Phono - noch in der Entwicklung

  • Da der Bau meiner 211 Mono-Blöcke noch länger dauern wird, beschäftige ich mich zwischenzeitlich mal mit einem Phono Röhren Pre-Amp. Um zu entscheiden, wie dieser aufgebaut sein wird, habe ich mir mal einen Entzerrerverstärker einer Neumann Schneidemaschine angesehen (vielen Dank an Peter Ruhrberg für die Unterlagen und Schaltpläne) und simuliert (mit einer idealen RIAA Kurve).

    Das Ergebnis der Simulation möchte ich hier nicht vorenthalten:

    pasted-from-clipboard.png

    Mit zwei Potentiometern kann der Frequenzgang abgeglichen werden, eine Poti für den Tiefton-Bereich und ein Poti für den Hochton-Bereich. Die verschiedenen Kurven in dem Diagramm zeigen die jeweils möglichen Abstimmbereiche der Potentiometer.

    Da kann man nur sagen, dass das ganz, ganz große Kunst der Analogtechnik ist; allererste Sahne, wirklich vom Feinsten.

    Gruß Reiner

  • Eine Schneidemaschine hat einen Verzerrerverstärker. Der Entzerrer macht dann in der heimischen Stube das anhörbare Signal aus dem auf die Platte geschnittenen bzw. gepressten Signal. Das weißt du glaube ich.


    Aber was genau willst du mit deinem Post mitteilen bzw. zur Diskussion bringen?

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Entzerrung

    = einen Frequenzgang in eine bestimmte Richtung bringen. Eine Schneidemaschine entzerrt und eine heimische Phono entzerrt auch.

    Und zu Deiner Frage: Was in der einen Richtung gemacht wird, kann man auch in die andere Richtung machen. Daher diese Untersuchung.

    Gruß Reiner

  • Dass es in so einer Schneidemaschine Abweichungen vom Ideal gibt, ist jetzt wenig verwunderlich. Ist es doch auch nur ein technisches Gerät.

    Entspanntes Hören, Frank


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  • Hallo Reiner,


    Wie wäre es mit dem Selbstbau einer röhrisierten LCR-Phono? Ist ja gerade im Ampearl Thread ein Thema. Gilt meinem Eindruck nach in DIY-Kreisen sportlich gesehen als 'Kür'.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Dass es in so einer Schneidemaschine Abweichungen vom Ideal gibt, ist jetzt wenig verwunderlich. Ist es doch auch nur ein technisches Gerät.

    Dann versuch doch mal so einen Frequenzgang mit zwei Abgleichelementen hinzubekommen.

    Gruß Reiner

  • Hallo Reiner,


    Wie wäre es mit dem Selbstbau einer röhrisierten LCR-Phono? Ist ja gerade im Ampearl Thread ein Thema. Gilt meinem Eindruck nach in DIY-Kreisen sportlich gesehen als 'Kür'.

    Hallo Jo,

    dafür habe ich mir ja genügend russische Bleistiftröhren besorgt. Mal sehen, ob man das Prinzip der Neumann Entzerrung umgedreht mit Röhren für eine Phono verwenden kann.

    Gruß Reiner

  • Moin Reiner,

    schade, dass Du ausgerechnet mit Bleistiftröhren bauen willst. Ist zwar auch etwas besonderes, was man recht selten sieht, aber mir gefallen diese Dinger halt nicht so gut. Bei Röhre geht es mir auch um eine schöne Optik.


    Falls im Forum ein schönes LCR Phono-Projekt skizziert wird, mit interessanten Teilen könnte ich ja vielleicht auch...

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Falls im Forum ein schönes LCR Phono-Projekt skizziert wird, mit interessanten Teilen könnte ich ja vielleicht auch...

    Moin Jo,


    dann gebe ich deine Frage aus dem 2030-Faden mal zurück, "warum könnte vielleicht " oder auch nicht, eine LCR von dir gebaut werden? Was erwartest Du von LCR?


    Grüße,

    Holger

  • Was erwartest Du von LCR?

    Ich erwarte von LCR nichts besonderes klanglich oder performativ. Konnte ja schon die eine oder andere LCR-Phono live im Vergleich hören.


    Vielleicht könnte ich auf der Basis noch mal ein uriges Industrial-Design nachempfinden. :)

    Irgend ein originelles Alleinstellungsmerkmal sollte bei einem neuen Entwurf aber dabei sein, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist.


    Aber: Es liegen ja noch zwei unfertige Vorstufen usw. hier...

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Skulpturenbau?

    Kommt auch vor. Ich übe mich gern in verschiedenen Kulturtechniken.


    Vor Jahren habe ich mal 'ne Serie Beistelltische aus unbehandeltem Roheisen fabriziert.

    Damals grob inspiriert von einer Avantgarde-Design-Gruppe namens 'Berliner Zimmer'.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Der Faden von Reiner ist schön offen für....Phono


    Meine, diese niederohmigen LCRs sind für die relativ hochohmigen Röhren nicht so ideal, es seid denn, man setzt Zwischenübertrager ein, mit Verlust an Verstärkung, muß dann wiederaufgeholt werden.


    Viel Aufwand und ob es besser klingt?

  • Viel Aufwand und ob es besser klingt?

    Ist genau der Punkt. Ich konnte noch nicht feststellen, dass es besser klingt. Aber erstens gibt es dazu auch ganz andere Meinungen und zweitens kenne ich ja auch nur einige wenige von diesen.


    Aber die Aufwands-Frage verbietet sich sowieso bei Röhre. Ich könnte keine röhrisierte RIAA bauen, die mit einer simplen Op-Amp Vorstufe von heute technisch mithalten könnte.


    Ich gehe mal davon aus, dass Reiner sich da wieder extrem auf seine Art verkünstelt. Bin schon gespannt. :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hi,

    meine Sony TAE-86B Vorstufe aus Ende 70er ist im Prinzip ein disktreter OP, zumindest als ich ihn vor Jahren mit den Schaltbildern von OPs im Horrowitz Hill verglichen habe.


    Gibt es so was auch im Bereich Röhren, oder sind solche Schaltungen zu komplex, um sie mit Röhren zu bauen?


    Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu sehr off topic.

    Entspanntes Hören, Frank


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  • Hi,


    möchte mich da auf keinen Fall aufdrängen, aber nur mal so als

    Anreiz: am 12. April 2019 habe ich meine Röhren-RIAA hier reingestellt.

    Die macht zwar ca. 4dB bei 20 Hz zu viel, was aber im Bereich unter

    50 Hz "unterentwickelten" Lautsprechern entgegenkommt.

    Grund dafür ist eine Erweiterung im passiven Filter, um eine sonst

    übliche Phasenüberschneidung (Ausgangs- gegen Eingangssignal)

    bei meist 50 Hz zu vermeiden.

    Positiv kommt dabei eine richtig gute räumliche Darstellung heraus.

    Ach ja, und Spaß macht das Teil, möchte ich nicht mehr missen.

    Aufwand ist natürlich recht hoch (gibt Bilder dazu).


    Beste Grüße

  • ... meine Röhren-RIAA hier reingestellt.

    Die macht zwar ca. 4dB bei 20 Hz zu viel

    Hi audiophilo, hast Du mal 'nen Link dazu?


    Solche Unregelmäßigkeiten können vorteilhaft kompensatorisch wirken. Kann man gezielt kombinieren wenn man abschätzen kann, wie sich die Komponenten im Zusammenspiel verhalten. Meine eine M65 RIAA mit der Original-EQ gemäß Shure steigt im Frequenzgang ab 10k bspw. leicht an. Der 211er fällt leicht ab - insofern...

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.