Audio Note AN-E Selbstbau

  • Birkenmultiplex ist doch schon mehrfach querverleimt. Da ist bei den kleinen Flächen ein zusätzlich an den Innenseiten aufgebrachtes Sperrfurnier überflüssig.

    Ganz genau!

    Multiplex ist gesperrt verleimtes Schaelfurnier. Das hier verlinkte Angebot von EBEL ist 18mm MPX in Birke. Da kann man auch problemlos den zusammengebauten Kasten furnieren, meiner Meinung nach auch mit normalem D3-Leim und Zahnspachtel. Man benoetigt keine Furnierpresse und Heißleim. Aber Zulagen und Schraubzwingen!

    Viel Erfolg!

    Philipp

  • Zitat

    wenn dies vor dem Zuschnitt erfolgen muß: damit ist wohl automatisch entschieden, daß die Schreinerei den gesamten Prozeß bearbeitet, oder?

    Bedeutet aber auch: man muß eine Schreinerei in der Nähe finden, welche bereit ist, Boxengehäuse exakt nach Plan mit hinreichender Sorgfalt herzustellen.

    Von anderen hörte ich schon einmal, daß dies nicht immer einfach ist. Hängt evtl. auch davon ab, ob der angefragte Fachmann sich in das Anliegen des Hobby-Audiofans hineindenken mag.

    Na ja... fachgerechtes Furnieren ist nun mal ein Bereich der Holzbearbeitung und damit in der Regel beim Schreiner ganz gut aufgehoben, sofern man einen Schreiner findet der noch selbst furniert und keine fertige Plattenware nutzt.

    Für mich fängt ein fachgerechtes Furnieren bei der Auswahl des Furnierbildes an... das ist bei Nutzung fertig furnierter Platten eine schwierige und wegen größeren Verschnittes zumindest unwirtschaftliche Angelegenheit. Das hängt aber sicher auch mit dem Anspruch zusammen den man an so eine Arbeit stellt. Manch einem macht es ja einfach auch Spaß ein wenig Furnier mit den Möglichkeiten des "Heimanwenders" zu verarbeiten... und dagegen ist auch nichts zu sagen.

    Natürlich gibt es da, wie in nahezu jedem Gewerk gute und weniger gute Ausführungen... wenn man sich die Pläne der AN anschaut dann sollte aber auch klar sein dass hier eine durchaus lösbare Aufgabe ansteht... Kiste eben ;-).


    schönen Tag

    Andreas

    gewerblicher Teilnehmer, alles aus Holz für die Musikwiedergabe und noch etwas mehr; hier im Forum aber ausschließlich in Sachen Hobby unterwegs !

  • Zitat
    Multiplex ist gesperrt verleimtes Schaelfurnier. Das hier verlinkte Angebot von EBEL ist 18mm MPX in Birke. Da kann man auch problemlos den zusammengebauten Kasten furnieren, meiner Meinung nach auch mit normalem D3-Leim und Zahnspachtel. Man benoetigt keine Furnierpresse und Heißleim. Aber Zulagen und Schraubzwingen!

    Das ist grundsätzlich schon richtig... kann man machen. Bei einer bereits verleimten Kiste muss man allerdings davon ausgehen dass die Fläche in der Mitte deutlich weniger Druck erhält als am Rand... kann im ungünstigen Fall Verwellungen etc. zur Folge haben.

    Auch könnte man beim Thema Weißleim vielleicht noch den Leimdurchschlag ansprechen... bei bestimmten Furnieren und nicht exakt passender Leimmenge sehr unschön.

    Ich würde deshalb die oben gemachten Aussagen etwas vorsichtiger formulieren...

    aber ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg :thumbup:


    schönen Tag

    Andreas

    gewerblicher Teilnehmer, alles aus Holz für die Musikwiedergabe und noch etwas mehr; hier im Forum aber ausschließlich in Sachen Hobby unterwegs !

  • Mal eine dumme Frage, warum nimmt man sich nicht direkt das passende Holz in der Farbe/Maserung seiner Wahl?


    Gruß

    Rolf

    Ich denke das ist auch eine Frage der Resonanz. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber mWn dämpft Multiplex, Sperrholz und MDF sehr gut

  • Ein wichtiger Punkt. Soll der Lautsprecher so "klingen", wie man ihn von einer Präsentation her kennt, ist es zielführend, das gleiche Material zu verwenden.

    Bei AN hatte ich eigentlich MDF in Erinnerung, aber da mag ich irren.


    Gruß Klaus

  • Ein wichtiger Punkt. Soll der Lautsprecher so "klingen", wie man ihn von einer Präsentation her kennt, ist es zielführend, das gleiche Material zu verwenden.

    Bei AN hatte ich eigentlich MDF in Erinnerung, aber da mag ich irren.

    Die Zeiten sind lange vorbei. Zumal MDF alleine soweit mir bekannt nie als alleiniges Material verwendet wurde. Vielmehr im Mix mit Sperrholz. Inzwischen sind die Gehäuse aus Birke MPX.


    Gruß

    Mike

    Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

  • Danke, Mike,


    interessant, oder vielmehr: erfreulich :thumbup:
    Und tatsächlich - wenn ich es recht bedenke, erinnerte ich mich an Standboxen mit einer großen Öffnung hinten oben (Transmissionline?) bei einem Händler in der Bonner Altstadt. Muß wohl 15-20 Jahre her sein.


    In der Klang&Ton wurde auch einmal ein Bausatz vorgestellt, evtl. habe ich das Heft noch irgendwo. Muß mal schauen, welches Material dort vorgesehen war.


    Gruß Klaus

  • Ganz genau!

    Multiplex ist gesperrt verleimtes Schaelfurnier. Das hier verlinkte Angebot von EBEL ist 18mm MPX in Birke. Da kann man auch problemlos den zusammengebauten Kasten furnieren, meiner Meinung nach auch mit normalem D3-Leim und Zahnspachtel. Man benoetigt keine Furnierpresse und Heißleim. Aber Zulagen und Schraubzwingen!

    Viel Erfolg!

    Philipp

    Genau so habe ich das auch vor. Probleme beim nachträglichen Anbringen des Furniers hatte ich noch nie. Da der Lautsprecher zudem auch so klingen soll wie auf den letzten Messepräsentationen, wird auch bewußt Birke MPX verwendet. Zudem lasse ich mir fünf Furniermuster zuschicken. Ob das Furnier dann lackiert wird oder eine Schellackpolitur erhält wird sich noch zeigen.


    Klaus, den Bericht aus der Klang&Ton habe ich auch hier im Forum eingestellt.

    Das schreibt Audio Note selbst:

    The material choice for the cabinet is an area where a great deal of research and development has taken place. Over the years, we have tried many different materials and combinations, a time consuming endeavour culminating in the current design, which utilises the highest quality Russian Birch ply for the entire cabinet. Bracing and internal damping is kept to a minimum and strategically applied to help, not hinder the drivers.


    Gruß

    Mike

    Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

    Einmal editiert, zuletzt von garrard401 ()

  • Ganz genau!

    Multiplex ist gesperrt verleimtes Schaelfurnier. Das hier verlinkte Angebot von EBEL ist 18mm MPX in Birke. Da kann man auch problemlos den zusammengebauten Kasten furnieren, meiner Meinung nach auch mit normalem D3-Leim und Zahnspachtel. Man benoetigt keine Furnierpresse und Heißleim. Aber Zulagen und Schraubzwingen!

