Alterung von (Lautsprecher-) Kabeln

  • Sorry Sensei, bei den Herstellern hab ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt, ich meinte damit natürlich die Hersteller von Hifi Bausteinen.


    Ein Prominenter Hersteller ist Dieter Burmester welcher schon früh auf das Einspielen setzte, keines seiner Geräte ging schon damals ohne einen mindestens 72 Stündigen Dauer Einbrennprozess aus dem Haus, aktuell ist auf seine Homepage folgendes zu lesen..


    "..um eine absolute Klangqualität zu erreichen, vereinen wir Spitzentechnologie, beste elektronische Komponenten und Handwerkskunst.

    Vor der Montage wählen wir nur die besten Komponenten aus, die unseren eng definierten Toleranzen entsprechen.

    Am Ende des Herstellungsprozesses wird jede Komponente eingebrannt und gründlich vermessen, dazu werden über 300 computergestützte Messungen vor und nach der siebentägigen Burn-In-Periode durchgeführt."


    Natürlich könnte man jetzt auch sagen er spielte seine Bauteile nur deswegen ein damit sie idealerweise enger in den vorgegebenen toleranzen Arbeiten, das wird sicher auch ein grund sein, ändert aber nichts am Einbrennvorgang an sich wo auch noch andere unbekannte vorgänge ablaufen die er sich sicherlich auch nicht erklären konnte, ich hatte das Glück ihn übrigens auch mal beruflicherseits kennen lernen zu dürfen.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Dein Beitrag bestätigt vollumfänglich meine Position: Als Beispiel führst du einen HiFi-Hersteller an.

    Am Ende des Herstellungsprozesses wird jede Komponente eingebrannt und gründlich vermessen, dazu werden über 300 computergestützte Messungen vor und nach der siebentägigen Burn-In-Periode durchgeführt."

    Es geht hier offenkundig nicht um (Lautsprecher-) Kabel, sondern um elektronische Audiokomponenten - das ist etwas völlig anderes.


    Es bleibt dabei: "Einbrennen" von Kabeln gibt es ausschließlich in der HiFi-Branche.

    In jedem anderen ungleich komplexeren Bereich spielt es so etwas natürlich nicht die geringste Rolle.


    Gruß Sensei


  • Ein Prominenter Hersteller ist Dieter Burmester welcher schon früh auf das Einspielen setzte, keines seiner Geräte ging schon damals ohne einen mindestens 72 Stündigen Dauer Einbrennprozess aus dem Haus, aktuell ist auf seine Homepage folgendes zu lesen..


    Dieter Burmester hat mit Einspielen sicher nicht die Kabel gemeint. Das

    bezieht sich auf den Abgleich der Schaltung nach 72 Stunden Dauerbetrieb.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Dieter Burmester hat mit Einspielen sicher nicht die Kabel gemeint. Das

    bezieht sich auf den Abgleich der Schaltung nach 72 Stunden Dauerbetrieb.

    Exact genau das meinte ich, gerade die Bauteile aber natürlich auch alles andere.


    Dieter Burmester stand ja bekanntermaßen mit beiden Beinen auf dem Boden der Messwerte und war in keinster weise Voodooaffin, trotzdem war er stets offen für alles was den guten Klang förderte.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Noch einmal:

    Das hat nicht das Geringste mit dem "Einbrennen" von Kabeln zu tun - ich bezweifle auch nicht, dass sich in elektronischen Schaltungen in der ersten Betriebszeit Veränderungen ergeben, so dass erst dann ein endgültiger Abgleich bei stabilen Betriebsparametern vorgenommen werden kann.


    Gruß Sensei

  • Du kennst doch deine Kabel in und auswendig nach 20 Jahren. Hast du eine klangliche Veränderung festgestellt ? Wenn ja; welche ?

    Freundschaftliche Grüsse

    MO

  • Du kennst doch deine Kabel in und auswendig nach 20 Jahren. Hast du eine klangliche Veränderung festgestellt ? Wenn ja; welche ?

    Wenn es eine klangliche Veränderung gegeben haben sollte, wäre diese, was ich in Bezug auf Kabel nach einigen Beiträgen hier nicht glaube, minimal und schleichend - damit für mich nicht wahrnehmbar.

    Veränderungen hat es sicherlich bei den übrigen Komponenten gegeben haben - und damit meine ich nicht nur den unvermeidlichen Tonabnehmerverschleiß, den ich hören kann, vor allem, wenn dann wieder ein neues System montiert ist.

    Eine entscheidende Verschlechterung hat aber, und das dürfte die meisten in diesem reifen Männerzirkel betreffen, die Hörfähigkeit erfahren.

    Deswegen wundere ich mich oft darüber, welche Winzigkeiten hören zu können viele hier unverdrossen behaupten - ich kann das nicht (mehr).


    So lange ich das Wesentliche höre und genießen kann, die Musik, behalte ich mein Audio-Zeug.


    Gruß Sensei

  • es gibt, beispielsweise in der Computertechnik oder Hochfrequenztechnik, weit anspruchsvollere Übertragungsbedingungen als bei der in dieser Hinsicht geradezu simplen Audiotechnik.

    Das bei Lautsprecherkabeln meist aus Kupfer bestehende Leitermaterial ändert seine Eigenschaften durch Stromdurchfluss nicht - und schon gar nicht bei den in der Audiotechnik üblichen Strömen.


    Hallo zusammen,

    Zustimmung meinerseits und kein Computer oder noch so simple Datenübertragung würde funktionieren, wenn eine Leitung, ein einzelner Leiter, faktisch jegliche Verbindungen etwas am Signal verändern würden. Ich meine damit nicht die "paar Takte" unserer langsamen NF, sondern Leitungen worüber richtig schnelle DSP's oder Modems mit einander "sprechen". Beispielsweise wie DSL auf der Telefonleitung mit 50 - 100MBit/s.


    Gruß

    tubes4me

  • in der Anfangsphase meines „High End“ Lebens, ich hatte gerade angefangen in einem Hifi shop zu arbeiten (Korbner in Koeln) waren solidcore Kabel super angesagt, sei es von DNM oder von Audio Physik. Einer der damaligen Entwickler von Hifi Komponenten erzaehlte uns, dass er mit Vorliebe „alte“ Kupferleiter in seinen Geraeten verwendet und er sich diese vom Schrottplatz holt. Bei diesen Leitern sei über die Lebenszeit auch der letzte Sauerstoff ausdiffundiert.


    Insofern war ich damals, Anfang der 80‘er , häufiger Besucher auf Schrottplätzen und habe so manchen Hanomag entbeint und versucht die Lichtmaschinen Spule oder die Anlasserspule abzuwickeln um einen gealterten solid core Draht zu erhalten….


    Dann stellte die Firma Monster die erste Generation ihres Sigma LS Kabels vor und alle Versuche mit Solid Core fanden ein Ende, der klangliche Unterschied zum Sigma war einfach zu gross.


    Ansonsten kennt meine persönliche Erfahrung durchaus Langzeiteffekte. Auch wenn der threadersteller klangliche Unterschiede bei Kabeln und Einbrenneffekte nicht wahrnimmt , ist meine Erfahrung durchaus anders.


    Es gibt Kabel, zB Kondo / Audionote, denen eine hohe Lebensspanne klanglich gut tut, bei anderen Herstellern nehme ich diese eher negativ war und schliesse die Kabel alle paar Jahre an einen „cable enhancer“ .


    Im Extremfall sind Kabel nach 20 bis 30 Jahren aber auch einfach defekt, da sich die Isolierungsbestandteile aufloesen und sich dh die techn Werte evtl aendern, zB bei sehr alten HMS Kabeln, deren Isolierung erst aufschmiert, dann wegbroeselt.


    Gruss


    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Ich bezweifle das Sauerstoffatome aus einem Draht herausdiffundieren wenn er in einer Atmosphäre liegt die zu 21% aus Sauerstoff besteht. Im Vakuum ist das was anderes. Mal ganz abgesehen davon das die Drähte in Lichtmaschinen mit Lack isoliert sind.

  • Wenn Kabel Alterungserscheinungen aufweisen dann doch am ehesten durch Probleme mit den Isolierungen die sich auflösen wegen der verwendeten Weichmacher oder die einfach zerbröseln. Der Diskussion ob abgelagertes Cu besser oder schlechter klingt stelle ich mich lieber nicht. ;)

    (Frag zu diesen Dingen einfach mal bei jemanden nach der bzgl. Klang unverdächtig ist. Die Bahn (DB) z.B. hat mit Stellwerken aus den 60er und 70er z.T. massive Probleme weil bei den immensen Kabelstrecken in selbigen genau obiges auftritt.)

