Vemeidung von Hairlines

  • Hallo,


    ich bin ganz neu hier im Form und auch ganz neu im Schallplatten Bereich...


    Hatte schon immer Lust auf einen Plattenspieler und jetzt hab ich einen bekommen. Habe mir auch schon ein paar meiner Lieblingsalben zu gelegt.


    Habe erfahren, dass man solche Bürstchen zur Staubbeseitigung benutzt. Mein Vater hatte noch eine Carbonbürste von früher und die hat er mir gegeben. Die sah auch echt noch gut aus, aber ich habe festgestellt, dass die solche dünne Kratzer hinterlässt. Habe recherchierd und rausgefunden, dass das Hairlines sind. Jemand hat in einem Forum gemeint, dass die auch durch solche Carbonbürsten entstehen können wenn die Bürstchen verklebt sind wenn man die Bürstchen mit den Finger angefasst hat.


    Um sicher zu gehen habe ich mit dann ein anderes Model Carbonbürste gekauft... von Spincare eine die noch so ein Samtpad hat... egal. Auf jeden Fall ist es mit der auch nicht anders. Ich habe weder die Bürstchen nicht berührt, noch drücke ich mit der Bürste stark auf die Platte...


    Wie kann ich solche Hairlines vermeiden, weil ich ja nicht will, dass meine teure Platte direkt nach dem ersten hören "Kratzer" hat. Auch wenn man die womöglich nicht hört, sieht es doof aus. Und ich habe gelesen, dass man sie irgendwann schon hört.


    Achso. Und ich bin auch sehr vorsichtig wenn ich die Platten aus dem Sleeve hole. Ich fass die nur an den Rändern an und lasse sie auch nicht ins Sleeve rutschen. Habe mir extra noch gefütterte Sleeves geholt, weil ich gelesen habe, dass die ungefütterten Papier/Pappe Sleeve auch für Kratzer sorgen können.


    Vielleicht kann mir ja jemand helfen. Würde mich freuen :D


    LG Jonas

  • Immer locker durch die Hose atmen ;)


    Ist doch alles nicht so wild.


    Die Bürsten benutzt man ja nur, wenn sich die Platte auf dem Teller dreht. Da der Teller erheblich schneller ist, als die Bewegung der Büste nach außen, gibt es auch keine Kratzer, die nicht in Richtung der Rillen verlaufen. Zudem sind Carbonbürsten so weich, dass die selber keine Kratzer hinterlassen und selbst wenn ein Sandkorn auf der Platte liegen würde, würde dies keine relevanten Kratzer erzeugen.


    Gefütterte Innenhüllen sind prima. Natürlich kann man die Platte dort reinrutschen lassen.

    Ungefütterte Innenhüllen haben nur einen echten Nachteil: Teilweise weiben sie sich ab, was zu einer leichten Staubbildung führt und dieser Staub klebt dann an der Platte. Auch Papierfasern sind nicht hart genug, um Kratzer in der Platte zu erzeugen.


    Oberflächliche Hairlines sind bei einem ordentlichen System nicht hörbar, da die Nadel die Rille weiter unten berührt.


    So eine Bürste mit Carbonfasern und Samt habe ich auch. Ich verwende sie aber nur, wenn ich mal etwas mehr "Dreck" auf der Platte habe und nicht gleich waschen will. Sonst nehme ich nur die ganz billigen Carbonbürsten wie die von Dynavox https://amzn.to/3rzg6Cw

    Davon liegt bei jedem Dreher eine. Mehr braucht es wirklich nicht.

  • Bewegst du die Bürste senkrecht zur Rille? Eigentlich dürfte es keine Linien auf der Schallplatte geben. Wie weich fühlt sich die Bürste an?


    Gruß,

    Christian


    PS:
    Samtpad würde ich nicht verwenden.

    Gruß,
    Christian

  • Hallo,


    erstmal danke für die ganzen Antworten. Mit solch einer Aktivität habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.


    Wenn ich die Bürste benutze setze ich sie bei 9 Uhr auf. Dann lasse ich die Platte 3 Umdrehungen laufen und ziehe dann die Bürste senkrecht nach unten um den Staub von der Platte zu schieben. Versteht ihr was ich meine? (ich habe mal ein Bild in den Anhang gelegt. Damit versteht man es besser)


    Die Bürste mit dem Samtpad macht auch eigentlich gar kein Sinn, weil die Bürstenhaare viel länger sind und man dann richtig draufdrücken müsse bis das Samtpad die Platte berührt.

    Ich finde auch, dass die Haare der Bürste recht weich sind.


    Aber ich habe jetzt einfach mal auf einer Platte ausprobiert. Ich habe an einer Stelle mal mit der Bürste drüber gestrichen, auch senkrecht zu den Rillen. Und man sieht wo ich lang gestrichen habe. Ich habe nicht wie ein Wilder drüber gerubbelt, sondern nur dann weich, wie ichs auch sonst mache. Also nur bisschen aufgesetzt. Ich weiß nicht ob das jetzt wirklich Hairlines sind aber man sieht etwas. Ich habe euch auch mal ein Bild eingefügt. Vielleicht könnt ihr ja erkennen was ich meine. Ist bisschen schwierig zu fotografieren.


    LG Jonas

  • Moin,


    ja waschen wäre nicht die schlechteste Idee und / oder einen Mitlaufbesen nutzen. Die Hairlines entstehen in der Regel durch ungefütterte Innersleeves. Dabei sind die richtig festen am übelsten :evil:.


    Gruß Torsten

  • Hallo Jonas,

    da ich meine Platten wasche, brauche ich nur selten eine Bürste. Und wenn, dann lege ich die Platte auf eine antistatische Unterlage und fahre ganz leicht mit der Bürste kreisförmig über die Platte. Dabei vermeide ich rechtwinklig zu den Rillen zu wischen. Meine alte Decca Brush ist allerdings auch sehr weich. Da gibt es keine Hairlines. Ich kenne aber dein Problem. Ich hatte mir mal eine Carbonbürste gekauft, die ein Samtpad in der Mitte hatte. Die Bürste war relativ teuer und sehr gut verarbeitet, Hersteller habe ich vergessen. Beim ersten Mal habe ich die Bürste bei einer nur ganz leicht staubigen Platte bei laufendem Plattenteller leicht aufgesetzt. Da der Staub nicht an der Bürste hängen blieb, habe ich sie dann vorsichtig seitlich weggezogen. Danach hatte ich auch deutlich sichtbare Hairlines auf der Platte. Habe das dann an mehreren alten Platten getestet und der Effekt trat immer wieder auf. Bürste habe ich dann zurück geschickt. Auch mit anderen relativ harten Bürsten kann man Hairlines auf der Platte erzeugen (selbst getestet).

    Gruß Gerald

  • Wenn die Platten so dreckig sind, sollte man sie waschen

    Findest du die Platte ist dreckig!? Die ist ganz neu und wurde erst einmal gespielt.



    Hallo Jonas,

    da ich meine Platten wasche, brauche ich nur selten eine Bürste. Und wenn, dann lege ich die Platte auf eine antistatische Unterlage und fahre ganz leicht mit der Bürste kreisförmig über die Platte. Dabei vermeide ich rechtwinklig zu den Rillen zu wischen. Meine alte Decca Brush ist allerdings auch sehr weich. Da gibt es keine Hairlines. Ich kenne aber dein Problem. Ich hatte mir mal eine Carbonbürste gekauft, die ein Samtpad in der Mitte hatte. Die Bürste war relativ teuer und sehr gut verarbeitet, Hersteller habe ich vergessen. Beim ersten Mal habe ich die Bürste bei einer nur ganz leicht staubigen Platte bei laufendem Plattenteller leicht aufgesetzt. Da der Staub nicht an der Bürste hängen blieb, habe ich sie dann vorsichtig seitlich weggezogen. Danach hatte ich auch deutlich sichtbare Hairlines auf der Platte. Habe das dann an mehreren alten Platten getestet und der Effekt trat immer wieder auf. Bürste habe ich dann zurück geschickt. Auch mit anderen relativ harten Bürsten kann man Hairlines auf der Platte erzeugen (selbst getestet).

    Gruß Gerald

    Hallo Gerald,


    also ich glaube es liegt daran, dass ich noch nicht die richtige Technik mit der Bürste habe. Ich darf die Bürste also nur aufsetzen und wieder runternehmen und drauf hoffen, dass mein Staub an der Bürste hängen bleibt. Ich darf nicht seitlich wegziehen oder sowas, weil dann Hairlines entstehen? Habe ich das jetzt richtig verstanden?


