Stromversorgung verbessern - sinnvoll und bezahlbar?

  • Hallo zusammen,


    ohne hier eine Grundsatzdiskussion beginnen zu wollen, würde mich eure Erfahrung und/oder Meinung zu sinnvollen und bezahlbaren Möglichkeiten zur Verbesserung der Stromversorgung eurer Anlagen interessieren.


    Für meinen Dreher und Phonovorstufe nutze ich einen Audio-Endt Netzfilter, der bei mir wahrnehmbar mehr Ruhe ins Klangbild bringt, ohne Dynamik zu nehmen (kurz und bündig).


    Ich bin auf zwei weitere Zubehörteile gestoßen, die des Öfteren empfohlen werden und jetzt kein großes Loch in den Sparstrumpf reißen.


    iFi AC iPurifier: https://shop.wodaudio.com/produkt/ac-ipurifier/


    und


    FURMAN AC-210A E Stromverteiler AC Power Conditioner:

    https://www.lite-magazin.de/20…-alles-andere-als-voodoo/


    Dann gibt es noch die Möglichkeit, einen Trenntrafo einzusetzen, was mir mehrfach empfohlen wurde. Hab ich bisher keine Erfahrung zu.


    Kennt jemand die Teile oder nutzt sie gar? Anderen Empfehlungen und Erfahrungen?




    Würde mich freuen.


    Grüße

    Achim

  • Moin,


    nach meinen Erfahrungen hängt das sehr stark von den Gegebenheiten ab:

    - Mietwohnung oder Eigentum/EFH?

    - viele Verbraucher im gleichen Stromkreis?

    - Solarstrompaneele auf dem eigenen Dach oder in der Nachbarschaft?

    - außergewöhnliche Verbraucher in der Nachbarschaft?


    Wenn du in einer „sauberen“ Wohngegend wohnst, kann sich aufgrund entsprechend fehlender Störer ein Filter oder Conditioner weniger stark bemerkbar machen als mit Störern. Die genannten Solarpaneele stören oft stark; ich hatte auch mal jemanden, dem aus zunächst unerfindlichen Gründen an immer gleichen Wochentagen pünktlich um 22 Uhr abends die Bühne zusammenbrach. Hat dann etwas gedauert, aber letztendlich war dafür ein Serverpark der Telekom zwei Straßen weiter verantwortlich, wo zu den fraglichen Zeiten die Backups gefahren wurden.


    Lohnenswert erscheint oft eine Bedienung des Hörraums mittels eigener sog. „Starkstromleitung“, so dass du dafür einen eigenen Stromkreis hast, der möglich wenig durch andere Verbraucher gestört wird.


    Die einzelnen Geräte würde ich immer zu Hause probehören, um zu entscheiden ob sich das lohnt. Wir wohnen z.B. noch zur Miete, so dass sich bei mir ein Powerconditioner für ca. 3k€ sehr gelohnt hat. Kann beim nächsten rausgeschmissenes Geld sein.

  • Ich war am Anfang auch etwas skeptisch und habe es dann einfach gewagt "hochwertige Netzkabel " zu verwenden. Ich habe es nicht bereut trotz des Geldes.

    Alle Zuspieler haben mittlerweile P7 Fisch Audiotechnikl, die ich nach und nach gebraucht gekauft habe. Ebenso meine Fisch Audiotechnik Referenzliste. Der Klang ist klar, sauber, räumlich. Wir sind hier 4 Wohnparteien. Es gibt Tage wo der

    Klang " etwas dumpfer, gedrückter " ist. Vermute mal das hängt dann mit dem Stromverbrauch der Mitbewohner zusammen.

  • Ordentliche Netzteile können an Verstärkern schon einiges bringen. Bei den Phono-Pres mit externen Netzteilen kann man so etwas schnell nachrüsten. Gerade hier erscheint es mir auch wirklich sinnvoll. Bei Plattenspielern habe ich noch kein Netzteil erlebt, dass einen hörbaren Einfluss hatte. Ist physikalisch aber auch kaum sinnvoll zu erklären, wie das passieren sollte.

    Bei Endstufen sind gute Netzteile extrem wichtig. Hier sind sie aber auch nicht so ohne weiteres nachzurüsten. Als ich meine Monoblöcke gebaut habe, waren die Kosten für das Netzteil mit 40% noch über dem Gehäuse und dem eigentlichen Verstärker.

    Bei den Endstufen bringen aber solche Vorschalt-Gadgets eher wenig, da danach ja erstmal das Netzteil selber auf den Strom und Spannungsverlauf einschlägt.


