Electro voice T35 ...garnicht so schlecht !

  • Hallo Hornfreunde.

    Entfernt man bein T35 die "Montage-Ohren", so sollte das kompakte Breitstrahl-Hörnchen, in einem Mitteltonhorn konzentrisch (oder leicht exzentrisch) angeordnet montiert , wenig stören.

    Mit seiner Empfindlichkeit von ca 110db/W/m hat mich auch das Klirrverhalten interessiert:

    Überrraschung : das kleine Luder hat oberhalb von ca 4500Hz auffallend wenig vom unangenehmen K3, dazu bleiben die K2- Werte selbst bei 104db! Hörlautstärke bei excellenten ca 0.5 %.ScreenHunter_396 Feb. 11 18.05.jpg




    114db/W/m.T35 Neo vs Alnico(Bk)Feb. 10 20.59.jpgScreenshot - 11.02.2021 , 17_31_34.png Des führe ich hauptsächlich auf die raffinierte Konstruktion des Phaseplugs zurück, der Partalschwingungen (der robusten Phenol-Membran mit Kupferspule) minimiert.DSCN1860.JPGScreenHunter_398 Feb. 11 18.11.jpgScreenHunter_397 Feb. 11 18.06.jpgDSCN1856.JPGDSCN1861.JPG

    Eigentlich ein (uralter) Geheimtip.?




    Als Magnet-Bastler wollte ich das Teil mit einem stärkeren Magneten pimpen.

    Mit Reineisen und Neodym funzt das : statt im Original mit ca 1,55 Tesla im Luftspalt erreichte ich immerhin 2,1 Tesla .

    Gleichzetig wurde der Frequenzgang linearer und die Empindlichkeit stieg um 4db auf nun 114db/W/m.


    Grüsse

    Dietmar

    Einmal editiert, zuletzt von PlattenEbi ()

  • Der größte Nachteil bei diesem Lautsprecher ist die schlechte Zuverlässigkeit bei der häufig vorgesetzten 6db Hochpassfilterung bestehend aus nur einem Kondensator. Bereits bei direktem Anschluss an den Mess-Generator sah die Messung aus wie bei anderen Hochtönern mit vorangehenden 18db bzw. 24db Filter - siehe

    https://www.diyaudio.com/forum…psch-heresy-cornwall.html


    Klanglich auf jeden Fall hervorragend (auch wegen nicht metallischer Membrane-Ausführung) - mein damaliger Favorit war der T350 mit Alnico-Magnet. Bei letzterem bin ich mir nicht sicher, ob er von dem BMS-Hochtontreiber mit dem kleinen Horn (auch von BMS-Audio) getoppt wird.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Der größte Nachteil bei diesem Lautsprecher ist die schlechte Zuverlässigkeit bei der häufig vorgesetzten 6db Hochpassfilterung bestehend aus nur einem Kondensator.

    ....richtig....12B Filter sind das Minimum.

    Nur so bleibt der Klirr auch unterhalb der Weichenfrequenz ( was durchaus hörbar ist ! ) unter ca 1% .

    Grüsse Dietmar

    P: Danke für den Link

  • ....richtig....12B Filter sind das Minimum.

    Nur so bleibt der Klirr auch unterhalb der Weichenfrequenz ( was durchaus hörbar ist ! ) unter ca 1% .

    Grüsse Dietmar

    P: Danke für den Link

    Dann weiß ich ja nun, woran ich vor ca. 45 Jahren gescheitert bin :(

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

  • welche Hochtöner von heute kommen vom Klangcharakter dem T350 bzw. T35 am nächsten (außer BMS-Audio) ?

    Es können eigentlich nur solche in Frage kommen, die keinen Titan- bzw. Alu-Dome haben.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • welche Hochtöner von heute kommen vom Klangcharakter dem T350 bzw. T35 am nächsten (außer BMS-Audio) ?

    Der BMS fällt im Pegel zwischen 2- und 15 kHz um ca 8db ab , was eine Korrektur erforderlich macht.

    Dem T35 ähnlich sind JBL 2404 oder Selenium ST320 (alle ohne Korrektur einsetzbar)

    Grüsse Dietmar

  • Dietmar

    Hallo Dietmar,

    eigentlich müsste als Titel unter deinem Namen eher "Ergründer" als "Pragmatiker" stehen. Denn du gehst ja schon den Dingen sehr auf den Grund. Wo andere aufhören zu buddeln, gräbst du noch ein wenig weiter. Finde ich gut!


    Ein schönes Wochenende.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Danke Frank.

    Als ehemaliger Physiklaborant und Analog-Elektroniker will ich halt so viel wie möglich verstehen und Gesetzmässigkeiten ableiten.

    Altersbedingt habe ich nun Spass daran unerfahreren Audio-Einsteigern mit ein par Tipps "unter die Arme zu greifen";)

    Dietmar

  • Der BMS fällt im Pegel zwischen 2- und 15 kHz um ca 8db ab , was eine Korrektur erforderlich macht.

    Dem T35 ähnlich sind JBL 2404 oder Selenium ST320 (alle ohne Korrektur einsetzbar)

    Grüsse Dietmar

    beim JBL 2404 handelt es sich um einen Superhochtöner - die Membran besteht aus einer Aluminium-Legierung - siehe

    https://jblpro.com/en/products/2404h

    Die Ersatzmembrane vom ST300/320 passt auch offenbar für einige JBL-Modelle.

    Alle diese Hochtöner sind aber seit längerem auch schon abgekündigt.

    Die Korrektur für den Treiber unter

    http://www.bmsspeakers.com/fil…hf_compression_driver.pdf

    besteht übrigens darin, das bei einem passiven Hochpaß mit 18 o. 24 db Steilheit die beiden Kondensatoren (besonders der erste vor der Spule) einfach kleiner gewählt werden (nur sofern er für HiFi- bzw. Home-Audio Anwendungen eingesetzt wird, wo es nicht auf max. Wirkungsgrad ankommt) und nicht darin, das ein zusätzlicher Saug- oder Sperrkreis zum Einsatz kommt, wie man bei Betrachtung des Amplitudenfrequenzganges auf den ersten Blick meinen könnte.

    Das ist sehr angenehm in Bezug auf den Preis, sofern sehr hochwertige Ausführungen eingesetzt werden sollen.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Hallo Dietmar,

    Ich bin großer Fan des T35 und habe jetzt alte in Chrom und Alnico Magnet ergattert und möchte sie mit der originalen 16 Ohm Weiche x36 betreiben. Zusammen mit dem SP8B 16 Ohm in einem Schmackshorn.

    Welchen Vorteil bringt die vertikale Ausrichtung des Horntrichters?

    Könnte man einen 8 Ohm SP8C an den 16 Ohm Ausgang der Weiche anschließen?


    Danke für Deine Antwort 😊

  • Die Ausrichtung ist letztendlich Geschmacksache.

    Zur 16Ohm Weiche gehört unbedingt ein 16Ohm SP8.

    Übrigens muss direkt vor dem zu lautem Hochtöner ein 16 Ohm L-Regler geschaltet werden.

    Grüsse Dietmar

  • Kann vorteilhaft aber auch nachteilhaft sein. Gegenüber der horizontalen Ausrichtung vertauschen sich bei der vertikalen Ausrichtung das horizontale und vertikale Abstrahlverhalten - auch im Diagramm der betreffenden Messung.


    Diese EV Kombination (SP8C/T35) war mein allererstes Selbstbauprojekt, das ich mit hochwertigen Lautsprechern 1979 realisierte (EV Kit vom LSV Hamburg - damals kostete die Kombi fast 1000 DM - der KEF B110 kostete 45 DM). Werde in den nächsten Wochen mal in Erfahrung bringen, ob sie noch im Einsatz sind.

    Mit der originalen Weiche war eine zu starke Mittenbetonung der Mangel - ein neues Frequenzweichen-Design würde einen hervorragend klingenden Lautsprecher ergeben, da Auflösung und Feindynamik außergewöhnlich gut waren (damaliger Slogan vom EV-Vertrieb: Beim Selbstbau sollte man nicht sparen, da sich Qualität nicht billig herstellen läßt).

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Die Kombi ist der Hammer. Auch heute noch.

    Ich Probier jetzt mal die 16 Ohm Variante mir den SP8B. Ein Bekannter hat die Coronet zuhause und die Feindynamik/Spielfreude ist mir so noch nicht untergekommen. Außer in Kombis mit ähnlicher Bestückung. Ich finde die alten Electro Voice Sachen werden noch viel zu sehr unterschätzt.

    Fast mein ganzes Leben, ob im Schmacks, der Klipsch Heritage Serie oder OX haben mich die EV Alnico Lautsprecher musikalisch berührt. Da kommt kein Klangfilm, Isophon oder Lowther mit. Vielleicht noch JBL Arschbacken oder die großen Magnepan. Und das war’s.

    Und trotzdem sind sie preisgünstig geblieben.

    Ich setzte die Schmacks im Studio ein, da arbeitet noch ein DSP davor.

    Leider wurden die SP8B nie in Deutschland vertrieben und man muss sie aus den USA oder Japan importieren, aber es lohnt sich.

  • == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • Besten Dank für diesen Hinweis. Dann hätte man unter der Voraussetzung, daß außer dem Magneten keine Unterschiede vorhanden wären, bei einem Hörvergleich die Klangunterschiede zw. beiden Magnetgattungen.

    In diesem Zusammenhang sind diese Bausätze von 1955 interessant

    (Popular Electronics Magazine October 1955):

    https://www.pinterest.de/pin/333970128611569664/

    https://www.ebay.com/itm/20265…nc&_trksid=p2047675.l2557

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • Alnico war schon immer teuer.

    Mit der Erfindung des preiswerteren und magnetisch stabileren Ferrite wurden daraufhin vorhandene Treiber damit ausgestattet, ohne ihre Parameter signifikant zu ändern.

    Einige Hersteller nutzten aber auch die Möglichkeit um durch einen breiteren Luftspalt mehr Betriebssicherheit und bessere Kühlung der Schwingspule zu garantieren.

    Andere nutzten den Vorteil , mit einer höheren Energie im Luftspalt den Frequenzgang zu hohen Frequenzen hin, auszudehnen

    Klangliche Unterschiede liegen mMn "im Auge des Betrachters"... bzw im Anspruch des Hörers.

    Persönlich würde ich Ferrite, wegen besserer Langzeit-Stabilität und Stoss-Unempfindlichkeit gegenüber Alnico, vorziehen.

    Grüsse

    Dietmar

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