Vergleich Rike Natalja mit Digna

  • Thema "Einspielen" kommt immer wieder hoch,


    wenn Bauteile nicht relativ kurzfristig stabil sind, lassen wir mal mechanische Einläufe außen vor, dann taugt das Bauteil nicht, dann ist es zeit-variant, wird nie stabil, bei Kondensatoren z.B. schlechte Wickel und zähe/flüssige Zutaten, die unter Röhrenspannungen Eigenleben entwickeln.


    Hier mal als Beispiel ein guter Koppler, auch RIAA, legt sofort los, ohne Zicken, hat meiner 834Kl-RIAA Beine gemacht:


    2x ERO KP 1832 Kondensator, 68 nF / 1500 VDC, High End Tone Capacitor, NOS | eBay

  • Rike fertigt sehr gut klingende Kondensatoren, die in eigenen Geräten eingesetzt werden.Die Dinger kosten schon mehr, als ein „einfacher“ M-Cap von Mundorf.


    Mit besseren Kondensatoren machte mein Moon 110LP einen derartigen klanglichen Satz nach vorne, daß ich es kaum glauben konnte. Das nur mal so als ein Beispiel von vielen weiteren.

    Das sind richtige Erkenntnisse, die aber nur dem zugutekommen, der selber bauen kann oder einen guten Freund hat, der über umfangreiche Kenntnisse verfügt. Wir haben meine Natalija, die schon über die grandiosen Kupferkondensatoren verfügt und jetzt über 1300 Stunden (Ein-) Spielzeit hinter sich hat, klanglich immer besser wurde, nochmals einige Verbesserungen angedeihen lassen, dabei aber nicht ins Layout eingegriffen haben. Es geht darum, klangliche Flaschenhälse zu beseitigen, die dem Hersteller nicht anzulasten sind, da er ein Limit hat, um das Gerät in einer bestimmten Preisklasse zu positionieren.

    Es ist schier unglaublich, welches klangliche Panorama bei Kosten von 320€ sich da noch auftut, obwohl die Natalija in diversen Ausführungen ja schon auf sehr hohem Niveau spielt. Das toppt alles, was ich mit Phonostufen (mit externem ÜT) im bezahlbaren Bereich, der endet für mich bei 4000€, jemals hören konnte. Das spielt deutlich darüber, ich kenne Phonos über 10.000€, doppelt so teure sind mir noch nicht untergekommen. Aber damit sollte man die Natalija auch nicht vergleichen, obwohl.....

    Die Eindrücke sind aber immer alle subjektiv zu bewerten. Wenn aber die eigene Anlage plötzlich in einer anderen Liga spielt, dann zeigt das, welch hervorragendes Design da Georg Arsin gelungen ist mit diesen "Billigröhren" und seinen außergewöhnlichen Kondensatoren.

    Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Das spielt deutlich darüber, ich kenne Phonos über 10.000€,

    toller Hecht, du. Meine Ampearl spielt halt wie 350 Euro. Die 3000 Euro Differenz gebe ich für Escort Ladies aus, als Russenfreund kriegt man so wenig Frauen ab.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Hier mal ein Beitrag von Martin Kühne, "Freien Ton- und Bildwerkstatt". Da ist u.a. die Qualität/ Lebensdauer und Einspielzeit von Kondensatoren erklärt. Klingt für mich schlüssig.


    http://ftbw.de/workshop.html


    Bauteile-Wahl und Einspiel-Phase

    Eines zusätzlich vorab: ich tendiere dazu, den Kunden eine nicht zu vernachlässigende Einspiel-Zeit zuzumuten, die man sicherlich bei anderer Wahl der Bauteile deutlich verkürzen könnte. Es hat sich gezeigt, dass eine extrem langlebige Auswahl von Elektrolyt-Kondensatoren auf den ersten Blick bzw. bei Beurteilung eines frisch bearbeiteten Geräts deutliche Nachteile aufweist. Wofür z.B. 6000 Stunden Lebensdauer innerhalb der zulässigen Toleranzen bei 105°C angegeben werden (statt üblichen 1000 bis 2000 Stunden bei 85°C, das ergibt grob gepeilt die 12fache Haltbarkeit bei gleicher Temperatur), da zieht sich die Einspielphase bis hin zum klanglichen Maximum in ähnlicher Weise in die Länge. Wo sich das Standard-Bauteil nach ca. 100 Betriebsstunden - also bei normaler Nutzung innerhalb von 1 bis 2 Monaten - bereits nahezu perfekt in seine Aufgabe gefügt hat (so gut es eben kann), da läuft ein vom mir verwendeter Elko oft erst nach Jahresfrist wirklich rund.

