Wie geeignet ist der Raum - Lautsprecherfrage

  • Hallo Dirk,


    dein Raum ist meinem sehr ähnlich und der Raum eignet sich definitiv zum Musikhören.


    Anbei meine Anregung, wie ich es umgesetzt habe:


    Fischauge 1MB.jpg


    Gegen die Aufstellung an der langen Wand sprechen die frühen Reflexionen um den Hörplatz herum. Daher würde ich immer die Aufstellung an der kurzen Wand bevorzugen.


    Grüße aus Rhein/Main

    Gruß Sascha


    Wahre Kunst bleibt unvergänglich!
    Ludwig van Beethoven


    Striptease ist Anatomieunterricht mit Musik.
    Frank Sinatra

  • Bei mir immer an der langen Raumseite

    Hallo Werner,


    und was machst du gegen die Reflexionen um den Hörplatz herum? Wie weit ist die Rückwand entfernt?

    Gruß Sascha


    Wahre Kunst bleibt unvergänglich!
    Ludwig van Beethoven


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    Frank Sinatra

  • Hallo Saschä,

    gegen die Reflektionen brauchst du gar nichts zu machen. Die kommen nämlich so schnell, dass das Gehirn sie nicht als Reflektionen erkennt. Dafür hast du erst späte Reflektionen von den LS. Wenn du dann noch die LS näher an dich heranrückst, sitzt du quasi im Nahfeld und erfreust dich einer ordentlichen Bühne und , mit etwas Glück, einem vollkommen vom LS gelösten Klangbild. Ich praktiziere das so mit großem Erfolg seit Jahren selbst. Joachim Gerhard macht's genauso und das funktioniert hervorragend!!!

    Only my 2 Cents.


    Herzlichst

    rolf

  • Hallo Zusammen und vielen Dank für Eure Tipps und Ratschläge!


    Das Ganze ist leider erstmal auf die längere Bank geschoben. Wird aber auf jeden Fall angegangen.


    Ich frage mich inwieweit der Kleiderschrank die theoretische Raumgröße beeinflusst. Er nimmt ja quasi die eine kurze Seite fast komplett ein. Die Zimmertür geht halt noch auf. Und zur Decke sind noch 20cm Luft.


    Mit Absorbtionsmaßnahmen wollte ich mich erst einmal zurückhalten. Ich würde es gerne ohne versuchen. Zum Einen fehlt mir jegliche Erfahrung, was, in welcher Stärke, wohin gehört und zum Anderen würde ich den Raum auch gerne "wohnlich" gestalten.


    Ich habe nochmal ein wenig "virtuell Konstruiert" - es lässt sich Problemlos ein Zweisitziges Sofa mit einseitiger "Verlängerung" als Beinablage für bequemes "Sitzliegen" stellen. Dieses würde ich aus Stoff wählen. Auf den Boden unter das Sofa bis an die Lautsprecher würde ich einen Teppich legen. Vor die Scheibe würde ich schwerere Vorhänge hängen und für den Kleiderschrank habe ich die Idee, die Türen zu entfernen und statt dessen Stoff davor zu hängen.

    Dann kommt natürlich noch ein großes Regal für die Schallplatten, mein Schränkchen mit der Plattenwaschmaschine.......

    Vielleicht reicht das ja erstmal?


    Ich habe die Tage unser Wohnzimmer renoviert - das war wieder mal eine interessante Erfahrung in Sachen Nachhall. Selbst jetzt, wo fast alles wieder drin steht, ist es nicht so bedämpft wie zuvor. Es fehlen noch ein Paar Bilder und ein größeres CD-Regal, das ist der einzige Unterschied zu vorher.


    Liebe Grüße

    Dirk

  • Moin Dirk,

    Ich frage mich inwieweit der Kleiderschrank die theoretische Raumgröße beeinflusst.

    Ob er die Raumgröße negativ beeinflusst weiß ich nicht, er kann sich aber positiv im Tiefton auswirken.

    für den Kleiderschrank habe ich die Idee, die Türen zu entfernen und statt dessen Stoff davor zu hängen.

    Gerade die Türen können für o.g. Effekt sorgen da diese ähnlich wie Plattenschwinger wirken. Nicht ganz so gut wie entsprechend berechnete aber immerhin.


    Ich finde gerade den Artikel/Link nicht in dem es beschrieben und mit Messungen belegt wurde, sorry.


    Wenn der Schrank mit Wäsche gefüllt ist kann ohne Türen eventuell ein dämmender Effekt eintreten welcher ebenfalls helfen kann.


    Hier hilft nur testen !

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Die wird imho auch von Tannoy favorisiert. Und von mir.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Hallo Dirk,


    Dein Hör-Raum ähnelt dem meinen sehr. Ich möchte Dir meine Erfahrungen schildern, vielleicht sind sie Dir zu Nutzen.


    Mein Raum misst knapp 12 qm, leicht rechtwinklig. im Keller gelegen, 2 Seiten mit Fermacell auf Holzlatten verkleidete Wände mit dahinterstehendem Mauerwerk, 2 Seiten Fermacell auf ungefüllter Verlattung (schlichtweg hohl), alles mit Raufaser-Tapete bedeckt. Eine Tür, ganz hinten an der Seitenwand. Decke aus Beton, nur mit Raufaser tapeziert.


    Aufstellung der Lautsprecher (B+W 702 s2, sicher überdimensioniert, aber günstig bekommen, deshalb habe ich es gewagt) zunächst an der "langen" Wand, Hörplatz direkt vor der Rückwand mit einem Stereo-Dreieck von ca. 1,60 Meter. Ging für viel Musik sehr gut, für andere Titel nicht, mit "Rymden - Space Sailor" (sehr basslastig) kam der klangtechnische Absturz, kaum auszuhalten, Bass überlagerte alles.


    Umstellung Lautsprecher auf die kurze Seite, dabei raumakustische Maßnahmen ausprobiert. Bassfallen/Absorber an der Wand hinter den Lautsprechern. Unter der Decke Basotect-Platten, aber nicht durchgehend. Umstellung hat erhebliche Klangverbesserung v.a. im Bass gebracht, der nun kaum noch dröhnte. Zudem deutliche Steigerung der Räumlichkeit.


    Gesamte Rückwand hinter meinem Hörplatz wird nun von einem großen Bücheregal eingenommen, die Bücher habe ich "erratisch" gestellt, so wird scheinbar ein Diffusor simuliert. Mein Stereodreieck misst nun 1,80. Die Anlage selbst inkl. Plattenspieler - ursprünglich zwischen den Boxen stehend - habe ich seitlich und damit deutlich weiter von den Boxen entfernt aufgestellt. Auch dies hat hörbar Klangverbesserung beim Abspielen von Platten gebracht, der Bass ist "trockener" geworden und schaukelt sich nicht mehr auf. Reflexionen von den Seitenwänden spielten bei mir keine Rolle, im Gegenteil, die dort angebrachten Basotect-Platten haben mir zuviel Lebendigkeit und Höhen im Klang genommen, so habe ich sie entfernt.


    Letztlich habe ich Kabel getauscht, insbesondere der Tausch meiner alten Lautsprecherkabel mit Kimber 8 PR brachte nochmals etwas mehr Grip und Trockenheit in den Bassbereich. Ich weiß, ein "gefährliches" Thema, das mit den Kabeln, ich kann nur meine Erfahrungen damit schildern. Meine Bassfallen und Absorber an der Wand hinter den Boxen konnte ich mittlerweile entfernen, habe das Bassreflexrohr der B+W mit dem beiliegenden Schaumstoff verkleinert, aber nicht ganz abgedichtet. Die Lautsprecher stehen jetzt leicht eingewinkelt mit rund 60 cm Luft zur Rückwand und knapp 40 cm zu den Seitenwänden, also so frei es in meinem Kämmerlein irgend geht. Mein Hörplatz ist rund einen halben Meter vom hinteren Bücherregal entfernt.


    Ergebnis aller Bemühungen: ein ausgewogener Klang, mit relativ trockenem Bass und seidigen Höhen. Meinen sehr kleinen "Sweet-Spot" nehme ich hin, das ist bei diesen geringen Dimensionen zu erwarten. Wie hier im Faden schon anderweitig geschildert, mache ich mir dies zunutze und rutsche je nach Bedarf etwas vor oder zurück, je nach Musik vorteilhafter.


    Was kann ich Dir raten? Ich habe allein auf mein Gehör vertraut, zugegeben: über Monate hinweg immer wieder (mit denselben Titeln) hingehört und variiert. Mir zwischendurch Rat von einem Tontechniker geholt, der in der Nähe wohnt und meinen Raum besichtigte. Für mich die wichtigsten Schritte waren 1. Lautsprecher weg von der Rückwand, 2. Hörplatz weg von der Rückwand, 3. Anlage raus aus der Mitte zwischen den Boxen. In einem kleinen Raum mit großen Boxen haben selbst kleinste Standortveränderungen große Wirkung. 10 cm mehr oder weniger haben zumindest in meinem Mini-Raum einen erheblichen Klangunterschied gebracht.


    Viel Glück auf der Jagd nach dem guten Klang!