Platine Verdier - die Legende lebt

  • Absolut betrachtet reicht mir das, was von Laufwerk, Tonarm und System kommend in meine Anlage gespeist und in meinen Raum geschallt wird. Viel mehr kann ich mir da nicht vorstellen. Besseres höre ich tatsächlich nur in „besseren“ Räumen (Volumen und Raumakustik)

    Hallo Mario, ein sehr guter Bericht aus dem ich viel ableiten kann!

    VG Alex

  • Hallo zusammen.


    Heute hörte ich erstmalig eine Platine Verdier PVN mit durchverkabeltem 12 Zoll und kleinem SPU. Das an eine Röhrenphono mit integrierten Hashimoto CU -Übertragern an "besserem" Röhrenverstärker mit Accapella Violon Hörnern von 1998.


    Der Raum war ein Wohnzimmer... hatte etwa 25 m2. Die Anlage stand auf einer tiefen und niedrigerer Fensterbank als üblich... links und rechts davon die Lautsprecher. Schätze die Hörner vorne einen Meter von der Stirnwand weg und ca 3 m auseinander.


    Dicke Vorhänge waren als Dämmung ausgeführt ... weitere Dämmungs-Elemente waren im WZ aufgestellt.... Diffusoren unter der Fensterbank und oberhalb des Fensters.


    Ich mag es, den Blick durchs Fenster in den Garten während des Hörens. Ich finde

    die Raumillusion/Tiefe die man hört, sich vorzustellen, gelingt dann besser.


    Sitzposition etwa 2 Meter vor der Rückwand ... mittig natürlich.


    Also insgesamt waren sehr gute Voraussetzungen waren - für Musik.


    Die PVN ist in ihrer Schlichtheit einfach wunderschön drehend anzusehen.


    Mein Gastgeber legte auf. Zuerst dachte ich, der rechte LS könnte auch defekt sein, doch dann setzten dortige Musiker ein.


    Fertig ! wunderbar! Rabenschwarze Stille wo sie hingehört.


    Die seitliche Ortungsschärfe ist phänomenal. Man sitzt und hört und erlebt von Lautsprechern losgelöste Musik, die nichts mit der Technik dahinter zu tun hat.


    Accapella Violon sind aber auch Granatenteile. Tonal von ganz unten bis ganz oben traumhaft schön.... dazu so wunderbar luftig. Ich mag das sehr.


    Überhaupt - die gesamte Kette - in DIESEM Raum - spielte auf sehr hohem Niveau.


    Und die PVN, um die es hier geht - spielt wunderbar neutral - sie zeigt alles auf,

    was ich mir wünsche - um Musik zu erleben. Einfach Klasse !


    Wir haben dann noch mit Schwingungsdämpfern und Pucks "gespielt",

    doch das ist eine andere Geschichte.


    Ob die PVN besser spielt aus mein DIY-Laufwerk... weiß ich ehrlich nicht.


    Mein heutiger Gastgeber wird mich aber bald rück-besuchen und dann bin ich auf seine Meinung zu meiner Anlage sehr gespannt.


    In jedem Fall sieht seine PVN viel schöner aus und klingt traumhaft.


    musikalische Grüße


    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • Accapella Violon sind aber auch Granatenteile. Tonal von ganz unten bis ganz oben traumhaft schön.... dazu so wunderbar luftig. Ich mag das sehr.

    Schöner Bericht des erlebten.


    Die Violon konnte ich in der Vergangenheit des öfteren schon hören.

    Dadurch kam bei mir auch die Lust auf ein Horn LS in mein eigenen vier wänden.

    Zwei Faktoren sprachen für mich damals aber gegen

    eine Acapella!


    Zum einen der Hochtöner der zwar ohne Zweifel fantastisch offen spielt, allerdings auch in regelmäßigen Abstand gewartet werden muss.

    Zum anderen entwickeln Plasmahochtöner im Betrieb „Ozon“ das richt man auch.


    Der eigentliche Hauptgrund warum ich auf ein teilaktives Hornsystem gegangen bin, ist unsere Wohnung im Dachgeschoss mit Schrägen.

    Durch den aktiven Bass der auch eine direkte Raumanpassung (DSP) verbaut hat.


    Das wäre mit einen passiven Horn-System, ohne aktiv im Raum akustische Maßnahmen zu treffen unmöglich.

    Meine Frau ist selbst Musik begeistert und lässt mir hier im Wohnzimmer ziemlich freie Wahl. Es gab nur eine Einschränkung für mich und mein Wahnsinn ^^ wenn ich anfangen würde unser Wohnzimmer etwas über 30qm akustisch richtig zu bearbeiten.


    Grüße Harry

    Rille,Röhre,Horn und co…… 8)

  • Hallo allseits,

    hallo Josef,


    zunächst besten Dank für den schönen Bericht.


    Im Rückgriff auf einige frühere Posts möchte ich ein paar Dinge anfügen.

    Preise für Gebrauchte:

    Dabei sollte im Blick sein, dass die A23 PV ab 1990 (oder schon kurz davor) 7.400,- DM mit Grauguß-Tonarmbase u. Ledermatte, ohne Tonarm kostete. Wie meine. Irgendwann um die Jahrtausendwende stieg der Preis auf > 11.000,- DM. Das sollte sich beim Erwerb einer Gebrauchten niederschlagen. Tut es wohl eher selten? So wird die eine oder andere +/- zum Neuerwerbspreis weitergeschoben worden sein.


    Von Toleranzen und Toleranz:

    Es war immer wieder die Rede davon, dass es von der A23 PV solche mit besonders eng toleriertem Zamac-Lager gibt. Diejenigen, von denen es hieß, dass sie im Winter stecken bleiben. Dazu werden v.a. frühe Exemplare gehören. Meine tat das am Anfang auch (nach Stoßlüftung bei minus-Graden draußen), seit vielen Jahren macht sie´s nicht mehr. Dass im Winter bei Stringantrieb die Drehzahl des Philips-Motors am Poti stark erhöht werden musste, blieb. Die Empfehlung war, vor Gebrauch ´nen warmen Suppentopf drauf stellen, dass Teller und Lager nicht zu sehr abkühlen. Das hilft tatsächlich. Gesehen hat das Lager in gut 30 Jahren immer das dünne A23 Öl.


    analog-forum.de/wbboard/cms/index.php?attachment/198516/


    Spätestens wenn man´s eine zeitlang praktiziert hat wirft das Procedere Fragen auf. Toleranzfragen. Drum, lieber Jo, statt RR hätte ich den Lanz D9506 genommen. Den hat man auch vorgeglüht und angekurbelt. Im übrigen ebenfalls was feines wenn man so einen heute hat.


    Wie zeigt sich ein eng toleriertes Lager? "... Sie dreht und dreht..." - mitnichten! Bei 33,33 Soll-Drehzahl mit einem Stift den String/Riemen sanft nach unten vom Teller lenken. Der Teller steht nach ca. 80 Sekunden. Mit Kugel und stets reproduzierbar. Ohne war´s ein wenig mehr. Lagerreinigung (oben beschrieben) verändert daran nichts. Das Zamac ist optisch in Ordnung. Bei späteren (auch französischen) Exemplaren ist das beschriebene, endlos lang erscheinende Ausdrehen plausibel. Ich gehe davon aus, dass ab einem mir nicht näher bekannten Zeitpunkt bei der A23 PV auf etwas größeres Lagerspiel mehr geachtet wurde. Das müsste jemand sagen, der am Herstellungsvorgang beteiligt war.


    Aha, Lagerreibung - ein häßliches Wort. Ich mag nicht so weit gehen, zu sagen, dass sie deswegen systemimmanent "schlechter" ist als Exemplare mit größerem Lagerspiel. Aber sie erforderte über die Jahre ein gutes Stück mehr Toleranz vom Betreiber als Letztere. Ein Antrieb wie der vom Rainer lag so auf der Hand, die Rechnung ging prima auf. Und - oh Wunder - keine Spur mehr von der bisher zuverlässig erforderlichen Drehzahlerhöhung bei den inzwischen kühlen Nächten.


    Eine Prise Realität:

    Wie Chris schrieb kann man trotzdem auch meine PV mit Philips angenehm hören. Offen gesagt: besser im Sommer als im Winter. Der direkte Vergleich vorort mit einer PV mit größerem Lagerspiel fehlt leider. Man packt die Dinger nicht gern in den Kofferraum und fährt sie durch die Gegend.


    Übrigens hatte auch GW damals kein Exemplar mit dem eng tolerierten Lager. Ich hatte als eifriger Das Ohr-Leser meine PV unter dem Eindruck wiederholter Besuche bei ihm erstanden, woran ich gerne zurück denke. Die anfängliche Probiererei unter den "PV´lern" mit "highly sophisticated Angelschnur variations" fand bei mir ihr baldiges Ende koppheister: Motor und Plattenteller, sorry: kurbelten zusammenhangslos vor sich hin, der Pulley war in kürzester Zeit fertig. Zum Glück drehte mir ein guter Freund einen Schwung Neue. Und der heutige A23 Stretchfaden, der hat doch grip? Vergiss es! Meine (ich wiederhole: 80 sec. aus 33,33 - wie etwa mein TD124 ^^) zeigt Unterschiede zwischen Strings, zufrieden stellt mich nur ein Rund- oder Flachriemen.


    Mit Rainer´s Antrieb ist jetzt alles erledigt - wie geschrieben: die PV bleibt. Als Zeitdokument, nicht als nicht oder zu aktuellen Gestehungspreisen kaum zu toppendes Laufwerk. Wäre es anderes, Rainer hätte den Antrieb ja zurück genommen. Ich kann ihn nur empfehlen. An jeder PV sollte sich damit was tun.

    Ein Problem mit Geräuschentwicklung bei Philips hatte ich nie. Der DNP läuft um eine Größenordnung ruhiger, nicht hörbar. O.k., Musik höre ich nicht mit einem Ohr am Pulley.


