Bleigelakku für Phonopre?

  • Hallo,


    gestern kam mir der Gedanke, ich könnte doch eigentlich das Netzteil meines XLP-s gegen einen 12V Bleigelakku tauschen, oder ?(
    Das Steckernetzteil gibt 500mA und 12V vor. Auf was müsste ich achten? Müssen die 500mA eingehalten werden oder darf`s auch ein bisserl mehr sein?


    Könnte das ein günstiger Ansatz sein, um der einfachen Phonostufe noch etwas zu entlocken?
    Wo liegen mögliche Risiken?


    Danke und Gruß


    Frank

  • Moin Frank,


    das Ganze habe ich auch schon mehrfach durchdacht,
    bin aber wieder davon abgekommen, da ich aus mehreren Quellen gehört habe, dass man die ungleichförmogen chemischen Entladungsvorgänge als "Spratzeln" oder so durchaus hören soll.
    Mir fehlt da die Erfahrung oder besser Erhöhrung, aber sehr viele Hersteller bieten für ihre Vorstufen keine Akkunetzteile mehr an. Die beste Lösung scheinen heute überdimensionierte Trafonetzteile a là
    Linn, Phonosophie usw. zu sein.
    Das werde ich demnächst an Stelle der Mininetzteile und anstatt Akkus versuchen.


    Gruß Kalle

  • @Frank Löhr


    auf TNT-Audio ist ein interessanter Artikel über Spannungsversorgung von HiFi-Geräten zu lesen, mit überraschenden Ergebnissen.


    Guckst du hier


    Hope it helps
    Have a happy day
    Andreas

  • Etwas Prinzipielles zu Akkus:


    Von den erhältlichen Akku-Typen sind Blei-Gel-Akkus wohl die mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
    Ich habe mir mal 4 Sück bei Pollin gekauft (6V, 7,2 Ah), um damit meinen "PC-Vorverstärker" (und später auch den brummfreien Entzerrer aus dem "Konsonant") zu betreiben. (Kostete so etwa 20 Euro, war also für ein Experiment ganz in Ordnung.)
    Von irgedwelchen Störungen habe ich nichts gemerkt. (Kann auch daran liegen, dass ich nebenbei 20.000 Mikrofarad-Elkos mitlaufen lasse, und der Entzerrer hat nochmal extra einen 4700er-Elko drin... Und die verbauten Kassettenverstärker besitzen sowieso eine sehr gute Nachregelung der Versorgungsspannung.)


    Aber Blei-Gel-Akkus altern natürlich, und wenn man sie schlecht behandelt, geht das ziemlich schnell.


    Welche anderen Typen gibt es noch?


    Nickel-Cadmium-Akkus kommen nicht in Frage, wegen dem Memory-Effekt.


    Normale Blei-Akkus (Autobatterien) erzeugen bei unsachgemäßer Ladung oder Entladung Knallgas - in geschlossenen Räumen kann das katastrophale Folgen haben.


    Lithium-Ionen-Akkus haben eine sehr hohe Energiedichte, können aber bei Kurzschlüssen (oder wenn sie sehr hohe Ströme liefern müssen) explodieren. Das ist bei Handy-Akkus schon passiert.


    Bleiben noch Metallhydrid-Akkus: Die dürften der beste Kompromiss sein, wenn auch sehr viel teurer als Blei-Gel, aber dafür ohne Memory-Effekt, und mit sehr viel höherer Energiedichte.


    Wie auch immer: Man sollte nicht auf Elkos verzichten, auch nicht in einem Akku-Netzteil.

  • Hallo,


    das geht mir alles schon einen Schritt zu weit, zu dem bin ich technisch nicht so fit ;(
    Ich wollte meinen XLP-S aufwerten, der bei mir als Zweitphonopre läuft.
    Es wurde ja bekanntlich ein besseres Netzteil (PSX) angeboten, allerdings ist es nicht so oft zu haben.


    Das Standardsteckernetzteil soll also ersetzt werden. Die Frage, ob ein AKKU überhaubt problemlös angeschlossen werden kann und welche Parameter eingehalten werden müssen ist für mich nicht beantwortet.


    Die Idee einen Akku mit zusätzlichen Elkos zu fahern finde ich gut, umsetzen kann ich sowas nicht ;(:(


    Evtl. kann man auch anhand des Original Steckernetzteil etwas hochwertigeres zusammen löten? ?(


    Gruß Frank

  • Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es Mission oder ein anderer Hersteller war. In einer früheren Ausgabe von STEREO wurde jedenfalls ein Vorverstärker vorgestellt, der mit Autobatterien gespeist wurde. Ob das nun wirklich besser war, als ein Netzteil, weiß ich nicht. Der Aufwand ist jedenfalls größer, da die Batterie mit der Zeit altert. Ein Bleigelakku kann/muß ständig am Ladegerät hängen, zweckmäßiger Weise ein Automatiklader, der zugelich genug Strom für den Betrieb liefert. Die Batterie puffert dann wie ein gigantischer Elko.


    Wenn schon Batterie, empfehle ich die Gelakkus für Autohifi, diese haben einen sehr geringen Innenwiderstand und können daher auch hohe Impulse puffern.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Zitat

    Original von Frank Löhr
    Könnte das ein günstiger Ansatz sein, um der einfachen Phonostufe noch etwas zu entlocken?


    Hallo Frank,


    vor ein paar Jahren habe ich mal das Netzteil eines 990er Thorens PrePre
    durch einen Bleigelakku ersetzt.


    Auch bei diesem hatte das Netzteil 12 Volt und der Akku
    hatte eine vielfaches der Ampereleistung gegenüber dem Netzteil.


    Zusätzlich hatte ich noch Elkos paralell geschaltet. Das war auch unbedingt notwendig,
    denn ohne klang es lahm.


    Mit diesem einfachen und simplen Aufbau ging die Sonne auf.
    Dieser mittelmäßige VV hat daraufhin, nach meiner Meinung
    (muss man wahrscheinlich schreiben ;) ), eine Burmester 838 deklassiert.


    Also ich empfehle dir es auszuprobieren, zumal der finanzielle Aufwand für einen Probeaufbau
    sehr überschaulich bleibt.




    Gruß

    Gruß


    Jesse 8) Good Vibration

  • Es ist immer so eine Sache, genau herauszufinden, welche Bastel-Fähigkeiten ein Fragender hat.
    Wenn Du schreibst, dass Du so etwas nicht sebst bauen kannst, dann frage ich mich, warum Du es so genau wissen willst... Aber letztendlich ist das auch egal.


    Wichtig ist: Selbstverständlich kann man einen beliebigen (Gleich-)Stromverbraucher (also auch einen Vorverstärker) per Akku speisen. Je mehr Strom der Verstärker braucht, um so mehr sollte der Akku auch liefern können. Daher ist es keinesfalls egal, welchen Akku-Typ (mit welcher Kapazität usw.) man benutzt. Man müsste also erst mal wissen, wieviel Strom die Schaltung wirklich verbraucht, daraus kann man dann eine sinnvolle Kapazität für eine ausreichend lange Betriebsdauer (10 Stunden?) errechnen. (Sicherheitstechnische Bedenken und Anschaffungskosten sollte man sich aber auch mal durch den Kopf gehen lassen.)
    Dass ein Akku auch mal irgendwann geladen werden sollte, dürfte auch klar sein. Blei-Gel-Akkus sind da relativ unkritisch, die sogenannte "Erhaltungsladung" wurde ja schon angesprochen. Wichtig ist, dass das Ladenetzteil den Akku nicht ÜBERlädt. Bei vielen Elektronik-Versendern gibt es da passende Bausätze für Ladegeräte.
    (Übrigens: Wegen ihrer Zuverlässigkeit werden Blei-Gel-Akkus z.B. bei Alarmanlagen eingesetzt, deswegen würde ich sie prinzipiell immer bevorzugen.)
    Den Akku als "Riesen-Elko" zu verwenden und die Schaltung immer am Netzteil zu lassen, halte ich für kontraproduktiv. Immerhin geht es um den absolut reinen Gleichstrom, der aus dem Akku kommt. Das Stromnetz transportiert jede Menge Störungen, die will man ja gerade vermeiden, indem man Akkus einsetzt!


