+ Oszis mit besonderer Tauglichkeit für Audio

  • Hi,


    nun, ich dachte das wäre bereits in #1 erläutert.

    Zudem gibt es seit ein paar Jahren im Bereich Audio durchaus noch etwas jenseits von analog ;)


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Naja, wenn ich an Audio denke, denke ich zuerst an analoge Signale, da Messungen in der digitalen Domäne, z.B. im Bereich USB Datenstrom und der gleichen mehr, meines Erachtens nicht direkt mit Audio zu tun haben. Da hätte ich den Titel vielleicht etwas anders formuliert. Vielleicht in Form von besondere Tauglichkeit für beide Domänen. Zweifellos ein Thema, das man aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten kann. Mit einem Oszilloskop, ganz gleich welchem, wäre ich im Audiobereich relativ eingeschränkt unterwegs.

  • Hi,


    sicherlich, ein Oszi allein reicht für anständigen Service/Entwicklung nicht aus.

    Ein Oszi dient vor allem einer qualitativen und weniger einer exakt quantitativen Darstellung.

    Von daher erwarte ich gar nicht die Präzision und Auflösung, die z.B. ein Audioanalysator bietet.

    Anständige Spektrum- oder Netzwerkanalyzer welche solche Funktionen präziser erfüllen, kosten und lohnen sich erst für einen stärker ambitionierten Hobbyisten.

    Wenn ein Oszi über die eigentliche Grundaufgabe hinaus gehende, für Audio interessante und anständig funktionierende(!) Funktionen wie FFT, Bode, besondere Rauscharmut, etc. erfüllt, dann wäre das einer Erwähnung hier wert.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Analoge, sehr rauscharme Oszilloskope gibt es schon sehr lange. Da fallen mir z.B. einige Tektronix Modelle mit entsprechenden Einschüben ein.

    Aber welches DSO kommt mit einer FFT Option, mit der man im Audiobereich etwas anfangen kann? Mir ist noch keins begegnet, wobei ich die ganz teuren noch nie austesten durfte.

  • Hi,


    wenn Du welche kennst, dann benenn sie doch einfach, damit wir alle etwas Nutzen davon haben!

    Es ist vielleicht auch nicht jeder bereit ein altes gebrauchtes Teil mit ungewisser Vita, Restlebensdauer und Kalibrierungszustand zu erwerben, sondern schaut sich nach neuen aktuellen Modellen um.

    Das die FFT-Funktion in einem Oszi nicht die Qualität eines Spektrumanalyzers erreicht erwartet niemand ernsthaft.

    Dennoch ist diese Funktion z.B. in den Siglents oder auch einem R&S RTB2k wirklich anständig umgesetzt.

    Natürlich reicht das nicht um bei einem verzerrungsarmen Amp klar etwas zu erkennen, aber deutliche Schnitzer, oder gar Oszillationen lassen sich durchaus lokalisieren.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Von Picotech (UK) gibt es seit vielen Jahren das PicoScope 4262.

    • Dual channel oscilloscope / spectrum analyzer
    • 16-bit resolution
    • Low distortion (96 dB SFDR)
    • Low noise (8.5 µV RMS)
    • 5 MHz bandwidth
    • 16 MS buffer memory
    • Number of FFT points selectable from 128 to 1 million in powers of 2
    • FFT Scale:
      X axis : linear or log 10
      Y axis : logarithmic (dbV, dBu, dBm, arbitrary) or linear (volts)
    • Low-distortion signal generator
    • Arbitrary waveform generator
    • USB powered

    Das sollte für die üblichen anfallenden Audiomessungen ausreichen. Zusammen mit einem 12" Laptop ergibt sich eine sehr mobile Lösung mit einem großen Oszi-Bildschirm.

    Grüße Andreas


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    We shall never surrender!

    Einmal editiert, zuletzt von CampaRecord () aus folgendem Grund: Ergänzung zur FFT

  • Wie ich ja bereits schrieb, ist mir kein Oszilloskop bekannt, mit dem man die anfallenden Arbeiten im Audiobereich abdecken kann. Das gilt besonders für die FFT Funktion und alle anfallenden Analogmessungen im Audiobereich. Das können die mir bekannten Geräte nicht abdecken.

    In der Firma verwenden wir Geräte von Prismsound ( Dscope III) , die ich in Verbindung mit einem guten Analogoszilloskop bereits als sehr gut einstufe. Privat verwende

    ich das APX 525 in Verbindung mit Analogoszilloskop und einem Tektronix DPO, in dem die FFT Option ebenfalls nicht erwähnenswert ist. Es ist allerdings auch schon ein paar Jahre alt.

