Mache mal einen eigenen Beitrag für das System auf, das ich seit einer Woche besitze: hörte vorher mit einem gepimpten Denon 103 R mit elliptischer Nadel im Graphitgehäuse und mir gefiel noch nie ein retipptes DL mit Shibata - Nadel. Auch spielte bei mir ein Benz Glider und ein Audio Technica 33 ANV. Daher war ich gespannt in der Hoffnung, dass das System in seiner Abstimmung zu der Nadel passt, was ich bei einem DL nicht so sehe.
Das DL baut das Klangbild über die Mitten auf und ist jeweils etwas limitiert an den Frequenzenden, was mir nicht negativ auffiel. Bei Songwriting hat es einen schönen Crisp bei Männerstimmen und auch Frauenstimmen klingen sehr gut damit. Die Tiefenstaffelung ist ebenfalls limitiert, was schon im Vergleich zu einem gepimpten Tonar Diabolic auffällt, trotzdem macht es mit seiner Musikalität und Dynamik Spaß. Dies um zu wissen was ich vergleiche.
Das Hana unter den Arm geschraubt, auf Augenmaß VTA eingestellt. Da sehr leicht das Zusatzgewicht an meinen Schröderclone befestigt, da dies bis jetzt alle leichten Systeme brauchten.
Ok, das war nichts, behäbiger, zugekleisterter Bass- Grundtonbereich, dazu scharfe Wiedergabe im Präsenzbereich.
Also Gewicht weg, Tonarmbasis eine Schraubenumdrehung an den drei Rändelschrauben runter.
Super, das klingt schon besser und kann erstmal so bleiben. Vom Transistor Pre (Paradise) gleich mal auf den Übertrager mit dem MM Pre gewechselt und Dillion "The Silence kills" weiter gehört, da auch oft mit dem neuen DAC gehört bis das digitale Setup mit Roon stand.
Es fällt die neutralere Wiedergabe auf die sich über den kompletten Frequenzbereich zieht. Der Präsenzbereich und die Höhen klingen das erste Mal mit Shibata für mich sehr angenehm und kein Gezirpe. Genau das ging mir mit dem AT wie auch dem Benz nach kurzer Zeit auf den Nerv, passt einfach nicht an meinem Setup. Weiter auffällig wie ruhig es ohne Nebengeräusche in der Rille läuft. Es hat eine sehr gute Tiefenstaffelung und stellt die Instrumente plastisch da.
Dann mussten die Männer ran, Sun Kill Moon, Window Sash Weights. Ok, Mark Kozelek klingt mir viel zu freundlich. Zurück an die Paradise, der Übertrager macht immer einen auf freundlich.
Hier ist wieder der Crisp, allerdings nicht so wie mit dem DL oder dem Diabolic. In diese Richtung punkten beide Systeme mit ihrem etwas raueren Charakter. Dafür punktete das Hana wieder mit seiner Räumlichkeit und absolut präzisen Darstellung der Schallereignisse und entschädigte dafür für den leicht fehlenden Crisp in der Stimme. Bill Callahan "Camels", gleiche Vorstellung die mitnahm.
In der Paradise steckten nocht die 600 Ohm vom DL, das erscheint zunächst passend. Werde mal noch 400 testen, vielleicht bekommen die Herren noch den letzten Crisp und die Damen behalten trotzdem ihren Schmelz.
Dann auch Scheiben wie Nicolas Jarre "Space is only Noise" wo das Hana zur Höchstform mit seiner Darstellung auflief. Noch einiges mehr gehört und keine Niete dabei gezogen...
Ich bin positiv überrascht, da das System tonal nicht auf der hellen Seite ist und trotzdem sehr gut auflöst ohne zu nerven. Das traute ich dem scharfen Schliff nicht wirklich zu. Trotz der neutralen Spielweise im Gegensatz zu den zwei anderen Systemen wurde es mir nicht langweilig, auch wegen der tollen Raumdarstellung. Die wenigen Nebengeräusche bei etwas schlechteren Pressungen, wie z.B. der aktuellen Tricky LP, sind auch sehr angenehm.
Ich denke das wird im Gegensatz zu den anderen Kandidaten, die ich vor dem DL hatte, länger an dem Schröder Clone bleiben. Für mehr eigenwilligen Charakter habe ich noch das Diabolic am Zweitarm.
Nochmals das Bild, was ich schon bei den TA Bildern einstellte:
Grüße Chris
P.S. einziger Kritikpunkt, den Nadelschutz finde ich fummelig zu montieren...