Frage zur Wirksamkeit von Deckenabsorbern - wo platzieren?

  • Moin,


    ich möchte die Nachhallzeit bei uns im Wohnzimmer reduzieren. Der Raum ist 8,9m breit, 7,8m tief und 2,9m hoch.


    Der Hörabstand zu den Lautsprechern ist ca. 3.85m … Lautsprecher und Hörposition sind quasi im vorderen rechten Viertel des Raumes (auf die LS geschaut) …


    Hier ein Bild zur Verdeutlichung …


    IMG_3538.JPG


    Als ersten Schritt habe ich 2 Deckenabsorber aus Basotect G+ in 7cm Stärke geplant. Je 3m tief und 2m breit (vermutlich einige Zentimeter abgehängt) ‚zwischen Lautsprecher und der Sitzposition‘.


    Ich frage mich gerade:
    Sind die an der Decke zwischen Hörposition und Lautsprecher deutlich effektiver im Vergleich zur Montage an der Decke hinter der Hörposition?


    Wenn nicht würde ich aus optischen Gründen vermutlich erstmal den ‚hinteren Deckenbereich‘ bedämpfen.


    Danke & Gruß


    Carsten

    Das Auge hört mit ...

  • Hallo Carsten,


    ich hoffe ich verstehe Dein Bild richtig... Links stehen die Boxen vor einer Glasfront, der Hörsessel steht auf einem Teppich.


    Nun gilt es zu klären welches "Problem" zu lösen ist, denn so ein Segel an der Decke ist ja ne Menge Arbeit:
    Hast Du ein Ortungsproblem durch frühe Reflektionen?

    Hast Du ein Nachhallzeitproblem durch Raummoden oder schallharten Raum?


    Mir fällt auf, daß der Fußboden zwischen Hörsessel und Boxen schallhart ist und so starke frühe Reflektion(en) verursacht. Die Decke ist viel weiter weg und macht dadurch zwar zusätzliche, aber spätere Reflektionen. Der Fußboden ist dadurch wichtiger, falls Du Reflektionen zur besseren Bühnendarstellung vermeiden willst.


    Es ist halt wichtig was Du am Klang verbessern willst und was die Ursachen dafür sind. Ein paar m² Basotect zu kaufen ohne zu wissen was man bekämpfen will hielte ich für verfrüht...


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Hallo Winfried,


    danke für die Ausführung. Ich weiß das ich die Nachhallzeit verringern will.


    Bühnendarstellung ist für mein Empfinden bereits jetzt sehr gut (in Breite und Tiefe).


    Gruß


    Carsten

    Das Auge hört mit ...

  • Als ersten Schritt habe ich 2 Deckenabsorber aus Basotect G+ in 7cm Stärke geplant. Je 3m tief und 2m breit (vermutlich einige Zentimeter abgehängt) ‚zwischen Lautsprecher und der Sitzposition‘.

    üppige 12qm Basotect in konstanter 7cm Dicke klingt für mich nicht sehr zielführend, da ein schmaler Frequenzbereich sehr stark gedämpft wird.


    Hat dies ein Akustiker so empfohlen?


    Gruss

    Juergen


    HEIMSTATT DER MUSIK

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  • Hallo Carsten,


    ich stimme Jürgen grundsätzlich zu. Meine Fragen:

    Bei welchem Wert liegt die Nachhallzeit des Raumes?

    Wie verhält sich die Nachhallzeit über den Frequenzbereich?


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Mmm,


    dicker Flausch - Teppich auf halbem Weg zwischen Boxen und Hörplatz auf den Boden dürfte sinnig sein wie ja auch schon angedeutet wurde. Im "Hinterraum" dürfte einiges über Decke > Wand > Boden zurück kommen. Da kann man sich auch auslassen. Im VORDERRAUM ist das Balkenwerk auffällig. Da Deckenpanels einfach schräg stellen könnte Sinn machen zur unterkante Balken damit das Balkenwerks weniger zurück wirft.


    ;) Wellenfront

    Auch Gewerblich tätig.


    Viele tun halt vieles um bestmögliche Klangwiedergabe möglichst wirkungsvoll zu verhindern !

  • Die Absorber sollen doch frühe Reflexionen reduzieren, so dass ich sie am ehesten zwischen Hörposition und Lautsprecher aufhängen würde.


    Ich habe eine, nur leicht größer als die von Dir geplante, Basotect Lösung in meinem Keller-Hörraum. Die Platten gehen von der Rückseite der Lautsprecher bis ca. 60 cm hinter meinen Hörplatz. Gemessen wurde nichts, ich habe mir das aus dem Heimkino-Bereich abgeguckt. Ergebnis spricht positiv für sich.

    IMG_1130.jpg

    Beste Grüße, Stephan

  • Könnte es sein das der Nachhall von der gegenüber liegenden Wand kommt? Als Versuch könntest Du mal zwischen die tragenden Säulen einen provisorischen Vorhang aufhängen, einfach um mal zu testen. Das Sofa einfach etwas nach vorne rücken und hören.


    Gutes Gelingen, Markus

  • Markus,


    nur zur Begriffsklärung und um Mißverständnis zu verhindern: "Nachhall" kommt nicht durch "eine" Wand zustande, sondern durch mindestens zwei schallharte Wände im Raum, zwischen denen der Schall immer hin und her reflektiert (und langsam leiser) wird. Der Händeklatschtest ist da ein guter erster Indikator: Wie lange hört man den Hall eines Klatsches bzw. die abnehmenden (flatternd klingenden) Reflektionen... Um Nachhall zu dämpfen kann es ausreichen eine der schallharten Wände so zu dämmen, dass sie auftreffenden Schall stark absorbiert, dann nimmt die Nachhallzeit ab. Darum fragte ich zuvor nach der gemessenen Raumnachhallzeit und ihrem Frequenzverlauf, denn damit kann man besser die Art nötiger Raumakustikmaßnahmen bestimmen.


    Eine Reflektion ist dagegen ein Vorgang für den man nur eine schallharte "Wand" oder Fläche "braucht", diese führt nicht notwendigerweise zu Nachhall.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

    Einmal editiert, zuletzt von wgh52 ()

  • Hallo Carsten,



    lege zwischen Hör-Platz und den LS einen dicken Teppich. In dem Bereich hinter dem Hör-Platz, spannst du ein schweres Leinentuch als Segel. Mache ein Dreieck dann sieht es auch noch gut aus. Es sollte zwischen Decke und dem Tuch ein maximaler Hohlraum von ca. 15 cm sein dann bist du einigermaßen Breitbandig genug.



    Gruß aus Wiesbaden



    Hartmut

    Gruß aus Wiesbaden


    Hartmut

  • An der Decke in der Mitte des Reflektionsweges vom Schall ein Absorber, das bringt schon was. Jeweils einen kleinen Florcati (oder vergleichbares) knapp einen Meter vor den Boxen legen.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Also ohne Messung zb mit REW (kostenlos) und einem Umik 1 Micro (ca 100€) brauchst du hier gar nichts kaufen. Lies dich etwas in die Materie ein und du wirst sehen das die Basics nicht so schwer zu verstehen ist. Ich würde hier nach erfolgter Messung immer bei der tiefsten Mode und deren vielfachen ansetzen. Ich habe nehme an das hier alles so wohnraumfreundlich wie möglich gestaltet werden soll. Mein Tip, erstmal mit zb Membranabsorber anfangen und auf die tiefsten Moden abstimmen. Wieder messen, analysieren und dann aller Wahrscheinlichkeit nach poröse Absorber die die Erstreflexionen bekämpfen. Seitlich der LS sowie unter der Decke. Und ganz wichtig, immer vor dem Hörplatz die Maßnahmen umsetzen. Hier soll bedämpft werden und der Platz hinter deinem Hörplatz soll für die Lebendigkeit des Klangbildes übrig bleiben. Übrigens, den Boden mit irgendwelchen Teppichen auszukleiden bringt sehr sehr wenig, höchstens im oberen Hochton etwas. Noch was, meine Vorschläge basieren auf DIY, eklatant preiswerter als Fertiglösungen.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • ... danke Männer :) !


    Teppich war eh geplant. 'Segel' muss ich schauen, bin zwar Segler aber tendiere aktuell eher zu Basotect an der Decke.


    Ich werde es einfach mal ausprobieren (zwischen Hörplatz und LS und auch hinter dem Hörplatz), ist ja genug Platz ;)


    Gruß


    Carsten

    Das Auge hört mit ...

  • Zitat

    Also ohne Messung zb mit REW (kostenlos) und einem Umik 1 Micro (ca 100€) brauchst du hier gar nichts kaufen. Lies dich etwas in die Materie ein und du wirst sehen das die Basics nicht so schwer zu verstehen ist.

    ... und das ich das nicht getan habe sagt Dir Deine Glaskugel? Sorry, nichts für ungut ...


    Eigentlich war meine Frage relativ konkret (obwohl mir natürlich klar war, dass eine gezielte Antwort eher schwierig zu bekommen sein wird) - zur Erinnerung, ich fragte "Sind die (Absorber) an der Decke zwischen Hörposition und Lautsprecher deutlich effektiver im Vergleich zur Montage an der Decke hinter der Hörposition?"


    Gruß


    Carsten

    Das Auge hört mit ...

  • Ja

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • ... und das ich das nicht getan habe sagt Dir Deine Glaskugel?...

    Carsten,


    das finde ich unnötig "defensiv".


    Wir machen ja hier schließlich Ferndiagnose und darum teile doch einfach Deine Messungen, dann verstehen wir die Hörsituation besser und können auch besser Rat geben - falls das Dein Ziel sein sollte...


    Ansonsten wäre auch meine Antwort auf Deine Frage lediglich: "Ja"

    Falls Dir das reicht ist "alles gut".


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Mein Tip, erstmal mit zb Membranabsorber anfangen und auf die tiefsten Moden abstimmen.

    Also ich finde Membran- bzw Plattenabsorber sind am schwierigsten zu bauen/abzustimmen, sehr teuer als Komplettkauf und sehen meist nicht toll aus.

    Vllt habe ich es ja überlesen, aber was nervt denn eigentlich? Zu hell oder eher dumpfes Dröhnen?