Frage zur Wirksamkeit von Deckenabsorbern - wo platzieren?

  • Also ich finde Membran- bzw Plattenabsorber sind am schwierigsten zu bauen/abzustimmen, sehr teuer als Komplettkauf und sehen meist nicht toll aus.

    Was ist den ein Komplettkauf und wie teuer ist das denn ?

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Mit Komplettkauf meine ich den Kauf eines fertigen Plattenabsorberelementes(also nix selber basteln), preislich liegst du dann schnell bei 500-1000€.

    Grundsätzlich sind Plattenabsorber gar nicht so leicht abzustimmen. Gab auch schon häufiger Fälle in denen sich die Nachhallzeit verlängerte durch das Nachschwingen der Membran. Am einfachsten zu Händeln sind poröse Absorber, Helmholzresonatoren sind auch nicht schwierig zu bauen, man sollte aber das Reflexrohr nach außen legen sonst stimmt die Berechnung wieder nicht.

    So zumindest meine Erfahrungen.

  • Also ohne Messung zb mit REW (kostenlos) und einem Umik 1 Micro (ca 100€) brauchst du hier gar nichts kaufen. Lies dich etwas in die Materie ein und du wirst sehen das die Basics nicht so schwer zu verstehen ist.


    Sich für diesen einen Anwendungsfall in REW einzuarbeiten (selbst versucht und dann bei DiracLive gelandet) wäre mir zu zeitaufwändig und das ist eben mal nicht so schnell gemacht. Da kannst Du besser für ein paar Euro jemanden kommen lassen, der sich damit auskennt und sparst Dir zumindest den Kauf eines Umik.


    Ich wette aber, ausreichend große Fläche und Materialstärke vorausgesetzt, bekommst Du auch ohne Messung in jedem Fall eine Verbesserung was den Hall angeht. Ich habe schon mit Basotect zugepflasterte Heimkinoräume gesehen, bei denen ich im ersten Moment dachte, der Raum wäre tot gedämpft. Und das war mitnichten der Fall.

    Beste Grüße, Stephan

  • Hallo Stephan

    Um die Nachhallzeit , um die es hier wohl geht, deutlich zu senken, brauchst du wesentlich mehr Absorberfläche.

    Meine Erfahrung zeigt, das eine ganzflächig ausgeführte Akustikdecke fast im optimalen Bereich liegt.Hier kannst du dann mit Dämmung und Abstand auch tiefere Frequenzen bekämpfen.Nicht nur die Höhen und oberen Mitten.

    Ist optisch auch nicht so unruhig und im Hörraum gut zu integrieren.

    Schau dir mal den Knauf oder Rigips Akustikdecken Ratgeber an.

    Gruss

    Werner

  • Hallo Carsten,


    Hast du die Nachhallzeit gemessen?


    Natürlich kann man die akustische DIY "Verbesserung" des Hörraums nach dem Prinzip "try and error" selber machen. Wenn man Glück hat, klappt es. Andernfalls hat man halt Geld versenkt.

    Die Hilfe eines Fachmanns sollte natürlich ein fundierteres, besseres Ergebnis erbringen. Kostet aber mehr Geld für Rat + Material und ob die akustische Verbesserung einem dann gefällt ist auch nicht zu 100% sicher. Aber was ist schon sicher ;)

    Ich habe bei meinem Hörraum die Sache selber in die Hand genommen und bei der "vermeintlichen" klanglichen Verbesserung vermutlich einfach nur Glück gehabt.


    Aber auf jeden Fall sollten die harten Reflektion des Fußbodens durch einen entsprechenden Teppich gemildert werden. Das ist klar und dafür braucht man auch nicht den Rat eines Akustikers. Weißt du ja selber. :thumbup:


    Sorgen bereitet mir der Stützbogen über deiner Hörposition. Was dieser an unerwünschten Reflektionen in den Raum wirft könnte zum Problem werden.


    Was sind denn dann die Optionen?


    A) Try and error und Absorbern/Segel selber kaufen/installieren


    B) einen geschulten Akustiker einkaufen sowie die entsprechenden Materialien


    C) sich z.B. einen Lyngdorf TDAI-1120 mit "Room Perfect" ausleihen. Diesen installieren und Probehören ob sich etwas im Klang verbessert hat und man die "schlechten" Nachhallzeiten und Moden in den Griff bekommt.


    D) näher ran an die LS zum Nahfeldhören und den Raum hinter dem Hörplatz eventuell mit (z.B.) etwas bedämpfen


    E) all das was ich noch vergessen habe und andere besser wissen ^^


    Bin gespannt, wie du dich entscheiden wirst und was nachher dabei rausgekommen ist. Bitte halte uns auf dem laufenden so das wir alle etwas lernen können.


    Viel Glück und möge die Macht mit dir sein auf das sich etwas signifikant verbessert!



    Liebe Grüße

    Volker

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist schließlich seins!

  • klugscheisern auch nicht, wenn dann Klugscheißern. :/

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Hallo,


    da ich noch ein Akustiker der alten Schule bin hatte ich ein paar preiswerte Vorschläge gemacht.


    (Ich habe von 1972 bis Mitte der 90er in einem der größten Büros für Akustik und Bauphysik im Bereich der Messtechnik meine Brötchen verdient.)


    Ich möchte jetzt nicht alle Projekte aufzählen mit denen ich meine Erfahrungen gesammelt habe. Wenn ihr in meine Galerie nachschaut, dann könnt ihr erkennen wie mein Abhörraum gestaltet ist. Das ist zwar alles gut und schön, ist aber für ein normales Wohnzimmer etwas übertrieben. Mit den Vorschlägen von mir ist eventuell das Problem schon gelöst und es kostet nicht viel. Es kann sogar gut aussehen.



    Gruß aus Wiesbaden



    Hartmut

    Gruß aus Wiesbaden


    Hartmut

  • Klugscheisern auch nicht, wenn dann Klugscheißern. :/

    :/

    Thorenslebt: Das war wirklich nicht altklug gemeint und auch nicht provokant. Ich komme beruflich aus dem Bereich der Technik und finde es wichtig, dass Fachwörter richtig geschrieben werden, zumal es von verschiedenen Personen der Fall war. Ich wusste es selbst bis vor 1-2 Jahren nicht.

    Gruß Horst

    2 Mal editiert, zuletzt von LP-Freund ()

  • TR-HYDRAULIC

    Zitat

    Ich möchte jetzt nicht alle Projekte aufzählen mit denen ich meine Erfahrungen gesammelt habe. Wenn ihr in meine Galerie nachschaut, dann könnt ihr erkennen wie mein Abhörraum gestaltet ist.

    Hallo Hartmut,


    hast Du mal 'einen Link'?


    Danke


    Carsten

    Das Auge hört mit ...

  • Hier kann man mal berechnen, welchen Auswirkung Dicke und Wandabstand von Absorbern haben:


    http://www.acousticmodelling.com/porous.php


    der Absorber wirkt bei gleicher Stärke/Dicke „tiefer“ wenn er nicht direkt an der Wand/Decke klebt, sondern zB. abgehängt (Air gap in mm) wird. Voraussetzung ist dabei mWn. dass der Absorber hinten „offen“ ist und nicht schon selbst auf einem Brett klebt.

    Man kann das dann im Diagramm sehen, wenn man Absorber 1 ohne und Absorber 2 mit Wandabstand bei sonst identischen Werten hinterlegt.


    Dadurch, dass man die Flow resistivity (Pa.s/m2) vorgeben kann, kann man zusätzlich mit unterschiedlichen Materialien simulieren.


    Hier ist eine Tabelle verschiedener Materialien mit den entsprechenden Angaben:


    https://www.heimkino-praxis.de/absorber-material/

    VG
    Mario

  • Hi, wäre das nichts für dich?