    Würdest du mir jetzt empfehlen die Bürste zurück zu schicken und eine weichere kaufen?


    LG Jonas

  • Hallo Jonas,

    die Hairlines, die man mit einer Bürste erzeugt, sind sicher nur ein optisches Problem. Du wirst sie akustisch nicht hören. Wenn Deine Bürste auch bei vorsichtiger Anwendung Hairlines erzeugt würde ich sie zurückgeben. Ansonsten ist es besser Platten mit einer ordentlichen Maschine zu waschen. Dann sind sie weitestgehend antistatisch und man muss die Bürste nur gelegentlich verwenden.

    Gerald

  • An Jonas:

    Vielfach hatten ältere LP-Ausgaben keine passenden gefütterten Innencovers /Innersleeves, sondern nur die einfachen Versionen. Wenn die mit Bildern der Stars oder mit Lyrics bedruckt sind, gehören sie selbstverständlich zur ursprünglichen Ausstattung der LP und sollten auch im Cover bleiben.


    Es gibt aber gefütterte Innenhüllen, wo die LP dann sanft hineingleiten kann und die Oberfläche nicht beschädigt. Die alten weissen Standard-Innencover können, wenn du mal im Innern mit dem Finger fühlst, eine recht rauhe Papieroberfläche haben, manche sind aber etwas glatter, das liegt an der Papierverarbeitung. Diese rauhe Papieroberfläche erzeugt besagte Haarkratzer/Hairlines. Man kann es sich wie Sandpapier auf einer zu bearbeitenden Holzoberfläche vorstellen.

    Wenn die Platte jahrelang immer wieder gehört wurde, und nicht in eine gefütterte Hülle umgetütet wurde, entstehen eben diese Haarkratzer vom ewigen Rein- und Rausholen der Platte.

  • Hallo Jonas,

    die Hairlines, die man mit einer Bürste erzeugt, sind sicher nur ein optisches Problem. Du wirst sie akustisch nicht hören. Wenn Deine Bürste auch bei vorsichtiger Anwendung Hairlines erzeugt würde ich sie zurückgeben. Ansonsten ist es besser Platten mit einer ordentlichen Maschine zu waschen. Dann sind sie weitestgehend antistatisch und man muss die Bürste nur gelegentlich verwenden.

    Gerald

    Hi Gerald,


    Was würde denn im schlimmsten Fall passieren wenn ich die Platten nicht vorher abbürste? Könnte das meine Nadel beschädigen?


    Hab mit der Bürste immer das Problem, dass ich den Staub zwar zusammen bekomme, aber nicht von der Platte runterbekomme. Weiß nicht wie das gehen soll.


    Und nochmal zum Verständnis. Bürsten immer nur mit den Plattenrillen. Also am besten die Bürste nur an einem Fleck lassen und nicht hin und her bewegen?


    LG Jonas

  • An Jonas:

    Vielfach hatten ältere LP-Ausgaben keine passenden gefütterten Innencovers /Innersleeves, sondern nur die einfachen Versionen. Wenn die mit Bildern der Stars oder mit Lyrics bedruckt sind, gehören sie selbstverständlich zur ursprünglichen Ausstattung der LP und sollten auch im Cover bleiben.


    Es gibt aber gefütterte Innenhüllen, wo die LP dann sanft hineingleiten kann und die Oberfläche nicht beschädigt. Die alten weissen Standard-Innencover können, wenn du mal im Innern mit dem Finger fühlst, eine recht rauhe Papieroberfläche haben, manche sind aber etwas glatter, das liegt an der Papierverarbeitung. Diese rauhe Papieroberfläche erzeugt besagte Haarkratzer/Hairlines. Man kann es sich wie Sandpapier auf einer zu bearbeitenden Holzoberfläche vorstellen.

    Wenn die Platte jahrelang immer wieder gehört wurde, und nicht in eine gefütterte Hülle umgetütet wurde, entstehen eben diese Haarkratzer vom ewigen Rein- und Rausholen der Platte.

    Hi record mania,


    Ja ich weiß. Habe mir extra noch solche gefütterte gekauft damit ich die wechseln kann. Aber wenn die Platten in solchen bedruckten farbschubern waren, habe ich die Schuber auch immer dabei gelassen, aber tdm das Sleeve getauscht.


    Finde das aber auch einfach eine Frechheit. Da kostet die Platte fast 40€ und nicht mal anstämdige Sleeves sind dabei...


    LG Jonas

  • Hallo Jonas,


    auf Dauer erhöht das den Verschleiß an der Nadel und auch am Vinyl, außerdem wirst du eventuell etwas Knistern bei der Wiedergabe hören. Leider führen manche Bürsten dazu dass sich die Platte auflädt. Eigentlich sollen sie die Ladung abführen, deshalb auch der Metallgriff. Wenn sich die Platte dreht wird der Aufladeeffekt meist noch verstärkt. Prinzipiell ist es richtig in Rillenrichtung zu bürsten (mit sehr wenig Druck).

    Meine Platten sind alle gewaschen und daher weitestgehend antistatisch (wie ich schon weiter oben geschrieben habe). Wenn wirklich etwas Staub auf der Platte ist, so lege ich diese auf eine saubere antistatische Unterlage und entferne den Staub, indem ich meine Decca brush ganz leicht eine Runde über die Platte bewege. Das funktioniert besser, als bei laufender Platte auf dem Plattenteller.

    Gerald

  • Hallo Jonas,


    auf Dauer erhöht das den Verschleiß an der Nadel und auch am Vinyl, außerdem wirst du eventuell etwas Knistern bei der Wiedergabe hören. Leider führen manche Bürsten dazu dass sich die Platte auflädt. Eigentlich sollen sie die Ladung abführen, deshalb auch der Metallgriff. Wenn sich die Platte dreht wird der Aufladeeffekt meist noch verstärkt. Prinzipiell ist es richtig in Rillenrichtung zu bürsten (mit sehr wenig Druck).

    Meine Platten sind alle gewaschen und daher weitestgehend antistatisch (wie ich schon weiter oben geschrieben habe). Wenn wirklich etwas Staub auf der Platte ist, so lege ich diese auf eine saubere antistatische Unterlage und entferne den Staub, indem ich meine Decca brush ganz leicht eine Runde über die Platte bewege. Das funktioniert besser, als bei laufender Platte auf dem Plattenteller.

    Gerald

    Hallo Gerald,


    Okay ich verstehe. Nur Bürste ist dann wohl nicht ausreichend... Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig als meine Platten auch zu waschen, weil will ja, das sie solange wie möglich halten und gut klingen.


    Wie kann ich denn meine Platten am effektivsten, aber kostengünstigsten waschen? Habe schon so diese knosti Waschanlage gefunden? Würdet ihr mir das empfehlen oder gibt es da was noch einfacheres?


    LG Jonas

  • Also sorry, (da wirds jetzt eh gleich Widerrede geben): Platten die nicht verschmutzt sind, krieg ich mit ner Carbonbürste staubfrei. Problemlos, ohne statische Aufladung. Warum sollte ich die dann waschen? Platten die naß abgespielt wurden oder verschmutzt sind laß ich natürlich waschen, will ja den Diamant nicht unnötig verdrecken, und man hört es natürlich deutlich.. Aber nur wg. Staub,? Wie hat man das eigentlich jahrzehnte lang geschafft, bevor die Plattenwaschmachinen für Endkunden erschwinglich waren.? Ich käme auch nicht auf die Idee neue Platten waschen zu lassen.

    Im Plural: MMs MCs LPs CDs DVDs..auf in den Kampf gegen den Deppenapostroph!

  • Neue Platten sind statisch aufgeladen darum sollte man die waschen.Ausserdem sind Rückstände vom Pressen,den Maschinen,Fingerabdrücke (ja hatte ich tatsächlich mal in ner neuen mit Folie eingeschweißten Platte) ,Staub, Papierfusseln etc…..

    Hatte schon neue Platten die schlimmer aussahn als 30 Jahre alte.

    Die Knosti gibts doch schon fast 40? Jahre.

    Plattenwaschmaschinen seit den 2000er.Oder gabs die vorher auch schon in den 90er?

  • Klar gab es in den 90ern schon PWM, meine erste war NG Basic von 1993. Und ja, es gab auch bereits weit vorher PWM, nur würden die in den Gazetten kaum vorgestellt.


    Heute gibt es eine Menge verschiedener Hersteller und Modelle, da ist für jeden Geschmack etwas dabei.


    Grüße aus Lobberich

    Stefan

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen!" Karl Valentin