  • RIGOL DS1054Z Digital-Speicher-Oszilloskop, 50 MHz, 4 Kanäle, 1GS/s

    Sehr preisgünstig, mit den Infos aus dem Internet leicht zu erweitern.

    FFT Bedienung gewöhnungsbedürftig, ansonsten ohne Fehl und Tadel.

    Toni

  • Leider sind die "kleineren" und "mittleren" Tektronix Oszilloskope der letzten Jahre nicht mehr so hervorstechend in ihrem jeweiligem Marktsegment. Allerdings sind die obere Mittelklasse MDO-3000 und aufwärts durch die integrierten HF-Spektrumanalyzer bemerkenswert.


    Wenn es auf den FFT-Analyzer ankommt würde ich wohl eher zu R&S RTC-1000 oder RTB-2000 greifen. Die zeigen in den einschlägigen Reviews bei EEVblog oder TheSignalPath bemerkenswerte FFT Leistungen.


    Mit altem, analogem Tektronix Geraffel zu arbeiten macht Spaß, keine Frage, allein schon wegen der Haptik und dem (meistens) nichtvorhandenen Menü-Gedöns. Allerdings droht im Hintergrund der Defektteufel und die Suche nach proprietären Tektronix ICs. Bei mir laufen ein Tek 466 und ein 2467B, beide schon ein wenig repariert und geserviced.

    Grüße Andreas


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    We shall never surrender!

  • Da ich ebenfalls auf der Suche nach einem Oszilloskop bin, habe ich die zwei Seiten einmal durchgelesen. Spannend ist, dass ich mir ebenfalls das Keysight-EDUX1052G gemerkt hatte, aber die vorgebrachten Argumente durchaus Sinn ergeben.


    Das Siglent SDS1104X-E hat aber leider keinen integrierten Funktionsgenerator. Das Hardwaremodul kostet 165€ und hinzu kommen nochmal 113€ für das Softwaremodul. Das finde ich etwas frech.

  • Da ich ebenfalls auf der Suche nach einem Oszilloskop bin, habe ich die zwei Seiten einmal durchgelesen. Spannend ist, dass ich mir ebenfalls das Keysight-EDUX1052G gemerkt hatte, aber die vorgebrachten Argumente durchaus Sinn ergeben.


    Das Siglent SDS1104X-E hat aber leider keinen integrierten Funktionsgenerator. Das Hardwaremodul kostet 165€ und hinzu kommen nochmal 113€ für das Softwaremodul. Das finde ich etwas frech.

    Vorsicht mit dem Keysight. Kann ich nur wegen des darin verbauten Lüfters abraten. Ich bin froh wenn ich dieses Teil wieder ausmachen kann. Der eingebaute Generator ist nicht sehr klirrarm. Kaufe Dir lieber ein gut erhaltenes HAMEG o.ä. mit ordentlicher Bandbreite.

    VG

    jokeramik

  • Hallo jokeramik,

    ja, deshalb lasse ich auch die Finger davon. ;)


    Ich habe jetzt noch einmal recherchiert und das Rigol DS2202A sieht ebenfalls brauchbar aus. Bei Batronix gibt es derzeit die "Erweiterungen" gratis dazu. Das wäre dann eine Speichererweiterung auf 56 Mpts bei 14 Mpts Speichertiefe. Somit sind für mich derzeit das Rigol und das Siglent SDS1104X-E im Rennen.


    Wer möchte das Zünglein an der Waage sein ? ;)

  • Die in Oszilloskope eingebauten Funktionsgeneratoren sind in ihren Eigenschaften zu sehr eingeschränkt, um die Aufpreise wert zu sein. Allenfalls für Ausbildungszwecke oder minimalen Raumbedarf empfehlenswert.


    Es gibt den Funktionsgenerator Siglent SDG1032X für nur 310€. Mit 2 unabhängigen Ausgängen, 30 MHz Bandbreite, 20 V_pp Ausgangsamplitude, analoge und digitale Modulation, Frequenzzähler, externe 10 MHz Referenz und ein paar Zaubertricks. Den benutze ich seit ein paar Jahren zur vollsten Zufriedenheit.

    Grüße Andreas


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    We shall never surrender!