    Was noch? Der PV-Clone, wovon Forums-Mitglied Anni seinerzeit eine kleine Serie gefertigt hat und eine davon hier steht (siehe Bilder in früheren Posts): auch die hat kein so eng toleriertes Lager wie meine A23 PV. Sonst nicht vergleichbar, im Detail anders gebaut, mit schwererem Teller. Klanglich mit dem Revox Capstan und Bandantrieb für eine original PV wie meine ein knallharter Konkurrent, das schreibe ich mal so.

    Lange story, Fazit - alles gut mit der PV. So dass es jetzt wieder an´s entspannte Hören geht :)

    LG, Tom

    Einmal editiert, zuletzt von blatthaller ()

  • Spätestens wenn man´s eine zeitlang praktiziert hat wirft das Procedere Fragen auf. Toleranzfragen. Drum, lieber Jo, statt RR hätte ich den Lanz D9506 genommen. Den hat man auch vorgeglüht und angekurbelt. Im übrigen ebenfalls was feines wenn man so einen heute hat.

    Die Rudolf-Diesel-Gedenkminute war früher allgemein üblich, beim /8 sogar

    mit einem Zugschalter wie beim Lanz. Der /8 wäre wegen seinen unverwüstlichen

    Dauerläuferqualitäten der treffendere Verleich als ein Traktor.

    Dass im Winter bei Stringantrieb die Drehzahl des Philips-Motors am Poti stark erhöht werden musste, blieb. Die Empfehlung war, vor Gebrauch ´nen warmen Suppentopf drauf stellen, dass Teller und Lager nicht zu sehr abkühlen. Das hilft tatsächlich. Gesehen hat das Lager in gut 30 Jahren immer das dünne A23 Öl.

    Das hab ich an meiner, BJ90, nie bemerkt. Betreibe die allerdings auch im

    Wohnzimmer und nicht im Iglu. ^^

    Ein Antrieb wie der vom Rainer lag so auf der Hand, die Rechnung ging prima auf. Und - oh Wunder - keine Spur mehr von der bisher zuverlässig erforderlichen Drehzahlerhöhung bei den inzwischen kühlen Nächten.

    Nachvollziehbar bei einem drehmomentstärkeren Motor, damit geht

    allerdings eine klangliche Veränderung einher die einem nicht unbedingt

    gefallen muß.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • ... die PV bleibt. Als Zeitdokument, nicht als nicht oder zu aktuellen Gestehungspreisen kaum zu toppendes Laufwerk.

    Good point, Thomas!


    BTW: Das .jpg in Deinem Post bringt bei mir leider nur eine Fehlermeldung.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Meine PV hat 1992 bei Michael Born exakte 10.000 DM gekostet, nur das Laufwerk. Dafür gab es dann noch die Anlieferung und Aufstellung inkl. Justage.

    Das enger tolerierte Lager erkennt man imo auch daran, dass so gut wie kein Öl austritt und dementsprechend kaum welches nachgefüllt werden muss. Stehen geblieben ist meine nie, da wir im Winter heizen. ;)

    Laut M. Born gab es aber Exemplare, bei denen das geschah.


    Habt Ihr über die lange Zeit die Gummidichtungen in den Füßen wechseln müssen?

    Freundlichst
    Roberto

  • Ein wenig erinnert mich eine Verdier an einen Autooldtimer. Da darf man nicht so ruckzuck einsteigen und losfahren. Sie bedarf etwas mehr Aufmerksamkeit, die sie dann wiederum mit viel Freude beim Besitzer honoriert.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hmm, Schalter ein,Platte drauf und Arm abgesenkt, mehr braucht meine

    eigentlich nicht. Wüsste auch nicht was am sofortigen abspielen hindern

    sollte, die Hochlaufzeit ist jedenfalls kürzer als ich zum Auflegen der Platte

    brauche.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Hallo Frank,


    aus meiner Sicht gut auf den Punkt gebracht :)

    Ich wollte nur sagen, es gibt die Exemplare mit den eng tolerierten Tellerlager und es gibt sie immer noch. Wer ev. gern eine hätte und unter Gebrauchtangeboten schaut, sollte ev. drauf achten ob es das ist was er möchte.

    Scheint´s stieg der Preis sukkzessive, 2001 wurde sie ja auch mit anderer TA-Base vorgestellt.

    Das Bild, falls es oben nicht richtig verlinkt war

    03_IMG_7412.jpg


    LG, Tom


  • https://www.aksteel.de/produkt…reineisen/#lieferprogramm


    als Schirm und Konzentrationsdosen für die Magneten….


    nicht leicht zu fertigen…. gegossen aus Brammen.


    daran scheitern dann die DIY´s schon….


    ==================================================


    so wurde auch schon geheizt:


    https://de.rs-online.com/web/p/heizelemente/2995770/?tpr=1


    das kleine Menge Öl im Lager mag das aber nicht so sehr….
    vielleicht reicht die Abwärme eines Transistors….BD 139 mit kleiner Schaltung…
    befestigt an der Achsaufnahme…. aber alles zuviel Aufwand…. kleine Lampe
    reicht eigentlich… klassisch, nicht LED, gespeist mit französischer
    Atomkraft… wenn schon, denn schon : :)

    Grüße
    Theo

  • Stellt doch Eure Röhrenvorstufen unter die Platine.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)