Kopfhörerverstärker Empfehlung / Macht er überhaupt Sinn

  • Tag zusammen,


    wollte mit mal ein paar Expertenmeinungen reinholen.

    Bin vermutlich an der Stelle nicht 100 Prozent richtig...steig noch nicht so ganz durch hier.


    Habe mir den Audeze LCD2 Classic gegönnt und höre über den Kopfhörerverstärker vom Denon Pma 1600ne.

    Und ich muss schon sagen....macht ordentlich Spaß. Wirklich ordentlich!

    Dennoch drängt sich mir (hifi-geräte-geiler Kerl der ich bin) die Frage auf, ob das nicht noch viel ordentlicher sein könnte...mit einem externen Verstärker. Und wenn ja, mit welchem bzw. ab wann kann man denn mit einer Steigerung rechnen. Oder sollte man einfach mal zufrieden mit dem sein, was man hat? Vermutlich werde ich mir eh mal amps zum hören schicken lassen.

    Wollte trotzdem mal in die Runde fragen. Vielleicht hat ja jemand sogar den gleichen Audeze und kann was zu seinem Spielpartner sagen.


    Schon mal vielen Dank und beste Grüße :)

  • Hi,

    ich finde einen Kopfhörerverstärker mit künstlichem Übersprechen gut. Die Musik kommt damit nicht aus der Mitte des Kopfes sondern von der Stirn. Ist damit realistischer.

    Headroom z.B. oder der Audio Alchemy HPA irgendwas.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Also bei mir war der unterschied zwischen dem eingebauten im Accuphase E206 und einem externen MuFi M1HPA mit einem AKG K701 gigantisch (wobei der Kopfhörer angeblich auch schwierig zu betreiben ist). Den MuFi habe ich immer noch, höre jetzt aber mit Hifiman Ananda höchst zufrieden im Home Office.

  • Kopfhöreranschlüsse bei Vollverstärkern sind sehr oft durch einen Abgriff parallel zu den Lautsprecheranschlüssen mit einem Vorwiderstand vor dem Kopfhörer realisiert. Evtl. Spendiert man auch noch 2 Widerstände mehr und baut einen ganzen Spannungsteiler ein. Kostet am wenigsten.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Moin, ich betreibe meinen LCD-2 classic zu meiner absoluten Zufriedenheit an einem Meier Corda Jazz ff. Ich zitiere mich mal selbst (2019):

    "Ich habe den LCD-2CLASSIC seit Anfang diesen Jahres und er hängt an einem Jazz ff von Meier Audio und der wiederum an einer Shindo Claret. Für meinen Geschmack keine zu starke Im- Kopf- Lokalisation, wenngleich es ein Kopfhörer bleibt. Das soziale Umfeld fühlt sich nicht gestört. Klanglich bin ich sehr zufrieden ; nicht zu hell/nervig und genug Druck. Einsatzbereich: Jazz, Klassik, Rock.""

    Einmal editiert, zuletzt von matthiasj () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

    Dann werde ich wohl mal ein bisschen probehören :)

    Die von euch genannten Verstärker sind dafür wohl leider eher nicht zu kriegen...

    Falls jemand noch Empfehlungen für Verstärker hat, die aktuell auf dem Markt sind, gerne her damit :)


    LG

  • Hallo und servus,


    die Kopfhörerbuchsen am Verstärker sind suboptimal, da wie schon geschrieben meistens das Lautsprechersignal abgezweigt wird.


    Verstärker gibt es viele, ich selber habe meine AKGs 872 und 812 einen Luminare von Audiovalve.

    Was gerne auch empfohlen wird sind die SPL Phonitor, die RME ADI oder die Violectric.


    Bei mir war damals die Entscheidung für den Luminare aufgrund der Röhre, und der Flexibilität der Eingänge und Ausgänge. Jedoch habe ich den Luminare ohne DAC genommen, da ich diesen in meinen DAP Zuspieler schon habe, der direkt am Eingang 1 vom Luminare hängt

    Am 2. Eingang hängt direkt die ProJectTubebox DS2, und das klingt alles hervorragend.


    Den 2. Ausgang der ProJectTubebox DS2 geht in meinen normalen Verstärker, wenn ich mal Platte über Lautsprecher hören möchte.


    Das ist für mich so die beste Lösung, und auf meinen Luminare möchte ich nicht mehr verzichten.


    Gruß

    Frank

  • Ich hab den LCD-3 mit dem Phonitor in Verwendung. Crossfeed finde ich sehr angenehm, aber die in Kopf Lokalisation bleibt bei mir vorhanden. Was ich damit erreiche ist, dass der Klangeindruck nicht in der Mitte des Kopfes konzentriet ist, sondern über die volle Breite (also von Ohr zu Ohr) relativ gleich aufgefächert wird. Eine Simulation von vor dem Kopf stehenden Lautsprechern oder ähnliche Versprechen kann ich leider nicht beobachten. Trotzdem, der Phonitor, sei es der mini oder der 2, ist großartig. Ich finde den klanglichen Unterschied bei asymetrischer Speisung zwischen den nur mehr 2nd Hand erhältlichen Mini und dem 2er kaum wahrnehmbar. Vorteil beim 2er ist der symmetrische Aufbau. Die Leute von lake People sagen wiederum dass die durch symetrischen Aufbau gewonnnenen Vorzüge, zB Kanaltrennung, durch Crossfeed zunichte gemacht wird. Was ja auch stimmt. ich finde trotzdem, dass die symetrische Ansteuerung eine Klangsteigerung bringt.

    Sehr interessant wäre der RME ADI-2, den ich leider nicht habe, denn bei dem könnte man eine Frequenzkorrektur einstellen. Das geht mir ab und ich könnte es jetzt nur über den PC machen lassen. Mein nächstes Projekt. Wer roon nutzt, wäre hier bevorzugt. hab ich auch noch nicht. Ich glaube, roon bietet die Korrekturen für alle LCD Modelle an.


    LG


    Ronald

  • Okee vielen Dank für den Input.

    Da ich technischer Laie bin, verstehe ich an manchen Stellen nur Bahnhof, aber ich habe verstanden, dass es wohl durchaus sinnvoll ist, einen KHV dazu zu holen :)

    Und einige Namen habt ihr ja auch genannt, so dass ich da ansetzen kann. Jetzt heißt es wohl einfach, sich die Geräte mal anzuhören und zu gucken, welches am besten passt.


    Danke in die Runde

  • Topping L30 oder A50s (beim L30 auf eine aktuelle Seriennummer ab 2012xxxx achten).

    Reviews/Messungen findest Du reichlich bei z.B. audiosciencereview.com.

    Am PC/Mac kann man Crossfeed per Audio-Plugin nachrüsten, z.B. CanOpener.


    Viele Grüße,

    Sebastian

    Einmal editiert, zuletzt von seb ()

  • Sind natürlich preislich schon Hausnummern, wie ich gerade gesehen habe

    Ein büsschen darunter wäre nicht verkehrt

    Ich hatte mal den Lehmann Rhinelander im Einsatz. Der war schon echt gut fürs Geld.

    Gruß Rainer


    "Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

    Kurt Tucholsky 1921

  • Sind natürlich preislich schon Hausnummern, wie ich gerade gesehen habe :D

    Ein büsschen darunter wäre nicht verkehrt:)

    Stimmt. Wir kennen nicht das Budget. Aber ein LCD-2 kostet auch nicht so wenig. 700? Preis/Leistungssieger sind sicher die Geräte von Topping oder SMSL. Ich hab die leider noch nie gehört und wenn es Beschreibungen dazu ausserhalb von https://www.audiosciencereview.com/forum/index.php gibt, so weiß ich nicht, wieviel Einbildung (was günstig ist, darf nicht gut klingen) dabei die unglaublich guten Messergebnisse als unwesentlich erscheinen lassen.


    Objektiv betrachtet, wäre eine Lösung PC (zB mit Foobar2000 mit Crossfeed und DSP plug in), Topping oder SMSL DAC + KHV die beste Lösung. Bei analog muss man halt auf diese netten Extras verzichten, aber man hat immer noch einen großartigen KHV.


    Oder eben den schon erwähnten RME ADI-2, bei dem man wegen des AD-DA Wandlers zumindest den Frequenzverlauf anpassen kann. Blöderweise wird man da wieder 4 stellig.


    Oder ein gebrauchter Phonitor mini, der sollte, falls er mal auftaucht, so um die 300-400 (Neupreis war 600) kosten. Da hätte man zumindest Crossfeed. Ob die Crossfeed Funktion des SPL One ähnlich gut ist, weiß ich leider nicht.


    Welche Funktion mehr bringt, Frequenzverlauf anpassen oder Crossfeed? Keine Ahnung, leider.

  • Hi Herat,


    800 habe ich sogar für den Guten gezahlt.

    Es sollte natürlich ein angemessener Spielpartner werden...aber eben preislich nicht auf Augenhöhe oder drüber liegen.

    Ich denke da so an 400 max...

    Frequenzverlauf und Crossfeed sind für mich Böhmische Dörfer.

    Der KHV soll ja auch am Denon angeschlossen werden...über den PC höre ich keine Musik.


    VG

  • Crossfeed: Es wird ein beiden Kanälen ein gewisser Anteil des Signals des jeweils anderen Kanals beigemischt, was das Klangbild etwas "öffnet".

    Das gleiche passiert ja auch beim Hören mit Lautsprechern in einem Raum - das rechte Ohr hört auch die Schallanteile des linken Lautsprechers und umgekehrt.


    Die Frequenzgangkorrektur ist vor allem dann praktisch, wenn ein Kopfhörer bekannte Schwächen hat, die man so etwas ausgleichen kann.


    Beides ist nett, aber, denke ich, nicht kriegsentscheidend.

    Wenn man mit dem Klang (s)eines Kopfhörers zufrieden ist, hat man am Crossfeed sicherlich mehr Spaß.


    Bei den Forumskleinanzeigen war zumindest bis kürzlich ein Violectric V200 im Angebot.

    Falls der noch da ist, wäre das vielleicht was für dich.


    Viele Grüße,

    Sebastian