    Hallo zusammen,

    Bin gerade mein Wissen über "Furnieren ohne Presse" am vertiefen. Hab versuchsweise mal verschiedene Brettchen und eine kleine LS furniert. Im YouTube gibt es einige gute Videos dazu. Ich habe normalen Weissleim benutzt, einen weichen "Gummi" Roller und hab den Leim sehr gleichmässig verteilt, auf MDF und Furnier, dann das Furnier angebracht und mit sehr viel Gewicht beschwert. Das Resultat was gut, keine Stellen die nicht verleimt waren. Mit Hartwachsöl danach behandelt, da gibt es auch unzählige Möglichkeiten das Furnier oder Holz zu behandeln.


    ist zwar keine AN aber trotzdem 2 Bilder :)


    Grüsse

    Alessandro

    IMG_6923.JPGIMG_6979.JPG

  • Gefällt mir Alessandro. Dein Beispiel zeigt sehr schön auf, dass auch ein fertig verleimtes und geschliffenes Gehäuse problemlos nachträglich noch furniert werden kann.


    Gruß

    Mike

    Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

  • Hi,

    das verleimten Furnier zieht sich zusammen beim Trocknen. Die verleimten Fläche schüsselt. Auf ein fertig verleimten Gehäuse wird dadurch eine Spannung ausgeübt.


    Wie groß die Effekte sind, vor allem klanglich, weiß ich nicht. Bei so einem Projekt würde ich versuchen, das zu vermeiden.


    Vielleicht machst du mal ein oder mehrere Probestücke Mike. Da kannst du dann vielleicht hören oder gar messen, ob es einen Einfluss gibt. Z.B. eine auf einen Rahmen aufgeleimte Platte einseitg zu furnieren.


    Den generellen Effekt kann man prima mit eine Styrodurplatte zeigen, auf die man mit Kleister Zeitungspapier klebt. Das ist meiner Frau mal passiert. Als sie auch die Rückseite mit Zeitungspapier furniert hat, war die Welt wieder in Ordnung.


    Andreas ist Profi. Auf den zu hören ist nicht verkehrt.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Frank, von meiner Seite ist dazu alles gesagt. Falls dir die Thematik wirklich so sehr am Herzen liegt, mache bitte dazu einen eigenen Thread auf und berichte dort von deinen eigenen Messungen.


    Gruß

    Mike

    Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

  • ich habe mir vor rund 35 Jahren mal einen KEF Carlton Bausatz gekauft. Die Gehäuse hatte ich, mit meinen sehr geringen Heimwerkermitteln und Kenntnissen zusammen gebaut. Einfache Spanplatten, ich meine 19 mm, mit Schraubzwingen zusammen geleimt. Das ging ganz gut.

    Danach Echtholz Furnier mit Leim darauf geklebt und das Furnier mit einem Nudelholz!! meiner Mutter fest gerollt. Dann die Boxen mit Klarlack gestrichen. Das Ergebnis war optisch so la la. Ich würde sagen 3+. War mein erstes Projekt in dieser Richtung!!


    Was ich noch genau weiß, verzogen hat sich nix. Zumindest nicht im sichtbaren Bereich!


    Gruß

    Klaus

  • Mir persönlich ist auch noch nichts von einem Audio Note Gehäuse Friedhof bekannt, wo all die verzogenen Gehäuse ihr Dasein fristen ;)


    Gruß

    Mike

    Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

  • Der Thread nimmt nach meinem Gefühl einen recht typischen Verlauf... man hört eben was man hören will.

    Es sollte vielleicht einfach mal nach professioneller Anwendung und bösartig formuliert "Bastelei" unterschieden werden. Es dürfte unbestritten sein (es sind ja außer mir sicher noch andere Tischler etc. hier unterwegs) dass die professionelle Vorgehensweise (Furnieren unter der Heißpresse mit dem optimalen Leim VOR dem entgültigen Zuschnitt und dem Verleimen des Korpus) diverse Vorteile hat und kein Tischler den ich kenne würde ohne Grund eine andere Vorgehensweise wählen. Vielleicht auch deshalb weil man Gewährleistung übernehmen muss und der Zeitfaktor eine Rolle spielt... unter der Presse benötige ich für einen Furniervorgang knapp 4Minuten bei 90°... warum stelle ich mir dann Metall-Igel stundenlang in den Weg?

    Und weil es hier so gerne ins Lächerliche gezogen wird... einseitige Beklebung erzeugt einen Zug mit erstaunlichen Kräften... natürlich abhängig von Material, Materialstärke etc..

    Das mag nun im Falle eines fertigen AN-Korpus anders ausschauen... aber hier werden doch auch andere Einflüsse auf den Klang mit großer Hingabe diskutiert... da sollte dieser nicht fehlen ;-). Auf jeden Fall hat Frank mit seiner Beschreibung dieses Phänomens absolut Recht.

    Natürlich entscheidet der Auftraggeber über die Art wie nun ausgeführt wird...

    die Tatsache dass es durchaus gelungene Ausführungen von Selbermachern gibt finde ich sehr schön... sorgt ja auch für ein gutes Gefühl, da spielen aber viele Faktoren eine Rolle (Begabung und Ausstattung des Einzelnen, Materialwahl und vieles mehr) deshalb sind meiner Meinung nach pauschale Aussagen "kein Problem" wenig zielführend.

    Da nun festzustehen scheint dass selbst beklebt wird wünsche ich nochmals viel Erfolg... wir werden sicher auf dem Laufenden gehalten ?!


    schönen Abend

    Andreas

    gewerblicher Teilnehmer, alles aus Holz für die Musikwiedergabe und noch etwas mehr; hier im Forum aber ausschließlich in Sachen Hobby unterwegs !

  • Der Thread nimmt nach meinem Gefühl einen recht typischen Verlauf... man hört eben was man hören will.

    Es sollte vielleicht einfach mal nach professioneller Anwendung und bösartig formuliert "Bastelei" unterschieden werden.

    Da wir uns hier in einem Selbstbau Thread befinden, muss in keinster Weise zwischen professioneller Anwendung und Bastelei unterschieden werden. Der Hobbyist sitzt hier nicht zu Gericht. Vielmehr darf hier nach Herzenslust gebastelt werden. Weshalb ein Gewerblicher allerdings dermaßen massiv in einen Selbstbau Thread reingrätscht erschließt sich mir nicht. Insofern ein eher untypischer Threadverlauf.


    Gruß

    Mike

    Von den leichten französischen Landweinen ist mir Cognac am liebsten.

  • Hallo Mike,

    du schreibst weiter oben, dass du dir die Gehäuse bauen lässt, weil du möchtest, dass möglichst genau das gleiche Ergebnis rauskommt wie bei den Fertigboxen.

    Wenn dir jetzt Andreas und ich schreiben, dass beim Nachfurnieren der fertigen Gehäuse ein Risiko bestehen könnte, dass dein Ziel, möglichst nahe an die Fertigboxen zu kommen, durch die Art des Furnierens nicht erreicht werden könnte, bist du auf dem Ohr relativ taub. Ich möchte dir nix böses, und Andreas so wie ich es lese auch nicht. Niemand will dich anklagen.


    Mehr ist aus meiner Sicht nicht gewesen und ich verstehe nicht ganz, weshalb du so gegen Andreas schießt.


    Die Originalboxen sind mit sehr großer Sicherheit nicht einseitig und nach dem Zusammenbau furniert. Vielleicht ist es ja eine Alternative auch nachträglich beidseitig zu furnieren. Das ist zwar um einiges mehr Aufwand, aber bietet mehr Sicherheit. Da scheidet dann das Bügeleisen möglicherweise aus.


    Beim Furnieren ist das Fügen zweier Furnierblätter nach meiner Wahrnehmung die größte Herausforderung für den Hobbyisten, für den Profi wahrscheinlich auch. Ob die Alternative mit überlappen und wegschleifen optisch gut ist, hängt dann wahrscheinlich vom Betrachter ab. Ich habe noch nie das Ergebnis dieser Methode gesehen. Das würde ich alles erst mal an einem Stück Abfallholz probieren.


    Ich wünsche dir gutes Gelingen und ich bin natürlich gespannt darauf, wie es geworden ist und wie es so lief. Und ich wäre in keinster Weise hämisch bei Problemen. Es ist rein aus Neugier, weil ich gerne dazu lerne.


    So ich glaube ich habe jetzt wirklich alles gesagt zu dem Thema.

    Entspanntes Hören, Frank


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