Neues Verstärkersetup gesucht (ggf. weg von der Röhre)

  • Abend Zusammen,


    mich höre jetzt seit gut 1,5 Jahren mit meiner Röhre, einem LM-219. Der Verstärker ist nach wie vor der Hammer, ich mag den natürlich Klang, wie er Stimmen und Bühne abbildet, eigentlich sollte ich zufrieden sein... aber....In letzter Zeit kommt immer wieder der Wunsch nach Veränderung auf.


    Folgende Gedanken kommen auf:

    - Mich nervt das vorwärmen

    - irgendwann kommen kosten fur neue Röhren auf.

    - Das Gerät ist riesig

    - ich glaube der Match zu meinen SON XL ist nicht 100% gegeben

    - Bass, Vor allem punch konnte besser sein

    - Lösungen ala Dirac sind sehr interessant und ich glaube da könnte ich noch einiges rausholen.

    - irgendwie ist der Wunsch nach Verkleinerung da, ohne Einbußen im Klang


    Den LM nutze ich aktuell als reine analoge Kette mit 2 Plattenspieler, für alles andere habe ich einen Umschalter und mein alter demon x4000 läuft für Filme und Flacs, oder Streaming. Mit xt32 Einmessung haben meine LS mehr punch, klingen aber auch ein wenig kühler ( Hoffnung durch Dirac etc den punch zu bekommen und die samtigkeit der Stimmen, da man eingreifen kann)



    Jetzt stelle ich mir halt die Frage, komme ich meinem Wunsch mit einer Veränderung näher, oder ist das nur Quatsch. Der LM ist ja jetzt auch kein billig Verstärker, vielleicht passt er nicht so ganz zu meinen Achenbach. Hauptziel wäre mehr Komfort, ohne Klang einzubüßen, und das eine einmessung noch mehr rausholt. Bedenken sind hier auch die ADDA Wandlung, wenn ich maßgeblich Schallplatte höre.


    Folgende Dirac Geräte habe ich mir schon näher angeschaut:


    - NAD C658: hier Hort man ja alles mögliche, schlechte Software, Plastikbomber, und von ihnen schaut er ich sag mal sehr leer aus...

    - MiniDSP mit Dirac: software wohl nicht so intuitiv, tut aber was es soll

    - dann gibt es ja noch div. AV receiver die Dirac an board haben, Arcam etc, da sind wir aber schnell an meiner budetgrenze


    Preislich könnte ich mich bis 4500 Euro für ein neues Konzept bewegen. Wie seht ihr das? Und welche Empfehlung habt ihr?

    Einmal editiert, zuletzt von Capone ()

  • Hallo,


    ich würde sogar sagen: aus der Analogkette diesen ADDA und jeglichen DAC oder Einmesskram rausnehmen und dann noch einmal hören. Nicht nur ich hatte beim Einschleifen eines DAC (bei mir wegen Raumkorrektur) den Eindruck, dass das analoge Feeling etwas verloren geht und es insgesamt kühler oder „mehr nach CD“ klingt.

    Aber: andere User nehmen das bei sich so nicht wahr. Wahrscheinlich hängt dies von der Konstellation der jeweiligen Komponenten und eben vom Hörer ab.

    Bevor du jetzt den Fokus auf einen neuen Verstärker legst: interessant finde ich den Umstand, dass du bei einer XT32-Einmessung (was ist das?) , ich vermute mal einer automatischen Einmessung mit DSP mehr Punch wahrnimmst. Schleust du dazu deinen Denon ein? Betreibst du die LS dann auch mit dem Denon?

    Sollte dieser Eindruck von mehr Punch bei weniger Wärme nach dem Einbinden eines DAC oder DSP vorliegen, würde das für meine Theorie sprechen. Dann würde ich mutmaßen, dass durch Verbiegen des Frequenzgangs der Bass sauberer kommt. Ich habe bei mir diese Komponente entfernt und den Raum akustisch behandelt.

    Bei dir könnte (!) dies auch daran liegen. Wenn du da sicher gehen willst, würde ich den Raum mal akustisch vermessen (lassen).

  • Hi,


    vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich habe derzeit 2 getrennte Ketten, einmal voll analog (Röhrenvollverstärker, pre-amp für den TA und 2 platzenspieler) und einen Denon für Film und Streaming. Die Beiden Systeme habe ich mit einem umschaltet an meine Lautsprecher angebunden. Ziel ist es zu weniger Zeug zu haben, zu entschlanken ohne quaitätseinbußen bei Stereo zu haben. Auch die oben beschriebene Umstände der Röhre möchte ich mit einem transistor( in der Theorie) entgegenwirken. Leider habe ich einen großen wohn- & Essbereich und eine akustische Optimierung ist nicht wirklich möglich, daher Dirac...


    das Thema ADDA habe ich angesprochen, denn so wie ich das verstanden habe, wurde beim Einsatz von Dirac natürlich das Analoge Signal digitalisiert dann durch die Filter gejagt und dann wieder analog zu den LS. Daher meine Frage.


    als all-in Ansatz habe ich noch den Nas 778 gefunden, der beide gerate ersetzen konnte. Fragr ist halt, kann so ein Gerät auch mit meiner Röhre mithalten?


    VG

    Christian

  • Wenn du tatsächlich den Frequenzgang verbiegen musst, würde ich mir eher einen RME Adi-2 ggfs. als Pro-Version holen. Damit kannst du Kanalgetrennt den Frequenzgang beeinflussen, hast einen super DAC und eine Vorstufe. Dahinter dann eine Transistorendstufe. Da du aber zum verbiegen des Frequenzgangs ein digitales Gerät einschleifen wirst (so man keinen analogen Equalizer haben will und bedienen kann), wirst du deine rein analoge Kette nicht mehr rein analog halten können und könntest deine Kette zusammenlegen.

    Nachteil: Optik.


    Was ist denn jetzt eine xt32-Einmessung?

  • Wenn du das mit dem Denon einmisst, dann treibst du aber auch die LS mit dem Denon an, oder? Anders kann ich mir das nicht vorstellen. Und dann werden die klanglichen Unterschiede auch vom anderen Verstärker und nicht nur vom Einmessen herrühren.

    Ich würde ganz konventionell statt deiner Röhre in der Analogkette mal einen Transistor oder einen Hybridvollverstärker (e.g. Croft) ausprobieren.

  • Korrekt, 2 getrennte Systeme, die raumkorrektur funktioniert nur mit dem denon/Lautsprecher gespannt. Bei der analogkette greift nix ein, sozusagen pure Audio von der Schallplatte zu den Lautsprechern.


    Ich dachte halt, wenn schon Transistor dann einen mit einmessung, da ich meinen Raum wenig optimieren kann und das besser als nix ist, ich weiß shit in shit out, Dirac wird sicherlich keine wunderwaffe sein, aber es wurde den „Raum“ ein wenig entgegenwirken.

  • Dirac macht den Klang wohl ein wenig steril, so liest man es zuweilen. Auch die Bedienung ist zuweilen schwierig.

    Ich kann aus Erfahrung den Lyngdorf TDAI-3400 empfehlen. liegt auch in dem Budget. DAC u.ä. brauchst Du dann auch nicht mehr.


    VG

    Dieter

  • Dirac macht den Klang wohl ein wenig steril, so liest man es zuweilen. Auch die Bedienung ist zuweilen schwierig.

    Ich kann aus Erfahrung den Lyngdorf TDAI-3400 empfehlen. liegt auch in dem Budget. DAC u.ä. brauchst Du dann auch nicht mehr.


    VG

    Dieter

    hi Dieter, den lyngdorf kannte ich Noch gar nicht. Schaut sehr interessant aus, kommt auf die Liste. Das Dirac den Klang steril macht, lese ich zum ersten Mal. Gibts dazu mehr Infos? Da man die Kurve selbst einstellen kann sollte man dem doch entgegenwirken können?

  • Ja, sollte man. Ich selbst habe Dirac nie im Vegleich gehört.

    Bei läuft analog und digital durch das Gerät. Ich bin mehr als zufrieden, hatte vorher ASR Emitter II.


    VG

    Dieter

  • Moin Christian,


    hast Du denn schon mal Deinen Raum ausgememessen? Messmikro an den PC und mal genau gucken, was da so los ist? Und dann mal jemanden draufgucken lassen, der Ahnung hat? .... dann wüsstest Du zumindest mal in Theorie ob Dein Gedanke überhaupt was bringt.

    Ich bin da selber gerade am rumbasteln und versuche zu verstehen. Zum rumbasteln hab ich einen MiniDSP mit DiracLive genommen. Zwischen Vorstufe und Aktivlautsprecher eingeschleift war leider die Magie der Röhre futsch. Ging im Ergebnis gar nicht. Auch nicht mit unterschiedlichen Kurven in DiracLive. Das gleiche Ding dann als digitaler Zuspieler mit der Raumkorrektur: Besser! Und dann mach ich wieder ne Platte an, ohne Entzerrung und denke: Warum nicht gleich so.


    Was ich damit sagen will: Das ist ein weites Feld zum rumspielen und läuft eben nicht Plug- and Play. An den Entzerrungskurven in DiracLive rumzuspielen ist interessant, aber irgendwie auch schräg über optimale Musikwiedergabe zu diskutieren und gleichzeitig den Frenquenzgang schön zu biegen, bis es "klingt". Naja, andere machen das über neue Kabel :).


    Und ein Frage darf erlaubt sein: Der LM ist ja nun Verstärkertechnik zum Anfassen (da glüht was, groß, schwer, geil). Ist dir das egal? Und wenn da künftig ein Brotkasten mit DSP Technik steht macht das dann nichts? Das wäre ja auch wichtig.

    Viele Grüße Thargor, zur Zeit direktgetrieben.


    SP-10 Mk IIP
    AT-1100 / MM III / XL-50 SAS/S / div. MM
    PUA-1500L / Jico Seto Hori / DL-103R Shibata "TechneAudio"


    Spendor, Thöress, Anthem, Raumeinmessung, Lab12 Gordian

  • Dirac vs Lyngdorf .....

    Ich hatte beides


    Minidsp DDRC 22D

    Und Lyngdorf TDAI 2170


    Kurzfassung :

    Reine Geschmacksache !


    Roomperfekt ( Lyngdorf ) ist einfacher in der Bedienung, bei Dirac sollte man schon wieder wissen wo man am Ende am Frequenzgang rumbiegt.

    Lyngdorf musst den kompletten Raum und die von Dirac sagen es interessiert nur der Hörplatz.


    Lyngdorf hat bei mir weniger im Mittelton / Stimmbereich eingegriffen, Dirac hat hier mehr verändert.

    Aber das ist wohl alles wieder von Setup und Raum abhängig.


    Als All in One Lösung würde ich persönlich Lyngdorf den Vorzug geben.

    Ein Gerät, alles drin - alles dran.

    Beim 3400 sogar Streamer mit an Board.

    Den 3400 würd ich sogar selbst gern mal zu Hause hören.

    Der 2179 spielt sehr neutral ... im Besten Sinne des Wortes.

    Da ich nun nicht mehr unbedingt ( nach Umzug ) auf ein DSP angewiesen bin berührt mich meine 300B Triode emotional bedeutend mehr.

    Den Lyngdorf 2170 kann man aber sogar hier als Raumkorrektur - Vorstufe missbrauchen. Funktionierte auch sehr gut.


    Aber selbst mit diesen DSP Geräten , on Dirac oder Lyngdorf , ist die Spielwiese riesengroß.

    Es gibt viele Tricks schon beim Einmessen .... Und am Ende hat mich die Messerei schon regelrecht genervt.

    Dauert doch jedesmal ne knappe halbe Stunde.


    Grüße Christian