    Die Alternative eines besseren "Normal-Netzteils" ist auch interessant. Von den Bauteilekosten her dürfte das keine große Sache sein, ein Trafo, ein Gleichrichter (oder 4 Dioden), ein oder mehrere Elkos. Freie Verdrahtung mit Lötleisten geht hier noch. Ein Gehäuse sollte nicht vergessen werden!


    Wer den Selbstbau scheut, kann sich auch ein billiges kleines Labornetzteil kaufen. 12 Volt bei 2 - 3 Ampere sollten wirklich ausreichen. Besser als ein Steckernetzteil dürfte das allemal sein.
    (Bei Pollin gibt es da etwas unter der Bestellnummer 13 - 350 139 für 39,95 Euro. Andere Netzteile haben die selbstverständlich auch, teilweise sogar wesentlich billiger.)

  • Hallo Frank,


    nur so als Hinweis:


    Trigon setzt beim Volcano und beim Advance auch Bleigel-Akkus ein. Im Betrieb kann wahlweise reiner Akku-Betrieb gefahren werden (durch Relais von der Ladeschaltung getrennt) oder kombinierter Akku-/Netzbetrieb, d.h. der Akku hängt im Betrieb noch an der Ladeschaltung und somit am Netz. Laufzeit im Akkubetrieb ca. 6h. Ich kann leider nicht sagen, ob zur Pufferung noch Elkos verbaut sind (habe den Volcano noch nicht aufgeschraubt). Die Ladeschaltung sorgt dafür, daß der Akku nie überladen wird.


    Gruß,


    Volker

  • Hallo Volker,


    und wie ist der Unterschied zwischen den beiden Betriebsarten.
    Das ist doch hier die Interresante Frage, sonst lohnt sich doch für Frank der AUfwand eventuell nicht.


    Zum Akkubetrieb.
    In der Stereoplay hat man das auch mal mit einen STereoverstärker der 500Dm ( 250 € ) gemacht.
    Soll den Klang von der Auflösung und gerade im Bass verbesseren.
    Wichtig jedoch ist die Zusätzliche Elkopufferung mit schnellen Folienkondesatoren dazu.


    mfg Thies

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

    Sammlung

  • Moin Thies,


    ich habe bisher noch keinen Unterschied zwischen den beiden Betriebsarten gehört. Allerdings habe ich auch noch keine ernsthafte Vergleichssession gemacht. Das werde ich aber noch nachholen. Desweiteren einen Vergleich mit dem Standard-NT.
    Ein großer Vorteil des Akku-NT ist m.b.M.n. die Immunität gegen Störungen aus den 230V-Netz.


    Gruß,


    Volker

  • Hi zusammen,


    es gibt Phonostufen, welche für den Akkubetrieb entwickelt sind.
    Eine solche ist neben anderen auch bei mir zu Gange und ich kann zur Akkuversorgung mit entsprechender Pufferung über Kondensatoren nur positives berichten.
    Ohne eine solche Pufferung kann es - aus der Erfahrung heraus - jedoch todlangweilig werden. ;)


    In meiner Anlage steigert sich über diese Phonostufe im Akkubetrieb die Wiedergabe in ihrer räumlichen Abbildung und vor allem im Bereich der Souveränität, alles wird selbstverständlicher.


    Einen analogen Gruß,
    Tom

  • Hallo,


    also bei Pollin gibt es zum Beispiel den:


    PANASONIC LC-R127CH1


    Ein Bleigel-Akku mit 12V und 7Ah
    kostet schlappe 9€
    Ich benutze ihn auch für den Scheu-Motor, da ich kein passendes Netzteil habe. Er läuft damit locker 40-50 Std.


    Wenn ich noch Elkos da hinter tun soll, welche Kapazität wäre sinnvoll?


    Ich denke einen Spielraum kann man sich dann zum Abstimmen lassen.


    Kann man die Elkos von Pollin nehmen, oder sollte man sofort etwas Hochwertigeres kaufen?


    Gruß Frank

  • Für meine omtec CP1 Phonovorstufe kann ich nur das Beste berichten. Ein deutlicher Fortschritt gegenüber der Netzteil-Stromversorgung, spielt einfach in einer anderen Klasse:

    10 Panasonic Bleigel-Akkus stellen eine Laufzeit von bis zu 10 Stunden sicher.
    Erste Versuche mit 4x9V-Blockbatterien (=~2x20V) mit ca. 1/2 Stunde Spielzeit waren so überzeugend, dass an einer Gleichstroversorgung kein Weg vorbei zu führen schien. Letzlich fand ich einen ebenfalls Begeisterten, der den Aufbau realisierte. Scheinbar ist besonders auf dieser Ebene der Verstärkung eine astreine Stromversorgung mit purem Gleichstrom das A&O. Kann ich nur empfehlen, diesen Weg zu gehen.
    LG
    Mani

  • Hallo Mani




    Zitat

    10 Panasonic Bleigel-Akkus stellen eine Laufzeit von bis zu 10 Stunden sicher


    deine Akkus sind kaput 10 Stunden sind zu wenig


    Gruss

    Gruß Cornel

  • Hallo zusammen,


    kann mir mal jemand erklären, warum bei einer Akku-Stromversorgung mit einem Dryfit (Blei-Gel) Akku, der sehr hohe Spitzenströme liefern kann und einen relativ geringen Innenwiderstand hat, noch Kondensatoren nachgeschaltet werden sollen, da es sonst "langweilig" klingt ?


    Bei einem Netzteil leuchtet mir das ein, da muss die Zeit "Überbrückt" werden, in der die (gleichgerichteten) Sinus Teilkuven ihre Nulldurchgänge bzw. Minima haben. Weiterhin können Elkos relativ kurzfristig hohe Ströme zur Verfügung stellen. Somit wird auch ein Brumm "gesiebt" und es verbleibt eine relativ geringe Rest-Brummspamnnung über der Ausgangs-Gleichspannung.
    Ein Blei-Gel Akku entspricht aber von Haus aus schon einem Kondensator mit einer sehr hohen Kapazität.
    Dies kann man u. a. feststellen wenn man einen solchen Akku einem leicht brummenden Netzteil parallel schltet (Pufferbetrieb).


    Also wozu dann noch die zusätzlichen Elkos am Akku ?


    Ein Phono Pre hat doch sowieso eine recht kleine Stromaufnahme, die so ein Blei Gel Akku mit Leichtigkeit abdecken kann....


    Wer hilft mir das zu verstehen ?


    Danke + Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Zitat

    Original von Udo (DL 8 WP)
    Ein Phono Pre hat doch sowieso eine recht kleine Stromaufnahme, die so ein Blei Gel Akku mit Leichtigkeit abdecken kann....

    Hallo Udo,


    ich komme da leider technisch auch nicht ganz mit - warum überhaupt Akkubetrieb? Es ist m.E. doch gerade bei einem Gerät mit so geringer Stromaufnahme ohne großen Aufwand möglich, mit einer guten Siebung eine sehr saubere Betriebsspannung via Netzbetrieb zu erreichen. Oder sehe ich da was falsch?


    Klangliche Nachteile sehe ich bei ungenügend gesiebter Spannung (Restbrumm im Signal).


    Gruß, Norbert

  • Moin,


    Zitat

    Klangliche Nachteile sehe ich bei ungenügend gesiebter Spannung (Restbrumm im Signal).


    Eben, Akku dran uns schon brummt nichts mehr :)


    Gruß,


    Volker

  • Schön wär´s, wenn dann nichts mehr brummt.


    Wir sollten nicht vergessen, dass es immerhin noch mehr Geräte in der Anlage gibt als den akkugespeisten Phono-Pre. Spätestens die Endstufe hängt doch wieder am Netz.


    Über Masseverkoppelungen, doppelte Erdung und Einstrahlungen (Dimmer oder Trafo in der Nähe vom Tonabnehmer - sicher ein Extrembeispiel, gibt´s aber auch) kommt eventuell immer noch was ´rein.


    Trotzdem ist ein Akku immer noch die bessere Stromquelle, theoretisch und praktisch. Wenn es mal eine Möglichkeit gäbe, eine "richtige" Endstufe sinnvoll an Akkus zu betreiben, würde ich das auch tun. Aber Platzbedarf, Kosten, Risiken usw. erscheinen mir dann doch zu hoch. Beim Vorverstärker lohnt es sich aber allemal.



  • ... dem will ich mich anschließen ;)


    So long,
    Tom