Excalibur Blue - ein Hörbericht

  • Da ich Euch noch eine Klangbeschreibung des Excalibur Blue schulde, möchte ich meine Schuld mit diesem Hörbericht begleichen. Es hat nun einige Platten abgetastet, so dass nun eine sinnvolle Klangeinschätzung möglich sein sollte.


    Da meine Meinung sehr subjektiv ist, greife ich gerne auf weitere Ohren zurück. In diesem Falle auf die von Peter, der meine Anlage nun schon viele Jahre kennt. Wir haben uns in den letzten ca. 10 Jahren regelmäßig unregelmäßig gegenseitig besucht. Gestern war es dann mal wieder so weit. Ich hatte mich auf seine Einschätzung des Excalibur sehr gefreut, da Peter meiner Auffassung nach über ein exzellentes Gehör verfügt. Gerne gleiche ich seine Wahrnehmung mit der meinen ab.


    Peter schätzt eine "neutrale" Wiedergabe, er selbst hört seit ca. 2 Jahren mit einem Van Den Hul DDT 2 Spezial, davor viele Jahre mit einem Lyra Delos.


    Zunächst ein paar Grundlegende Informationen zum Blue:


    Tonabnehmer-Typ: Moving Coil, Low Output

    Abtastnadel, Schliff: Symmetrisch Elliptisch

    Nadelträgermaterial: Aluminium

    Frequenzgang: 15-25000 Hz

    Ausgangsspannung: 0,5 mV/1kHz

    Output Balance: < 2,0 dB/1kHz

    Kanaltrennung: 25 dB/1kHz

    Empf. Auflagekraft: 1,8 - 2,0 gr.

    Impedanz: 30 Ohm/1kHz

    Nadelnachgiebigkeit: 10 x 10 - 6 cm/dyne

    Load Impedance: > 300 kOhm

    Gewicht: 5,2 gr.


    Das Ganze gibt es zu einem UVP von 499 Euro.


    excalibur.jpg
    (kein Fine-Line, kein Giger, kein Shibata, nur Ellipse)


    Gehört haben wir das Excalibur Blue zunächst an der gerne etwas "unten rum protegierenden" Heed Quasar Vorstufe um dann später auf die - zur absoluten Neutralität verpflichteten - Musical Fidelity M1 VINL überzugehen. Zwischen dem System und den Phono Pres befand sich zudem der raan TL1943 Übertrager.


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    Montiert ist das "Schwert" an einem Jelco SA 750 10", der sich auf dem raan w 303 Laufwerk befindet.


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    Peter kennt und schätzt folgendes Album besonders (gut), daher hatten wir zunächst Joan Armatrading - Show Some Emotion aufliegen.


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    Ich persönlich bevorzuge für klangliche Einschätzungen Bingo Miki & The Inner Galaxy Orchestra mit dem 9:44 Minuten langen Merman's Dance. Hier gibt es für ein System viel abzubilden und zu sortieren. Zudem ermöglichen die vielen Instrumente eine gute Einschätzung der Klangfarbe.


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    Nach einiger Zeit des Hörens kam Peter zu folgender Klangbeschreibung:


    »Das System spielt sehr angenehm, es verfügt über eine sehr gute - Achtung: für Peter ungewöhnliche Vokabel - phänomenale Räumlichkeit, sowohl was die Tiefe, als auch die Breite betrifft, die Dynamik und die Auflösung sind gut. Vielleicht ist "oben rum" ein wenig zu viel, die Mitten könnten etwas stärker sein«


    Wir haben uns erlaubt, für beide Platten und um einen Benchmark zu haben, noch ein Denon DL 103 heranzuziehen. Peter beschrieb das Excalibur im Vergleich zum Denon wie folgt:


    »Das Excalibur ist viel farbiger, verfügt über deutlich mehr Fokus, eine deutlich bessere Trennung der Instrumente und Stimme, es hat viel mehr Körper, die Bühne ist mindestens einen halben Meter breiter«


    Ich erlaube mir sogar die subjektive Meinung, dass das Excalibur um Längen besser spielt, als das Denon.


    Natürlich schildere ich hier, wie schon erwähnt, unsere persönliche und ganz subjektive Empfindung mit den genannten elektronischen Komponenten. Anderswo, an einer anderen Kette mag das Ergebnis anders ausfallen.


    Das einzige, was mich tatsächlich stört ist, dass das System über das Jelco Headshell übersteht und von oben hohl ist. Das ist ein optischer Makel, mit dem ich aber leben kann. Grund hierfür ist, dass das System für mittelschwere Arme (12-15 Gramm) - insbesondere Rega - entwickelt wurde und mit 5,2 Gramm recht leicht ausfallen sollte.


    Als Fazit bleibt festzuhalten, dass ich das Excalibur Blue für sehr empfehlenswert erachte.


    Ich hoffe der Bericht hat Euch gefallen und kann dem Einen oder Anderen hier eine (Kauf)Hilfe sein.

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

    ____________________________

    ... und sie dreht sich doch!

  • Moin Ralph, vielen Dank!

    Wie von Dir nicht anders zu erwarten, wieder sehr schön geschrieben.

    Liebe Grüße Achim

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • =O Ist das nicht ein bissel viel? 300Ohm kommt eher hin. Die habt ihr mit dem 1943 aber nicht ganz erreicht.

    Dir entgeht ja nix, da hat sich doch ein "k" eingeschlichen, unfassbar. Wie kommt bloß dieses "k" dahin? 🤪

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


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  • Moin Ralph, vielen Dank!

    Wie von Dir nicht anders zu erwarten, wieder sehr schön geschrieben.

    Liebe Grüße Achim

    Immer wieder gerne, ich habe nur Probleme mit einem "k" gehabt, KAchim, ach nee AchimK. 😂

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


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  • bei mir fehlt kein "k". Ich habe nachgesehen.


    Liebe Grüsse

    nut

    😂 😂 😂


    Komm gibs zu Nut, Du hast bei Deinem letzten Besuch alle meine Alexandra-LPs mitgehen lassen und mir stattdessen Dein "K" untergejubelt.

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


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  • Puhhhhh,

    man gut das das Schwert Excalibur Blöööö mit "C" geschrieben ist.

    so würde es keine K-Töne von sich geben.

    Ich bin leider nicht intellektuell genug, um BBC Monitore mein eigen zu nennen……:sorry:

  • Kanaltrennung: 25 dB/1kHz

    wie gut, dass das K hier nicht weggepurzelt ist.


    P.S: es gibt ja hier noch den Biete Suche Bereich. Wenn da demnächst einer schreibt: suche mein geliebtes K. Dem önnte ja dann auf dem urzen Wege geholfen werden.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Ray-Man

    Dein Bericht hat bei mir nun dazu geführt, dass ein Hana SL im Zulauf ist ;)


    Wie das? Ich fand die Hana und Excalibur schon immer interessant, betreibe ein DL 103R im Graphitgehäuse, allerdings retippt mit elliptischer Nadel. Ob daher der Unterschied so groß ist wie zum normalen DL103 bin ich mir nicht sicher, was beim Hana zum SL führte.


    103er ob mit oder ohne R mit Shibata retippt gefielen mir nie, das wurde aber auch nicht dafür abgestimmt und wirkte für mich immer tonal verschoben, daher gebe ich dem Schliff nochmals eine Chance mit dem Hana SL


    Grüße Chris

  • Ray-Man

    Dein Bericht hat bei mir nun dazu geführt, dass ein Hana SL im Zulauf ist ;)


    (...)

    Grüße Chris

    Moin Chris,

    dann bin ich mal auf Deinen Höreindruck gespannt, ich hoffe Du berichtest. :thumbup:

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

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  • Hi Ralph,


    ein schöner Bericht und eine tolle Beschreibung der Hörempfindungen.

    Hat dazu geführt, dass das blaue Schwert nun auch auf meiner Einkaufsliste steht.

    Bei mir läuft recht oft das schwarze Schwert am RB 330 und das harmoniert echt prächtig. Der scharfe Schliff der Nadel ist aber gnadenlos bei nicht mehr ganz perfekten Platten - da kommt mir der einfachere Schliff des Blue sehr entgegen.


    Danke & Gruß, Peter

  • Vielen Dank, gerne doch 😊

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

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  • Peter greift da einen Aspekt auf, der mich aktuell beschäftigt. Bei schärferen Schliffen (2m Black vs. Bronze; Shure M 91 normal vs. SAS) habe ich auch immer höhere "Plattengeräusche", gerade bei schlechteren oder älteren Platten, bei denen der über alles bessere Klang leider wieder etwas verliert.

    Ich nehme an, dass dies kein MM-spezifisches Thema ist, dem man durch ein MC-System begegnen kann?

    VG

    Marcus