Der Weg zu meinem Hörzimmer

  • Besser noch - ich werde das Regal dort stehen lassen, den rechten LS an die Wand gegenüber des Fensters, den linken LS vor das Regal und den Hörplatz mehr oder weniger in die Raumecke. Also die ganze Aufstellung um 180 Grad drehen.


    Diese Aufstellung hatte ich auch schon mal versucht, allerdings ohne Regal. Der Bass war an dieser Hörposition sehr stark gegenüber der aktuellen Aufstellung (dort ist er etwas abgeschwächt gegenüber dem restlichen Frequenzverlauf). Und er war auch etwas unausgewogener als an der aktuellen Position. Vom reinen Standpunkt betrachtet, gefiel mir die Hörposition besser, da ich nicht Richtung Fenster sehe.

  • Hallo Uwe,


    ich bin mir da noch nicht sicher. Eigentlich habe ich doch damit nur bewiesen, dass der Wuffi ganz weit rechts bellen muss.

    Das es tatsächlich an der Raumakkustik liegt, ist doch damit noch nicht bewiesen?


    Gruß

    Dirk

  • ich habe nicht recht verstanden was Du meinst. Aber vermutlich hast Du die Aufstellung anders verstanden?

    Hallo Dirk,


    vielen Dank für Deine Skizze. Ja, ich hatte sozusagen die LS-Anordnung in der rechten oberen Ecke statt in der rechten unteren Ecke vermutet (oder in meiner Erinnerung). Sorry, falls ich da etwas durcheinander gebracht hatte.


    Viele Grüße

    Haiko

  • Hallo Dirk,


    habe mir noch einmal genauer Deine Skizze angeschaut und -- falls ich das einrichten würde -- folgende Idee bekommen:


    Das 1,85 m hohe Plattenregal würde ich mittig an die rechte kurze Wand setzen.

    Dort wäre die Frontwand, sprich die Seite, die man beim Hören anschaut.

    Links und rechts neben das Plattenregal, jedoch mit einem Mindestabstand von ca. 60--80 cm zur Frontwand, würde ich die LS positionieren. Gleiche Abstände zur rechten und linken Seitenwand je LS.

    LS-Abstand zur Frontwand muss ungleich sein zur Seitenwand, sonst so weit wie möglich Symmetrie einhalten.

    Sitzgruppe etwa 1/3 der Raumlänge im Abstand zur Rückwand (vorsehen), aber noch nicht festlegen.


    Hattest Du das bereits versucht bzw. ist das eine Option der Aufstellung?


    LG Haiko

  • Das klingt vielversprechend mit dem hohen Regal :meld:

    Viel Erfolg :thumbup:

    Gruss Christoph

  • Hallo Zusammen und Danke für die Gedanken, die Ihr Euch macht.


    Es gibt Neuigkeiten - ein komplizierter Weg - ich will das Geschreibsel aber kurz halten:


    Der Verstärker, bzw. Vorverstärker/Endstufe, hat ne Macke.

    Nach Lautsprechertauschen, Hörplatz umstellen und und und, habe ich das irgendwann festgestellt. Denn plötzlich bellte der Hund gar nicht mehr von Rechts! Und ich zweifelte schon an mir. Dann habe ich meinen "Scheunenverstärker" angeschlossen - und alles war auf einmal gut!

    Der Verstärker hat ein Problem, dass ich nicht verstehe - und auch gar nicht mehr verstehen will. Die Linkslastigkeit, bzw. das Fehlen von Informationen von rechts ist auch nicht immer gleich (Temperatur?), sondern je nach "Tagesform" unterschiedlich stark ausgeprägt. Das Schlimme, was mich auch auf´s Glatteis geführt hat ist, das Stimmen, die aus der Mitte kommen sollen, immer aus der Mitte kommen. Nur wenn sich weiter rechts was abspielt, wurde das nicht sauber (zu leise?) wiedergegeben.

    Jedenfalls war, oder ist, der Verstärker daran Schuld, dass ich so lange mein Ei nicht legen konnte. Und nicht die Raumakustik. Der Einfluss des Raums ist viel geringer, als ich anfänglich geglaubt/befürchtet habe.


    Es wird nun bei der Diagonalen Aufstellung bleiben. Hierbei ist es tatsächlich so, dass die "virtuelle Bühne" eine viel größere Tiefe hat als bei der Aufstellung der Lautsprecher vor der kurzen Wand. "Fühlt" es sich bei der Aufstellung vor der kurzen Wand so an als betrachte man ein Bild (zweidimensional), ist es bei der diagonalen Aufstellung ein Hologramm.

    Zudem ist der Frequenzgang am Hörplatz im Bassbereich extrem "unlinear" im Gegensatz zur Diagonalaufstellung.


    Also - bis hierher nochmal meinen Dank an Euch und Danke für die Geduld, die Ihr aufgebracht habt - wenn der Verstärker mich nicht geärgert hätte, wären wir auf Seite eins schon soweit gewesen.


    Gruß

    Dirk

  • Hallo Zusammen,


    ich wollte meinen weiteren Fortschritt mit Euch teilen und gleichzeitig um Rat fragen.


    Das Verstärkerproblem ist gelöst, der Raum ist weiter eingerichtet, der Plattenspieleraltar ist gebaut und die Anlage steht in einem Rack.


    Ich habe Bassfallen gebaut - die den großen Nachhall (im Tiefton) deutlich reduziert haben.


    Die Aufstellung ist diagonal geblieben. Das Plattenregal ist an eine neue Position gestellt, da die Aufstellung als "Raumteiler" zu viele Nachteile brachte - und akustisch scheinbar keine Vorteile.


    Diagonal-final.JPG


    Hier der Gemessene Frequenzgang am Hörplatz; Rechts ist grün:


    Frequenz-final.JPG


    Wie schon bei allen Messungen bisher, fällt auf, dass es einen deutlichen Abfall ab 10kHz gibt. Keine Ahnung warum das so ist. Die Lautsprecher sollten eigentlich nicht daran Schuld sein. Ich stelle manchmal die Messerei mit dem Umik in Frage....Oder den Laptop....


    Hier ein Wasserfalldiagramm Stereo:


    Wasserfall-final.JPG


    Und hier noch das Spektrogramm in Stereo:


    Spectrogramm-final.JPG


    Ich habe mittlerweile viel gehört und mich mit der Messerei weiter nicht mehr beschäftigt.


    Ich bin im Großen und Ganzen auch zufrieden. Aber....ich denke da geht noch was. Nur wie?


    Beobachtungen:

    Ich bilde mir ein, eine ziemlich tolle Stereobühne zu haben. Es kommt aber (sehr) häufig zu einem Effekt, den ich versuche zu beschreiben.


    Stimmen und auch Instrumente, die offensichtlich präzise auf die Mitte abgemischt sind, erscheinen sehr weit oben. Das ist bei Musikstücken, die sich auch nur ausschließlich in der Mitte, oder nahe daran abspielt, weiter nicht schlimm. Wird die "Bühne" breiter, sprich Instrumente breiten sich nach links und rechts aus, kommt es zu einem "Bogenförmigen" Höreindruck. Die Mitte ist oben - und je weiter es nach außen geht, wird es niedriger. Am "schlimmsten" ist dieser Eindruck, wenn dann Instrumente dazukommen, die am Lautsprecher "kleben" *. Die sind dann ganz unten (also genau auf Lautsprecherhöhe - bzw Mittel/Hochtonhöhe) und zusätzlich auch noch "kleiner".


    Um die "Räumlichkeit" zu testen und angestachelt durch den Thread "Räumliches hören mit Tiefenortung" habe ich mir die Test-CD "Isotek Ultimate System Set-Up-CD" zugelegt.

    Hierbei ist es so, dass ich alle Tests mit "Bravour" bestehe, außer den 360° Test. dabei ist es so, dass die Kastagnette ganz klar in einem Bogen von links nach rechts wandert, auch über den Lautsprecher hinaus, ab dann aber nur leiser wird, um dann vor erreichen des linken Lautsprechers wieder langsam lauter zu werden. Ich bin mir nicht sicher, ob die Kastagnette tatsächlich um einen herum wandern soll. Ich höre auch den Hund von ATD nie hinter mir bellen, wie von einigen ja gehört, sondern von 90° rechts, etwa so, wie ich den Fernseher von 90° links höre. Nur weiter weg.

    Die Tests auf der CD die in einem kleinen Raum "stattfinden" wiederum sind für mich eindeutig.

    Oder ich interpretiere den 360° Test falsch und die Kastagnette soll nicht um mich herum laufen, sondern beschreibt einen Kreis vor mir?

    Jedenfalls ist das "Bogenförmige" Bild bei den Kastagnettentests auch vorhanden. Außen ist es "unten" in der Mitte ist es "oben". Vielleicht erschwert auch der "Bogeneffekt" das Erkennen des 360° Test?


    Eventuell ist dies der diagonalen Aufstellung geschuldet?


    Es ist leider so, dass es immer schwieriger wird das Ganze Setup umzustellen. Und jedes weitere Einräumen hat klangliche Auswirkungen gehabt. Und immer wieder bin ich bei der diagonalen gelandet. Leider (im Nachhinein) habe ich mich nie sehr lang mit einer geraden Aufstellung beschäftigt, da mich immer etwas gestört hat.


    Mir kam schon der Gedanke, ob ein MiniDSP mit Dirac, den ich zwischen Vor- und Endstufe schleife etwas bringen kann.

    Da wäre ich für Ratschläge sehr dankbar. Ich kann nicht immer weiter Geld in mein Musikzimmer versenken :/


    IMG_20211206_185331.jpg


    Über Ideen, Tipps, Ratschläge, Hinweise, bin ich wie immer Dankbar!


    Grüße

    Dirk




    * dieses am "Lautsprecher kleben" ist nicht immer so. Es gibt auch Musik, die weit nach links und rechts spielt, teilweise auch etwas über die Lautsprecher hinaus, wo es eben nicht am Lautsprecher klebt, bzw die Lautsprecher nicht ortbar sind. Deshalb bin ich hier unsicher, ob das überhaupt an der Aufstellung liegt, oder ob es daran liegt, wie etwas abgemischt wurde.

  • Hallo Dirk,


    hast du testweise schon andere Verstärker probiert?

    Wenn ich das jetzt schreibe fang ich mir wahrscheinlich Ärger ein 😉 aber gerade was das loslösen vom Lautsprecher angeht macht meiner Meinung der Verstärker sehr viel aus.


    Grüsse Hannes

  • Hallo Hannes,


    ja, ich habe verschiedene Verstärker angeschlossen. Damit habe ich ja den defekten Verstärker identifiziert. Über längere Zeit habe ich damit allerdings nicht gehört.

    Ich glaube auch nicht, dass ich hier ein Problem habe, da ich Grundsätzlich und in den meisten Fällen ein komplett losgelöstes Klangbild habe.

    Viel entscheidender finde ich den Effekt der räumlich hohen Mitte und die nach unten abfallenden Seiten.

    Ich habe eben probeweiser die Lautsprecher bei unverändertem Hörabstand dichter zusammengeschoben. Dadurch kommt die "Mitte" etwas weiter nach unten. Jetzt stelle ich auch eine gewisse Schieflage fest. Races are run von Buckingham/Nicks. Dort singt Nicks leicht von der Mitte links und Buckingham leicht rechts. Buckingham hört sich höher an als Nicks. Vertauschen ich die Lautsprecherkabel am Verstärker ist Nicks (natürlich jetzt rechts) höher als Buckingham.


    Eventuell sollte ich doch noch Mal umstellen ;(


    Gruß Dirk

  • Hallo zusammen,


    Sorry, aber ich glaube das sofort ungehört, mit deinen beschriebenen Eindrücken, Dirk. Das ist auch kein Wunder wenn ich mir deine Bilder anschaue und die Geometrie sehe und versuche in Abständen und Winkeln einzuschätzen…


    Näheres gerne per PN😉

  • Hallo Dirk,


    ich habe auch eine diagonale Aufstellung, allerdings nicht im 45 Grad Winkel und nicht in Flucht zu den Raumecken. Bei mir ist die Bühnenhöhe weder im Bogen noch nach oben versetzt.


    Vielleicht mal einen stumpferen Winkel um die 30 Grad ausprobieren?


    Gruß

    Christian

  • Hallo,


    lange habe ich nichts mehr von meinem Hörzimmer hören lassen.


    Es tut mir leid, dass die letzten Beiträge an mich von mir unkommentiert blieben! Ich weiß gar nicht genau warum…. Es war allerdings privat eine schwierige Zeit.


    Seitdem ist einiges passiert und im Endresultat dann doch nicht.


    Ich habe mich mit DSP beschäftigt und mir einen Mini-dsp mit Dirac angeschafft, ich habe viel gemessen und optimiert, habe Diffusoren angebracht……


    Letzten Endes bin ich immer noch unzufrieden – irgendwie.


    Klanglich gefällt es mir sehr gut – da kann ich überhaupt nicht meckern.


    Aber was die Stereobühne angeht, bin ich immer noch unzufrieden und in mir keimt der Verdacht, dass die Wahl der Lautsprecher doch keine richtig gute Idee war. Ich fürchte sie sind einfach zu „groß“ für den Raum und scheinbar haben sie ein sehr breites Abstrahlverhalten in der Horizontalen. Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass ich in dem kleinen Raum (trotz Diffusoren an den richtigen Stellen) zu viel Erstreflektionen an meiner Hörposition habe.


    Den Bogenförmigen Klang den ich beschrieben hatte, habe ich mittlerweile im Griff, bzw größtenteils. Ich habe den Abstand der Lautsprecher auf 1,9m reduziert, den Hörabstand angepasst und mit Hilfe von Diffusoren an der Decke ist die Stereomitte jetzt auch auf Höhe der Hochtöner. Manchmal etwas höher. Jedenfalls ergibt das jetzt eine Stereowiedergabe die Horizontal ist und nicht Bogenförmig.


    Das Ganze ist allerdings unheimlich Fragil. Richtig stabil wird es erst, wenn ich den Abstand der Lautsprecher noch stärker verringere. Bei einem Abstand von ca. 1,5m und einem Hörabstand von 1,37m zur Lautsprecherlinie ist das Ganze wirklich gut. Tolle Bühne, tolle Ortbarkeit. So mag ich aber nicht hören. Das ist mir einfach zu nah an den Lautsprechern – ich kann dann vom Sessel aus quasi die Lautsprecher mit dem Fuß berühren.


    Wie denkt Ihr darüber? Wären kleinere Kompaktlautsprecher die vielleicht auch noch stärker bündeln die bessere Wahl? Hättet Ihr dahingehend ein paar Tipps? Ich bin dahingehend für alles offen – und je länger ich mich mit dieser Thematik auseinandersetze, umso unsinniger erscheint mir meine Lautsprecherwahl. Falls ein so kleines Stereodreieck in meinem Raum die einzige vernünftige Möglichkeit ist, sind die Lautsprecher sowieso die Falschen, mit ihren vielen Chassis.


    Damit niemand rumsuchen muss:


    Die Lautsprecher sind Nubert Nuvero 110


    Vor-Endstufe ist Accuphase C222 und P340


    Der Raum ist akustisch behandelt – mehr als es mir lieb ist. Bassfallen in den vorderen Ecken, 2D Diffusor an der Decke zwischen Hörplatz und Lautsprecher, 2D Diffusor an der vorderen Wand zwischen den Lautsprechern, 1D Diffusoren seitlich zwischen Hörplatz und Lautsprecher. Testweise ein Subwoofer an der Rückwand um das 60 Hz Loch zu füllen, was erstaunlich gut funktioniert ohne den restlichen Bass zu überhöhen. Und zu guter Letzt auch noch DSP.


    Der Raum hat die Abmessungen 5m x 3,4m; 2,4m hoch. Also gerade mal 17qm.


    Entgegen der damaligen diagonalen Aufstellung höre ich jetzt richtung kurze Seite. Hier ist leider der Frequenzgang am Hörplatz nicht so ausgewogen, aber irgendwie muss ich alles unterbringen - und das war so am Sinnvollsten. Interessanterweise hat die Umstellung am Bogenförmigen Klang nichts geändert.


    Über Tipps und Anregungen würde ich mich freuen.


    Gruß Dirk

  • Hallo Christian,


    die Nuvero 110 sind mit 114mm Höre nicht wirklich riesige Standlautsprecher, aber z.B. die 50mm Mitteltöner dürften eine recht breite Abstrahlcharakteristik haben. Ich zitiere mal auszugsweise von der Nubert Website:

    Zitat
    ...

    Der Mitteltöner ... auf der BMR ... Technologie, die ... eine breitere Abstrahlung ermöglicht. Er arbeitet ... im Bereich von 370 und 2000 Hz.

    ...

    Bei der nuVero 110 wird der Hochtöner bei 2000 Hz an den Mittelton angekoppelt. Der Hochtöner ... ist auf eine möglichst breite Abstrahlung ausgelegt. In Kombination mit der optimierten Frontplatte ist die Abstrahlung noch breiter.

    ...

    Es ist kein Wunder, daß Dein Raum mit den nahen Wänden signifikanten Einfluß auf den Klang und die Bühnendarstellung der breit abstrahlenden Boxen hat und daß das Hören im Nahfeld bei 1,5m diesen Einfluß stark verringert. Ich höre gerne bei 1,8-2m Abstand mit Hörposition bei 2/3 der Zimmerlänge von 6,75m und Breite 3,75m ohne Akustikelemente...


    Mein vorläufiges Fazit: Was Du erlebst hat nicht mit der Boxengröße zu tun, sondern mit ihrer breiten Abstrahlcharakteristik. Diese scheint auf größere Räume mit breiterem Sweetspot ausgelegt zu sein. Der DSP hilft kann zwar bei der Bühnenabbildung helfen (mit Hile entsprechender Messungen), Diffusoren und Absorber an den richtigen (zu findenden) Stellen nebst Kontrolle der Nachhallzeit dürften da hilfreicher sein um Deine Zufriedenheit zu erreichen.


    Gerade kam mir noch eine leicht umzusetzende Idee: Experimentiere doch mal mit Einwinkeln der Boxen auf den Hörplatz, ruhig auch mal so weit, daß sich die Abstrahlachsen der Boxen 50cm vor dem Hörplatz kreuzen. Das sieht vielleicht nicht sooo schön aus, verringert aber den Pegel seitlicher Frühreflektionen.


    Soweit meine mit Vorsicht zu genießende Ferneinschätzung.

    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!