    Hallo zusammen,



    Verkaufe sehr wirksame Akustikmodule :



    1. Deckensegel von MB Akustik, Größe 2150 x 1200 x 55 mm (Länge x Breite x Dicke). Eingefaßt ist das Deckensegel in einen Alurahmen. Farbe weiß mit 4 Aufhängeseilen. Bilder gerne bei Interesse. Preis 400 Euro ohne Versand.



    2. Breitbandabsorber von MB Akustik, Typ A700. Die Absorbtionswerte gibt es auf der MB Akustik Webseite. Größe 1200 x 1600 x 55 mm (Breite x Länge x Dicke). Eingefaßt ist der Absorber in einen schwarz eloxiertem Alu Rahmen. Der Akustikstoff ist bedruckt mit einem Bild von Kandinsky. Bilder gerne bei Interesse. Preis 300 Euro ohne Versand.



    Beide Module sind sehr hochwertig verarbeitet und technisch und optisch in einem neuwertigen Zustand. Die aktuellen Neupreise bei MB Akustik sind erheblich höher, z.B. kostet der Breitbandabsorber über 1000 Euro.

  • HI Rüdiger,


    mit Rahmen wäre das unsexy, ein frei gespanntes Segel, auch etwas grö0er ist meine Vorstellung. Ich hab hinterm Hörplatz eine Treppe, da habe ich genug Platz.

    Muss mal nach richtig schwerem Leinenstoff suchen.


    Gruß Carsten

  • Hallo CarstenWL,

    Ging das Projekt irgendwie weiter bzw. welche Lösungen hast Du probiert/umgesetzt?


    Kann man allgemeingültige Empfehlungen für die Decke abgeben?

    Breitbandige Absorber für die erste Reflexion ist denke ich Konsens. Aber wie groß? Wenn man nur von einem einzigen, festen Hörplatz (also Sessel, keine breite Couch für mehrere Personen) und einer üblichen Hörentfernung von knapp 3m und einer üblichen Deckenhöhe von ca2,5m ausgeht, positioniert man eher nur 2 Stck z.B. 100x100cm große Absorber im Bereich der Erstreflexion, oder gerne auch großflächig im gesamten Bereich zwischen LS und Hörplatz, oder sogar leicht darüber hinaus, also auch 3x3m?

    Oder mischt man das lieber auch mit Diffusoren? Also z.B. nur die erstgenannte kleinere Flächen mit Absorber, und drumherum Diffusoren?


    Oder zumindest gerade über dem und hinter dem Hörplatz bevorzugt Diffusoren?


    Ich weiß, eine individuelle Beratung und Messung ist immer besser, aber evtl gibt es dennoch Tendenzen.

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Hallo Balazs!


    Du kannst da bestimmt dir Rat bei Uwe Meyer holen.

    Er ist Spezialist für Raumakustik.


    Die besten Erfahrungen habe ich bisher in Räumen wahrgenommen, in denen die ganzen Decke behandelt worden ist. Allerdings in einem Maße, das es kaum auffällig ist.

    Dillen in der Stärke von 2-3 cm ist völlig ausreichend.

  • Hallo Balazs,

    Wäscheleine unter die Decke mit Abstand spannen und mit Basotect belegen.


    Wenn die bestellten Basotectplatten am Freitag ankommen hast du das ganze Wochenende zum testen.

    Die Menge die du nicht benötigst sendest du zurück.


    Je weiter du die Lautsprecher aus den Ecken ziehst umso mehr verringern sich die Bassprobleme.

    Je weiter die LS von den Seitenwänden weggezogen werden umso geringer werden die Seitenwandreflektionen.


    Ein Deckensegel mit Basotect wird sich immer lohnen.



    Im übrigen kannst du auch meine Seite im Aktiven Hören besuchen, dort habe ich einige Bilder sowie Messungen zu der Geschichte Basotectdeckensegel sowie eine Bauanleitung gepostet.


    Gruß Harald