Einstellung Ortofon SPU #1 (Tondose) am SME 3012

  • Was kann ich an einem SME 3012 in Verbindung mit einem Ortofon SPU #1 überhaupt einstellen?


    Ich versuchen gerade mein neues SPU in der Tondose an meinen SME mit Scheu-Schablone, bzw. Clearaudio Messlehre zu justieren. Dabei fällt auf, dass ich nichts einstellen kann, außer den gesamten Tonarm im Schlitten vor und zurück zu schieben. Aber das bringt nichts. Im Vergleich zum vorher im SME Headshell verbauten Denon DL 103 ist die Nadel des SPUs ca. 11 mm weiter vorne, als die des Denons. Und das SPU liegt weit außerhalb der vorgegebenen Nadelpunkte der beiden Schablonen. Außerdem sitzt die Tondose ca. 15° schief zu den vorgegebenen parallelen Linien der Schablonen. Aber ich kann ja weder das System, noch die Kröpfung des Arms verstellen. Klingen tut es jedoch ganz gut. Es gibt mir jedoch kein gutes Gefühl ein System mit 4 Gramm Auflagekraft schief durch meine Platten fräsen zu lassen. Auch wenn die Kombi SPU #1 und 3012 ja nicht sehr ungewöhnlich ist.

    Was sind da Eure Erfahrungen?

    Audio - so alt wie möglich und so neu wie nötig.

  • Hallo,


    die Kröpfung brauchst Du beim SPU nicht einstellen, nur den Überhang. Und wenn die Nadel im Vergleich zum Denon 11 mm weiter vorne ist, also der Schlittenbereich nicht ausreicht, muss der ganze Schlitten "verschoben", also weiter hinten auf der Tonarmbasis montiert werden werden. Du verschiebst dann den ganzen Tonarm bis die Linien parallel sind.

    Dieser Unterschied von 11 mm ist allerdings bedenklich. Möglicherweise hast Du das Denon schon falsch eingebaut, dass also der Abstand zwischen Nadel und Tonarmdrehpunkt nicht stimmt. Bei einer Rundnadel fällt das zunächst im Klang nicht groß auf.


    Gruß Jan

    2 Mal editiert, zuletzt von Heizfaden ()

  • Ich gebe Jan in allen Punkten recht.

    Ergänzend möchte ich noch darauf hinweisen, dass man einen SME 3012 mit der zugehörigen SME Schablone justiert und nicht mit Fremd-Schablonen, die evtl. einer anderen Geometrie folgen.

    Zuletzt noch der Hinweis: An einem SPU kann man auch den Azimuth justieren, wenn man die kleine Schraube unten am SME Anschluss lockert.

    LG

    Sebastian

  • Vielen Dank für die sehr guten Infos. Das mit dem Azimuth wusste ich nicht. Und tatsächlich, die Position der Nadel zwischen Denon und SPU waren nur 3 mm Differenz (ich hatte mich vertan). Das bedeutet aber, wenn ich den Arm aus der Position mit dem korrekt eingestellten Denon verschiebe, verändere ich ja logischerweise die Vorgabe des Tonarms - 294mm Abstand des Drehpunktes Tonarm zur Lagermitte des Plattentellers und 11mm Überhang. Die stimmen dann ja nicht mehr.

    VG

    Martin

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  • Bei korrekter Einstellung bleibt der Überhang bei 11mm und um den zu erreichen veränderst Du den Abstand des Drehpunktes des Tonarms zur Tellerlagermitte (pivot-to-spindle), korrekt. Die Position des SME Tonarmes auf dem Schlitten muss geringfügig variiert werden, weil nicht bei allen Systemen die Nadel an der selben Stelle sitzt. Selbst bei SPUs verschiedener Generationen gibt es Variationen zwischen 50 und 52mm vom SME Flansch bis zur Nadelspitze.

    LG

    Sebastian

  • Martin,


    ich habe am Wochenende ein Ein SPU Gold auf einem SME 3012R montiert. Der Arm wurde mit 294,1 mm Tellmitte - Drehpunkt Arm einegestellt und das passt perfekt.

    Dieter

  • Vielen Dank für Eure Mitteilungen,

    ich habe einen 3012 II und keinen R. Ich werde dies morgen ausprobieren und dann berichte ich.


    Grüße Martin

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  • Selbst bei SPUs verschiedener Generationen gibt es Variationen zwischen 50 und 52mm vom SME Flansch bis zur Nadelspitze.

    LG

    Wenn das wirklich so ist, dann wird eine Einstellung auf einen fixen Überhang höchstwahrscheinlich nicht die von SME gewählte Geometrie ergeben.

    Vergesst beim SME bitte Überhang und Einbauabstand und justiert einfach auf einen Nullpunkt (3012-I/II: 60,2 mm; 3012-R: 66 mm). Nur so wird man die SME Geometrie sicher und zuverlässig treffen.

    Einbauabstand und Überhang sind beim SME System mit dem verschiebbaren Schlitten, abhängig vom Abstand Flansch-Nadelspitze, nicht konstant!


    Wir haben das Thema im Faden "Video Tonabnehmerjustage mit Schön..." gerade erschöpfend diskutiert.;)


    Gruß

    Jan

  • wenn man die kleine Schraube unten am SME Anschluss lockert.

    die würde ich mal fest lassen.

    Zitat * Roland Kraft *

    mit Fingerspitzengefühl ist der korrekte Azimut über die Verschraubung zum G_Shell zu finden.

    Noch ein Hinweis zum ausbalancieren :

    Das Auflagegewicht nicht mit 4g am seitlichen Ausleger auf 4g einstellen.

    Besser ist es das Gegengewicht soweit und Nah wie möglich an die Messerschneide

    zu schieben und dann die Auflagekraft am seitlichen Ausleger so einstellen das die Auflagekraft 4g ergibt. Am besten wäre es wenn das Gewicht des Auslegers parallel

    zum Gegengewicht steht.

    Man erhält einen besseren ausbalancierten SME 3012 und damit einen besseren Klang. :)


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/145053/


    Ludwig

  • die würde ich mal fest lassen.

    Zitat * Roland Kraft *

    mit Fingerspitzengefühl ist der korrekte Azimut über die Verschraubung zum G_Shell zu finden.

    Und wie machst Du das, ohne das besagte Schräubchen etwas zu lockern? Meine SPUs im G-Shell saßen bisher bombenfest am SME Anschluss. Da war mit Fingerspitzengefühl nix zu wollen (außer, man lockert besagtes Schräubchen etwas, dann lässt sich das G-Shell verdrehen).

    LG

    Sebastian

  • Und wie machst Du das, ohne das besagte Schräubchen etwas zu lockern? Meine SPUs im G-Shell saßen bisher bombenfest am SME Anschluss. Da war mit Fingerspitzengefühl nix zu wollen (außer, man lockert besagtes Schräubchen etwas, dann lässt sich das G-Shell verdrehen).

    LG

    Sebastian

    die Verschraubung hat zumindest beim SME spiel, das reicht aus um leicht zu drehen. Die kleine Schraube zu lösen greift ein Handwerker Sprichwort :


    * nach Fest kommt Lose * Herr Kraft erwähnte das bei seinem Beitrag über den SME 3012 .


    Ludwig