  • Zur Frage Rigol DS2202A oder Siglent SDS1104X-E: Bezüglich Ergonomie schlägt das Siglent das Rigol aus dem Feld. Halbleitertechnisch ist das Siglent auch ein Stück aktueller.


    Display: Die Informationen auf dem Display sind bei Siglent besser strukturiert und durch das Farbschema besser lesbar.


    Bedienung: Rigol hat auf beiden Seiten des Displays eine Reihe Softkeys, viel Spaß beim hin und her springen. Die Siglent Tasten und Regler Anordnung sieht für mich intuitiver und ruhiger aus.


    Völlig augenkrebsfrei sind allerdings beide Geräte nicht.

    Grüße Andreas


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    We shall never surrender!

  • Hi,


    die Signalgeneratoroption beim Siglent SDS1104X-E ist in der Tat nur zum vergessen und zu teuer.

    Was allerdings gut gelöst ist, ist die Zusammenarbeit mit den eigenen Funktionsgeneratoren, z.B dem genannten SDG1032X oder den SDG2000X.

    Die Geräte werden über USB gekoppelt und das Oszi kann dann den Generator z.B. bei Bodesweeps automatisch steuern (gleichzeitig sowohl in Frequenz als auch in Amplitude).

    Interessant ist auch die Möglichkeit oszilloskopierte Signale im Generator zu speichern und jederzeit wiedergeben zu können.

    Bedientechnisch wird man schnell vertraut.

    Natürlich gibt es immer Unterschiede in den Bedienkonzepten der Hersteller, Siglent's ist aber recht intuitiv und man kommt schnell damit klar.

    Grundfunktionen gehen sofort von der Hand und nur tiefergehende Funktionen bedürfen etwas Ausprobierens, oder des Blickes in das Handbuch.

    Sehr gut funktioniert m.E.n. das Autosetup.

    In gefühlt über 90% aller Fälle findet Autosetup in wenigen Sekunden eine gute Signaldarstellung, auch mit intermittierenden unsteten Signalen.

    Es können bis zu vier Setups/Konfigurationen gespeichert und jederzeit aufgerufen werden.

    Das hilft nicht nur Anfängern, sondern auch und gerade wenn man wiederholt mal 'schwierige' Signale darstellen will (z.B. Messung der trr Zeiten von Gleichrichterdioden)

    Zu beachten ist, daß das 2-kanalige SDS1202X-E wichtige Funktionen seiner 4-kanaligen Brüder nicht hat, z.B den guten Webserver, Bode, etc.

    Alle Optionen sind bei allen Siglent Geräten einfachst per Firmwareupdate über USB-Stick freischaltbar. ;)

    Was durchaus Vertrauen bildend sein könnte ist der Fakt, das die Europazentrale in Muc sitzt und man dort deutschsprachige Ansprechpartner hat .... oder, daß Teledyne-LeCroy fast die gesamten kleineren Siglent Baureihen als OEMs im Programm hat.

    Die Oszis und Funktionsgeneratoren sind als T3Dxxxxx Reihe gelistet -mit sattem Aufpreis allerdings.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Soweit mir bekannt ist nur das günstige OWON (ich glaube das war es: https://www.messgeraete-chemni…loskop-7-lcd-display?c=86) oder auch bestimmte günstige Geräte von Rhode und Schwarz bzw. Tektronix ohne Lüfter. Leider wird das in den meisten Gerätebeschreibungen nicht aufgeführt.

    Immer nachfragen sonst muss man es zurückschicken und hat doch mehr Stress als sein muss.


    Viele Grüße!

    jokeramik

  • Die in Oszilloskope eingebauten Funktionsgeneratoren sind in ihren Eigenschaften zu sehr eingeschränkt, um die Aufpreise wert zu sein. Allenfalls für Ausbildungszwecke oder minimalen Raumbedarf empfehlenswert.


    Es gibt den Funktionsgenerator Siglent SDG1032X für nur 310€. Mit 2 unabhängigen Ausgängen, 30 MHz Bandbreite, 20 V_pp Ausgangsamplitude, analoge und digitale Modulation, Frequenzzähler, externe 10 MHz Referenz und ein paar Zaubertricks. Den benutze ich seit ein paar Jahren zur vollsten Zufriedenheit.

    Die Frage ist doch weniger die Bandbreite oder wieviel Ausgangsamplitude. Es geht doch um möglichst klirrarmen Sinus. Da sind diese Teile eben nicht so prall lt. Datenblatt.

    VG

    jokeramik

  • Von Picotech (UK) gibt es seit vielen Jahren das PicoScope 4262.

    • Dual channel oscilloscope / spectrum analyzer
    • 16-bit resolution
    • Low distortion (96 dB SFDR)
    • Low noise (8.5 µV RMS)
    • 5 MHz bandwidth
    • 16 MS buffer memory
    • Number of FFT points selectable from 128 to 1 million in powers of 2
    • FFT Scale:
      X axis : linear or log 10
      Y axis : logarithmic (dbV, dBu, dBm, arbitrary) or linear (volts)
    • Low-distortion signal generator
    • Arbitrary waveform generator
    • USB powered

    Das sollte für die üblichen anfallenden Audiomessungen ausreichen. Zusammen mit einem 12" Laptop ergibt sich eine sehr mobile Lösung mit einem großen Oszi-Bildschirm.

    Hallo,


    die Picotechs sind sehr schön und die Software ist hervorangend. Die Oszi-Funktion ist wirklich gut. Einzig was stört, das der eingebaute Funktionsgenerator unbrauchbar ist, er hat bei mir <1kHz einen riesigen Amplitudenshift und ist nicht sehr laststabil.


    MfG

    Robert

  • Man kann sehr schön erkennen, wie verschieden die Vorlieben und Oszilloskop Einsatzbereiche unterschiedlicher Leute offensichtlich ausfallen. Ein Pico Scope käme für mich nie in Frage, was schon mit der Bedienung anfängt, und beim Anschaffungspreis von knapp 900 Pfund aufhört.

    Wer beispielsweise mit Microcontrolern, Raspberry und co. hantiert, wird z.B. die optionalen Protokolle als nützlich oder sogar als must have bezeichnen.

    Wenn ich an Audio denke, denke ich an Phonostufen, Verstärker allgemein, CD Player und DAC. An Streaminghardware etc arbeite ich nicht. Ich entwickele sowas nicht, und ich repariere es in der Regel auch nicht.

    Für den Service ist m.E. ein analoges Oszilloskop mit klassischen, schnell in Reichweite befindlichen und klar strukturierten Bedienungselementen nicht zu ersetzen. Ein PC-DSO behindert die Arbeit und kostet zusätzliche Zeit. So ein Pico Scope ist da m.E. die umständlichste Lösung. Wer täglich Geräte entwickelt und- oder repariert, wird das möglicherweise nachvollziehen können. Das Analogoszilloskop ist der erste Indikator für die grundsätzliche Funktion einer Schaltung. Alles was darüber hinausgeht, kann es m.E. nicht, oder nur schlecht leisten. Einen aus kostengründen klassischen Audioanalyzer würde ich als weiteres Zubehor damit verheiraten. Der bringt dann für relativ wenig Geld einen erstklassigen Generator, sweeps, Bodediagramme, FFT, und die gängigen etablierten Audiomessungen wie IM,TIM, Bewertungsfilter, RIAA Abweichung usw.

    Ein Oszilloskop kann so ein Gerät aber ebenfalls nicht ersetzen. Erst im Verbund ist man da, wo man mit einem modernen DSO im Audiobereich nicht hinkommen wird.

  • Hi,


    nach gefühlt 5 'dagegen' von 5 Beiträgen ... wie wäre es mal mit einem 'dafür' Beitrag und der noch offenen Antwort auf #25? ;)

    Nenn uns doch bitte mal aktuelle, käufliche und v.a. gute analoge Oszis.

    Also ich wüsste nicht eines!

    Außer der Darstellung von Lissajous-Figuren seh ich auch noch nicht, wo moderne DSOs tatsächlich schlechter oder langsamer wären.

    Dafür seh ich viele Vorteile, sobald das Meßsignal von einfachen statischen Sinus, Rechteck, Dreieck abweicht.

    Ach im DIY Bereich sind uController zur Steuerung, Fernbedienung, etc. längst alltäglich.

    Schaltnetzteile und dc-dc-Wandler werden zunehmend eingesetzt, mit Signalformen, die analoge Scopes teils gar nicht mehr erfassen und darstellen können.

    Wie weit komm ich noch mit Trigger auf steigende oder fallende Flanke, wenn ein runt oder eine zone erforderlich wären, oder selbst ein simpler single shot?

    Bei den Preisen die moderne Einsteiger DSO kosten, kann ich einem Interessenten ein analoges Oszi nur noch anraten, wenn das Budget auf ~150-200€ max. begrenzt ist und die Risiken eines Gebrauchtkaufs akzeptiert sind.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer