Vorstufen-/Endstufen-Auftrennung vor oder nach dem Koppelkondensator?

  • Ich hab meinen Cambridge Azur vor einiger Zeit zwischen Vor- und Endstufe aufgetrennt um ein Nubert ATM (Lautsprecherspezifischer EQ) einzuschleifen.

    Hierfür habe ich den Elko entfernt, den Cambridge als Koppelkondensator genutzt hat, einen Mundorf Eco (wie der Elko 10µF) eingelötet und hinter dem Kondensator den Effekt eingeschleift.

    Die Vorstufe hat jetzt quasi nen Ausgangskondensator und die Endstufe keinen Kondensator.

    Das ganze wurde aus Platzgründen als Miniklinke hinten am Gehäuse rausgeführt.


    Ist es so rum überhaupt "richtig"?

    Oder wäre es besser gewesen vor dem Kondensator zu trennen?


    Funktioniert auch eigentlich soweit gut.

    Zumindest war ich fast 2 Jahre sehr zufrieden.


    Jetzt das "eigentlich soweit":

    Von Anfang an hatte ich das Problem, dass es sehr entscheidend war, welches Kabel ich vom Vertärker zum ATM genutzt habe (längere Kable, oder welche mit höherem Querschnitt führen zu einem Fiepgeräusch im 6kHz Bereich), mit nem kurzen Kabel liefs aber.


    Dann hatte ich das Problem, dass immer wieder der Linke Kanal ausgefallen ist.

    Das Signal lag dann am Ausgang der Vorstufe nicht an.

    Abziehen und neu Einstecken hat meist geholfen, die Miniklinkebuchsen haben sich nach 4 mal Stecken wie Kartoffelbrei angefühlt, also hab ichs auf Kontaktprobleme geschoben, alles aufgemacht, und mit viel Bastelei Cinch Buchsen eingebaut (von Rean / Neutrik).

    Hierfür musste natürlich auch die Kabelführung geändert werden (geschirmte Kabel von Sommer).

    Jetzt stehe ich vor zwei Problemen:
    1.Ich habe ein knistern auf den Hochtönern (hatte ich vorher schon), das lauter scheint, sowie ein sehr leises Brummen, bei dem ich mich echt nicht daran erinnere, obs vorher da war.
    Ich sollte erwähnen, dass die Lautsprecher auf meinem Schreibtisch stehen und ich nur jeweils 1,3 Meter von ihnen weg sitze.
    Die Störgeräusche sind beim normalen Arbeiten nur super schwer wahrnehmbar.
    Der Fehler kommt erst, wenn die Vorstufe angeschlossen ist (auch direkt, ohne ATM).

    2. Die AUssetzer sind seitdem wieder aufgetaucht (viel seltener, aber da). <X

    Wieder das linke Ausgangssignal aus der Vorstufe.
    Wieder hilft neu einstecken.
    Mittlerweile hab ich das Gefühl, dass es gar nicht das Kabelstecken selbst ist, das hilft, sondern das kurzzeitige Kurzschließen des linken Ausgangssignals mit Masse (passiert ja oft beim Umstöpseln).
    Gerade beim Ausgangsteil hab ich auch das komplette Innenkabel neu gemacht.
    Die Kondensatoren sind mit Heißkleber solide verklebt, da ist null mechanische Belastung drauf.
    Ich hab schon überlegt, ob ich vor den Kondensatoren ne kalte Lötstelle hingelegt hab, was aber nur schwer zu prüfen wird, da ich hierfür die Kondensatoren ausbauen müsste (und den Verstärker zu zerlegen dauert, da er sehr kompakt und verschachtelt ist).
    Zumal da ja auch die Frage wäre, wie da das Abziehen und Anstecken einer Cinchverbindung eine Mechanische Auswirkung haben soll (der Verstärker ist solide gebaut, da wabbelt nix).

    Ich glaub ich schreib mir hier gerade meinen Frust von der Seele, aber vielleicht hat ja einer ne Idee, woran ich noch docktern kann...

    Grüße und :24: ,
    Felix

  • Warum hast Du das Effekt-Modul nicht einfach über die Tape-Schleife eingebunden?

    Die ganzen Probleme, die Du hast, scheinen mir von den unklaren Impedanz- und Pegelverhältnissen herzurühren. Wenn Du irgendwo innerhalb des Gerätes etwas auftrennst, kannst Du nicht einfach davon ausgehen, die gleichen Verhältnisse vorzufinden, wie es bei einem Line-Out der Fall wäre.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hi,

    hat das Effektgerät Koppelkondensatoren eingebaut? Am Eingang? Am Ausgang?

    An meiner Vorstufe habe ich 2 Ausgänge, einer mit, einer ohne Koppel-C. Wenn die Endstufe einen Koppel-C am Eingang hat, brauche ich keinen im Ausgang der Vorstufe. Dazu muss man aber ein wenig Kenntnisse haben und auch die Geräte innendrin kennen.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Tape Out ist leider keine Option, da hierüber die Signale des 7.1 Einganges und der HDMI Eingänge nicht ausgegeben werden.
    (Meist wird der Verstärker aber über den 7.1 Eingang genutzt.)


    Der Verstärker ist genau an der Stelle aufgetrennt, wo es auch zu den Pre-Outs gehen würde.

    Leider hat der Cambride die unschöne Eigenart, dass man Softwareseitig umschaltet, ob man die Pre-Outs oder die Endstufe nutzen will und die Endstufen stromlos geschaltet werden, wenn man die Pre-Outs nutzt.

    Ob die ATMs Koppelkondensatoren haben ist mir leider nicht bekannt.
    Ich bin sogar der Meinung, dass ich damals das Signal erst vor den Koppelkondensatoren versucht habe abzugreifen, dabei aber nur ein riesiges Brummen verursacht hatte.

    Ob die Störgeräusche jetzt wirklich schlimmer geworden sind, mag auch Einbildung oder zufall, oder Tagesform des Gehörs sein.

    Was mich wirklich wundert sind die Aussetzer auf dem Linken Kanal.
    Da kann ich ja nicht grundsätzlich was falsch gemacht haben, sonst hätte es doch nicht Jahre lang gut funktioniert, oder?

  • Mittlerweile hab ich auch mal das ATM gebrückt, wenn der Fehler aufraucht (also das Kabel aus dem Input des ATMs gezogen und direkt in meinen Eingang zur Endstufe gesteckt).

    Der AVR ist dann also bis auf ne Kabelschleife im Originalzustand.

    Erst ist auch so nix zu hören (bzw. das Signal ist da, aber super, super Leise und hat so gut wie keine Höhen.

    Nach so ca. 30 Sekunden wird das Signal plötzlich wieder normal laut.

    Stöpsel ich wieder das ATM dazwischen funktioniert es erst und nach einigen Sekunden ist das Signal plötzlich wieder total leise.

    Stecke ich das ATM wieder aus, geht der Spaß von vorn los...

    Und dann urplötzlich funktioniert es wieder komplett mit ATM...

    Woran zur Hölle Liegt das?

    In anderen Foren kam schon die Idee, dass ich da mit den Anschlussimpedanzen ein Problem hab.

    Aber warum hats dann ein Jahr lang Problemlos funktioniert, und warum funktioniert der Rechte Kanal immer...und warum zickt der linke dann manchmal total und ist kaum zum Laufen zu bringen und funktioniert dann urplötzlich tagelang normal?

  • Fangen wir doch mal von vorne an:

    - Um welchen Cambridge Azur geht es denn genau?

    - Gibt es technische Daten zu dem Nubert ATM (Eingangswiderstand, Ausgangswiderstand)?

    - Welchen Koppelkondensator hast Du genau verwendet? Einen "Mundorf Eco" finde ich im Online-Katalog von Mundorf nicht. Nur eine EVO-Linie und das sind ziemlich fette Eimer. Könnte vielleicht zu Problemen führen wie elektromagnetische Einstreuungen oder Temperaturprobleme (nicht akut aber wenn Du sagst, es habe ca. 1 Jahr funktioniert - vielleicht hat der Kondensator so lange durchgehalten bis er irgendwann durch Hitze den Geist aufgegeben hat...??)


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


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  • Gehen wirs mal an ;)
    (Ich bin auch echt für die Hilfe dankbar!)

    -Cambridge Azur 551r (V1) (Bericht zum Auftrennen gibts hier: RE: Service Manual für den Cambride Azur 551r ?)

    -Gibt leider nicht alzu viele Infos zum ATM (hier das Datenblatt: https://www.nubert.de/downloads/atm.pdf).
    Ich hab aber auch schon einige AVRs fürs ATM aufgetrennt (meist Denon und Marantz), da hat nie auch nur irgendwas ähnlich gezickt.

    -Jupp, klassischer Vertipper^^

    Verbaut ist ein EVO Öl

    Das mit der Temperatur kann natürlich durchaus ein Punkt sein.

    Ich hab sogar jetzt, wärend ich das ganze tippe was "neues":
    Ich bin eben aus versehen auf der Fernbedienung auf Off gekommen.
    Hab den AVR gleich wieder angemacht, und zack, links nur Brummen.
    Wieder direkt am ATM vorbei gebrückt, und wieder einsehr leises Signal, nur, dass es diesmal nicht nach einigen Sekunden wieder kommt...

    -----
    Edit:
    Ich hatte jetzt eben nurnoch den linken Kanal drin (rechts hab ich einfach komplett abgekabelt):

    Ergebnis war ein nicht regelbares Brummen.
    Wenn ich mit der Hand in die Nähe des Kabels gekommen bin, wurde das Brummen Lauter, bis ich den Schirm berührt habe.
    Kabel nochmal abgezogen und wieder eingesteckt: Alles wieder gut....

    Ich werd jetzt erstmal n paar Tage das ATM komplett draußen lassen.
    Mal schauen, was dann passiert.
    Oder gibts zielführendere Vorschläge?

    Einmal editiert, zuletzt von Crix1990 ()

  • Hallo Felix,


    Vielleicht habe ich’s überlesen... Hast Du am ATM mal die Kanäle vertauscht angeschlossen um das ATM als Fehlerquelle auszuschließen?


    Ansonsten hört sich das Verhalten irgendwie nach Wackelkontakt, schlechter Lötung oder Leiterbahnbruch an.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Ja, tausche ich die Kabel am AVR Ausgang, wandert der Fehler.
    Also der Fehler liegt zu 100% am AVR-Out Left.

    Da ich die Innenverkabelung ab Kondensator neu gemacht habe, wird wohl der nächste Schritt sein, dass ich deie Kondensatoren einmal aus und wieder einbaue.
    Dann hab ich einmal alles neu gelötet, was ich am Ausgang gemacht habe.

    Die Kondensatoren werde ich dabei einmal die Plätze tauschen lassen.
    Wenn der Kondensator selbst das Problem ist, habe ich ihn dann Rechts und damit ist die sache auch klar.

    Was mich nur immernoch stutzig macht ist das, was ich in Post 5 geschrieben habe...
    Kann das ATM "plötzlich" einen Fehler verursachen, der erst verschwindet, wenn ich es raus nehme und dann zusätzlich warte?
    Nur um es nochmal zu sagen, Aus- und Ein-Schalten des AVRs haben nie auch nur irgendwas geändert.

  • Wenn ich mit der Hand in die Nähe des Kabels gekommen bin, wurde das Brummen Lauter, bis ich den Schirm berührt habe.
    Kabel nochmal abgezogen und wieder eingesteckt: Alles wieder gut....

    Hast Du mal testweise das Kabel getauscht? Könnte auch die Wurzel des Übels sein.


    Gruß

    Andreas

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  • Hi Andreas,


    ja, ich bin jetzt mit dem zweiten Satz Cinch Kabel dabei.
    Den Fehler hatte ich ja auch vorher schon, als ich noch Miniklinke auf Cinch hatte.
    Also mttlerweile 3 Kabelsätze durchprobiert.

  • So, eben gerade ohne ATM plötzlich mega lautes Brummen links und kein Signal mehr.
    30 Sekunden Brummen plötzlich viel leiser, Signal normal laut wieder dabei.
    Nochmal 30 Sekunden später, das Brummen wird leiser, bis es weg ist (wie mit nem Fader rausgeregelt).

    Damit ist dann ja zumindest klar, dass es nicht das ATM ist^^

    Ich mach mich nachher mal an die Kondensatoren (klingt ja wirklich nach kalter Lötstelle).

  • So, hab jetzt einmal innen neu gelötet:
    Kondensatoren haben den Kanal gewechselt.
    Im Vergleich zum Ur-Aufbau sind jetzt alle Lötstellen neu.

    Ich hab den Kabellauf wieder mehr dem angepasst, was ich vor dem Wechsel auf Cinch hatte, damit ist jetzt auch das Brummen komplett weg und das Zirpen deutlich Leiser.

    Jetzt heißt es hoffen und abwarten :wacko:

  • Ich drück Dir die Daumen!


    Gruß

    Andreas

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  • Immernoch alles "gut", mir ist nur eine Kleinigkeit aufgefallen:

    Das Brummen, von dem ich dachte, es wäre wieder weg (von dem ich aber auch nicht weiß, obs nicht schon immer da war), ist doch noch da.

    Auch komplett ohne Effektgerät, Vor- und Endstufe mit nem kurzen Kabel gebrückt hab ich das Phänomen, dass am Anfang alles 1A ist, aber nach ca. 2 Minuten ein sehr leises (vermutlich 50Hz) Brummen aus der Vorstufe kommt (trenne ich beide ists weg, kommt auf beiden Kanälen unabhängig voneinander und ist nicht regelbar).
    Obwohl ich nur einen Meter von den LS wegsitze, hört man es kaum...klingt eher so, als würde in nem PC ein Lüfter laufen, und wird wirklich von jedem anderen Geräusch verdeckt.
    Starte ich den AVR neu, ists auch erstmal wieder weg.


    Ans sich nur unschön und nicht kritisch, was mich nur wundert ist, ist, dass das Brummen erst nach einiger Zeit kommt.
    Hat da jemand spontan ne Idee?