Kondensatoren für RIAA ausmessen...oder sehe ich es zu eng?

  • Moin zusammen,

    ich stehe hier gereade vor der kleinen Challange, dass ich diverse Styroflex Kondensatoren (primär für die RIIA Entzerrung) ausmessen möchte, um ein besonders verfeinertes Matching zu erreichen.

    Ich hab von jedem Typ, den ich brauche, behrere bestellt (die meisten haben 2% Toleranz und sind von Reichelt) und wollte sie jetzt unter 1% Abweicheung sortieren.

    Surprise, der billo China Tester (der hier: https://www.amazon.de/SODIAL-L…azit%C3%A4t/dp/B07JP8ZP4S) hat wohl mehr Toleranz als die Bauteile.
    Auf die Idee hätte ich wirklich selbst kommen können...

    Zumindest sind die Messwerte immer um die 6% niedriger als soll.

    Die Frage für mich ist jetzt:
    Haben alle Styroflex der Welt weniger Kapazität als soll?
    Mit welchem Gerät kann man mit max 1% Toleranz messen, ohne arm zu werden?
    Oder bin ich hier päpstlicher als der Papst und sollte es bei den 2% belassen?

    Schönen Sonntag,
    Felix

  • Hallo Felix ,

    wie genau soll es denn werden ? Um zu wissen , ob es hinterher passt , brauchst du erstmal eine exakte Invers RIAA :


    http://hifisonix.com/inverse-riaa-network/


    https://www.diyaudio.com/forum…s-testing-prephono-2.html


    Da ich für meine D3a RIAA extrem krumme Werte brauche , ist mir die Toleranz erstmal egal , da ich sie in der Schaltung bei gleichzeitiger Messung optimiere .

    MfG , Alexander .


    So sollte ein 1kHz Rechteck mit Invers RIAA gemessen aussehen :

    D3a riaa square.jpg

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

    Einmal editiert, zuletzt von AlexK ()

  • Ich habe so eine Uraltgurke , die es noch ganz ordentlich tut und natürlich ein paar Referenzkondensatoren zur Kontrolle . Heute bekommt man sicher besseres ... ^^^^^^ .

    MfG , A .lcr.JPG

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Wichtiger, als die genauen Werte, ist das "matching" rechts/links..

    Wenn die RIAA allgemein schon nicht so recht passt ^^^^^^ , dann nützt dir auch das schöne rechts / links Matching nur wenig ^^ .

    MfG , Alexander .


    https://www.stereophile.com/co…er-amplifier-measurements

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Es ist wohl auch eine idealisierte Annahme, dass Kondensatoren, die mal in einem Punkt gleiche Werte hatten, über gleiche Kennlinien verfügen und sich dann auch noch mit der Zeit gleich verändern.


    Wenn ich heute so etwas planen müsste, würde ich das Signal vermutlich digitalisieren, dann digital anpassen und wieder zurück umwandeln.

    So ein Gerät könnte man beim Einschalten automatisch kalibrieren.


    Gibt es so etwas? Also einen digitalen Phono-Pre, bei dem man evtl. auch gleich unterschiedliche Kennlinien laden kann? :/

  • Hallo,


    naja man muss ja nicht gerade Elkos in der RIAA verwenden (Scherz) . Wenn man gute und vor allem die richtigen Kondensatoren verwendet sollte das kein Problem sein.


    Ein gutes Beispiel ,


    Styro1.jpg


    einige meiner Referenzkondensatoren , schon 50 Jahre alt und frisch wie am ersten Tag :)



    gruss

    juergen

  • Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Hallo,

    man kann RIAA auch mit System offenen DSPs nachbilden ... das bringt aber andere Nachteile mit sich die wohl grösser sein werden als 'böse' Kondensatoren zu verwenden ... :/


    Ich habe selber einige BIAMP DSP Systemcontroller mit Mikrofon Empfindlichkeit am Eingang mit denen wird das bei Gelegenheit mal 'aus Jux' getestet.


    ;) Wellenfront

    Auch Gewerblich tätig.


    Viele tun halt vieles um bestmögliche Klangwiedergabe möglichst wirkungsvoll zu verhindern !

  • Haben alle Styroflex der Welt weniger Kapazität als soll?
    Mit welchem Gerät kann man mit max 1% Toleranz messen, ohne arm zu werden?
    Oder bin ich hier päpstlicher als der Papst und sollte es bei den 2% belassen?

    Schönen Sonntag,
    Felix

    Moin,

    zur ersten Frage: ja für Kondensatoren, die aktuell produziert werden. Jedoch halten sie den Toleranzbereich des Datenblattes definitiv ein - sofern die Bauteile nicht aus dubiosen Quellen stammen. Warum ist das so? Aus Spargründen, denn mehr Kapazität bedeutet auch mehr Material. Während früher die Maschinen zur Herstellung von Kondensatoren noch nicht die Genauigkeit heutiger Produktionslinien hatten, so dass die Toleranz der Kondensatoren durch teure Selektion (Messung) erzielt wurde, ist die Wiederholgenauigkeit heute derart hoch, dass sich die Hersteller an die untere Toleranzgrenze legen können.

    Zur zweiten Frage: abhängig vom Kapazitätswert benötigst du ein LCR-Meter, dass sich selbst abgleichen kann (short und open), die Preise für vertrauenswürdige Geräte liegen unter 300€. Aber eigentlich kann man sich auf die Bauteilangaben verlassen. Nimm also am besten 1% ige Bauteile von namhaften Herstellern.

    Gruß

    Reiner

  • https://www.mouser.de/ProductD…ZyJBXqWEekIsSp3uziQ%3D%3D


    Hier noch eine etwas teurere Alternative in Glimmer. Diese Typen werden ja auch manchmal in einer Riaa benutzt. In meiner Bauer u.a.

    "Nichts ist schlimmer als zuviel Glimmer " , ^^^^ ich weiß leider nicht mehr , woher das Zitat stammt , kann aber nur sagen , daß in diversen Röhren RIAA Schaltungen nach einiger Zeit die Dinger anfingen zu knistern ( Jahre NOS , 500 Volt ) .

    Habe den ganzen Kram ( immerhin einige 100 ) verkauft .

    MfG , Alexander .

    Glimmer (2).jpg

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Also das ganze wird für mein Xono Projekt.

    Da sind die RIAA Kondensatoren ja mit 2,7, 10 und 33nF vorgegeben (alles andere ist nur zum Brücken anderer Kondensatoren).

    Die 33nF musste ich aus "dubiosen Quellen" (ein schwedischer Teilehändler, der aber für sich in Ordnung wirkt) bestellen.

    Sie sind dort mit 1% angegeben.

    Für 2,7 und 10nF hab ich auf Kondensatoren von Reichelt mit 2% zurück gegriffen.

    (Jeweils 10 bestellt um sie dann zu messen.)

    An den 2,7nF habe ich jetzt das Problem, dass mein Messgeräte immer Ergebnisse zwischen 2550pF und 2660pF ausspuckt.

    (Messe ich einen Kondensator mehrfach ist das Ergebnis immer gleich.)

    Das zieht sich so durch alle Styroflex, die ich da habe (ca. 50 Stück).

    Die Ergebnisse sind immer so unter Soll, dass nur die stärksten in den soll Toleranzen sind.


    Daher denke ich mal, dass das Messgerät nicht der Burner ist.

    Die Frage ist nur wieder, ob sich ein neues für einmal messen lohnt ...

  • Du könntest einfach mal mit denen probieren, die du hast.

    Und dann evtl. durch Parallelschaltung den korrekten Wert zusammenstellen und beide Male anhören. Vielleicht klingt ja eine Version besser.

    Ist natürlich alles mit viel Aufwand verbunden.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Ich habe einige kleine Siemens MKH genommen, etwas mehr Toleranz ist sogar gut, da ich "krumme Werte" matchen mußte, das habe ich immerhin auf 0,02% genau bekommen, in dem ich immer zwei Kondensatoren parallel genommen habe. Mit nur einem wäre das nie so genau gegangen. -> Sehr neutrales Klangbild. Auch die Widerstände sollten <1% betragen.

    Gruß André
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  • Teste mal Dein Messgerät:

    messe vier 10nF Kondensatoren, Werte aufschreiben,

    dann diese vier in Reihe schalten, ergibt dann 1/C= 1/C1 + 1/C2 + 1/C3 + 1/C4, messen,

    der rechnerische Wert muss dann mit dem Messwert übereinstimmen.

    Das gleiche dann noch mit 4 Kondensatoren parallel, ergibt C=C1+C2+C3+C4

    Gruß

    Reiner