Vergleich Rike Natalja mit Digna

  • Mir sind frische Zutaten lieber

    Hallo Hans,


    das ist gut, du kennst dich mit den Zutaten aus.


    Dann ist dir bewußt, daß die EC900 eine regelbare VHF-Triode ist. Die Kennlinien sind regeltypisch krumm, also als Ziel variable Steilheit. Das kann Klirrmaschine sein, besonders bei der zweiten EC900, die weiter durchgesteuert wird.


    Es ist meiner Meinung abhängig von einem stimmigen Arbeitspunkt, wenn der durch Alterung oder Exemplar-Streuungen nicht getroffen wird, dann schepperts.


    Hier wäre eine ECC88 oder EC86 (aber dann wäre das mopped-ähnlich?) sinnvoller.


    Ich kann das an meiner Vorstufe deutlich wahrnehmen, wenn statt PCC88 eine PCC189, eine Regelröhre, drinnen steckt.


    Nur soviel zu den guten Zutaten,:)

    Holger

  • Digna Phono MM/MC vs Rike Natalija 3

    Hier kommen schon mal ein paar Details zu Set Up und ein paar Fotos


    Die Spielpartner :


    DFA Woodpecker mit Groovemaster II Tonarm und Groovemaster Ebenholz-Headshell

    DFA Linear Netzteil

    Extras: Bronze Tonarmbasis


    Phonokabel (IN): WSS Premium Line, KS 300 - nachgerüstet mit KLE Pure Harmony, Silber Stecker

    Phono Out Kabel(OUT): Rieke Audio Interconnect Cable No. 2

    Stromkabel(Phono): Fadel Art Power Flex One


    Tonabnehmer: Kiseki Blue NS, 40 Ohm, 0,4mV Ausgangsspannung


    AMP: Symphonic Line RG14 Mod. 2018

    Stromkabel: Furutech


    Lautsprecher: Speakerheaven, Scan Speak, 2 Wege Monitor mit Beryllium HT

    Lautsprecherkabel WSS

    ____________________________________________________

    Ganz kurz vorab:

    Die erste Stunde habe ich bereits mit der Digna durchgehört. Sie rauscht ganz wenig und brummt NULL. Sie ist nicht kritisch in der Aufstellung. Ein Buchenleimholzbrett reicht völlig aus. Den DC Cleaner habe ich einfach mal auf ein kleines, gelbes, Silikon Pad gestellt. Dadurch verrutscht der DC cleaner nicht. Nachteilig für den Klang ist es wohl auch nicht.;) Der komplette Testaufbau passt fast auch ein Frühstücksbrettchen.. ^^

    Die Masseklemme der Digna ist ein wenig fummelig. Ich habe mir eine kleine Öse an ein Kabel gekrimpt und das Massekabel angeschraubt. Als Masseanschluß mag ich eigentlich lieber Holbabanas...


    Hier ein paar Fotos:

    Digna
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    DC Cleaner

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    Musikbeispiele

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    Für den Vergleich benötige ich noch einige Stunden.

    Jede Phono muss zum Vergleich min. 30 Minuten Warmlaufen...


    Fortsetzung folgt ...

    LG


    Horst

  • Digna im MC Modus

    Nachdem die Digna ca. 1 Std am Strom genuckelt hatte, wurden verschieden Test-LPs aufgelegt.

    Dire Straits-Comuniqué:

    Der Auftakt mit dieser LP war schon sehr vielversprechend. Die Gitarrensaiten kamen mit Attacke, der Bass war kraftvoll und sauber. Mark Knopfler’s Stimme war gut und alles klang sehr ausgewogen und es machte richtig Spaß. Die kritischen Passagen von Joni Mitchell’s Shadows & Light wurden ohne jegliche Probleme gemeistert. Mein erster Eindruck: Da muss sich die Natalija 3 ganz schön ins Zeug legen, um sich absetzen zu können. Ich hatte mal gelesen, dass die Digna schlank, hell und etwas wenig Bass haben soll. - Nicht bei mir!

    Das liegt vielleicht auch an meinem Set Up. Die bereits eingangs erwähnten Komponenten wurden bewusst so ausgewählt. Sie spielen alle etwas mehr auf der farbigeren-/ volleren Seite. Das war der ursprüngliche Plan, weil meine CME 2 Wege Monitore eher auf der neutralen Seite spielten. In der Summe passt es dann wieder. Mit meinen „neuen“ Monitoren spielt es noch ein wenig mehr nach meinem Geschmack. :)


    Die Kabel (Phono IN und Phono OUT).

    Als Phono IN Kabel spielt das WSS Premium Line, KS 300 - nachgerüstet mit KLE Pure Harmony, Silber Stecker. Das WSS kostet ungefähr so viel wie de die Digna. Warum schreibe ich das? Weil ich der Meinung bin, dass ein hochwertiges Phonokabel absolut lohnenswert für diese sehr gute Phono Vorstufe ist. Das Phono Out Kabel (Rike Nr 2) ist mein bestes Phono Kabel. Es ist nicht geschirmt und deshalb weder für Phono IN, noch für Übertrager geeignet. Es spielt aber grandios.

    Aus reiner Neugierde habe ich dann mal kurz auf ein halb so teures WSS Platinline Kabel gewechselt. Das spielte auch sehr gut, aber eben nicht grandios. Dem WSS fehlt ein wenig die Lässigkeit, die selbstverständliche Art von Autorität und Natürlichkeit (meckern auf hohem Niveau!) Der Unterschied ist nicht riesig, aber durchaus nachvollziehbar. Ganz besonders gut zu hören bei „Woman Child“ von Cecile McLorin Salvant. Also wieder zurück auf das Rike Kabel gewechselt.


    Rike Audio Natalija 3

    Jetzt war ich echt gespannt wie sich die N3 schlägt. Schon mal vorab: Vergleichen ist teuer! Auch wenn man bei der Digna den Eindruck hat, absolut gut und langzeittauglich Musik hören zu können, es geht noch etwas besser.

    Es wird aber nur greifbar (verständlich), wenn man im gleichen Set Up vergleichen kann. Das besser ist natürlich wie immer, subjektiv , also meine ganz persönliche Meinung und meine Ohren.

    Tonal spielt die N3 marginal dunkler und auch etwas voller (besonders in den Mitten).

    Wo liegen die größten Unterschiede. Die größten Unterschiede höre ich bei vocal Jazz. z.B. bei Cecile McLorin Salvant und auch Youn Sun Nah. Bei dem Stück Voyage kommt das Anblasen Trompete „butterweich“, warm und mit viel Gefühl.

    Die Stimme hat etwas mehr Charme und die Gitarrensaite klingen länger im Raum aus. Der Raum hat auch etwas mehr Tiefe. Vocal Jazz wird mit noch mehr Gefühl und Emotionen wiedergegeben. Insgesamt hat die N3 auch das etwas saftigere Bass Fundament. Einzelne Basstexturen sind noch etwas besser rauszuhören.

    In den jeweiligen Einzeldisziplinen ist es nicht so riesig, aber in der Summe mMn schon.


    Zusammenfassung: MC Vergleich, Digna vs N3.

    Die Digna ist in ihrer Preisklasse eine super Phonovorstufe. Sie hat alles was man zum langzeittauglichen Musikhören braucht. Zusätzlich gibt es noch ein wenig Röhrencharme hinzu. Die Digna spielt mMn auf der ausgewogenen und neutralen Seite und macht Spaß. Sie ist unkritisch in der Aufstellung und rauscht und brummt nicht. Die Digna spielte mit dem Kiseki Blue NS mit 400 Ohm optimal.


    Die N3 spielt marginal dunkler, voller und zeigt besonders bei Vocal Jazz etwas mehr Gefühl und Emotionen. Auch hier finde ich das Preis-Leistungs Verhältnis sehr gut. Bei meiner N3 kommt noch ein 3 er Set „Absorber“ hinzu, die nicht serienmäßig verbaut werden. NOS Röhren: 6HM5, Serbien. MC: 470 Ohm


    Morgen kommt noch der Vergleich im MM- Modus (mit Übertrager).


    Das war die Nachtschicht (Hoffentlich haben sich nicht zu viele Fehler eingeschlichen..ist schon spät ;))

    :24:

    LG


    Horst

  • Super Horst Horst_t

    und herzlichen Dank für Deine Mühen, den Detailreichtum und auch für Deine persönliche Meinung, denn ich weiss, dass die auch gut mit Erfahrung untermauert ist. Also sehr wertvoll.

    So macht es Spass hier.

    :merci:
    Nun bin ich aber auf den MM Teil gespannt.
    Nur so, hast Du mal aus Neugierde kurz das SPU untergeschnallt um zu sehen wie es da Unterschiede gibt? War wahrscheinlich zu spät oder?

    Viele Grüsse,

    Richi

  • Horst_t

    perfekter Bericht mit wirklich vielen Eindrücken. Herzlichen Dank dafür.

    Es ist für mich immer wieder interessant "über den eigenen Tellerrand" zu schauen und wie könnte man das besser, als solch einer Ausführung im Forum zu folgen.
    Auch wenn ich in Sachen Phonovorstufe mit der Valvet final ausgestattet bin, ist es doch immer von Interesse, welch schöne Töchter andere Mutter noch haben.


    Dank dafür.


    LG Reimar

    Ich höre mit...:

    steht alles in meinem Profil

  • weiter gehts....:)


    Vergleich Digna Phono vs Rike Natalija 3 mit externem ÜT

    (Silvercore MC Pro 1:10)


    Diesen Vergleich mache ich kurz und schmerzlos. Die N3 legt im MM Modus mit externem ÜT noch mal zu. Der Unterschied bei der Digma ist (sehr) gering. Das deckt sich mit der Erfahrung, die der Besitzer meines Testgerätes gemacht hat.



