichungen werden ja durch Verschieben des Montagefußes ausgegelichen. Ohne jeglichen Nachteil.

    SME hat beim 3009 zwar auch einen 52mm Abstand, wird aber wie du schon beschrieben hast über den Schlitten eingestellt, dabei hatte ich bisher mit keinem System/Headshell bei meinem SME 3009 Probleme.


    pedder3

    nutzt du die Schablone vom SA-250 zum Einstellen?

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
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  • Bitte erst ansehen und dann schreiben... Interessant ist die Position E denn hiernach richtet sich die Einstellwelt.

    Microsoft Word - Ort_Info_TA+Headshell_Abmessungen.doc (ortofon-elite.de)

    Ortofon schreibt dazu:

    nach IEC oder Baerwald, muss das Maß für E beim Tonabnehmer 9,5mm sein.


    Bei 9,5 mm haben alle die recht die sagen Ich brauche nur 2 Nullpunkte denn hier ist ja die Null-linie immer gleich

    Aber wie ihr alleine aus der E position erkennt, gibt es alleine bei Ortofon selbst bei nur 15 unterschiedlichen Serien 7 Unterschiedliche Nadelpositionen


    um das bildlich darzustellen habe ich meine SME-Schablone markiert wo die Nadel bei meinem Plattenspieler aufliegt dies bei vorderer Schraubenmontage. und hier kommt man es alleine mit dem Nullpunkt nicht mehr gebacken denn die Nadel verlängert sich ja schräg zur Seite weg (4mm)

    smeschablone.JPG

  • Eigentlich verzerrt es immer links. "S" Laute kommen auch links. Antiskating ist nicht so wichtig bie 4 gr. Auflagegewicht.. Ich denke es ist die Leteralbalance. Nur in Richtung muss ich korriegieren?

  • Ortofon schreibt dazu:

    nach IEC oder Baerwald, muss das Maß für E beim Tonabnehmer 9,5mm sein.

    Was Ortofon da schreibt ist zum Teil sowohl einfach falsch als auch nicht allgemeingültig. Die Anmerkung gilt NUR für das LH-10000 Headshell welches nur Montage-BOHRUNGEN hat und keine Längsverstellung des Systems im Headshell erlaubt. Die empfohlenen 9,5 mm sind einfach der Tatsache geschuldet um im eingebauten Zustand auf das (IEC?)Standardmaß von 51-52 mm der SPUs zu kommen (9,5mm+42mm=51,5mm)

    Das hat aber erstmal gar nix mit Baerwald oder IEC Geometrie zu tun sondern soll nur eine gewisse Kompatibilität mit Tonarmen erlauben die NICHT in der Basis zu verschieben sind und die das Headshell Maß von 52 mm benutzen. Dies ist aber völlig unabhängig von der verwendeten Geometrie.

    Technics hat z.B bei seiner 1200er Serie auch 52 mm ist aber definitiv nicht nach Baerwald ausgelegt, wie übrigens viele andere Japan Arme mit SME Headshell auch.

    Bei SME Armen mit verstellbarer Basis (oder allen anderen Armen die dieses Prinzip nutzen) wiederum ist das Maß von 9.5 mm völlig ohne Belang, da hier die Geometrie und damit die Nullpunkte exakt über das Verschieben der Basis eingestellt werden können. Ob das Maß nun 6, 9.5 oder 14 mm beträgt, ändert NICHTS an den Nulldurchgängen.


    Gruß

    Jan

  • Nur in Richtung muss ich korriegieren?

    Vorausgesetzt der linke Kanal befindet sich auf der Innenrille (?) und die Verzerrungen sind links größer, wäre die Belastung der Innenrille zu klein also der Lateralausgleich wäre zu GROSS, da ohne Lateralausgleich das Drehmoment eines J- oder S-Arms das Bestreben hat diesen nach innen zu drehen. Dies würde bedeuten, daß Du das Lateralgewicht verkleinern musst.

    Ich hoffe ich liege richtig...:/

    Ich kann mir allerdings aber auch nicht vorstellen, daß ein falsches Lateralgewicht zu deutlich hörbaren Verzerrungen führen sollte.


    Gruß

    Jan