DIY Masselaufwerk

  • Ich halte einen Blechbügel für resonanzanfälliger als den massiven Fingelbügel!


    Thomas

    ich auch.

    Daher finde ich die Lösung von Jürgen auch besser als es am Tempered serienmäßig ist.

    Die Idee hinter dem Blechbügel war wohl das Gewicht.


    Wenn Jürgen mit seiner Konstruktion keine Unterschiede hören kann - mit und ohne Bügel dann ist das Ziel doch erreicht. :thumbup:

    Mehr wollte ich nicht wissen..


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Ich arbeite zur Zeit an einem zweiten Tonarm für mein DIY Laufwerk. Eigentlich war nur ein Tonarm eingeplant. Den ersten Tonarmentwurf in Form eines Einpunkters habe ich damals verworfen und stattdessen den Well Tempered-Klon gebaut. Nun baue ich den Einpunkter doch noch fertig. Falls dieser gut funktioniert bekommt er einen Platz auf dem Laufwerk.


    Zu diesem Zweck habe ein erstmal wenig Platz geschaffen, indem ich zwei Umlenkrollen installiert habe. Dadurch ist in der hinteren linken Ecke auf dem Chassis mehr Platz für eine weitere Tonarmbasis.

    Ein weiterer Vorteil des größeren Umschlingungswinkels ist die geringere Riemenspannung mit der der Teller nun bewegt werden kann.

    Die Rollen bestehen aus Kugellagern (8X22x7) die auf Passstifte montiert sind. Die Passstifte sind in einer Halteplatte (Stahl 10mm Dicke) monitert und in der Höhe verstellbar.

    Die Halteplatte ist am Motorsockel befestigt. Die Rollen haben also keine feste Verbindung zum Laufwerk. Auf den Stiften sitzen Zierkappen aus Alu, dieden Riemen nicht berühren.


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    Nachdem ich den Motorsockel mit den Stellschrauben genau justiert habe läuft der Riemen sehr gut auf den Rollen und oszilliert nur sehr gering .

    Die Gleichlaufschwankungen haben sich von +/- 0.07/0.08 auf +/-0.05/0.06 verbessert.

    Ich vermute mal das liegt an der geringeren Riemenspannung.

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  • Das sieht Klasse aus. Hast du auch ein Bild von der Seite? Könnte man eventuell ein paar Umlenkeinheiten von dir bekommen?

    Grüße,
    Jonas


    "Das Problem bei Zitaten im Internet ist, dass man nie weiß, ob sie authentisch sind." -Abraham Lincoln-

  • Das sieht Klasse aus. Hast du auch ein Bild von der Seite? Könnte man eventuell ein paar Umlenkeinheiten von dir bekommen?

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    Die Rollen sind zur Zeit schon wieder demontiert, da ich hochwertigere Lager bestellt habe und einbauen werde.

    Die Umlenkrollen bestehen im Prinzip nur aus den Lagern und Passstiften auf denen die Lager aufgedrückt werden. Die Halterung ist individuell an meinen Motorsockel angepasst.

    In meinem Fall ein Stahlrohr welches über dem Motor gestülpt sitzt, und bis auf einen Steg in der Breite der Halteplatte freigefräst ist.

    Jede Umlenkeinheit müsste ja speziell an den entsprechenden Antrieb oder an das Chassis angepasst werden.

    Ich habe allerdings keine Fertigungskapazitäten frei. Ich komme mit meinen eigenen Projekten selber nur sehr langsam weiter, da ich all meine Arbeiten im Betrieb anfertige. Sprich in meiner Pause oder nach Feierabend bis mein Chef mich aus der Halle schmeißt.


    Gruß Jürgen

  • Nach dem der neue Einpunkt-Tonarm eine Weile auf dem Laufwerk war habe ich heute wieder den Well Tempered-Klon montiert.

    So zufrieden ich mit dem Einpunkter auch war, fällt mir sofort auf, dass an dem WTA das ZYX hörbar freier und ausgewogener spielt.

    Auch wenn ich direkt wieder beim montieren mit dem Silikonöl rumgesaut habe und der Azimut öfters mal kontrolliert werden muss, bleibt der Tonarm erstmal auf dem Laufwerk. Die Well Tempered Tonarme, ob Nachbau oder Original, brauchen immer ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Man wird bei optimaler Einstellung aber mit einer herausragenden Performance belohnt.


    Die Idee auf dem Laufwerk eine zweite Tonarmbasis zu montieren habe ich aus optischen Gründen entgültig verworfen. Ästhetik geht hier vor Spieltrieb ! ;)


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    Für den Einpunkter werde ich wohl ein eigenes kleines Laufwerk bauen müssen, wenn ich mal Zeit dafür finde

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  • Dein Einpunkter ist wirklich gelungen, erinnert mich ein wenig an den Immedia Arm von Allen Perkins.

    Auf jeden Fall ist er zu schade für die Schublade oder die Vitrine.


    VG Dirk

    Analog: Laufwerk DL2 + Analogschmiede TA 22.1 in 9,4" + Benz-Micro Wood L2,

    Verstärker: Berendsen Blue Edit. PRE1+PSU+PPRE1+ 2xES120

    Digital: Berendsen CDP1se, BLUE SOUND Streamer

    LS: Lithophon Cabaret2

    Kabel: Berendsen, Laurin, Holger Becker Silberkabel

  • Die Well Tempered Tonarme, ob Nachbau oder Original, brauchen immer ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Man wird bei optimaler Einstellung aber mit einer herausragenden Performance belohnt.

    Hallo,


    ja das ist der Fluch und der Segen dieser Konstruktion. Es ist kein Plug and Play Gerät.


    In aller Ehrfurcht vor deinen Selbstbauten möchte ich dir meine tiefe Bewunderung für dein Können und deine Beharrlichkeit für deine Projekte bekunden.


    Daumen sowas von hoch.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Entschuldigung, habe ich was verpasst? Plötzlich gibt es ein neues Plattengewicht und einen Außenring! Ohne Erklärung? Klasse! 😃

  • Bei all den "Tuningmaßnahmen" mit angeblichen Verbesserungen in dies und jenem Bereich ist man froh etwas messbares zu haben.

    Auch wenn sich das Messbare nicht unbedingt im Bereich des Hörbaren befindet, bin ich doch froh wenn gewisse Zusammenhänge erkennbar sind.

    Die pauschale Aussage: "Mehr Masse bedeutet mehr Laufruhe und verringert die Gleichlaufschwankung" habe ich schon oft gelesen.

    Ich habe die Masse des Plattentellers in zwei Schritten erhöht und jeweils dabei die Masse in der Relation nach Außen verlagert . Von 11kg auf 23kg mittels eingelassenen Messingzylindern im Teller und dann nochmals mit dem 2,3kg schweren Outer-Ring.


    Laufruhe definiert sich technisch gesehen laut Wiki als "erschütterungsfreie Bewegung eines Antriebs". Das lässt sich natürlich messen, mit entsprechenden Mitteln, die ich aber leider nicht habe.

    Bei der Gleichlaufschwankung messe ich hingegen regelmäßig mit meiner App. Dabei zeigt sich eine hohe Wiederholgenauigkeit. Also unabhängig von der Genauigkeit der absoluten Ergebnisse ist ein Trend eindeutig messbar. Übrigens habe ich auch eine Stroboskopscheibe aus Alu von Sperling und ein genaues 300Hz Stroboskop. Wenn ich damit sorgfältig die Drehzahl einstelle passt es auch ungefähr mit der App. Das nur am Rande.

    Im ersten Schritt zeigte sich eine Verbesserung von 0.06% auf 0.05%. Diesen Wert hatte ich partout nicht erreicht mit dem leichteren Teller.

    Mit dem Outer-Ring, obwohl in der Relation eine viel geringere Masseerhöhung, nochmals eine Steigerung auf 0.04%. Vielleicht durch den größeren Radius.


    Auch wenn ich die Unterschiede nicht höre erkenne ich den Zusammenhang. Und freue mich über die Werte, die für einen Riementriebler recht gut sind.


    Um diese Werte zu erreichen muss ich den Motor in einem ganz genauen Abstand zum Teller haben. Bei einer ganz bestimmten Riemenpannug sind dann die Werte am besten, ein weiterer Vorteil eine freistehenden Motors.

    Die Messungen habe ich im laufenden Betrieb bei aufgesetzter Nadel gemacht.


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  • Was für ein wunderschönes Laufwerk!

    Da kann sich so mancher Eta­b­lier­ter Hersteller eine dicke Scheibe abschneiden und bei dir in die Lehre gehen! :) <3 :!:


    Man da wird richtig neidisch ( ich kann das nicht )

    Danke ! Aber ich habe ja bei den etablierten Herstellern vieles abgekupfert !

  • Im ersten Schritt zeigte sich eine Verbesserung von 0.06% auf 0.05%. Diesen Wert hatte ich partout nicht erreicht mit dem leichteren Teller.

    Mit dem Outer-Ring, obwohl in der Relation eine viel geringere Masseerhöhung, nochmals eine Steigerung auf 0.04%. Vielleicht durch den größeren Radius.

    Obwohl ich solche Masselaufwerke nicht wirklich mag, glaube ich das deines bessere Werte hat.

    Ich benutze ja auch diese App. Das sind Bereiche bei dem der Gyro im Handy an seine Grenzen kommt. Manche mehr, manche weniger.

    Es kann sein, das du schon viel weiter bist und es dir nur nicht mehr angezeigt werden kann.

    0.05% war schon Ende '70 mit viel leichteren Tellern möglich.

    Gruß

    Rainer


    Ein Dual ist alles was man an Plattenspieler braucht.....

  • Obwohl ich solche Masselaufwerke nicht wirklich mag, glaube ich das deines bessere Werte hat.

    Ich benutze ja auch diese App. Das sind Bereiche bei dem der Gyro im Handy an seine Grenzen kommt. Manche mehr, manche weniger.

    Es kann sein, das du schon viel weiter bist und es dir nur nicht mehr angezeigt werden kann.

    0.05% war schon Ende '70 mit viel leichteren Tellern möglich.

    Das glaube ich nicht. Eher waren die Angaben der Hersteller etwas optimistisch, aber mir geht es eigentlich nur um den erkennbaren Zusammenhang bei mehr Masse. Mir reicht es in einem nicht hörbaren Bereich zu sein. Und da sollten die Schwankungen unter +/-0,15% sein, denke ich.

  • ...aber mir geht es eigentlich nur um den erkennbaren Zusammenhang bei mehr Masse. Mir reicht es in einem nicht hörbaren Bereich zu sein. Und da sollten die Schwankungen unter +/-0,15% sein, denke ich.

    Dazu meine Erfahrungen bei der Realisierung eines bezahlbaren Laufwerks, der Reihe nach:

    1.: leichter Teller (Acryl), ca. 1,2 kg, klassischer (Flach)Riemenantrieb mit Synchronmotor ohne elektronische Steuerung - ca. 0,2%

    2.: unzählige Flachriemen probiert, kam nie konstant an 0,17% heran

    Bei Klaviermusik immer noch hörbar (Keith Jarret, Köln Concert), das leichte auf und ab schweben bei einem stehendem Ton

    3.: etwas schwerer Teller aus POM (1,4kg) plus elektronische Steuerung für den Motor - im besten Fall 0,15, meisten 0,16 bis 0,17%

    Klaviermusik etwas besser, ist aber eher dem POM geschuldet

    4.: zur elektronischen Steuerung Änderung auf Doppelrundriemen-Antrieb - 0,11%

    Klaviermusik deutlich verbessert, ist jetzt grundsätzlich auch f. kritische Hörer akzeptabel

    5.: zu den letztgenannten Änderungen ein Outerring (ca. 1,5 kg) - 0,07% voila, jetzt stimmt es!


    Demnächst kommt ein neuer Teller - 2cm mehr im Durchmesser, mit eingelegtem Edelstahlring - Zielgewicht ca. 3-3,5 kg - dann dürfte es das sein wo ich hin will. Wenn ich dann noch gescheite Rundriemen in passender Größe bekomme (verwende bisher O-Ringe), bin ich rundum glücklich.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer