Unity-Gain Line-Vorverstärker gesucht (Kathodenfolger) mit Leistungsröhre und niederohmigem Ausgang

  • ein Bekannter von mir sucht eine kommerziell hergestellte Vorstufe in der Art wie diese unter

    https://www.decware.com/newsite/zstage.html

    jedoch mit einer kräftigen Pufferstufe und niederohmigem Ausgang - also ohne Spannungsverstärkung (Unity-Gain, ev. mit EL84 oder EL95).

    Wer kennt solche Modelle ?

    Besten Dank für Hinweise


    P.S.: Ich kenne eine Transistorvorstufe (Eigenbau), die in dieser Art aufgebaut ist und dessen Schaltung auf Andrea Cioffolis Konzept beruht:

    http://www.audiodesignguide.com/PowerFollower/

    Er ist ausgestattet mit einem IRF510, läuft mit nur 9VDC (für 1Vss unverzerrte Wiedergabe) aber einem Ruhestrom von 1A (kann direkt 4-8 Ohm Lautsprecher antreiben).

    Fotos sind hier unter post #1:

    https://www.diyaudio.com/forum…tors-special-outline.html

    Da ich bis heute kein kommerziell erhältlichen Vorverstärker kennengelernt habe, der diesem das Wasser reichen kann, gehe ich mal davon aus, das das auch bei einem Röhrengerät so ist, das in dieser Art realisiert wurde.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • jedoch mit einer kräftigen Pufferstufe und niederohmigem Ausgang - also ohne Spannungsverstärkung

    Hallo,


    niederohmige Ausgang ist lobenswert, mit einem Kathodenfolger (Anodenbasis) in Phono-und Vorverstärker-Stufen machen es doch viele so Richtung <1KOhm.


    Ist denkbar noch mehr und meinetwegen sehr viel mehr Querstrom zu liefern, aber dann steckt der Sinn, wenn schon eine dicke Röhre, doch eher in Kathodenbasis mit Spannungsverstärkung und reichlich Strom und passabel niederohmig.


    Dann ist der fragwürdige KF, mit schlechtem Ruf, nicht in der Klangkette!


    In dieser gelinkten Zen Triode Gain Stage werkelt nur eine ECC82 oder 81.


    Habe mal eine amerikanische Vorstufe (Name?) gesehen, die hatte eine 300b im Ausgang, aber eben nicht als KF.


    Grüße,

    Holger

  • Da ich bis heute kein kommerziell erhältlichen Vorverstärker kennengelernt habe, der diesem das Wasser reichen kann, gehe ich mal davon aus, das das auch bei einem Röhrengerät so ist, das in dieser Art realisiert wurde.

    In der Studiotechnik wurden für diesen Zweck sog. Trennverstärker eingesetzt; V42 oder V74 sind Beispiele für Röhrenverstärker. Die Ausgangsimpedanz liegt so in der Größenordnung von 20 Ω.

    Gruß Andreas

  • In der Studiotechnik wurden für diesen Zweck sog. Trennverstärker eingesetzt; V42 oder V74 sind Beispiele für Röhrenverstärker. Die Ausgangsimpedanz liegt so in der Größenordnung von 20 Ω.

    Gruß Andreas

    Danke für den Hinweis - im Netz finde ich nichts dazu außer das 11. Foto unter

    https://m.review33.com/forum_m…529102753&start=470&sort=

    (weitere sehr interessante Sachen wie die JVC Photophono)

    und diese Angebote:

    https://www.vintagetools.de/de…odule/Telefunken-V74.html

    https://www.ebay.de/itm/264918…1z5A2EEAQYAiABEgKNQ_D_BwE

    es handelt sich um reine Trennstufen ohne Lautstärkeregler und Quellenwahl

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • es handelt sich um reine Trennstufen ohne Lautstärkeregler und Quellenwahl

    Ja, so hatte ich die Frage verstanden. Die Lautstärke wird im Mischfeld geregelt (bzw. an den Mikrofonverstärkern die Verstärkung angepasst), die Quellenwahl erfolgt über Kreuzschienenverteiler.

    Diese Verstärker hatten lediglich hohe Eingangsimpedanzen, um die Quellen nur gering zu belasten und niedrige Ausgangsimpedanzen, um bei Zuschalten mehrerer Verbraucher keine merkbaren Pegeländerungen zuzulassen.

    Gruß Andreas

  • Ja, so hatte ich die Frage verstanden. Die Lautstärke wird im Mischfeld geregelt (bzw. an den Mikrofonverstärkern die Verstärkung angepasst), die Quellenwahl erfolgt über Kreuzschienenverteiler.

    Diese Verstärker hatten lediglich hohe Eingangsimpedanzen, um die Quellen nur gering zu belasten und niedrige Ausgangsimpedanzen, um bei Zuschalten mehrerer Verbraucher keine merkbaren Pegeländerungen zuzulassen.

    Gruß Andreas

    sorry für die unklare Ausdrucksweise. Gesucht wird ein ganz normaler Vorverstärker mit Quellenwahl und Lautstärkeregelung, bei dem jedoch die LINE-Stufe keinen Gain aufweisen soll (wie das leider üblich ist) sondern eine reine Pufferstufe darstellen soll wie in diesen erwähnten TFK-Bausteinen, um genau diese erwähnten Vorteile betreffend Zuschaltung mehrerer Endstufen (und mehrerer Cinch-Signalkabel) zu haben - die leider den mir bekannten Röhrenvorstufen alle fehlen.

    Die Eigenbau-Vorstufe mit der ECL86 unter

    Leslie Effekt bei Röhren-Line-Vorverstärker "RÖHRLING" aus ELRAD (Jul/Aug 1989)

    kam diesem Ziel recht nahe - wäre sie als Unity-Gain im Line-Teil ausgeführt und als Fertigteil erhältlich gewesen, wäre das perfekt.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Ja, es gibt zwei Möglichkeiten, mit Röhren einen niedrigen Ausgangswiderstand zu erzielen: die Gegenkopplung (Spannungsgegenkopplung und Strommitkopplung) und einen Abwärtsübertrager.

    Für die Gegenkopplung braucht man einen Überschuss an Verstärkung; die Ausgangsimpedanz sinkt linear mit der Verstärkungsabnahme durch die Gegenkopplung. Beim Übertrager sinkt die Ausgangsimpedanz quadratisch zum Untersetzungsverhältnis, der Pegel dabei nur linear.

    So ist bei geringen Ansprüchen an den Ausgangswiderstand die Gegenkopplung der vorteilhafte Lösungsweg, bei höheren Ansprüchen der Übertrager.

    Gruß Andreas

  • Unity-Gain im Line-Teil

    Ich muß hier nochmal, weil sich so an Marketing-Sprech abgearbeitet wird.


    Du kennst doch den Markt, bei Röhren-VV ist das doch die billigste Methode niederohmig zu werden, mit Gegenkopplung und gegenkoppelter als ein Kathodenfolger geht nicht, ist die pure Gegenkopplung.


    Das findest du doch wie Sand am Meer.


    Niederohmiger nur mit Übertrager.


    Sehe dein Problem nicht. Dieser Ami-Kasten mit ECC82 oder 81 ist ein Lacher.

  • Wie wäre es mit einem MTA-Pre nach Frank Blöhbaum? Funtzt sehr gut und ist super niederohmig - und das ohne Übertrager. Die Verstärkung kann man auch in weitem Bereich einstellen - nutze ich schon lange in meiner Kette.


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Der Ausgangswiderstand eines reinen Kathoden-Folgers, der ja auch stark gegengekoppelt ist und für Kopfhörerverstärker benutzt wird, wäre klein genug.

    Wenn das reicht, ist diese Lösung o.k. Gerhard Haas hat ja im verlinkten Beispiel die Ausgangsimpedanz noch weiter gesenkt, indem er die Verstärkung zweier Röhrensysteme für noch mehr Gegenkopplung nutzt.

    Gruß Andreas

  • Wie wäre es mit einem MTA-Pre nach Frank Blöhbaum?

    Hallo Björn,

    auch ein gutes Beispiel: viel Verstärkung und dadurch möglichenstramme Gegenkopplung...


    Vielleicht noch ein schlechtes Beispiel: EL84-Verstärker mit Drossel an der Anode für 100 Volt RMS-Ausgangsspannung und dahinter ein Spannungsteiler 5 kΩ/ 500Ω...:) - garantiert ohne reaktive Komponente.


    Gruß Andreas

  • hier eine Spezialversion von Audion:

    https://trueaudiophile.com/audion-silver-night-line-mm-phono-stage-pre-amp-new/

    https://www.cjm-audio.de/history-verkauft/audion/

    ist aber auf der homepage nicht gelistet, ev. weil nur exklusiv für diesen Vertrieb gefertigt:

    http://www.audion.co.uk/pre-amps.html

    Was man gerne übersieht, auch bei Halbleiter-Versionen, sind die OTL-Kopfhörerverstärker, die auch als Vorverstärker in Frage kommen und die es auch als Röhrenausführung für Kopfhörer mit geringer Impedanz gibt:

    https://drop.com/buy/dark-voice-366se

    http://www.hifi-forum.de/viewthread-110-16991.html

    https://theguruchoice.com/ampl…be-headphone-amps-review/

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Wie wäre es mit einem MTA-Pre nach Frank Blöhbaum? Funtzt sehr gut und ist super niederohmig - und das ohne Übertrager. Die Verstärkung kann man auch in weitem Bereich einstellen - nutze ich schon lange in meiner Kette.


    Gruß Björn

    Vielen Dank für den Hinweis - da wird man erschlagen von Informationen, auch weil ich diese Schaltung nach dem "multiplied transconductance amplifier" nicht kannte:

    https://linearaudio.net/sites/…%20to%20fb%20v6%20lte.pdf

    https://linearaudio.net/article-detail/2207

    https://www.diyaudio.com/forum…transconductance-amp.html

    https://ms-vint-audio.de/roehr…rinzip-frank-bloehbaum-3/

    Wer kann was zu Frank Blöhbaum bzw Vincent SA T7 berichten?

    Suche Frank Blöhbaum MTA Bausatz

    https://www.sinus-technologies…T7-SP-T700-image-hifi.pdf

    https://www.sinus-technologies…t-SV-237MK-image-hifi.pdf

    Gibt es neben dem Bausatz auch ein Fertiggerät mit der ECL113 ?

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Die allermeisten Line-Vorverstärker-Konzepte sehen eine Spannungsverstärkung zwischen Faktor 5 und 20 auf.

    Ich suche aber eine Übersicht fertig aufgebauter Vorverstärker mit einer Signalstufe mit niederohmigem Ausgang und gleichzeitig ohne Spannungsverstärkung (also nur ein Kathodenfolger).

    Warum ohne Spannungsverstärkung ?

    Weil Ausführungen mit Spannungsverstärkung (Kathodenschaltung SRPP usw.) eine ausgeprägte "Handschrift" also einen ausgeprägten Eigenklang haben, während reine Kathodenfolger maximal mögliche Neutralität haben.

    Leider haben sich auf breiter Ebene nur Vorverstärker mit Spannungsverstärkung zw. Faktor 5 und 20 im Line-Teil durchgesetzt (auch im Halbleiterbereich) und Geräte wie das unter

    https://trueaudiophile.com/aud…-phono-stage-pre-amp-new/

    beschriebene ist die absolute Ausnahme. Das ist das Problem.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • ...

    Weil Ausführungen mit Spannungsverstärkung (Kathodenschaltung SRPP usw.) eine ausgeprägte "Handschrift" also einen ausgeprägten Eigenklang haben, während reine Kathodenfolger maximal mögliche Neutralität haben.

    Überlege doch bitte mal: für eine gewünschte Ausgangwechselspannung muss am Lastwiderstand der Schaltung eine Stromänderung erfolgen (Ohmsches Gesetz). Diese Stromänderung ist bei allen Schaltungsarten gleich für gleiche Ausgangsspannungpegel.

    Gruß Andreas

  • Ich suche aber eine Übersicht fertig aufgebauter Vorverstärker mit einer Signalstufe mit niederohmigem Ausgang und gleichzeitig ohne Spannungsverstärkung (also nur ein Kathodenfolger).

    Warum ohne Spannungsverstärkung ?

    Weil Ausführungen mit Spannungsverstärkung (Kathodenschaltung SRPP usw.) eine ausgeprägte "Handschrift" also einen ausgeprägten Eigenklang haben, während reine Kathodenfolger maximal mögliche Neutralität haben.

    Hallo,


    das ist die Frage der Fragen, was hat der Kathodenfolger für Eigenschaften, meinen VV habe ich selbstgebaut, Spannungsverstärkung ja, Stückchen und hinten der obligatorische KF mit nur Stromverstärkung und nun fliegt der raus, ersetzt durch eine 1/2 E88CC in Kathodenbasis, bin dann bei ca. <2,5KOhm Ausgang, bei mir sind die Senken alle hochohmig mit Röhren (zur Not noch eine parallel), aber die pure Gegenkopplungs-Orgie ist dann raus. Muß jeder wissen, was er will und anstöpseln möchte.


    Es gibt innovative KF-Schaltungen, so oben und z.B der Super KF-Ansatz, alles aber mit Halbleiter um dem gängigen KF Flügel zu machen.


    Randbemerkung: Auch in der Anodenbasis-Schaltung muß der KF mit der gleichen Kennlinen-Schar der Röhre auskommen, nur durch 100% Gekopplung geknebelt!

    Einmal editiert, zuletzt von keeskopp ()

  • Hallo Leute,

    für alle, die den Katodenfolger aufgrund von Klangeinbußen ablehnen (ich tue es nicht und setze den KF, wo es hingehört ein - wichtig ist die richtige Beschaltung), könnten solche kleinen Übertrager eine Lösung sein:

    DDR_Übertrager_Ansicht.jpg


    Ich habe diese 6 Stück in der Bucht geschossen - aus guter alter DDR-Produktion und in Mu-Metall gekapselt. Damit kann man ähnlich den Studio-Verstärkern (V72, V74, etc.) mit Hilfe der Parafeed-Schaltung (Kondensatorkopplung) einen niederohmigen Ausgang realisieren. Ihr werdet lachen - DDR-Produkt...:wacko: , aber Euch wird das Lachen vergehen, wenn Ihr folgende Datenangaben lest und die nachfolgenden Bilder seht.

    Zuerst die wichtigen Daten: Ü=2,83:1, ܲ=8 (wichtig zur Lastbestimmung), Frequenzgang ist schnurgerade von 10Hz bis weit über 100kHz.

    Nun die Bilder:

    der Amplitudengang

    DDR_Übertrager_Amplitudengang.jpg


    Die Klirr-Zusammensetzung

    DDR_Übertrager_Klirr_1kHz.jpg


    Rechteck bei 2kHz

    DDR_Übertrager_Rechteck_2kHz.jpg


    Rechteck bei 20Hz

    DDR_Übertrager_Rechteck_20Hz.jpg


    Für einen Röhren-Vorstufen-Ausgang hervorragend geeignet - jetzt kann ich mal wieder drei sehr gute davon bauen. ^^

    Ach ja - alle Messungen erfolgten mit 600 Ohm-Quellimpedanz und 10 kOhm-Last am Ausgang - das ergibt eine Primär-Last von 80 kOhm - das schaffen viele gute Röhren spielend.:thumbup::thumbup::thumbup: Danke an die sehr guten Ostblock-Ingenieure - meine Hochachtung :thumbup::thumbup::thumbup:


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied