Platine Verdier - die Legende lebt

  • Hi Karl,


    ich hatte es schonmal - als Du das erste Mal über Deine Verdier berichtet hattest - erwähnt: ich kann Deine Änderungen nicht nachvollziehen.


    Du gehst zu A23 hören. Dort ist alles gut. Du erwirbst die Geräte und stellst fest, dass es bei Dir zu Hause bei weitem nicht so gut klingt. Und Du weißt, dass Du in nem Fachwerkhaus wohnst.


    Ich kriege jetzt die Kurve nicht von Fachwerk (und dementsprechend instabilem Untergrund) zum Beseitigen der Federfüße. Wenn ich es recht verstanden habe, steht auch Dein Laufwerkstisch fest und Du ziehst eine Lagerung mittels Kugel vor.


    Alles o.k., wenn es Dir gefällt, aber ich verstehe nicht, wie Du auf diese Ideen kommst. Wenn Dein Untergrund nicht fest ist, wie kommst Du dann auf die Idee (letztendlich: den Teller) fest an diesen undefinierten Untergrund anzukoppeln statt ihn zu entkoppeln? Weißt Du, was ich an Deiner Stelle vermutet hätte? Ich hätte vermutet, dass die Entkopplung der Verdier für Deine Gegebenheiten nicht gut genug ist und hätte versucht, diese zu verbessern. Wahrscheinlich hätte ich zumindest erstmal Güttes Bank mit Federfüßen ausprobiert und es stattdessen bei ner kleineren Vorstufe belassen.


    Unabhängig davon ist sich die Fangemeinschaft nicht einig, dass die Verdier mit Kugel geerdeter klingt .... ;)


    Beste Grüße

    Sören

  • Moin,


    ohne an den spielerischen Eigenschaften der PV zu kritteln,


    aber den Klotz auf Federn zu stellen, ist schon sehr ... müßte man mal die Eigenfrequenzen in x,y,z ausmetern, nach kleinen Anregungen und auch wie lange da was schaukelt.

  • Ich möchte auf Sören antworten


    Ohne Frage, die Herangehensweise von KA im A23 bleibt für mich eine Außergewöhnliche. Deswegen bin ich auch regelmäßig nach Frankfurt gefahren um mein Gehör abzugleichen.


    Mir ist inzwischen bewusst, dass man eine Anlage nicht 1:1 in einen anderen Raum übertragen kann. Selbst mit dem größten Aufwand kann man nur ähnliche Ergebnisse erreichen. Aber man lernt, dass die Wiedergabe eines Konzerts auf andere Weise auch seine Reize gewinnen kann. Räume kann man nicht kopieren, denn schon die andere Anordnung der Fenster ergeben deutlich andere Ergebnisse.


    Ja das mit dem Fachwerk ist ein richtiger Einwand, ich hatte schon die Überlegung aus dem Keller einen massiven Sockel bis in den 1.Stock zu bauen, konnte es aber bautechnisch nicht umsetzen. Die einzige Möglichkeit war dann den vorhandenen Fußboden komplett zu entfernen und eine 50 mm starke und verleimte Bodenplatte einzubauen. Ich habe dann mein Rack auf Luftstoßdämpfer gestellt bin aber daran gescheitert, dass diese Dämpfer über dem Gummibalg sukzessive Luft verloren haben und eine waagerechte Aufstellung auf Dauer nicht zu erreichen war. An dieser Stelle habe ich aufgegeben.


    Ich bin auch kein Sektenmitglied von A23, ich war völlig unbedarft beim Kauf meiner Anlage und hätte bestimmt auch einen anderen Plattenspieler genommen, aber das Ergebnis von KA war so gut, dass ich mir hier kein Kopfzerbrechen gemacht habe.


    Ich bin auch kein Lagerkämpfer in Sachen Geräte und Plattenspieler. Ich hatte sie gekauft und musste sie zu Laufen bringen. Deshalb waren mir auch die Konstruktionsmerkmale der PV erst einmal nicht so wichtig. Ich habe verstanden was Masse und ein Magnetlager bewirken und damit war es erst einmal gut.


    Im Laufe der Zeit wollte ich aber eine bessere Musikwiedergabe erreichen, deshalb habe ich begonnen viele Tellermatten aus zu probieren, den Antrieb habe ich bereits beschrieben. Den Holzsockel der Tonarmbasis habe ich gegen einen 3kg schweren Kupferblock ausgetauscht, ich habe die Feder zur Nadelgewichtseinstellung totgelegt, Ich habe den Tonarm mit Textilband umwickelt und ich habe den Plattenteller über eine über Öl angekoppelte Karbonmatte, plus Sorbothanematte, plus Derenville-Matte entkoppelt.


    An dieser Stelle könnte man meinen ich habe die Konstruktion der PV in Frage gestellt. Nein habe ich ausdrücklich nicht, aber sie spielt jetzt so wie ich es will.


    Beste Grüße Karl 64

  • Hallo.


    Die serienmäßige Federdämpfung soll entkoppeln - und das macht sie sehr gut.


    Wenn der Untergrund nicht schwingt kann man auf Entkopplung verzichten

    und die PV anders aufstellen bzw. daran Gewicht ankoppeln, wie Karl es tat:


    An schweres Kupfer-Material - dann verändert das die Eigenschwingungen im Chassis.


    Und in seinem Fall in eine Richtung, die ihn im Hochtonbereich mehr wahrnehmen lässt.

    (Ich habe daran keinen Zweifel)


    Wirklich spannend würde es werden, eine PV über echte (= wärmewandelnde)

    Absorber auf schwingungsfreie Stellfläche zu platzieren.


    Aufgrund der Erfahrungen von Karl vermute ich eine nochmals deutlichere Klangsteigerung.


    Das würde ich sehr gerne mal ausprobieren.


    (((Niemandem will ich auf die Füße treten !

    Jeder darf seine PV belassen wie er mag.

    Mancher mag auch nichts versuchen und ist zufrieden

    und darf es auch bleiben)))


    Doch wenn jemand wissen möchte, wie hoch es mit PV hinaus gehen kann,

    den würde ich mit Absorbern besuchen, wenn nicht zu weit weg.



    musikalische Grüße


    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • Im Laufe der Zeit wollte ich aber eine bessere Musikwiedergabe erreichen

    Hallo Karl,

    Der Satz gibt mir zu denken! Speziell auch der Punkt 'Im Laufe der Zeit'

    Ich denke wir sind heute technisch viel weiter, als vor 30 Jahren, wenn man es genau nimmt.


    Hast Du Dir auch schon mal eine moderne HiFi-Anlage etwa auf dem heutigen Stand der Technik mit digitalen Tonquellen angehört? Es empfiehlt sich vielleicht ein Update?


    Mit Digitaltechnik und guten Aktivmonitoren erreiche ich bei mir heute eine bessere Musikwiedergabe als je zuvor. Wenn man Probleme mit dem Gebäude hat, ist die Digitaltechnik einerseits weniger empfindlich und bietet anderseits effektive Korrekturmöglichkeiten.


    Ich vermute aber, Du eiferst einem bestimmten Klang nach, den Du von A23 kennst. Ich habe ja auch selber schon solche Anlagen gehört, die mich auf ihre Weise schwer beeindruckt haben, was allerdings manchmal auch der Gesamtsituation und meiner Einstellung dazu geschuldet war. Bei mir zuhause klang es immer anders.


    Mein Beitrag ist übrigens nicht als Störmanöver gemeint, sondern konkret auf den zitierten Satz bezogen - bitte nicht Missverstehen!


    Ich mag ja auch die Audio-Klassiker und das Audio-Basteln. Habe meistens mehr als einen Hörplatz und bin da nicht so einseitig.


    Die Frage wäre, bei welchem Händler oder Institution man sich einmal eine exemplarisch gute digitale Vorführung in Ruhe anhören könnte, zum Vergleich.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Was meinst du was die eingebauten Feder/Dämpferfüsse machen?

    Hallo Mike


    Karl hört eine Verbesserung im Hochton,

    wenn die PV nicht auf eigenen Feder/Dämpferfüssen steht.


    Serienmäßige Federung und zugleich Dämpferfüße könnte demnach

    auch ein Kompromiss sein.


    musikalische Grüße


    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • Hallo Jo, Hallo Sören


    Ich möchte den neuen Weg nicht mehr gehen. Ich habe 6000 Schallplatten und werde bald 75 Jahre alt und dank meiner Lötkolben (bitte nicht als Provokation verstehen) bin ich momentan bei einem Ergebniss das mich sehr zufrieden stellt.


    Was das Thema Federbeine betrifft bin ich leidenschaftslos. Ich habe mir das nicht überlegt und dann ohne zu hinterfragen gemacht, sondern das hat sich so ergeben. Zuerst habe ich nur die Grundschwingung, mit verschiedene Spikes aus dem Chassis genommen und immerwieder gegen geprüft. Dann wurde aus einem Versuchsaufbau Realität und es klingt deutlich besser.

    Beste Grüße Karl64

  • Serienmäßige Federung und zugleich Dämpferfüße könnte demnach

    auch ein Kompromiss sein.

    Ein fragwürdiger,


    behindert nur die Ankopplung, wohl besser Stoßdämpfer so wie beim 2CV, wenn Dämpfung gewünscht ist. Wenn Karl Effekte im Auflösungsbereich meint zu hören, hat die harte Feder zusammen mit der Masse Effekte im Präsenz.

  • Ich zitiere mich mal selbst und formuliere neu:


    Wir diskutieren oder streiten meist um hochwertige Laufwerke, die allesamt als "ziemlich OK" einzustufen sind.


    Weil aber so viele andere Parameter das Gesamtergebnis "Klang" beeinflussen und auch die Geräte selbst oft verändert/getuned werden ist die gesamte Diskussion darüber, was "richtig" oder "besser" oder "zielführend" ist, eigentlich überflüssig :D .


    Wenn also jemand behauptet, seine Laufwerk/Tonarm/Pre/Abtaster-Kombination würde bei ihm zu Hause gut klingen, kann man eigentlich nur sagen:


    "Ja, kann sein" :P



    ;)

  • Kann sein, das war aber nicht meine Frage.

    deine Frage: Was meinst du was die eingebauten Feder/Dämpferfüsse machen?


    hallo


    ich denke sie werden soweit nur federn und dämpfen, wie es

    bei einer Kompromisslösung eben möglich ist.


    Spezialisiert ginge mehr... vermute ich


    greets

    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • Josef,


    So eine Antwort hatte ich erwartet.

    Die Füsse machen letztlich genau das was du gefordert hast. Sie wandeln mechanische Energie in Wärme um. Sie isolieren durch die Federentkopplung vom Untergrund. Die Luftdämpfung sorgt für ein schnelles Abklingen der Schwingung. Das basiert auf bewährter Technik und Physik – eigentlich ganz simpel. Den Kompromiss kann ich nicht so recht entdecken.


    Wie gesagt im wesentlichen geht es um ein Entkoppeln des Laufwerks vom Untergrund. Das ganze sollte eine niedrige Resonanzfrequenz haben. Man kann das perfektionieren mit einer schweren Unterkonstruktion die wiederum vom Untergrund entkoppelt werden kann/sollte.


    Ich bin, wie weiter oben schon gesagt, nicht mehr unbedingt ein Fan der Verdier. Aber gerade diese Konstruktionsmerkmale funktionieren bestens.


    Viele Grüße

    Mike


    PS: Wie sollte eine "Ruhige Aufstellung" aussehen? Ein schwimmender Estrich ist es sicher nicht und erst recht kein Holzboden. Dass selbst schwere Gebäudeteile sich bewegen merkt man spätestens wenn man mal an einer empfindliche Analysewaage auf einem Wägetisch gearbeitet hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Mike Thomas ()

  • Wie sollte eine "Ruhige Aufstellung" aussehen? Ein schwimmender Estrich ist es sicher nicht und erst recht kein Holzboden. Dass selbst schwere Gebäudeteile sich bewegen

    Ja, deshalb ist es auch verdammt schwer oder grenzt ans Unmögliche ein Masselaufwerk zu betreiben. Da sind Kompromisse oder Karl gefragt.