Kondensator im RCA Stecker des SME Phonokabels

  • Das erinnert mich an einen Artikel in der Hifi Scene von Reto Andreoli von vor vielen Jahren.

    Zufällig habe ich den gestern mal überflogen.

    Da ging es darum, den Hochtonbuckel von Tonabnehmern in den hörbaren Bereich zu verschieben, um den Hochtonabfall des Tonabnehmers zu kompensieren. Vielleicht ist das der Grund.


    Welchen Wert hat denn der Kondensator?

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Der kleine Kerko wird im Bereich weniger nF liegen und den Schirm somit nur HF-mäßig auf Masse legen.

    Zweck der Massnahme ist eine Reduktion des resultierenden kapazitive Leitungsbelags im relevanten AF-Bereich.

  • Das hat SME wohl einige Zeit so gemacht als MM Systeme noch relativ hochkapazitiv abgeschlossen werden wollten.

    Zumindest im Kabel meines 3ers war der CCap ganz klassisch zwischen Plus- und Minuspol eingelötet, den Wert habe ich leider nicht nachgemessen....


    Gruß

    Jan

  • Das erinnert mich an einen Artikel in der Hifi Scene von Reto Andreoli von vor vielen Jahren.

    Zufällig habe ich den gestern mal überflogen.

    Da ging es darum, den Hochtonbuckel von Tonabnehmern in den hörbaren Bereich zu verschieben, um den Hochtonabfall des Tonabnehmers zu kompensieren. Vielleicht ist das der Grund.


    Welchen Wert hat denn der Kondensator?

    Vermutlich nicht Frank, da nur einseitig ein C montiert ist. ;)

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo zusammen,


    das hatte ich schon bei mehreren alten SME Anschlusskabeln.


    Alte Shure MM Systeme (z.B.) wollten z.T. mit bis zu 400 ..500 pF abgeschlossen werden um einen linearen Frequenzgang zu haben.


    Faustformel: Das Kabel im Arm hat um die 50 pF, 1 m Anschlusskabel hat um die 50 ...100 pF je nach Typ, der Eingang einer nicht anpassbaren Phonostufe hat ca. 47 bis 100 pF. Das ergibt etwa 150 bis etwa 250 pF. Der Rest wurde im Stecker dazu addiert.


    Die grundlegenden Zusammenhänge kann man hier lesen (alte Stereoplay) aber für ein "Normsystem".


    Sehen möchte jedes MM System individiuelle Kapazitäten (je nach Typ (und intermen RLC) Das zusätzliche C ergibt die entsprechende Anpassung des Frequenzgangs (Korrekturglied zur Linearisierung) .


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/25293/


    In der Praxis zu Hause kann man das mit einer Testplatte mit einem 1 kHz Rechtecksignal recht gut ausprobieren, bis das passt (d.h. die Ecken des Rechtecks sind möglichst "Rechteckig" und weniger "Rund". (Die Überschwinger sind "normal", muss man sich wegdenken)


    Hier ein EIngang eines Revox B 251 Verstärkers (MM Phonostufe) und einem Shure V 15 V MR dran.

    Das möchte gern um 400 pF "sehen".


    mit 150 pF ges. C


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/28338/


    mit 300 pF ges. C


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/28339/


    mit 400 pF ges. C


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/28340/

    Gruss, Udo

  • Alte Shure MM Systeme (z.B.) wollten z.T. mit bis zu 400 ..500 pF abgeschlossen werden um einen linearen Frequenzgang zu haben.

    Gibt es nicht nur "alte Shure" Systeme? Die machen seit ewig nichts mehr. Oder was ist mit "alt" gemeint?


    Ich habe ein M111 HE der ca. 30 Jahre alt ist. Ist das nun "alt"?


    PS: Danke für die ausführliche Beschreibung. Ich wollte schon fragen auf welchen Wert Du den Phono-Eingang eingestellt hast, aber dann habe ich gemerkt, dass der B251 keinen Schalter wie der B250 hat.

  • Hallo Sam,


    also die Shure Systeme sind im Prinzip zwischenzeitlich wohl alle "alt" .


    Das letzte "gute" System war eine leichte Überarbeitung des V 15 V MR, das dann V 15 V xMR hiess. Das gabs dann wohl so um das Jahr 2000 auch nicht mehr, sondern nur noch ein überarbeitetes M 97 xE eine Zeit lang. Das war aber eigentlich nur ein Standard System.
    Hier hatte man auch die Generaturspulen verändert, und zwar reagieren dieses Systeme (mit x) nicht mehr so "feinfühlig" wie das V 15 V MR oder das alte M 97 HE auf Kapazitätsänderungen.


    Für ein paar Systeme die ich auch habe / hatte habe ich ein paar Daten gesammelt. Da sind z.T auch vorgeschlagenenKapazitäten dabei.


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/7539/


    Zu Deinem M 111 HE habe ich das Datenblatt auf die Schnelle nicht gefunden.


    Die "alten Shures" liefen zum Teil auch "besser" mit einer höheren Eingangsimpedanz der Phonostufe (75 .... ca. 120 k Ohm).

    Die 47 k Ohm wurden irgendwann wegen HF - Einstreuungs-Problemen etabliert, daneben wurden z.T. auch die Phonoeingänge mit sehr hohen Kapazitäten abgeblockt (um EInstreuungen zu vermeiden) Marantz war so ein Beispiel...

    Das V 15 V xMR und auch das ELAC 896 HSp wurden diesen Bedinguingen angepasst .....


    Definitiv würde ich das mit dem M 111 einfach mal ausprobieren.


    Ein schöner Verstärker mit dem man das ("von vorn") machen kann ist der alte Yamaha C 4 (R und C enstellbar) .


    Auch die "große" Monk Phonostufe hat noch diese EInstellungen (für R und C)


    Zu den Revox Verstärkern:


    Der B 251 (Vollverstärker) und der B 252 (reiner Vorverstärker) hatten einen Kapazitätsanpassung von vorn.


    Der B 250 hatte meines Wissens das nicht mehr.


    Der B 750 MK II hatte noch eine in der Impedanz anpassbare MM Phonostufe auch für 100 k Ohm (neben 25 k Ohm und 50 k Ohm).


    Wenn man ein bisschen löten kann und weiss, was man machen muss, um eine Phonostufe "hochohmig" und "niederkapazitiv" am Eingang "hin zu trimmen", kann man mit solchen einfachen Cinch Anschlüssen und ein paar Chinch Steckern mit eingelöteten Kondensatoren und / oder Widerständen auf einfache billige Weise experimentieren.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/8014/


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/8013/


    Hoffe das gibt ein paar kleine Anregungen.



    Gruss, Udo