    Vorteil: So ein Bauteil bleibt sehr lange und gleichmäßig auf diesem Stand.

    Nachteil: man muß sich durch eine erst mal etwas kopflastigere, aggressivere Phase durch hören.

    Erst nach und nach füllt sich bei neuen "long-life"-Elkos das Klangbilds von oben nach unten. Wo man nach Revision auch sofort wieder gute Messergebnisse und vermehrte Hör-Information bekommt, ist der Rhytmus, der musikalische Fluß und die tonale Ausgewogenheit noch lange nicht gegeben, alles lockert sich erst nach und nach, bekommt noch bewegliche Fülle im Grundton und Bassbereich, schrille Obertöne reduzieren sich erst allmählich hin zu einem normalen Verhältnis zu den unteren Registern. Ohne Not sollte man also nicht zu neuen Elkos greifen, eine solch schwere Operation ergibt bei einem normal warmen Hifi-Gerät erst ab der Mitte des zweiten Jahrzehnts nach seiner letzten Neu-Bestückung überhaupt einen echten Sinn.

    Wenn man dabei dann nicht auf dem Zettel hat, wie sich das Gerät noch verbessern wird, dann gehen einem einige vorläufige Eigenschaften noch deutlich stärker auf die Nerven. Doch, lieber Leser und Hörer, entspannen Sie sich, auf lange Sicht werden Sie nichts vermissen, im Gegenteil wird Ihnen eine so ausgesuchte Bestückung weit mehr angenehme Stunden bereiten, als das "Strohfeuer" einer Maketing-freundlich für die Frisch-Phase getroffenen Wahl - die wäre dann zwar betont Verkauf-fördernd - aber im Grunde auch eine wenig nachhaltige Effekthascherei. Da ich von keinem gesättigten Markt und auch langfristig von sehr bergenzten Kapazitäten meinerseits ausgehe, zählt für mich (bei vergleichbarem Klang-Niveau nach längerer Nutzung...) ein "hält lange" mehr als ein "gefällt mir sofort optimal".

    LG


    Horst

  • Thomas Mayer sagt: Einspielzeit gibt es nicht. So unterschiedlich sind Sichtweisen. Also zumindest meine ganzen Röhrengeräte spielten von Anfang halt normal. Bis auf eines. Das blieb dann aber auch scheisse und ging an den Hersteller aus Serbien zurück. Bisschen warmlaufen lassen. Fertig. Zudem bräuchte man zwei Geräte. Ein neues und eine sich einspielendes. Dann immer hin- und herschalten. Gut, manch einer hat vielleicht so merkwürdige Hobbys.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Interessanter Artikel, und so scheint es ja auch bei der DiGNA zu sein, wenn Ihr mal die ganzen Threads so mitgelesen habt. Ihr wird ja auch am Anfang ein Mangel an Grundton angelastet, der sich nach einigen Stunden Laufzeit erst zum Besseren wendet...

    Könnten die 105°C 10µF 63V Nichicon MUSE am Ausgang sein.

    Wären vielleicht popels 85°C 10µF 63V für 4 Cent das Stück besser für "Vergleichtest DiGNAs" ;(
    Nee, keine Angst, hier wird nicht beschissen...

  • Ich verorte das Phänomen weniger bei der Hardware,

    dass es ein Einspielen gibt? oder nicht gibt?

    ich will ja nicht extra Bauteile haben, die ständig ihre Werte verändern, von Stunde zu Stunde. Ohne dass es darüber eine genaue Kontrolle gibt, wohin es sich sagen wir mal in 500 Stunden entwickelt. Ich will doch genau das Gegenteil. Allein daher würde ich mir schon keine(er hat Jehova gesagt)kaufen.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Man kann sich eine positive Veränderung des Klangs über die Zeit leicht einbilden oder sich daran gewöhnen und denkt dann, ein Gerät hätte sich eingespielt.


    Bei der Aufhängung von LS ändert sich aber was, wenn man sie eine Weile einspielt. Da ist es auch deutlich messbar.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • an der Spannungsfestigkeit soll’s schon mal nicht scheitern 😉