Outerring Varianten

  • Tach.


    Ich habe das Thema einmal aufgegriffen. Der Spielraum ist doch relativ überschaubar. Hier kann jeder seine Erfahrungen, die er gemacht hat, einbringen.


    Hier eine Reaktion von mir:



    Beste Grüße

    Lothar

    ..... stellt euch vor, es ist Krieg. Alle gehen hin. Und keiner kommt zurück!

    Einmal editiert, zuletzt von Mattematixx ()

  • Ich habe zwar keinen Ring von J-Will aber nach diesem wird im Thread-Titel ja auch nicht explizit gefragt, daher gebe ich auch mal meinen Senf zu dieser Sache:


    Ich finde es interessant (und auch positiv), wie das Thema im Moment aufgenommen wird.
    Als ich vor wenigen Monaten Mitstreiter gesucht habe um Plattenringe in etwas größerer Stückzahl fertigen zu lassen und damit die Kosten pro Stück zu senken, kam zwar seichtes Interesse von hier und da aber auch viel negative Resonanz. Kosten zu hoch (obwohl diese noch gar nicht final bekannt waren), Handling zu umständlich, Effekt nicht gegeben, 'Was, du hast mehr als 10% krumme Platten? Bei mir sind alle Plan' - etc..

    So manch dummer Kommentar kam da zusammen und der Thread artete leider schnell aus, weil sich die Anti-Fraktion fix breit gemacht hat, was ich sehr schade fand.

    Das ändert jedoch nichts daran, dass sich meiner in der Realisierung befindet und ich fest von diesem 'Tuning' überzeugt bin.
    Bei dem von mir angesprochenen Outerring ist übrigens keine Zentrierung nötig, weshalb das Handling nochmal anwenderfreundlicher ist, als bei anderen Produkten.


    Bei mir Daheim habe ich das also entsprechend noch nicht hören können - jedoch bei einem Forenkollegen und die Wirkung war m.E. bestialisch. Bestialisch gut. Das planieren einer gewölbten Platte, was den Azimut wieder in die richtige Position befördert, lässt einen die LP erst richtig hören. Alles profitiert davon, jedoch vorrangig Tiefen, Mitten und die Bühne. Die zusätzliche Dämpfung trägt da aber sicher auch ihren Teil bei.
    Das ich im Zuge dessen auch nicht mehr darüber nachdenken muss meine Platten irgendwo bügeln zu lassen, beschwingt mich noch weiter. A) sind die Kosten sehr hoch und B) möchte ich nicht bei einer einzigen seltenen/wertvollen LP das Risiko eingehen, dass das mal in die Hose geht.


    Alles in allem: absolut tip-top und m.M.n. ein stark unterschätztes Zubehör.

    Thorens - McIntosh - ATC

    3 Mal editiert, zuletzt von Schism ()

  • Na prima !

    Hier lässt es sich gezielter diskutieren .

    ich denke Jürgen hat einige sehr interessante Aspekte angeführt .

    Danke Dir dafür Jürgen (Shakti) !


    Ich hatte bezüglich Outer Ring , bzw. Optimierung der Auflage der Schallplatte viel nachgedacht und ausprobiert.

    Der mir bis dato einzig sinnig erscheinende Grund , einen Outer Ring zu verwenden , war der damit mögliche , gleichmäßige Anpressdruck der Schallplatte auf den Teller.


    Auf meinem AS Laufwerk funktioniert ein Outer Ring wie der vom Herrn Will sehr gut .

    Er macht hörbar einen Großteil des wesentlich besseren Hochtons , konturierteren Bassbereich und besser artikulierten Mittellton aus.

    Der Puck ist bei Gebrauch des Ringes nicht mehr ganz so entscheidend , spielt aber weiterhin eine Rolle , wie ich mit Kay zusammen hören konnte.

    Er hat den Puck von Sikora , welcher so fast 2Kg wiegt.

    Der Sikora Puck war ohne den Ring wesentlich deutlicher wahrzunehmen.

    Dennoch ergibt sich ein Zusammenspiel von Ring und Puck , welches klanglich auch einiges ausmacht.


    Kay hatte es bereits im Nachbarthread angefügt....

    Wenn der Ring auf der Platte aufliegt , erhöht er doch auch die Masseträgheit des Plattentellers .

    Wieso ist das differenziert anzusehen ?


    ...mag Musik

  • Als ich vor wenigen Monaten Mitstreiter gesucht habe um Plattenringe in etwas größerer Stückzahl fertigen zu lassen und damit die Kosten pro Stück zu senken, kam zwar seichtes Interesse von hier und da aber auch viel negative Resonanz. Kosten zu hoch (obwohl diese noch gar nicht final bekannt waren), .........

    Ich gehörte seinerzeit auch zu den Personen die Interesse angekündigt hatte.


    Dann schriebst Du, Schism, allerdings : "

    wird sich grob geschätzt im Bereich von 500€ bis 800€ bewegen."


    Das war (und ist) mir halt einfach zu teuer!


    LG, Holger


    Image ist das, was man braucht, damit die anderen denken, dass man so ist, wie man gerne wäre.

  • Ich bin so einem Ring nicht grundsätzlich abgeneigt und würde auch mal einen probieren … allerdings fürchte ich, dass mich die Handhabung nervt (hab 3 Tonarme um die Platte) und ich möchte keinem Hersteller/Händler sinnlos auf der Tasche liegen und ihm durch Rückgabe die Rücksendekosten aufbürden, da ich momentan andere Sachen eher auf dem Schirm habe … alles gleichzeitig geht nunmal nicht …

    VG
    Mario

  • Ich kann mir nicht so recht erklären , was ein Outer Ring von 1Kg einem fetten Masselaufwerk an relevanter Masseträgheit hinzufügen könnte .

    Bei leichteren Plattentellern sieht das natürlich anders aus.


    Auf dem Sikora Laufwerk von Kay machte sich mein Outer Ring (J-Will Audio) ebenso bemerkbar , wie auf meinem Laufwerk von AS . Der Effekt war der gleiche.

    Dabei ist Kays Plattenteller bestimmt doppelt so schwer, wie meiner.


    Ich kann mir nur vorstellen, daß die Bedämpfung der Schallplatte (durch den gleichmäßigen Anpressdruck) den eigentlichen Einfluss darstellt.

    Zumindest , daß dies den Großteil des Effektes ausmacht.


    Zu bedenken wäre/sind aber auch noch einige weitere Dinge.

    Die Zunahme des Gesamtgewichtes des Laufwerks und die damit veränderte Anbindung an die Stellfläche .

    Die vorhandene Plattentellermatte welche den erhöhten Anpressdruck individuell quittieren wird und der Puck , der wohl sowas wie ein inneres Gleichgewicht zum Outer Ring darstellt .


    Es lohnt sich jedenfalls mal selber zu experimentieren.

    ...mag Musik

  • Ich hab den Ringvon Clearaudio für meinen CA Innovation und möchte ihn nicht mehr missen. Ab und an nervt es, aber meist nicht. Und die CA Variante ist hinsichtlich "händling" recht gut gelöst ... das funktioniert dann auch noch nach ein paar Glas Wein immer nich hervorragend.

    Danke und Gruß
    Drazen

  • Hallo Holger,


    alles gut - ist ja auch kein Problem. Zu teuer ist eine absolut sachliche Entscheidung, die ich gar nicht bewerten will und auch nicht bewertet habe. Dennoch: was ich am Ende zahle ist gar nicht so weit weg vom J-Will. Darum schrieb ich damals auch "grob geschätzt", denn es war noch nichts in Stein gemeißelt. Aus diesem Grund hätte ich erwartet, dass man bei wirklich Interesse erst einmal abwartet, was sich zum Ende hin ergibt. Dann kann man immer noch ab- oder zusagen. Leider haben die paar, die Interesse gezeigt haben, aber ebenfalls schnell die Segel gestrichen ohne erst einmal konkrete Daten abzuwarten.

    Aber alles gut - das Thema ist abgehakt und ich wollte hier Niemandem auf die Füße treten. Dir erst recht nicht. Ist ja fein, dass sich die generelle Meinung zum Outerring so entwickelt, wie sie es tut.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Thorens - McIntosh - ATC

  • Ich kann mir nicht so recht erklären , was ein Outer Ring von 1Kg einem fetten Masselaufwerk an relevanter Masseträgheit hinzufügen könnte .

    das ist relativ leicht, im Intertial Moment J geht die Masse linear und der Radius zum Quadrat ein.


    J = m x (r x r)


    wer es genauer mag:

    https://studyflix.de/ingenieur…assentragheitsmoment-1527

    Die Masse outerrings vergrössert nicht nur den Radius des Plattenteller, die Masse des Outer Rings geht auch noch zum Quadrat des Radius in das Massenträgheitsmoment ein.

    Insofern kann 1kg am äusseren Rand des Plattentellers einen ziemlich grossen Effekt haben.


    Rennradfahrer kennen diesen Effekt ebenfalls, montiert man einen leichteren / schwereren Schlauch/Mantel merkt man dies beim fahren sofort.


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Hallo Jürgen.


    Danke Dir .

    Soweit konnte ich mir das schon erklären .

    Je weiter die Masse vom Mittepunkt des Tellers entfernt ist ,

    desto mehr Schwungmasse stellt diese dar.

    Im Endeffekt das Prinzip eines Schwungrades , wo die Hauptmasse außen liegt.

    Nur , was kann das bei einem eh schon schweren Plattenteller (> 4Kg) noch ausmachen ?

    Mehr Laufruhe ?

    ...mag Musik

  • Hallo Jürgen :

    "Rennradfahrer kennen diesen Effekt ebenfalls, montiert man einen leichteren / schwereren Schlauch/Mantel merkt man dies beim fahren sofort"

    nicht böse sein... aber der vergleich hinkt ein wenig, aus Erfahrung sage ich: Nach den ersten Pannenreparaturen wollen sie lieber den etwas schwereren Reifen. ;)

    schönes We.

    Herbert

  • Nur , was kann das bei einem eh schon schweren Plattenteller (> 4Kg) noch ausmachen ?

    Mehr Laufruhe ?

    auf jeden Fall mehr Laufruhe, aber auch mehr Details und eine insgesamt präzisere Wiedergabe. Man greift in viele Parameter der Wiedergabe ein. zB ist die Resonanzfrequenz des Tellers eine andere, durch den nun vorhandene Materialmix findet eine Dämpfung von Resonanzen statt, durch die veränderte Aussenform des Tellers entstehen andere stehende Wellen, die Regelung des Motors muss weniger arbeiten usw usw


    Gruss

    Juergen

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    AAA- Mitglied

  • Danke Dir !

    Ok , sowas kann ich nachvollziehen .

    Es gibt eine ganze Menge an Einflüssen , die interagieren.

    Die Plattentellermatte und der Puck werden bei dem Zusammenspiel ebenfalls haben.

    Bin mir sogar recht sicher , weil ich diesbezüglich einiges ausprobiert habe.


    Jürgen, hast du mal versucht zu ermitteln, ob es sowas wie ein perfektes Zusammenspiel im Verhältnis von Outerring- und Puckgewicht gibt ?

    ...mag Musik

  • Hi,

    hier mal eine andere Überlegung, die vielleicht nicht für alle Laufwerke passt.


    Wenn ich einen Teller hätte, in/auf den ein Ring ohne Zentreierhilfe "spielfrei" passen würde, wäre die Nutzung doch ein Stück einfacher. Platte drauf, Ring drauf, Motor an und ab. Oder muss man bei dem Will-Ring den Teler nicht stoppen? Ich vermute schon dass man das tun muss.


    Das könnte ein übergroßer Teller sein, in den entsprechende Bohrungen für die Gewichte eingelassen wären. Oder die Kraft auf die Schallplatte könnte per Magnete ausgeübt werden.


    Ich stelle mir gerade einen EMT927 vor dem geistigen Auge vor. Ja, das sehen manche als Gotteslästerung an, einen solchen Plattenspieler zu verändern. Aber dann wäre der freie Platz mal genutzt.


    Das ist möglicherweise eher was für Plattenspielerhersteller als für Aftermarket-Outer-Rings.


    Nur so eine Idee. Ein Maschinenbauer mit Erfahrung könnte da einen etwas konkreteren Entwurf machen.


    Für einen top of the line Plattenspieler wäre das doch ein i-Tüpfelchen.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Jürgen, hast du mal versucht zu ermitteln, ob es sowas wie ein perfektes Zusammenspiel im Verhältnis von Outerring- und Puckgewicht gibt ?

    Es hängt weniger vom Puckgewicht ab, als vielmehr vom Materialmix im Zusammenspiel mit der verwendeten Tellermatte.


    Mal als Beispiel: Bei einem meiner Plattenteller passt die 5mm dicke Tellermatte von Zanden gut, allerdings funktioniert das leichte HRS Tellergewicht, welches eine Gummischicht beim LP Kontakt hat nicht besonders gut, es klingt schlechter als ohne Gewicht.

    Lege ich nun eine dünne Bronzeplatte zwischen die Zandenmatte und dem Plattenteller ändert sich der Sandwich mit seinen Resonanzbedingungen derart, dass nun das HRS Tellergewicht gut funktioniert.


    Insofern hilft eigentlich nur ausprobieren. Ich habe mir selber zur Abstimmung meiner beiden neuen Vintage DD Laufwerke nun in China / Japan weitere Tellermatten bestellt.

    zB soll die 5mm dicke Oyaide Matte Wolfram beigemischt haben, um bei DD Laufwerken die EMV zu verbessern. Ein weiterer Parameter, der aber nur bei DD Laufwerken zum tragen kommt.

    Man bekommt in der Bucht aus China sehr viele günstige Tellergewichte, so dass man mal unterschiedliche Gewichte und Materialien ausprobieren kann.

    Ich habe den Einfluss eines Tellergewichtes auch schon im Nutzsignal messen können, aber daraus nun eine Theorie für ein ideales Tellergewicht abzuleiten ist für meinen technischen Verstand zu komplex, da bleibe ich lieber beim ausprobieren.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

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    AAA- Mitglied

  • Hallo Jürgen.

    Das liest sich sehr interessant.

    Im Prinzip deckt sich das mit eigens gemachten Erfahrungen.

    Tellermatten, diverse Mixe davon und Pucks aus verschiedenen Materialien, Gewichten und Unterlagen habe ich ausprobiert und kam zu teilweise erstaunlichen Resultaten .

    Auf meinem Aluteller liegt eine Acrylglas Auflage zwischen zwei Dereneville Magic Mats.

    Das funktioniert bei mir bislang am besten .

    Der Outerring verbessert das ganze noch .

    Man hört einfach die durch die bessere Anbindung an den Teller mögliche , präziesere Abtastung der Schallplatte.

    Bei den Pucks scheint es auch relevant zu sein , welchen Durchmesser (Unterseite) diese haben und wie diese auf der Platte aufliegen. Von voller Auflagefläche bis hin zu einem schmalen äußeren Rand von 3,5mm (Sikora Puck), gibt es einige Varianten .

    ...mag Musik

  • Findet sich doch bei den gehobenen VPI - Drehern und dort wird Effekt überwiegend positiv beschrieben. Kann beim Plattenspielerhersteller natürlich auch perfekt abgestimmt werden. Als Zukauf bei VPI allerdings auch 1.500 Euronen pro Ring😳

    relaxte Grüße


    Helmut 8)

  • Hi,

    hier mal eine andere Überlegung, die vielleicht nicht für alle Laufwerke passt.


    Wenn ich einen Teller hätte, in/auf den ein Ring ohne Zentreierhilfe "spielfrei" passen würde, wäre die Nutzung doch ein Stück einfacher. Platte drauf, Ring drauf, Motor an und ab. Oder muss man bei dem Will-Ring den Teler nicht stoppen? Ich vermute schon dass man das tun muss.

    Hi Frank,


    Du hast Dir, offen sichtlich, mein Konstrukt mit dem Kenwood Ring nicht sorgfältig angeschaut. Zentriert wird an diesem Teller über den Außen Durchmesser.


    Beste Grüße

    Lothar

    ..... stellt euch vor, es ist Krieg. Alle gehen hin. Und keiner kommt zurück!