Der Weg zu meinem Hörzimmer

  • ...Behringer Ultra Curve Pro 2496 ... stellt (angeblich) seinen parametrichen Equalizer automatisch nach den erhobenen Messwerten ein. Das Ergebnis war absolut unbefriedigend.

    ... REW ... gibt dann u.a. Empfehlungen für ausgleichende Einstellungen am Equalizer aus. Man muss diese also per Hand übertragen. Ich bin gespannt auf das, was herauskommt, bin allerdings aus der geschilderten Erfahrung skeptisch ... BG Konrad

    Konrad,


    vor einiger Zeit habe ich für einen befreundeten HiFi Hobbyisten basierend auf REW Messungen PEQ Einstellungen generiert, die dieser dann in seine Roon Software übertragen hat. Nach ein bißchen händischem Tuning gefällt's ihm tonal besser und das Dröhnen ist auch weg, sogar die Bühnenillusion ist besser!


    Ich kann Deine Skepsis verstehen, aber einen Versuch ist es wert!

    Die Behringer Geräte kenne ich nicht, will sie auch nicht nach Hörensagen kommentieren, bin seit >10 Jahren DEQXer (mit altem, modifiziertem Gebrauchtgerät ;) ).


    Grüße und viel Erfolg!

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Hallo Winfried, danke dass Du mir Mut machst. Ich werde einen neuen Versuch machen, aber nicht mit alten Verfahren über den Behringer Equalizer. Sondern mit Messmikro und REW und versuchen, die Ergebnisse über den parametrischen Equalizer eines Nucontrol Vorverstärkers abzubilden. Wie gesagt, es klingt auch ohne schon nicht schlecht. BG Konrad

  • Hallo Konrad,


    bin gerade hier „reingestolpert“…..

    REW, MSO in Verbindung mit Behringer DSPˋs sind hier schon länger im Einsatz…..

    Bevor man DSP‘s, Software usw. einsetzt sollte der Raum incl. Einrichtung und LS-Aufstellung final fertig sein! Erst dann kann man ans Messen gehen!

    Gerade die Behringer DEQ2496 und DCX2496 werden immer wieder unterschätzt. Richtig eingesetzt, brauchen sie sich echt nicht verstecken! Die Einmessautomatik bei diesen Geräten ist für PA und hohe Pegel konzipiert und für Heimeinsatz definitiv nicht zu gebrauchen.

    Mit REW, MSO, Carma usw. lässt sich mit diesen Geräten schon einiges verbessern!


    Bevor man mit großen Messaktionen anfängt sollte man seine Lautsprecher erstmal aus 1m Abstand (Mikrofon sollte auf Ohrhöhe und stehen und vom Hörplatz aus auf den Lautsprecher ausgerichtet sein) messen (REW). Danach dann das gleiche Prozedere vom Sitzplatz aus. Die Unterschiede dieser zwei Messungen lassen schon mal genauere Aussagen über den Raumeinfluss zu. Phasenschweinereien, Auslöschungen, Raummoden lassen sich dann schonmal sehr schön analysieren. Wichtig: Alle Messungen sollten mit gleichem Pegel (min. 75db) erfolgen!

    Bei den dann folgenden (ersten) Korrekturen mittels DSP sollte man in erster Linie nur den Bassbereich bis max. 200 Hz durch möglichst schmalbandige Absenkungen korrigieren und dann erstmal viel hören und Ohren spitzen 😀

    Das mal auf die Schnelle aus der Oberpfalz….


    Gruß


    Uwe

    Schwarze Scheiben und braune Senkel reichen mir, um viel Spaß zu haben 😃

  • Florian E.

    Hallo HornJunkie,


    grundsätzlich sind die Messungen und Filter(empfehlungen) für mich in erster Linie eine Orientierungshilfe. Hier ist dann wirklich Feintuning angesagt das einzig und allein von den Ohren und dem eigenen Hörempfinden abhängig sein sollte!

    Eine gnadenlos auf linear getrimmte Anlage ist I. d. R. nicht lange hörenswert….

    Der Spaß am Musikhören sollte immer im Vordergrund stehen 😀


    Viele Grüße


    Uwe

    Schwarze Scheiben und braune Senkel reichen mir, um viel Spaß zu haben 😃

  • Wie schon hier angesprochen bedeuten die 120Hz vermutlich eine Frequenz die bei 70cm Abstand zu einer Wand angeregt wird. Im ersten Bild hattest du das zu Rückwand. Jetzt zur Seitenwand. Es kann aber auch sein wie jemand sagte der Boden oder die Decke. Wenn es nicht der Boden, Decke ist dann müsste es sich durch Verschieben der Lautsprecher ändern, sofern du weg von 70cm kommst.

  • Grundsätzlich gibt es Empfehlungen:

    1/3 Abstand der Boxen zur Frontwand und 1/3 Hörplatz zur Rückwand. hinten. Oder zumindest die 1/5 Regel.

    Hier noch was zum Golden Schnitt:

    https://www.ecoustics.com/arti…-placement-optimum-sound/


    Und der Rechner für die Moden:

    http://tripp.com.au/sbir.htm


    Allerdings weiß ich nicht wo bei deinen 3 Bässen der Mittelpunkt ist. Bin ja kein Experte.

    Nur so als Eindruck, deine Boxen sind 112cm hoch. Nur der oberste Bass könnt von der Mitte gemessen diese 70cm haben, was den Bodenabstand anbetrifft. Deswegen bin ich eher geneigt Seiten und Rückwände Abstände als Ursache zu sehen, muss aber nicht sein.

  • Aber Nubert weiß dass man Boxen auf den Boden stellt :) Sofern dein Boden nicht zu sehr aus dem Standard fällt - freudig schwingender Holzboden - und zu starke Resonanzen hat glaube ich schon dass das bei dem Design genug berücksichtigt ist. Das siehst du an der Vero 140 wo er einen bass oben und einen unten hat um Anregungen zu verteilen. Auch hat er in deinem Falle gleich 3 Treiber, sofern die gleich betrieben sind müssten sich auch Moden wenn auch geringer verteilen. Aber man weiß nix genaues. Bei den Berichten Stereplay und Audio sieht man bei 100-150Hz eher eine Überhöhung, so zumindest sehe ich die Graphen.


    https://www.nubert.de/download…-04-nuvero-110--audio.pdf


    https://www.nubert.de/download…uvero-110--stereoplay.pdf

  • Das ist doch ein unterschiedlicher Hörplatz von wo du gemessen hast, bei der vorigen Aufstellung im Vergleich zur jetzigen. Wenn dem so ist liegt so wie ich das betrachte kaum an den Raummoden da deren Auswirkung sich je nach Stelle ändern. Sonst wäre das Zufall. Muss vermutlich eine Reflexion sein. Zumindest mein Verständnis.

  • Hallo Zusammen,


    ich wollte mich schon viel früher zurückmelden.....aber irgendwie nehme ich mir mehr vor, als ich Zeit habe.


    Es gibt auch nicht wirklich viel Neues.


    Die Diagonalaufstellung brachte bisher die "spektakulärste" Bühne, bei gleichzeitig ausgewogenstem Frequenzgang im Bassbereich.


    Aber...... nach ausgiebigem Probehören verschiedenster Musik ist es leider so, dass es doch zu einer "Schieflage" kommt. Das äußert sich folgendermaßen:


    Links spielt sich immer irgendwie mehr ab als rechts. Bei manchen Stücken (zb Eva Cassidy nur mit Gitarre) merkt man davon gar nichts. Sind es aber Musikstücke, bei denen etwas "mehr los ist", wird es offensichtlich - auf der linken Seite geht es auch gerne mal über den Lautsprecher hinaus, auf der rechten Seite ist quasi am Lautsprecher Schluss.


    Ich nehme als (extrem) Beispiel die Roger Waters "Amused to death". Der Fernseher im ersten Titel steht ganz weit links. So weit, dass ich quasi 90 Grad nach links schauen müsste um ihn sehen zu können. Der bellende Hund kommt von rechts. Allerdings maximal nur ein kleines Stückchen "rechtser" als der Lautsprecher steht.

    Vertausche ich nun die Kanäle der Quelle, bellt der Hund weit links - so weit etwa, wo vorher der Fernseher war. Der Fernseher nun rechts, ist nur wenig rechts vom rechten Lautsprecher.

    Ich dachte, dass ich das über die Balance einregeln könnte. Doch das ist unmöglich, wie ich feststellen musste.

    Am Raumeindruck ändert sich nichts, es wird einfach links nur leiser. Bei "normaler" Musik entsteht dann ein schiefer Eindruck der "Bühne". Links ist sie weiter weg als rechts, und trotzdem ist sie links "größer".


    Ich werde jetzt noch ein wenig mit dem Equipment rumspielen, um auszuschließen, dass es an irgendeinem Gerät, Kabel, oder gar an den Lautsprechern selbst liegt. Vermute aber stark, dass es die Raumakustik ist.

    Die Diagonale Aufstellung würde vermutlich in einem quadratischen Raum super funktionieren.

    Ich denke, dass in dem recht kleinen Raum der Einfluss des indirekten Schalls viel größer ist, als ich mir vorgestellt hatte. Und bei der momentanen Aufstellung ist links vom Hörplatz die Zimmerecke viel näher als rechts.

    Ich müsste das zum besseren Verständnis mit einem CAD-Bildchen zeigen. Das ist aber immer ziemlich Umständlich, weil ich CAD auf einem anderen Rechner nutze.


    Der Plan ist jetzt, nachdem ich hoffentlich eine mögliche Fehlerquelle in den Geräten ausschließen kann, doch wieder die Lautsprecher an die kurze Wand zu stellen und unter Umständen damit leben muss, dass der Bassbereich dann am Hörplatz sehr unausgewogen ist. Jedenfalls kann ich mit dieser ungleichen Bühne nicht leben.

    Vorher, als ich sowas wie eine Bühne noch nie hatte, war es schon einfacher :/


    wolfgang.rissler


    danke für Deine Gedanken und Tipps. Mit der 1/3-Aufstellung/Abständen, Raummoden und all dem, bin ich mittlerweile sehr vertraut und habe mich damit auch schon viel auseinandergesetzt.

    Es ist halt leider so, dass in einem kleinen Raum nicht so viele Möglichkeiten sind. Von der Basis von über zwei Metern habe ich mich schon verabschiedet. Aber es ist ja nicht so, dass ich dadurch unendlich neue Möglichkeiten hätte.

    Dann gibt es den offenen Durchgang, zusätzlich eine Tür (irgendwo muss man ja reingehen :S ) Und diesen blöden Kleiderschrank, der in unserem Häuschen tatsächlich keinen anderen Platz findet.


    @Alle,


    ich werde weiter rumprobieren, erstmal weniger messen und dann gerne hier berichten.


    Momentan ist es aber tatsächlich so, dass ich beim Gedanken an all die Hochwasseropfer und das ganze Leid dort, gar keine richtige Lust habe an meinem Luxusproblem rumzudoktern.


    Liebe Grüße,

    Dirk

  • Hallo Dirk,


    diese „Phänomen“ hatte ich bei meiner Tüftelei auch schon und kann es heute regelrecht „provozieren“!

    Die ungleiche Bühnenverteilung liegt an der nicht korrekten Phase u. U. auch am Delay des hinteren Subs!

    Dieser muss penibel auf den vorderen und Deine Mains abgeglichen werden. Gerade Aufnahmen im Q-Sound-Verfahren decken solche Fehler gnadenlos auf….

    Mach‘ Dir einfach mal den Spaß und höre Roger Waters‘ bellenden Wuffi ohne den hinteren Sub und dann wieder mit….. (ich gehe davon aus, dass der vordere Sub in Phase und in Time ist, ansonsten könnte auch er der Übeltäter sein). Denke, das könnte Dich einen Schritt weiterbringen 🤔

    Viele Spaß und Erfolg.


    Gruß


    Uwe

    Schwarze Scheiben und braune Senkel reichen mir, um viel Spaß zu haben 😃

  • Hallo Dirk,


    Sorry, da hab‘ ich dann wohl was durcheinandergebracht 😇

    Fakt ist, dass Du dann durch räumliche Gegebenheiten oder aufstellungsbedingte Phasenauslöschungen hast. Deine Geräte, Verkabelung usw. brauchst Du nicht extra nochmal checken, weil Du geschrieben hast, dass das Problem beim Umstecken mit wandert. Da ist also alles in Ordnung.

    Eine Zeichnung von Deinem Raum mit Möbelierung und Lautsprecheraufstellung wäre sicherlich hilfreich, braucht aber nicht zwingend mit CAD sein!

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Problem dann schnell festzustellen ist.


    Viele Grüße


    Uwe

    Schwarze Scheiben und braune Senkel reichen mir, um viel Spaß zu haben 😃

  • Links spielt sich immer irgendwie mehr ab als rechts. Bei manchen Stücken (zb Eva Cassidy nur mit Gitarre) merkt man davon gar nichts. Sind es aber Musikstücke, bei denen etwas "mehr los ist", wird es offensichtlich - auf der linken Seite geht es auch gerne mal über den Lautsprecher hinaus, auf der rechten Seite ist quasi am Lautsprecher Schluss.

    Hallo Dirk,


    das hängt vermutlich mit dem rechten LS in der kurzen Seite zusammen. Falls Du es nicht schon versucht hast, dann rücke den rechten LS weiter nach links Richtung Ecke. Lass den linken LS dort stehen, wo er jetzt ist. Rücke den rechten LS in kleinen Schritten Richtung Ecke, nicht mehr als 5 cm auf einmal. Dann hören, zunächst etwas bekanntes, einfaches, z. B. Gitarre und Frauenstimme. Danach etwas komplexeres. Okay? Rücke weitere 5 cm nach links. Wieder hören die gleichen beiden Stücke. Besser oder schlechter? Merken. Nun rücke den linken LS 5 cm nach links, also weg von der Ecke entlang der langen Seite. Wieder hören, ja genau, die beiden gleichen Stücke. Besser oder schlechter?

    Viel Erfolg!


    LG Haiko

  • Hörzimmer_diag.JPG


    Hallo,


    hier mal die Skizze der derzeitigen Aufstellung.


    Das Plattenregal habe ich so positioniert, dass es quasi das Gegenstück zur Wand hinter dem Sitzmöbel sein soll.

    Ich hatte mir erhofft, dass die "Linkslastigkeit" daher kommt, weil die Wand hinter dem Sessel die Schallwellen des linken Lautsprechers reflektiert und der rechte Lautsprecher dahingehend keine Reflektionsfläche hat.

    Dies hat leider gar keinen Unterschied gebracht. Das Regal ist mit Schallplatten vollgestellt.


    Der Abstand der LS beträgt 1,9m, der Abstand der LS-Front zur jeweiligen Rückwand 80cm, das Stereodreieck ist Gleichwinklig.


    Ich vermute, dass die "linke Seite der Bühne" tatsächlich aus der Raumecke kommt. Der rechte LS dagegen hat diese "Raumecke" nicht.


    @ Haiko,


    ich habe nicht recht verstanden was Du meinst. Aber vermutlich hast Du die Aufstellung anders verstanden?


    Gruß

    Dirk

  • Hallo Dirk


    Danke für die Skizze, das macht alles etwas einfacher.


    Es ist wichtiger, dass die Lautsprecher Symmetrie haben als der Hörplatz.


    Kannst du das Plattenregal mal versuchshalber mal so stellen, dass beide Lausprecher gleiche/möglichst ähnliche Refexionsflächen haben?

    Also das Plattenregal zwischen die beiden Türen platzieren.

    Wie hoch ist das Plattenregal? Falls es deutlich höher als die Lautsprecher ist, wäre das optimal.


    Ich wette mit dir, dass dann die Seitenlastigkeit massiv reduziert, wenn nicht sogar ganz behoben wird.

    Gruss Christoph

  • Hallo Christoph,


    das werde ich versuchen. Das Regal ist 1,85m hoch.

    Das kann natürlich keine Dauerlösung sein - dann hätte ich ja nen Irrgarten gebaut :)


    Aber was Du schreibst bestätigt mein Gefühl, dass die LS Symmetrie brauchen.


    Ich werde berichten.


    Gruß

    Dirk