Verzerrung im Hochton durch Tonabnehmer oder schlechte Pressung?

  • naja....bei dieser Art der AS Einstellung mit Messplatte kommt es immer zu viel zu hohen AS Einstellungen, da auf normalen Platten max 30 - 40 mü Auslenkungen drauf sind und auf den Messplatten bis zu 100 mü drauf sind und je nach Tonabnehmer es erst bei 60, 70, 80 oder garnicht anfängt auf einem Kanal zu verzerren.....


    Diese Betrachtung ist aber hier eh nicht relevant, das das Grundproblem hier wohl eher nix mit AS zu tun hat, denn es wurde ja schon berichtet, das unterschiedliche AS Einstellungen nix am Verzerren geändert haben....das bestätigt mal wieder meine Auffassung das AS komplett überbewertet wird und klanglich meist keinerlei Auswirkungen hat (vor allem verblindet gehört)

  • Hi,

    ich vermute, dass die richtige Antiskatingeinstellung nichts mit dem durchschnittlichen Maximalpegel auf Musikschallplatten zu tun hat. Da geht es nicht um die Auslenkung, sondern, dass die Kraft auf die Rillenflanken gleich ist.


    Der Mitforist hatte dediziert nach der Methode zur Einstellung von Antiskating gefragt.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Nach den letzten Rückmeldungen des Themenerstellers mal folgende Annahme fragend in den Raum gestellt...

    Wenn sich bei aller Verstellerei des AS nichts an der Verzerrung ändert, wäre es möglich, dass die Einstell-Vorrichtung defekt ist?

    So wie ich das gesehen habe auf einem Bild handelt es sich dabei um einen Schiebe-Regler


    Viele Grüße

    René

  • Hallo Christoph,


    ich tippe mal eher darauf das der Arm etwas zu leicht ist für das System, 11g zu 15 µ/mN.

    Versuchsweise kannst du dem Arm etwas mehr Gewicht am Kopf verpassen, so 5-10g.

    Ich nehme gerne Knete, die ich auf das Headshell pappe. Den Arm logischer Weise wieder auf die geforderten 2,2g Auflagegewicht einstellen.


    Grüße Detlef

  • Also ich find 11 Gramm für eine Compliance von 15 eigentlich äußerst passend.

    Es gibt auf VinylEngine einen interessanten Rechner bei dem man, basierend auf dem effektiven Tonarmgewicht eine Tabelle angezeigt bekommt in der man sieht welche Compliance wie gut harmoniert.

    Muss mal schauen ob ich den Link noch finde...


    Viele Grüße

    René

  • Also ich find 11 Gramm für eine Compliance von 15 eigentlich äußerst passend


    Hatte ich bei meinem KD990 auch gedacht. Der Arm hat 17,5g und mein System 15µ/mN.

    Kate Bush / Aerial zerrt bei einigen Passagen ziemlich stark. 6g am HS angepappt und kein verzerren mehr.

    Die Sache mit der Theorie und Praxis.


    Grüße Delef

  • Auch einer der Gründe die mich früher hin und wieder haben verzweifeln lassen, stimmt 8o

    Ich hatte dann aber oft eher einen etwas muffeligen, undefinierteren Sound.

    Das Zerren bei bestimmten Tönen/Frequenzen kenne ich auch eher von nicht passendem AS.

    Aber wie gesagt...Test-Schallplatte bringt da in der Regel Klarheit :)

    Und hilft außerdem die optimale Auflagekraft bzgl. Abtastung zu finden.


    Viele Grüße

    René

  • Das mag alles stimmen, wenn die Einstellung des AS stimmt. Wenn diese einen Defekt aufweist kann das zu dem Problem führen. Also das sollte zunächst geklärt werden.

    Der Tonarm ist in der Schwebeposition (am besten mit Nadelschutz) durch anpusten frei beweglich, sowohl vertikal als auch horizontal. Den Arm leicht in Richtung Tellermitte führen. Nach dem Betätigen des AS muss der Tonarm nach aussen wandern.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hallo Leute, danke für Euren Input.

    Ich bin am Rumprobieren.

    Test-Platte.

    Mit Schön-Schablone die Tonabnehmer-Justage überprüfen.

    Tonarmgewicht anpassen (danke für den Hinweis mit dem zusätzlichen Gewicht).

    AS-Schieber minutiös umstellen.


    Der Standard also.


    Sollte irgendwas grundsätzlich defekt sein, wäre das natürlich großer Mist.

    Da bin ich als Laie ja aufgeschmissen - habe Garantie, nicht das Problem.

    Aber ich bin mir ja nicht sicher, ob es das ist. Wie ich das rausbekomme, entzieht sich meiner Fähigkeiten.

  • Ich finde den Tip von Carlino brauchbar. Ist die Nadel wirklich frei von Dreck/Kruste? Das ist mit blossem Auge meist nicht gut zu erkennen. Jedenfalls wäre das mMn eine Erklärung wenn sonst technisch alles i.O. ist.


    Carsten

  • Hallo, Detlef,

    Kate Bush / Aerial zerrt bei einigen Passagen ziemlich stark.

    die Aerial zerrt fast immer, zumindest die Erstauflage. Es gab damals auch einen eigenen Thread dazu (mein Gott, wo ist die Zeit geblieben? Ich bin erstaunt, wieviele der alten Haudegen von damals noch hier aktiv sind).


    Gruß


    Frank

  • Moin Moin,


    Ich bin erstaunt, wieviele der alten Haudegen von damals noch hier aktiv sind).

    Wir sind nicht tot zu kriegen 8)


    Das heißt, die Aerila zerrt, auch wenn der Tonabnehmer korrekt justiert ist? Sprich: es liegt in diesem Fall nicht am System, sondern an der Pressung?

    Da hätte ich besser "zerrte" schreiben sollen. Die LP ist nicht unkritisch beim Abtasten. Gerade die beiden Songs "A Coral Room und Mrs. Bartolozzi". Damals mit einem DL103, danach mit einen Salsa und einem JT302 hatte ich bei den beiden genannten Songs immer Verzerrungen an bestimmten Stellen. Vor lauter Frust habe ich die Scheibe 1 1/2 Jahre lang im Schrank stehen lassen. Dann habe ich irgendwie ein OM 5e bekommen. Damit waren die Verzerrungen fast weg. Dadurch kam ich auf den Trichter das die eff. Masse evt. zu gering ist, und habe noch ein paar Gramm dabei gepackt. Damit waren die Verzerrungen weg. Die Platte wurde an den kritischen Stellen sauber abgetastet. Heute habe ich ein 2M Bronze drunter (die schwere Headshell Version). Was soll ich sagen, die Aerial läuft jetzt wieder häufiger. Mit Genuss :)


    Grüße Detlef


    PS: Ich gehe natürlich davon aus das deine Nadel sauber und heile ist.

  • Ich höre hier gerade die "Bill Evans , Jim Hall - Undercurrent" in der besseren Pure Pleasure Version. Für diese Platte schreiben die Leute auf discogs einen Verriss.


    Aktuell liegt die "Bill Evans Trio - Explorations" auf dem Teller. Japan-Pressung

    Hallo Christoph,


    mir gefällt Bill Evans auch sehr gut. Ich habe diverse LPs von Ihm. Es kommt vor, dass einige seiner frühen Aufnahmen beim Pianoklang, ich sage es mal so "Patina" angesetzt haben. Es klingt so, als wären die Aufnahmen an der Übersteuerungsgrenze aufgenommen worden. Wenn dann sehr laut gehört wird oder die Anlage recht analytisch abgestimmt ist, kann es schon mal unangenehm werden.

    Es gibt aber auch Hörer die das nicht so stört.

    Piano ist ein nicht zu unterschätzender Prüfstein für eine Hifi Anlage.

    Ich glaube das liegt an der Dynamik bzw. wie schnell ein angeschlagener Ton beim Piano erzeugt wird. Misstöne fallen mir beim Piano schnell auf.


    Ich habe ebenfalls die Exploration Japan Pressung. Ich höre mir morgen mal die erste Seite komplett an und werde berichten.

    Ich werde auch mal in andere Bill Evans reinhören .

    Analogue Productions löst das Problem nicht unbedingt. (hatte schon eine AP mit grottenschlechter Pressung mit Knacken und sichtbaren Kratzern)


    Mit welchen Lautsprechern hörst du? Evtl gibt es jemanden in Berlin der dein TA System überprüft?


    LG Hubert



    Gruß
    Hubert

  • Bill Evans Trio - Exploration

    Recorded 2.2.1961 Riverside - Milestones RLP 351

    RI Made in Japan 1974, by Victor Musical Ind. Nr.: SMJ-6038


    1. Stück ISRAEL:

    Die lauten Akkorde am Anfang des Stückes klingen schon etwas übersteuert. Ist nicht vergleichbar mit sehr guten modernen Piano Aufnahmen.

    Die später im Bass Solo eingestreuten leisen Einzelnoten klingen sauber. Auch gut die leisen Passagen (Melodien ohne Akkorde) nach dem Bass Solo.

    Zum Schluss wird wieder das anfängliche Thema gespielt mit Akkorden die an der Übersteuerungsgrenze liegen.


    4. Stück ELSA

    Dieses Stück ist ruhig und wird in weiten Passagen etwas leiser gespielt. Da klingt das Piano ganz o.k. Zum Schluss wird es etwas lauter und die Akkorde klingen wieder leicht an der Übersteuerungsgrenze.


    Von der Interpretation eine der schönsten Bill Evans die ich kenne.


    Der Vergleich zum Streaming mit DEEZER Hifi bringt keine nennenswerten klanglichen Vor- oder Nachteile bezüglich der Übersteuerung des Pianos.

    Die gestreamten Daten hatten die Info: Riverside Original Jazz Classics Remasters


    Mein Tonabnehmer:

    Ortofon Cadenza blue

    Lautsprecher:

    Dynaudio Confidence C1


    LG Hubert



    Gruß
    Hubert

  • Bill Evans Trio - Waltz for Debby

    Recorded Live at the Village Vanguard, NY, 25.6.1961 (Riverside RLP 9399)

    RI WaxTime Nr.: 771728, DMM Mastering, Jazz Classics, 180 Gramm pure Virgin Vinyl


    Meine Bill Evans Lieblings LP.

    Man merkt zwar u.a. am Piano, dass es sich um eine alte Aufnahme handelt, aber die Übersteuerungen wie auf der Explorations sind nicht vorhanden.

    Der Piano Klang kann mit neueren, sehr guten Aufnahmen nicht ganz mithalten, aber für das Alter der Aufnahme sehr gut.

    Ganz toll ist die Räumlichkeit und die Stimmung dieser Aufnahme.

    Die Interpretation ist Weltklasse.


    Im Vergleich die Hybrid - SACD von Analogue Productions CAPJ 9399 SA. (Abgespielt mit LINN Majic CD)

    Das ist eine sehr gute Aufnahme von AP, die o.g. WaxTime spielt aber auf vergleichbarem Niveau.

    Die Unterschiede sind marginal. Heute mit meinem Ortofon Cadenza Blue, was sich noch etwas einspielen muss, Gleichstand. Aus der Erinnerung heraus mit meinem eingespielten Ortofon Cadenza Bronze war die WaxTime einen Hauch besser bezüglich Räumlichkeit und Klangfarben.



    LG Hubert



    Gruß
    Hubert