Dire Straits mit Mark Knopfler

  • Dire Straits wechselten desöfteren ihre Besetzung aus verschiedenen Gründen.

    Hier mal die Ursprungsformation:

    Mark Knopfler (Gitarre und Gesang), David Knopfler (Marks Bruder, Rhythm-Gitarre und Gesang), John Illsely (Bass und Backgroundgesang) und David "Pick" Withers (Schlagzeug). Durch Pick war der ursprüngliche Straitssound mehr jazzig dargeboten. Er brachte gute Rhythmik und auch eine gewisse Leichtigkeit in den Sound.

    1980 verließ David die Band und sein Platz wurde durch den neuen zweiten Gitarristen Harold "Hal" Lindes besetzt. Hal war bei den Love over gold-Album und der Welttournee zu dem Album dabei.


    Erstmalig hörte man auch Keyboards und Pianoankläge im Sound, welche mal durch E-Street-Mitglied Roy "Professor" Bittan und durch Thommy Mandel erfüllt wurden.Bei Aufnahmen und Tourneen fungierte dann Thommy Mandel als Keyboarder.

    1982 kam ein neuer Keyboarder namens Alan Clark ins Straits-Boot. Einfach virtuos der Mann.


    1983 war Pick Withers nicht mehr an Bord der Straits und er wurde durch den Rock-Drummer Terry Williams ersetzt. Terry Williams ist als Drummer mit der walisischen Rock-Band "Man" bekannt geworden. Wenn man Picks und Terrys Drumming vergleicht, stellt man fest, das Terry mehr rockbetont war, mit mehr Druck und mehr Drive, was aber Picks Qualitäten in keinster Weise herabstellen sollte, nur es war eben im Straits-Sound ein neuerer Ansatz.


    Um 1983-84 stellte sich Mark ein junger und sehr talentierter Keyboarder namens Guy Fletcher vor, welcher beim Local Hero Soundtrack das erste Mal in Erscheinung trat.


    Als "The Keyboard Twins" bei Fans und Kennern der Straits bekannt, erfüllten Alan Clark und Guy Fletcher genial die Bereiche Piano, Keyboard und Synthesizer.

    Heute ist Guy Fletcher ein Multiinstrumentalist, welcher verschiedene Instrumente beherrscht und auch für diverse Arrangements verantwortlich ist.


    1985, dem Jahr von Waterloo, äh ich meine dem Jahr von Brothers in arms, kleiner Scherz, wurde das Line-Up der Straits noch durch den amerikanischen Gitarristen Jack Sonni und durch den aus Bristol stammenden Saxophonisten Chris White erweitert.


    Terry Williams musste viel lernen, also den kompletten Dire Straits Song-Output bis 1985. Im Studio zu den Brothers-Aufnahmen, wurde Terry noch durch den legendären Drummer Omar Hakim unterstützt. Das Brothers in arms Line-Up nahm auf der Karibikinsel Montserrat die legendäre Platte auf. Das Studio war das AIR-Studio von Sir George Martin.


    Die Brothers in arms-Worldtour war dann in der Zeit die grösste Tournee, welche die Dire Straits absolvierten. Es waren, so streiten sich die Geister über 217 Shows in 27 verschiedenen Ländern. Zahlen können je nach Kenntnisstand aber abweichen. Faszinierend ist auch die Tatsache, das die Straits ihr Auftaktkonzert am 26.04.1985 in der Sporthalle Gripe in Split im ehemaligen Jugoslavien gaben. Da habe ich sogar einen alten Cassettenrecorder-Mitschnitt von der Auftaktshow, allerdings in mittelmäßiger Qualität. Da war die Platte ja noch nicht erhältlich, aber die Single So far away / Walk of life.

    Sie spielten sogar drei Shows in Israel, mehrere Shows im ehemaligen Jugoslavien und im Jahr 1986 spielten sie viele Shows in Australien und Neuseeland, auch einige grosse Open-air-Shows vor über 50.000 Leuten. In Sydney gibt es eine Konzerthalle namens The Entertainment Center, wo die Straits knapp 20 Shows absolvierten, alle ausverkauft. 1986 brachen die Straits den Ticket-Sale-Rekord in Australien und Neuseeland, welcher aber vor ein paar Jahren durch Ed Sheeran erstmalig geknackt wurde.

    Das Lineup änderte sich zu Beginn der 1990er Jahre erneut, und zwar zu der LP On Every Street und der darauffolgenden On Every Street-Worldtour 1991-92.

    Zum Kern zählten da: Mark Knopfler, John Illsley, Alan Clark, Guy Fletcher und Chris White. Dazu kamen ein neuer Drummer namens Chris Whitten, ein zweiter Gitarrenmann namens Phil Palmer (Palmer spielte auch mal bei Clapton), ein Percussionist namens Danny Cummings, sowie der Peda-Steel-Gitarrist Paul Franklin. Franklin brachte ein bissel Countrymusic-Flair in einige der neuen Songs. Dann folgte eine grosse Worldtour, welche wie die Brothers in arms-Tour von Philips-Compact-Disc gesponsored wurde.

    In den Medien wurde dann immer hin- und herspekuliert, ob die Dire Straits nun offiziell als aufgelöst galten oder nicht. Mark Knopfler hielt sich dahingehend immer mal bedeckt. Ich bin mir aber sicher, das er die Straits langsam hat einschlafen lassen.


    1996 war dann Zeit für was Neues. Eben mit einer neuen Begleitband, den sogenannten "96ers".

    Die bestanden dann aus Mark Knopfler (Gesang Gitarren), Guy Fletcher (Keyboards, Piano, Ukulele und Gitarren), Richard Bennett (Zweite Gitarre und Bouzuki), Jim Cox (Hammond-Orgel, Akkordeon und Keyboards), teilweise ersetzt durch Matt Rollings bei ein paar Aufnahmen und Tourneen, Glenn Worf (Bass), Chad Cromwell (Drums), weiterer Drummer ist Ian "Ianto" Thomas, Danny Cummings (Percussion bei den späteren Touren und Alben), John McCusker (Violin, Cittern, Laute), Mike McGoldrick (Flöten, Uillean-Pipes irische Instrumente).

    Diese virtuose Besetzung brachte den ursprünglichen Folk wieder mit in den Knopfler-Sound in bestimmte Songs.

    Ich persönlich muss sagen, egal wie sich die Bandbesetzung und auch die Darbietung bestimmter Songs gewandelt haben mag, es war immer virtuos dargeboten. Manche Songs sind eher ruhiger Natur, Balladen, Folklore, Zyceco, Country-einfluss, Blues- und Rockeinfluss. Recht Laid back, was in meiner Sicht auf die Dinge nicht als negativ gemeint ist. J. J. Cale ist auch sehr laid back und ebenfalls virtuos gewesen, man erkennt auch seinen Sound im Knopfler-Sound wieder.


    Aus einem Interview ist mir bekannt, welche Künstler die auserkorenen Vorbilder für Mark sind:

    Zum einen eben King Elvis Presley, dann der englische Gitarrist Hank Marvin (Begleitband für Cliff Richard waren The Shadows, wo Hank der Gitarrist ist), der Skiffle-Musiker Lonnie Donegan und eben der relaxed Sound von J.J. Cale. Ich finde, das hört man immer noch heraus. Definitiv.:thumbup:

  • Hier noch ein paar Exoten.

    Die sehr seltene Promo-Maxi-Single der Dire Straits aus Japan. Wohl die einzige Maxi-Platte, welche in Japan von Straits veröffentlicht wurde in einer kleinen Auflage für DJs.

    Gold-Award-Disc für das 1988 erschienene Money for Nothing-Album aus Brasilien, für 100.000 verkaufte Einheiten dort. Sie wurde 1989 an die Band verliehen von Phonogram do Brazil. Das ist eine ECHTE Rockstar-Verleihung und kein obskures FAKE-Objekt. It´s the real deal. Eine ganz gute Investition in Rockstar-Gold.

  • Ebenfalls 1990 erschien ein anfänglich etwas kurios wirkendes Seitenprojekt namens "The Notting-Hillbillies". Daraus schuf Knopfler ein einziges Album

    TheNottingHillbillies.jpeg


    Die Scheibe hab ich daheim, und ist eines meiner Lieblingsalben :) Hab ich anfangs rauf und runter gehört.


    Viele Grüße,

    Walter

    "Der Krieg darf kein Mittel der Politik sein. Es geht darum, die Kriege abzuschaffen, nicht nur sie zu begrenzen."

    Willy Brandt (Friedensnobelpreisträger)

  • Moie,


    gestern ist bei mir die Abbey-Road-Half-Speed Ausgabe von Brothers in Arms eingetroffen, Local Hero ist noch auf dem Weg. Es ist so in etwa die 8. Version, die ich dann auf Vinyl besitze :D.


    Erste Höreindrücke dieser 45er-Ausgabe sind sehr positiv, insbesondere die Pressung ist nahezu makellos. Da der Preis sich noch im Rahmen bewegt, ein paar vorsichtige Einschätzungen meinerseits. Im Vergleich zur normalen 33er Reissue klingt sie einen Tick offener und dynamischer. Die 45er Mofi-Ausgabe hingegen legt in beiden Bereichen gegenüber der Abbey Road nochmal etwas zu, ist mehr auf Effekt ausgelegt, was ihr etwas die "Natürlichkeit" des neuen Half-Speed-Masters raubt. Wie so oft: Geschmackssache.


    Es gab ja schon mal 2006 eine Half-Speed-Ausgabe von Stan Ricker, dir mir persönlich allerdings zu soft klang. Das war aber die bislang einzige, die es schaffte, das CD-Album als Vinyl-Doppelalbum tatsächlich mal im Gatefold mit antistatischen Innenhüllen rauszubringen.


    Auch die Abbey Road ist wieder nur ein weites Single Sleeve mit diesen groben Pappsleeves, bei denen das Rausziehen leichte körperliche Schmerzen verursacht.


    LG Tobias

  • Kleines Update:


    heute kam dann das Half Speed von Local Hero und siehe da, diesmal sogar mit antistatischem Innersleeve! Auf der Seite von superdeluxeedition.com gibt es ein interessantes Interview mit dem zuständigen Masterchef Miles Showell dazu (auch zu BiA). Leider kann ich nicht verlinken, da sich die Seite gerade im Maintenance-Modus befindet.


    Auf diese LP habe ich mich wirklich sehr gefreut, denn Local Hero ist tatsächlich mein Lieblingsfilm. Ich mach es kurz: die Pressung und das Mastering ist formidabel: klar, offen mit Punch, laufruhig (wichtig bei den vielen leisen Passagen). Genau so sollte das immer sein.


    Genau so.


    LG Tobias


    PS: Ein kleiner Wermutstropfen: das Label ist das gelbe Vertigo und leider nicht mein geliebtes Ufo-Label. Doch was zum Meckern gefunden, juchu! ;)


    Einmal Edit: gerade habe ich bemerkt, dass Seite 1 in der Auslaufrille mit Meeresrauschen in der Endlosschleife abschließt. Nettes Gimmick, zumal Seite 2 damit auch anfängt. Meine beiden alten D-Pressungen haben das nicht...

  • Hallo gaucho69. Danke für Deine Einschätzung der beiden Alben. Habe sie beide auch und kann das alles in positiver Hinsicht bestätigen. Ja, bei der Brothers hätte man zu den original Innersleeves ruhig noch zwei gefütterte Inner-Sleeves beipacken können.8)


  • Schon gemacht, aber nur die Local hero, denn die BiA also noch eine brauche ich jetzt nicht... vielleicht später mal ;)

    Dachte ich auch, dann stand sie gestern für 29,99 beim Müller, machte dann mit Gutschein 27€.

    4 verschiedenen Pressungen ist jetzt auch nich soo viel... :)

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Zitat

    Ja, es wird auch wirklich Zeit für Vinyl-Auflagen der 1996er Golden Heart-CD und der 2000er Sailing to Philadelphia-CD, denn die gibt es gegenwärtig nur als CD-Alben.

    Das wäre schön:thumbup:.......mal sehn ob sie kommen

    Thorens TD 126 MK IV mit audio-technica 110, Thorens TD 125 MK II mit Stanon TH 500-E ,ECC83/ECC81/ECC82 Phono + Vorverstärkereigenbau, KT88 SE nach K.Boehn, zwei Wege Lautsprecher Eigenbau :thumbup:

  • Zitat

    Eine Klasse Platte ist auch „All The Roadrunning“ mit Emmylou Harris.

    Unbezahlbar......ich suche schon lange danach


    Der Kurs liegt gerade bei 425,00€X/


    Gruß Jörschi

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    Einmal editiert, zuletzt von leix ()

  • Zumindest gab es in den USA im Jahr 2000 zwei Vinyl-Singles auf Warner Bros. von What it is und von The last laugh. Diese Titel wurden ja aus der Sailing to Philadelphia CD ausgekoppelt. Immerhin.

  • Einmal Edit: gerade habe ich bemerkt, dass Seite 1 in der Auslaufrille mit Meeresrauschen in der Endlosschleife abschließt. Nettes Gimmick, zumal Seite 2 damit auch anfängt. Meine beiden alten D-Pressungen haben das nicht...

    Ja, ich dachte plötzlich auch, ich bin im Hollister-Shop gelandet. 😂 Aber nette Zugabe.

  • Jetzt mal eine Frage an die Hardcore Fans.


    Auf der Marl Kopfler Aufnahme (gibt es die überhaupt als LP?) Golden Hart gibt es das Lied


    "Rudiger".


    Dieses Lied ist ja angeblich einem Hardcore Fan gewidmet, der Mark Knopfler bei einem Konzert (vorher, nachher?) getroffen hat.


    Fühl sich hier jemand angesprochen? :D


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


    Just Listen

  • Naja, es wäre ja auch irgendwie eine Ehre und ein "Denkmal", wenn einem persönlich von Mark Knopfler ein Lied gewidmet worden wäre... :P


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


    Just Listen