    Was macht ein dicker Trafo? Zum Einen verändert er die Spannung, darum baut man ihn ja ein. Zum Anderen besteht er aber aus wirklich großen Spulen mit hohen Induktivitäten. Diese filtern sehr wirkungsvoll den ganzen HF-Mist aus dem Netz. Danach schlagen dann die Kondensatoren zu, die evtl. vorhandene Reste praktisch kurzschließen, bzw. wegpuffern.

    Wenn der Verstärker (weil nicht ordentlich konstruiert) einen zu kleinen Trafo hat, wird er aber wohl eher im Bassbereich verhungern, als dass er HF-Dreck durchlässt. Will man nun aber unbedingt Geld in dem Bereich versenken, wäre ein dicker Trenntrafo ein guter HF-Filter. Trenntrafos sind auch wirklich teuer, darum findet man sie im HighEnd-bereich so selten. Teures Material mindert die Marge. Billige Elektronik in Sinusgeneratoren, gut in Werbetexte verpackt, lässt sich auch viel leichter in schicke Gehäuse stecken und mit Gewinnmaximierung verscherbeln.


    Ich erinnere mich an die 80er oder 90er. Da hat die Firma Stax ein paar Monoblöcke auf den Markt geworfen. Abartig hässliche Teile. Sahen aus wie alte E-Schweißgeräte und mit denen hatten sie auch Gehäuse und Trafos gemeinsam. Die Teile hatten auch mit schlimmen Impedanzeinbrüchen bei den Lautsprechern keine Probleme. Optisch waren sie aber eher was für Freunde des Steam-Punk (vom Preis rede ich mal nicht ;) ).


    Also bei Endstufen braucht es einen dicken Trafo und dieser ist auch eher schwer nachzurüsten.


    Plattenspieler sind praktisch raus aus der Nummer, da hier die Physik dagegen spricht.


    Gehen wir zurück zum Bereich der Vorverstärker. Hier ist der einzige Bereich, in dem so etwas logisch etwas bringen könnte. (Immer vorausgesetzt, dass die Konstrukteure geschlampt oder gespart haben)

    PhonoPres brauchen sehr wenig Strom. Hier haben findige HighEnder schon in den 80ern die ultimative Lösung gefunden. Man versorgt sie mit einem Blei-Akku. Dieser wird geladen wenn das Teil aus ist und liefert eine perfekte Gleichspannung, wenn er netzseitig getrennt ist. Geladen wird das Teil mit einem billigen KFZ-Batterielader. Ist nicht sexy, aber richtig gut.

    Bleiben die klassischen Vorverstärker. (Also eigentlich sind es ja oft nur Quellenumschalter mit Lautstärkeregelung)

    Sowas lässt sich theoretisch sogar passiv bauen. Oft soll hier aber noch ein wenig der Klang verbogen werden, also kommt hier Elektronik zum Einsatz. Diese ist dann wirklich auf gute Netzteile angewiesen. Kleine Netzteile sind aber so gar nicht sexy, weshalb hier von vielen Entwicklern gespart wird. Dicke Netzteile sind (wie bereits gesagt teuer und) hier eher unnötig. Also hier könnte es sich durchaus lohnen, sich ein wenig um die Spannungsversorgung zu kümmern. Trenntrafos wären für mich hier mal der erste Schritt, wenn ich nicht doch die komplette Spannungsversorgung ändern würde

  • ...Dann gibt es noch die Möglichkeit, einen Trenntrafo einzusetzen, was mir mehrfach empfohlen wurde...

    Hinter einem klassischen Trenntrafo dürfen nicht mehrere Geräte angeschlossen werden.


    Den Hinweis von DVC zur unterschiedlichen "Sauberkeit" des Netzstroms in verschiedenen Gegenden finde ich entscheidend. Bei mir ist wohl durch Gewerbebetriebe der Strom so "verdreckt", dass sogar fast alle Trafos Brummen.

    Brennenstuhl Netzfilter oder DIY DC Filter oder ein 3kW Trenntrafo oder ein 400 Watt Störschutztransformator brachten nichts.

    Abhilfe schaffte erst ein DIY 2x 115V Netz-Symmetrierer. Dabei verbesserte sich quasi ungewollt der Sound deutlich, obwohl derTrafo mit 300 Watt für die gesamte analoge Kette deutlich unterdimensioniert sei.

    Hr. Sonder von Abacus empfahl mir die 10fache Leistung des Endstufen Trafos anzusetzen. Aktuell realisiere ich für mich endlich eine Lösung mit einem 2x 115V RSSTN 3000 von Riedel.