    Hier noch ein paar Ideen:

    Beide Geräte (Digna und N3) benötigen eine gewisse Einspielzeit. Damit die ersten Stunden schnell und kostengünstig vorüber gehen, würde ich einen Line / Phono Converter benutzen. Das ist ein passives Gerät, dass an den Phonoeingang angeschlossen wird. Damit kann man mit MP3 Musik oder Digital Radio seine Phonovorstufe schnell und kostengünstig einspielen.


    IMG_2009.jpeg


    IMG_2023.jpeg



    Was würde ich bei der Digna noch probieren ?

    Ich würde gute und passende Cinch Kabel probieren. Ausserdem würde ich mal ein

    LinearNetzteil testen. Ich habe gute Erfahrung mit einem Keces NT gemacht.

    Wer bereits ein Keces NT betriebt, sollte sich mal die DC Kabel/ Stecker anschauen. Da gibt es mMn auch noch Verbesserungspotential.

    Hier ein paar Fotos von einer anderen Anwendung (Streamer).


    PS: Günstige Sschaltnetzteile verwenden natürlich auch die billigsten Stecker...;)



    IMG_4286.jpegIMG_4285.jpegIMG_4287.jpeg

    LG


    Horst

  • Hallo,

    zum Thema Optik der Digna hat Jürgen in einem anderen Forum ein Bild gepostet das ich recht gelungen finde. Ist ein Umbau eines Kunden und kam wohl aus dem AAA. Er hat den Burson (Gain Schalter) weg retuschiert und so sieht die Kiste schon sehr annehmbar aus. Könnte wohl eine Deluxe Variante werden.

    Auch mal ein Powerknopf nicht aus der Schublade der Industrie. ;)


    DiGNA_DeLuxe_ohne_Burson.jpg


    Grüße Chris

  • Ich würde insofern bei einem Vergleich mit der Rike erwarten, dass die sich in der Basswiedergabe absetzen kann.

    Moin Horst,


    danke für die schöne, aussagefähige Gegenüberstellung und kajetan hat es geahnt, klar, hat auch schon gegen den 834Klon gehört.


    Wer an der Stromversorgung spart und das machen (müssen) die Anbieter von Kaufgeräten in der Regel, darf keine volle, realistische Wiedergabe erwarten, für die tiefen Register will Strom fließen, aber gemach, das Ohr merkt das nach dem Einhören nicht mehr, daß es besser ginge.


    Meistens geht es noch besser und besser...signatürlicher...


    Also zeige mir das Netzteil und :thumbup:oder :thumbdown:, das ist entscheidend ob es sich lohnt den Rest noch anzuschauen.


    Grüße und einen schönen Sonntag,

    Holger

  • My recollections of the DIGNA at the events I took it to are very much in keeping with this report.


    It has a Very Vivid Projection of Vocals and Cleanliness in the Bass Notes.

    It is not bolstered by a noticeable weight to the High and through to the Low Frequencies.

    All that is presented from the DIGNA is very comprehensible and has an honesty that creates a perception that what is being listened to is a accurate reproduction.


    Noticeable perceptions of increased weight is very nice and for many will be an attractor.

    My SUT's when used on the DIGNA adds an improvement on the weight perception, and is well received for the increased richness.


    Noticeable perceptions of increased weight also has a problem with it, when it comes combined with noticeable coloration.

    I have heard this type of presentation at Phonostage Comparison Events, and when it is evident, it is for myself, a unwanted distraction and quickly becomes overbearing, as well as dominant in a replay.

  • Wer an der Stromversorgung spart und das machen (müssen) die Anbieter von Kaufgeräten in der Regel, darf keine volle, realistische Wiedergabe erwarten, für die tiefen Register will Strom fließen,

    Ob und wieviel Strom fließt hängt von Spannung und Lastwiderstand ab,

    letzterer ist bei Hochpegel im Kiloohmbereich und bei Röhren nochmal

    ein vielfaches höher, es fliessen also nur Bruchteile eines mA, da ein Netzteil

    mit typisch 1,5A aufwärts als schwachstelle auszumachen ist schon sehr weit

    hergeholt und einige Zehnerpotenzen daneben. Was Du meinst ist die

    Stromlieferfähigkeit von Endstufen, das hat aber mit Hochpegelverstärkern

    oder gar Phono nichts zu tun.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Dynamik ist keine Frage der Größenordnung, ob in uA, mA oder A, wenn nicht geliefert werden kann, kann eben nicht, die Stromversorgung.


    Dynamik in den tiefen Registern fordert mehr!

    Einmal editiert, zuletzt von keeskopp ()