300B Schaltung von Björn - Platinensatz gesucht oder gewünscht

  • Ein "Ultrapath"-Kondensator ist mal wieder ein schönes Beispiel für Marketinggeklingel im Audio-Bereich. Grundsätzlich geht es ja um den (Wechsel-)Stromkreis, den die Endröhre zusammen mit dem Ausgangsübertrager bildet. Wenn der Sieb-Kondensator CP6 mit seinem "+"-Pol direkt an den Fußpunkt des Ausgangsübertragers angedrahtet wird, muss dann nur noch auf kurzem Weg ein C von z.B. 100u vom Minusanschluss dieses Elkos zur Katode der Endröhre geschaltet werden. Das kann ein Folienkondensator sein, er muss dann aber nur noch für den Spannungsabfall über den Katodenwiderständen (in diesem Fall hier sind es mehrere) dimensioniert sein. Da reicht also ein 100V-Typ. Da an diesem Kondensator immer eine Gleichspannung anliegt, bewirkt ein guter Elko keine Klangverschlechterung! Physikalisch ist diese Beschaltung identisch mit dem so blumig getauften "Ultrapath". Bei entsprechender Verdrahtung ist jede Standard-EL84-Endstufe mit RC-Kombi im alten Röhrenradio ein '"Ultrapath"!

  • Ein "Ultrapath"-Kondensator ist mal wieder ein schönes Beispiel für Marketinggeklingel im Audio-Bereich.

    Irgendeinen Namen muss diese "Schaltungsvarianten" bekommen. Und sie ist unter diesem Namen so bekannt und diskutiert worden wenn ich das richtig gesehen habe. Also ganz normal, diese Bezeichnung zu verwenden.

    Wie hättest du das denn bezeichnet? Die Frage ist ganz ernst gemeint.

  • Wie ich schon schrieb: es ist noch nicht mal eine Schaltungsvariante! Die Aufgabe des "Ultrapath" erfüllt schon der immer vorhandene Elko im Netzteil plus gegebenenfalls ein Kondensator über dem Katoden-Widerstand. Falls die Gittervorspannung fix erzeugt und die Katode der Endröhre auf Masse liegt, wird der "Ultrapath" ganz allein durch den Netzteilelko realisiert. Der einzige Vorteil des "Ultrapath" ist, dass der geneigte Interessent anfängt, in Stromkreisen zu denken. Das ist etwas, dass ich dem von mir betreuten Ingenieurnachwuchs stets ans Herz lege, denn ohne diesem "in Stromkreisen denken" ist eine zielgerichtete analoge Schaltungsentwicklung nicht möglich.

  • Der einzige Vorteil des "Ultrapath" ist, dass der geneigte Interessent anfängt, in Stromkreisen zu denken.

    Da ist ja doch ein Vorteil dieses Ausdrucks. Also nicht bloß Marketing Geklingel. Mit dem Ausdruck fängt jemand entweder an zu denken oder er weiß gleich was gemeint ist. In beiden Fällen ein Vorteil. :)

    In diesem Projekt sehe ich nirgends Marketing Geklingel. Hat jemand monetären Gewinn? Nein? Na also ;)


    Ich bin froh wenn es hier Leute gibt, die hier solche DIY Projekte "anbieten" und auch noch weiter mit Antworten unterstützen! Völlig uneigennützig. Sogar nach fast 5 Jahren noch. Ist doch ausgesprochen nett :)

    Deine rein technischen Beschreibungungen hätten hier genügt und wären bei dem ein oder anderen auch hilfreich gewesen ;)

    Oder sind es auch.....

    Einmal editiert, zuletzt von hj_b ()

  • Meine Kritik bezog sich in keinster Weise auf Björns Projekt! Sondern ausschließlich auf die wohlklingende Bezeichnung eines selbstverständlich vorhandenen Schaltungsdetails, also auf eine Worthülse, hinter der sich keinerlei Neuerung verbirgt.

  • Es gibt heute keinen Vorteil von Ultrapath mehr!


    Jegliche Simulation zeigt, dass Störprodukte des Netzteils (Brummen, Spikes, etc.) damit in die Kathode der Endröhre eingespeist werden, in der Röhre verstärkt werden und dann über den Ausgangsübertrager an den Lautsprecher weitergegeben werden.

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • Jegliche Simulation zeigt, dass Störprodukte des Netzteils (Brummen, Spikes, etc.)

    Das wird so sein, aber ...

    Dann scheint das Netzteil dieser Mono-Blöcke sehr gut zu sein. Ich habe hier auch recht empfindliche Lautsprecher (98dB/W/m) und ich höre selbst mit dem Ohr am Lautsprecher nichts brummen oder Rauschen. Da ist wirklich Stille. Und das zählt für mich.

  • Jegliche Simulation zeigt, dass Störprodukte des Netzteils (Brummen, Spikes, etc.) damit in die Kathode der Endröhre eingespeist werden, in der Röhre verstärkt werden und dann über den Ausgangsübertrager an den Lautsprecher weitergegeben werden.

    Du bist nicht der Erste, der damit ankommt. In dem Urstprungsfaden wurde das auch schon angesprochen. :sorry:

    Also - zur Klarstellung: niemand muß nochmals 20,- Euro/Monoblock investieren - messtechnisch bringt es nichts. Lediglich klanglich ergibt sich ein klar hörbarer Unterschied. 8)

    Seit einiger Zeit laufen bei mir diese Monoblöcke auch mit einer überarbeiteten MTA-300B-Schaltung nach "FBsystem" ;)

    Und auch da machen sich die "überflüssigen" 100F/MKP-Kondensatoren klanglich nicht schädlich.

    Diese China-Übertrager in den Mono´s (und vielleicht auch ein wenig das Leiterplatten-Layout 8o ) sind ausreichend gut, daß selbst das HF-Kompensationsglied (R16/C5) komplett entfallen kann - trotz der einfachen Rückkopplungsschleife.

    Übrigens - die Siemens-Fassung für die C3g passt wie angegossen in den Vorröhren-Ausschnitt der Gehäuse. :thumbup:


    schönen Abend noch :)

    Björn

    AAA-Mitglied

  • Hallo zusammen,


    Simulation hin oder her. In der Praxis wirkt sich das, wie von Björn beschrieben auch an meiner Kette mit den Monos klanglich aus.

    Hier gilt einfach mal ausprobieren. :)


    Mit freundlichen Grüßen


    Andreas