    Auf dem Markt gibt es als Netzsymmetrierer mbMn in ansprechender Dimensionierung nur den Power Conditioner von Malvalv. Der liegt preislich aber schon im Bereich der großen Netzgeneratoren.


    spika: das Thema ist hier schon mehrfach tief ergründet worden, an hilfreichsten war für mich:


    Filterzentrale, selbst gebaut, aber wie? Vorschlag...


    Ich will keinesfalls jedem nur Netz Symmetrierung oder Selbstbau empfehlen. Dort und besonders hinter vielen dort verlinkten Quellen werden aber eine Menge Grundlagen und Erfahrungen, auch bezüglich Fertiggeräten verschiedenster Prinzipien, erörtert.

    Viele Stunden Lesestoff ;)

  • Hallo


    ich habe mir eine ziemlich teure "Steckdosenleiste" gegönnt (Furman P-2300IT). damit habe ich jetzt Trenn - nein Störschutztrafo -, Filter, 2x6 Steckdosen, Symetrierung wie zuvor beschrieben und Überspannungschutz. Alles in einem 19"/3 Zoll Gehäuse und gut fürs Gewissen. Klanglich mag da was gewesen sein, was ich aber nicht mehr nachvollziehen kann.

    Nachteil ist, das man seine Stromkabel mit C14 Steckern selbst konfektionieren oder konfektionieren lassen muß. Mit Kabel-Adaptern IEC C14/CE 7/7 würde ich das nicht machen wollen.


    Grüsse


    Frank

  • Hinter einem klassischen Trenntrafo dürfen nicht mehrere Geräte angeschlossen werden.

    Und was ist mit dem da?

    https://www.rowen.ch/de/data/rowen_pt2000.php


    Ich habe mir vor einiger Zeit dieses Gerät mal zukommen lassen. Es sind nicht Welten die da akustisch verschoben werden, aber ich konnte einen kleinen Unterschied zwischen mit oder ohne feststellen. Unterschiedliche Netzkabel, selbst teure, brachten gar keine hörbaren Veränderungen.

    Im Rahmen der geltenden Vorschriften darf jeder ausprobieren was er will und entsprechende eigene Erfahrungen machen. Bei manchen hilft dies, bei manchen das. Dies ist dann okay.


    Markus

  • Servus Achim,


    Ich bin Nachrichtentechniker und habe immer "Spezialnetzkabel" etc. nicht für sinnvoll erachtet.

    Sehr wohl haben mich NF-Kabel von Audioplan überzeugt. Daher habe ich mich vor etwa 5 Monaten zu einem Test von Audioplan Powerstar 3 (gebraucht, daher günstig) und den Powercord-Netzkabeln (S und U) "hinreißen" lassen. Corona fördert solche "Spielereien"!


    Das Ergebnis überzeugte mich:

    Die Teile von Audioplan brachten bei mir - ländliches Gebiet, kaum große Betriebe, eigener Stromkreis für die Audio-Geräte - tatsächlich einiges!!

    Die Ruhe der Wiedergabe und eine stabile, etwas detailreichere Abbildung/Bühne sind das Ergebnis.


    Der finanzielle Aufwand ist gerechtfertigt.


    Grüße

    Wolfgang

    2 x Linn LP12, Lenco L75, Dragans S-Xono, T+A MP 2000 R, Dragans X-Line als Vorverstärker, Pass F5 symmetrisch, Triangle Magellan Duetto

    Plattenwaschmaschine: DIY-Punktsauger

  • Was auf jeden Fall lohnt ist die Optimierung der Masseführung, ich habe extra eine

    Leitung vom Fundamenterder zur Anlage gezogen und über eine Masseschiene

    verteilt.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Arkadin
    Kannst du das etwas detaillierter erläutern.


    Wo hast du den Fundamenterder angeschlossen?
    D.h. an welche Geräte? Wo an den Geräten?


    Hast du Geräte mit Schutzleiteranschluss?

    Gibt es also 2 Pfade zum Fundamenterder? Einmal über den Schutzleiter und einmal über die separate Masseschiene.


    Ändert sich damit irgendwas am Netzsystem, wenn du z.B. TNC-S vor der Erweiterung hattest?


    Gab es klangliche oder sonstige Veränderungen?

    Danke.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Der Fundamenterder kommt im Heizungskeller ins Haus, darüber im EG das

    Bad und und im 1.OG ein Abstellraum der für ein weiteres Bad vorgesehen

    war und deshalb bereits das Kabel lag, dieser grenzt an den Raum mit der Anlage.

    Kabel dorthin verlängert und ne normale handelsübliche Erdungsschiene

    dran, daran kommt der Pre, die Phonostufen und die Arme, also alles was

    einen dedizierten Masseanschluss hat, fertig.Ich hab TN-C-S. Schutzleiter

    haben der Pre (Mark Levinson No 26) und die Phonostufen (Antares und

    div Eigenbauten).


    Am Netzsystem ändert sich nichts, genau das macht man ja auch bei

    Netzwerkverkabelung oder Antennenverkabelung, hier wird auch im

    Schrank oder der Verteilung zentral geerdet.


    Beim anstehenden Bau eines neuen Racks aus Metall kommt die Schiene

    direkt an dieses und erdet damit auch den Metallrahmen.


    Klangliche Beschreibung ist schwierig, wenn es unbedingt sein muss würde

    ich sagen mehr Schwärze und Ruhe.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Danke.
    Ich habe in der Waschküche unter der Anlage beim Hausbau extra eine Anschlussfahne für den Fundamenterder einbauen lassen. Diese habe ich aber nie mit der Anlage verbunden. Als ich das hier mal zur Diskussion gestellt hatte, kam ziemlich viel Gegenwind von den Elektrikern. Von wegen Änderung des Netztyps und so. Wobei, es kann sein, dass ich das nicht parallel zum Schutzleiter machen wollte, sondern den Schutzleiter der Anlage an die separate Fahne legen wollte. Das war wahrscheinlich eher eine schlechte Idee, wenn ich so darüber nachdenke.


    Ich werde dann doch mal ausprobieren, so eine Konstellation wie deine herzustellen. Erst mal fliegend verdrahtet. Ich glaube 1x 10^2 liegt sogar bis in die Abzweigdose der Anlage. In DN32 Leerrohr passt ziemlich viel rein.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich würde vor jeder Netzmaßnahme erst mal die Qaulität des Stromsignales, an der Dose für das Hifi prüfen. Ein Oszi sollte dafür ausreichend sein.

    Dann kann man gezielt filtern. Das sollte auf jeden Fall mehr bringen als stochern im Nebel mit Präventivmaßnahmen. Auf diese Art habe ich das Schaltnetzteil von Gattinchens Laptop als Erzeuger von üblen Netzhuckepackern identifiziert.

    Sinusgrüße

    Ronny

    gewollt habe ich schon gemocht, gedurft haben sie mich nie gelassen

  • Habe 3 Furman AC210AE im Einsatz, die notwendigen Adapter passen nicht in die Denkweise von uns Feingeistern!

    Negatives habe ich bis dato nicht raushören können.

    Werde mir die Kabel auch selbst konfektionieren, Vorteil ist die mögliche Anpassung der Längen, die benötigt werden.

    Der Amp bekommt noch seinen eigenen neuen Stellplatz, dann werde ich mit dem Frickeln starten.


    Thomas

  • Hallo,


    ich habe vor allen Quellgeräten und auch vor der Vorstufe Störschutz Trenntrafos kleiner Leistung.


    T3 2 AAA.JPG


    T3 4 AAA.JPG


    Vor allem bei dem CDP ist die Wirkung frappierend 8o


    Mit freundlichem Gruß aus dem Freistaat in der Nordsee


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Der LAB12 Gordian Netzfilter (und Stromverteiler) zeigt im Display verschiedene Arten der Netzverunreinigung an. Insofern nehme ich das Teil auch gerne, um mir die Wirkung von verschiedenen Netzfiltern anzeigen zu lassen. Zu meinem grossen Erstaunen arbeiten diese durchaus mit stark unterschiedlichen Wirkungen. Gerade beim DC Anteil ist das auffällig. Eine der Eigenschaften des Gordian ist, dass er sich eigenständig auf die jeweiligen Verschmutzungen des Netzes einstellt und die eigenen Netzfilter entsprechend dynamisch anwendet. Jeh nach Qualitaet des Netzes, welche häufig eine Funktion der Uhrzeit ist, hört man den Gordian dann leise klacken, wenn er die Filter Konfigurierung ändert.

    Aktuell verwende ich in meiner eigenen Anlage keinen separaten zentralen Netzfilter mehr, da meine Komponenten eigene Filterungen vornehmen und ich keine so guten Erfahrungen mit dem hintereinander Schalten von Filtern haben.

    Einzig zwischen den rein analogen Geräten und den digitalen Geräten befindet sich ein in beide Richtungen arbeitender Filter von Transparent Audio.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied