Hört noch jemand Mittelwelle ?

  • Von allem etwas, wie in allen Diskussionen hier und anderswo.


    - Ein Informationssystem, sender- wie hörerseitig, muß möglichst unter allen negativen Einflüssen funktionieren.


    Damit sind die LKW-Sender raus, die wird bei einem "Atomschlag" niemand fahren wollen.


    Hatte man für den "Atom-Ernstfall" in NRW nicht einen 500W UKW-Sender in Kall?

    Also auch in den 60er Jahren kein Gedanke an MW für den Notfall. Oder hat jemand konkrete Beispiele?



    Viele Grüße


    528

  • 500 Watt auf UKW für NRW? :/ ^^

    Etwas mehr Optimismus bitte. Wenn 100 KW über 150 km bis zu Dir in den Keller kommen, dann sind 500 W ohne Kellerversorgung doch genug. :)

    Für mehr hat der Diesel wohl nicht gereicht ...


    https://www.ausweichsitz-nrw.de/


    https://eifeler-presse-agentur…r-radiotagen-auf-sendung/


    https://www.rundfunkforum.de/viewtopic.php?t=57726


    Es gab auch eine Seite, auf der der UKW-Sender von 1955 vorgestellt wurde. Leider finde ich die aktuell nicht.



    Viele Grüße


    528

  • Richtigerweise sind es „nur“ 148 km Luftlinie zu mir, was den Empfang im Keller anbetrifft. Aber wie ich schon schrieb habe ich in meiner Nähe noch einige dicht gelegenere Grundnetzsender, die zwischen 20kW und 100kW ERP haben und demnach besser - auch im Keller - zu empfangen sind.


    Eine Reichweite wie der Megawattsender in den Alpen haben sie aber alle nicht. Dieser soll Gerüchten zufolge sogar noch in Friesland geloggt worden sein. Bei Überreichweiten halte ich das sogar für nicht ausgeschlossen. Hier sind Fotos u.a. von dem mächtigen Antennenfeld... https://www.kleinerfunk.ch/senderbilder/radio24.html

    Gruß tomfritz

  • In den 90er Jahren habe ich hier im Rhein-Main-Gebiet mit kleiner Richtantenne oft DRS3 gehört, in Mono und mit Fading. Funktionierte ohne Überreichweiten.

    Frequenz war so um 103 oder 105 Mhz.

    Kennt jemand den Standort und die damalige Sendeleistung?



    Richtigerweise sind es „nur“ 148 km Luftlinie zu mir, was den Empfang im Keller anbetrifft.

    Ach so. :)



    Viele Grüße


    528

  • Guten Morgen,

    Sieht genauso aus, hat aber nur 2 Röhren plus Trockengleichrichter.

    Die von Dir gezeigten Geräte sind Superhet-Empfänger.


    Ich hatte übrigens das gleiche Gurgelergebnis wie Du.

    Ja, es ist der Wega 213 GW, den Franz hier vorstellt.


    Franz hat einen der Eckfeiler der Produktion bereits genannt.

    Rundfunkempfänger konnten nur gegen Bezugsschein ("Vitamin B")

    erworben werden.

    Sie waren teilweise unverschämt teuer und je nach Materialquelle

    haben große wie kleine Firmen mehr oder weniger gute Empfänger gebaut.

    Gerne verwendete man die RV12 P2000 aus Wehrmachtsbeständen.

    Ein Tausendsassa.

    Manche Geräte wurden auch ohne Röhren vertrieben, es blieb dem

    Käufer überlassen, sich welche zu beschaffen.

    Siehe auch die ersten Bausätze des Grundig Heinzelmann.

    Nach der Währungsreform entspannte sich die Lage, plötzlich waren

    auch wieder die Röhren da.


    Interessanterweise gab es in Japan eine ähnliche Entwicklung.

    Einkreiser waren im Ausland unbeliebt, und wurden schon Anfang

    der 30er Jahre weitestgehend "abgeschafft".

    In Japan waren sie in den 30er Jahren aber Standard (über 90% Marktanteil), wenn auch in der Regel mit 4 Röhren bestückt. Ich besitze solche Geräte in meiner

    Sammlung.

    Auch gab es in Japan nach dem Krieg zusammengeschusterte Notgeräte von Garagenfirmen wie bei uns, so eins hab ich auch.


    In Rußland, Polen und den USA, Länder mit mangelhafter Stromversorgung, setze man auf batteriebetriebene Tischempfänger, auch noch nach dem Krieg. So konnten auch abgelegene Gebiete mit Rundfunk versorgt werden.


    Bekannt sind sicherlich die Windräder auf amerikanischen Farmen.

    Diese "Windcharger" speisten 6 Volt und 32 Volt Akkus, welche dann

    zur Notbeleuchtung und zum Betrieb von "Farmradios" heran gezogen wurden.

    So ein Farmradio (Ich hab eins von Zenith, aus der beliebten "black dial"-Serie) waren nichts anderes als Autoradios mit Zerhacker,

    aber in ein formschöneres Holzgehäuse eingebaut.

    Marktführer der Windcharger war Zenith.


    Nach dem Krieg gab es auch kleine Windcharger, ich hätte mal einen

    auf dem Oldtimermarkt in Hershey/PA haben können, der hatte nur

    ca. 1,5m Flügeldurchmesser.

    Leider hatte ich schon genug, ein Auto, Autoteile, Fernseher und Radios zu verschiffen, das ich den nicht auch noch mitnehmen wollte.

    Heute wäre ein solcher "Windcharger" für jeden Hauseigentümer

    sinnvoll, er könnte eine Autobatterie permanent speisen.

    Über einen modernen Wechselrichter ließen sich dann sogar im Falle eines Stromausfalles, Geräte mit Sperrwandlernetzteil (Computer) oder

    gewöhnliche Rundfunk- und Fernsehempfänger betreiben.


    Nach meinem Kenntnisstand sind der ärgste Feind dieser kleinen Windräder jedoch Bauämter.....


    Es gibt inzwischen auch Windräder mit vertikal montierter Achse und Fächer, die

    wesentlich empfindlicher sich.


    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Die LKW-Sender der Reichspost sind nicht raus! :thumbup:

    Es gäbe ja eine Flotte, verteilt über das Bundesgebiet.

    Es soll ja das Ziel sein, nicht alle Sender mit einem Schlag auszuschalten zu können.

    Der Angreifer weiß ja nicht, wo sie versteckt stehen. Ggf. wären

    diese in einem schwach radioaktiv verseuchtem Gebiet versteckt, oder würden von dort senden.

    Könnten aber auch aus einer kontaminierten Zone heraus gefahren werden.


    Die drei Mw-Sender von Hiroshima haben relativ kurz nach ihrer Zerstörung wieder gesendet. Dies ergibt sich aus der Skalenbeschriftung eines meiner frühen japanischen Nachkriegsempfänger.


    Gruß,

    Fernseheumel

    Klassik, Rosenkohl, Jazz, Saumagen, Tote Hosen, Spargel, HipHop, Grünkohl, BAP, Hähnchen, Michael Jackson und Blaukraut kommen mir nicht auf den (Platten-)Teller! :P

  • Viele interessante Infos - besten Dank. Betreffend der Entwicklungen in Japan dürfte man im Detail gut bescheid wissen, wenn man alle Ausgaben des MJ Magazins aus dieser Zeit hat und das existiert von 1924 (!!!) bis heute - siehe

    https://www.diyaudio.com/commu…-1924-2009-wanted.161831/

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Wenn es zu einem Atomkrieg kommen sollte, wird es hier keine "nur schwach radioaktiv verseuchten Gebiete" geben.

    Auch lassen sich die LKW-Sender schnell anpeilen und "abschalten".



    Viele Grüße


    528

  • Fernempfang aus der Schweiz? Da fallen mir eigentlich nur zwei Standorte für „DRS drü“ (heute SRF3) ein:

    Rigi 103,8

    Säntis 105,6

    Letzterer wurde, als das UKW-Band hierzulande oberhalb 104MHz noch weitestgehend leer war, noch weiter nördlich als dem Thein-Main-Gebiet geloggt. Auf dem Hoherodskopf ist z.B. Rete Uno vom Säntis auf 107,8 auch heutzutage selbst unabhängig von Überreichweiten machbar.

    Gruß tomfritz

  • Fernempfang aus der Schweiz? Da fallen mir eigentlich nur zwei Standorte für „DRS drü“ (heute SRF3) ein:

    Rigi 103,8

    Säntis 105,6

    Letzterer wurde, als das UKW-Band hierzulande oberhalb 104MHz noch weitestgehend leer war, noch weiter nördlich als dem Thein-Main-Gebiet geloggt.

    Dann war es die 105,6 vom Säntis. Danke!



    Auf dem Hoherodskopf ist z.B. Rete Uno vom Säntis auf 107,8 auch heutzutage selbst unabhängig von Überreichweiten machbar.

    Obwohl BR4-Klassik auf der 107,9?

    Ok, mit DYNAS sollte das funktionieren ....



    Viele Grüße


    528

  • Muss man halt ein wenig „spazieren“ gehen, um den einzufangen. Brocken muss auch ausgeblendet werden. Auf der anderen Seite drückt Hohes Lohr rein. Aber es ist machbar.

    Gruß tomfritz

  • Muss man halt ein wenig „spazieren“ gehen, um den einzufangen. Brocken muss auch ausgeblendet werden. Auf der anderen Seite drückt Hohes Lohr rein. Aber es ist machbar.

    vielleicht mit dieser Art Antennen-Verschaltung ?

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Nö. Man begibt sich ein wenig talabwärts in Richtung des Senders, den man hören will. Das reicht in vielen Fällen schon, um den Störenfried, der oft aus einer völlig anderen Richtung kommt, erfolgreich abzuschwächen und den Wunschsender hörbar zu machen.

    Gruß tomfritz

  • Nö. Man begibt sich ein wenig talabwärts in Richtung des Senders, den man hören will. Das reicht in vielen Fällen schon, um den Störenfried, der oft aus einer völlig anderen Richtung kommt, erfolgreich abzuschwächen und den Wunschsender hörbar zu machen.

    das leuchtet ein. Allerdings könnten lange Antennenkabel zur Wohnung notwendig werden, wenn diese sich auf einer Kammlage befindet, wo beide Sender einstrahlen.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==