  • Wenn Kabel von Musikelektronen durchflossen werden altern sie nicht sondern

    spielen sich ein! Ist wie beim Wein, je älter je besser. :meld:

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Im Extremfall sind Kabel nach 20 bis 30 Jahren aber auch einfach defekt, da sich die Isolierungsbestandteile aufloesen und sich dh die techn Werte evtl aendern, zB bei sehr alten HMS Kabeln, deren Isolierung erst aufschmiert, dann wegbroeselt.

    Hallo Jürgen, das ist sicherlich nicht nur ein Extrem- sondern auch ein Einzelfall. Gelesen hab‘ ich dazu noch nie etwas.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Die Alterung von Kunststoffen, Gummi u.ä. ist ja eine geläufige Sache. Mir sagte einmal ein Chemiker, daß der Schutz solcher Materialien gegen UV ziemlich knifflig sei.

    Nun haben wir zwar in unseren Innenräumen wenig UV, aber die Belastung der Luft z.B. mit Ozon usw. ist dennoch gegeben.

    Dies wirkt m.b.M.n. alles eher lebensdauerverkürzend.


    Interessant könnte vielleicht Baumwollschlauch als Isoliermaterial sein:/

    Gruß Klaus

  • … und dann kommen die Motten 😂


    Nein, im Ernst , Weichmacher können aus Kunststoffen natürlich entweichen .

    Mir ist bisher aber kein Kabel bekannt , wo ich das gesehen/gemerkt hätte.

    Die alten Stegleitungen , welche noch in Wänden und Decken von Altbauten verlaufen , scheinen mir da eine Ausnahme zu sein. Deren Isolierung ist teilweise schon recht brüchig .


    Was die Drähte selber betrifft , so kann ich mir nur Oxidation als „Alterung“ vorstellen.

    Silber läuft schonmal gerne an und wird gräulich an der Oberfläche .

    Kupfer grünlich . Beides wird natürlich nicht förderlich sein .

    ...mag Musik

  • Hallo Klaus, dass die Materialien unter bestimmten Bedingungen Veränderungen zeigen kenne ich vor Allem von gummiartigen Kunststoffen, die oftmals negativ auf höhere Temperaturen und/oder Sonneneinstrahlung und Chemikalien, wie in Reinigungsmitteln zu finden reagieren. Ich habe ein paar Kabel schon seit. mehr als 30 Jahren im Einsatz oder irgendwo herumliegen und die fühlen sich noch genau so an wie beim Kauf. Selbst ein gummiartiges, Mitte der 80er Jahre gekauftes parallelsymmetrisches Kabel (hellblau) von InAkustik (damals noch Monitor PC) hat sich nicht verändert obwohl es die letzten 20 Jahre in einer im Sommer 50 Grad C heissen Dachkammer aufbewahrt wurde.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • … und dann kommen die Motten 😂


    Nein, im Ernst , Weichmacher können aus Kunststoffen natürlich entweichen .

    Mir ist bisher aber kein Kabel bekannt , wo ich das gesehen/gemerkt hätte.

    Die alten Stegleitungen , welche noch in Wänden und Decken von Altbauten verlaufen , scheinen mir da eine Ausnahme zu sein. Deren Isolierung ist teilweise schon recht brüchig

    Bei Audiokabeln ist mir das auch noch nicht aufgefallen, aber bei einem damals 24 Jahre alten E30 Cabrio ist die Isolierung der Verkabelung regelrecht abgebröselt wie altes Pergament.

  • Betroffen sind zB die HMS Sestetto Signalkabel der ersten oder zweiten Serien, kann die Kabel nicht so genau auseinanderhalten. Habe schon bei einigen Kunden eine Viablue Hülle drüber gefummelt. Auch meine privaten Kabel sind betroffen und dank Viablue nicht völlig zerfallen , mag die Kabel, speziell die Variante mit dem Clearaudio Stecker, eigentlich ganz gerne.


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied