Rigipsdecke - Wie wird man die Probleme los?

  • Hallo,


    wie der Titel verheißt geht es bei mir um eine abgehängte Decke. Es its so, dass ich in meinem Hörraum wirklich mit heftigen Bassauslöschungen in einigen Freqeunzbereichen zu kämpfen habe. Dabei hege ich den Verdacht, dass die Rigipsdecke wie ein Plattenabsorber wirkt.

    Nun möchte ich die Sache natürlich mit möglichst wenig Aufwand in den Griff bekommen und hatte gestern Abdend die Idee, einige (gerne auch ein paar mehr) Löcher zu bohren und diese einzelnen Stellen mit 2K-Bauschaum zu befüllen, damit die Rigipsplatten durch den Kontakt zwischen Betondecke und Platte via ausgehärtetem Schaum bedämpft werden.

    Der Vorteil wäre natürlich, dass das recht schnell und einfach geht.


    Nun meine Frage: Was ist von dieser Idee zu halten? Habe ich an eine entscheidende Sache nicht gedacht? Ist die Sache völlig aussichtslos?


    Vielleicht hatte ja schon mal jemand eine ähnliche Idee oder kann aus anderen Gründen abraten.

  • Moin,


    vielleicht ist es einfacher, die Decke mit einer Plastikfolie zu verkleiden.

    Die Folie würde auch tiefe Töne reflektieren anstatt zu absorbieren.


    Gruß Nobbi

  • Lochen reicht schon.

    Dann wird erst ab ca. 250-500 Hz absorbiert.

    Je nach Lochfläche.

    Ich habe z.B.

    Rasterdecke System A mit Rigips Ryptone Quadro 50.

    Wird damit die gesamte Decke gemacht, wirkt es fast wie eine nach oben offene Decke.

    Gruss

    Werner

    IMG_1969.jpg

  • Bei mir waren es die Wände. Auf den Rat eines Profis hin, habe ich tatsächlich viele Löcher gebohrt und mit Bauschaum verfüllt. Danach auf die vorhandenen Rigips Platten noch eine zweite Schicht 16 mm Platten geklebt und verschraubt. Jetzt passt alles.

    Viel Erfolg.

    Gruß Frank

    Ich höre mit


    DFA Twin / Reed 1X / Stogi R / Hana SH / Shelter 5000 / Bryston 4 B SST/ Wilson Audio Sophia 3/ Audio research LS27, CD6 und PH6

    Gepflegt wird mit MERA EL B

  • Ihr Lieben,


    danke schon mal. Die Befürchtung von Werner hinsichtlich der Folie teile ich, und eigentlich hätte ich schon vorgehabt, die Löcher danach wieder zu verspachteln. Denn habe so meine Zweifel, dass ich einfach so pi mal Daumen ein Lochmuster hinkriege, das ernsthaft nach was aussieht.

    Wenn man das gleich einplant und die richtigen Platten kauft, ist das natürlich etwas anderes. Die Platten zu tauschen wollte ich mir eigentlich ersparen.


    Ich hatte damals sogar kurz daran gedacht, Akustik-Rigips zu verwenden, mich aber nicht nachdrücklich genug dafür eingesetzt. Meine Frau war jedenfalls auf den Vorschlag hin nicht begeistert (es handelt sich um unser Wohnzimmer). Dass die Sache so üble Auswirkungen haben kann, hatte ich beim Umbau leider nicht auf dem Schirm. In diesem Fall hätte ich stärker insistiert.


    Viele Grüße

    Chris


    PS: Entschuldigt bitte die zahlreichen Tippfehler (wenn man ein mechanisches Keyboard gewohnt ist, ist so ein Laptop wirklich unangenehm) und den fehlenden Gruß oben. Ich musste vorhin ganz plötzlich vom Rechner weg und habe den Post ganz rasch noch abgeschickt.

    Einmal editiert, zuletzt von KaiserSosse ()

  • fraru: Super, dann bin ich zumindest auf dem richtigen Weg. Die nochmalige Beplankung ist so eine Sache, weil wir einen Doppel-T-Träger im Wanddurchbruch haben, mit dessen Oberkante die jetzige Decke ganz genau abschließt. Da nun herumzudoktern, wird wohl Murks.


    Grüße

    Chris

  • Könnte eine Lebensaufgabe werden. Oder mit dem Fuchsschwanz ein Loch pro qm2, sollte nicht so lange dauern.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Hallo Chris,


    ich kann mich Tom nur anschließen, ohne eine Messung hast Du keine Chance, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rigipsdecke sich negativ auswirkt. Im Gegenteil!

    Sei froh, wenn Du einen effektiven Bassabsorber im Raum hast.


    Die Auslöschungen im Bass kommen sicherlich hauptsächlich durch die Wände des Raums zustande. Mit einer Messung kannst Du die Bereiche bestimmen, die Probleme machen und daraus die Ursachen ableiten.


    Viele Grüße Christian

  • Bassauslöschungen? Steht die Anlage in einem sehr grossen Zimmer?


    Hier ein Tool zur Berechnung der Raummoden (am Beispiel eines Musikzimmers mit 799 cm Länge, 522 cm Breite und 369 cm Deckenhöhe):


    https://amcoustics.com/tools/amroc?l=799&w=522&h=369&r60=0.6


    Da kannst Du ja einmal die Dimensionen Deines Zimmers eingeben.


    -- Joachim

  • Danke!

    Das mit dem Zimmer ist nicht ganz einfach. Es waren ursprünglich eigentlich drei Zimmer (Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, und faktisch werden die auch noch immer so genutzt) Wir haben bei der Sanierung die Wände rausgerissen und nun ist es in der Tat ein recht großer Raum (ca. 11m*4,80*2,50). Das Problem ist, dass die Anlage eben nur im "Wohnzimmerteil" steht, das aber noch dadurch abgetrennt ist, dass zwei Teilstücke der ehemaligen Wand zum Esszimmer aus statischen Gründen bleiben musste.

    Hier eine schematische Skizze:

    schematische Skizze.jpg

    Kann man das so ganz regulär in einen Rechner eingeben oder gelten hier andere Bedingungen?


    Herzliche Grüße und danke für die Bemühungen!

    Chris

  • Hi. Ich denke für die Dämmung (nicht Dämpfung!) von tieferen Frequenzen braucht es Masse.

    Ich hatte in meinem Elternhaus ein ähnliches Problem, allerdings war die Rigipsdecke vom Dachboden her zugänglich. Der Bassbereich war nicht linear; es gab Auslöschungen und leichte Dröhner. Ich habe von oben alles mit alten Fliesen beklebt, dann die Zwischeräume zwischen der Lattung mit Isofloc verfüllt und jeweils ein Holzplatte von oben aufgeschraubt. Dadurch war der Füllstoff etwas verdichtet.

    Danach klang es deutlich besser. Die Problematik ist aber nicht so einfach zu verallgemeinern. Ich denke es hängt vom Verhältnis Abstand Lattung -> Plattenstärke-> Raumabmessung ab.


    Liebe Grüße

    Dirk

    Hört mit:
    Micro Seiki DQX-1000/Moerch UP-4/ Sony XL-MC3/Audiocraft AC300/ Technics EPC-205 MK3 oder so...
    Pass Pearl
    Micro Seiki BL91 / Audiocraft AC3000 / Ortofon Venice
    Pass ONO Clone
    Audible Illusions Modulus L1 an Pass Aleph 3.5 Clone
    K&T Competition



  • Hallo Chris,


    das Tool zur Berechnung der Raummoden geht von einem Schuhschachtel-förmigen Raum aus. Ich selbst habe ein grosses Musikzimmer mit 799 cm Länge, 522 cm Breite und 369 cm Deckenhöhe, aber mit konventioneller Form und der üblichen Aufstellung der Lautsprecher. Bei der Sanierung wurde die Decke leider mit Rigipsplatten um ca. 8 bis 10 cm abgehängt (sie war ursprünglich 380 cm hoch). Ich mag Rigips nicht, da es hohe Frequenzen reflektiert und die mittleren/tiefen schluckt.


    An Deiner Skizze erkenne ich eine extrem unsymmetrische Situation, da links eine Seitenwand fehlt. So etwas ist akustisch ungünstig. Mit den Lautsprechern an der rechten Seitenwand fehlt hinter dem Hörplatz eine Rückwand, aber das könnte vielleicht besser funktionieren (dann hätten die Lautsprecher 2 Seitenwände und eine Rückwand). In so einem Raum muss man wohl viel experimentieren bis es klappt.


    Viele Grüße


    Joachim

  • Hallo Chris,


    um dir online ein paar unterstützende Tipps, Ratschläge und Anregungen geben zu können, wäre es durchaus hilfreich hier eine bemaßte Skizze vom Konstruktionsaufbau der Abhängung zu sehen.



    Grüße

    Sammy

  • Ich habe hier auch Rigipsdecke, dass ist kein großes Problem. Fermazell wäre natürlich besser. Die Aufstellung der LS dürfte das Problem sein.


    VG

    Dieter