Kombi Quintet Black / Trigon Vanguard - das geht doch besser?

  • Hallo und Moin,


    kurz noch mein Senf zum Thema: ich bin durchaus der Meinung, dass man mit einem TP-16 hervorragende Ergebnisse erzielen kann - allerdings sicher nicht mit einem brettharten MC. Dafür ist der eher leichte Arm nicht ausgelegt.


    Ich hatte selbst aus Neugier kürzlich ein Quintet Black gekauft und war etwas enttäuscht. Ich wollte ein System mit geringer Nadelnachgiebigkeit für einen immer noch recht schweren, frisch überholten Lenco-Arm mit Edelstahllagern.

    Ich empfand schon die Machart als nicht so sonderlich prickelnd (fetter Stein an massiven Borstab geklebt), aber klanglich hat mich das überhaupt nicht vom Hocker gerissen. Tonal alles in Ordnung, aber flach und eindimensional, machte einfach nicht an.


    Tastete super sauber ab, kein Zischeln oder andere Mängel. Lief an 100 und 560 Ω mit gleichbleibender Langeweile. 😞


    Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Zitat aus http://www.thorens-info.de :

    Eine 10-Zoll-Ausführung dieses Armes, der TP 16 Mk. IV L, war auf dem TD 520 verbaut (Optik und Technik ansonsten identisch), aber natürlich andere Daten.

    Eff. Masse 15g, eff. Länge 247,7 mm, Überhang 17,7 mm, Kröpfung 23°


    Ist das der 10" Arm, der bei Dir verbaut ist?


    LG

    Sebastian

  • Es gibt mit Sicherheit bessere Tonarme als den TP 16L IV, die Aussage aber das "der Thorens Tonarm schafft ein System dieser Klasse nicht" ist mMn. absoluter Unsinn.


    Mit einer eff. Masse von 15g ist er für MC Systeme perfekt gerüstet und das Quintet Black ist bei weitem noch kein Top System, das man von einem "System dieser Klasse" sprechen könnte. Ich betreibe an einem TP 16 III mit Schopper Tonarmrohr und Zusatzgewicht ein Ortofon MC 30 und das Ergebnis ist absolut nicht niederschmetternd. In Bezug auf den Tonarm gilt hier mMn. besser geht immer, aber das ist hier nicht das Thema.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
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  • das Quintet Black hatte ich auch mal, fand es wie einige hier furchtbar langweilig und fade....


    Auch ein Trigon Vanguard geht meiner Ohren nach auch minimal in diese Richtung.


    ich würde also beides ersetzen, anfangen würde ich mit dem quintet black...ein Art9 oder MC One Special spielen da schon ganz andres auf....allerdings auch teurer

  • Jetzt wirds aber immer besser....

    Zuerst ist der Tonabnehmer so lala, dann der Arm, jetzt auch noch der Phono Pre........


    Da kann man gespannt sein, was noch kommt, vielleicht der Verstärker oder LS was nicht passt


    Vielleicht ist die Grundausrichtung des Tonabnehmer nicht die Richtung, was man gerne hätte, sowas kanns ja auch geben


    Grüße

  • Also die Vanguard II schneidet von Erfahrungsberichten anderer durchaus positiv ab, Advance und Vanguard hatte ich selbst auch schon früher Zuhause, die kleine durchaus OK, die Advance vom gebraucht Preis ausgehend, fand ich schon richtig gut, erlaube ich mir mal so zu sagen


    Schon mal an das Kabel vom Phono Pre zum Verstärker gedacht......?


    Grüße

  • Hllo Brent,


    so kennen wir das Quintet Black auch. Du wirst auch die S-Variante mit Saphir-Nadelträger gehabt haben, die ist wirklich schlecht. Das haben wir auch auf einem größeren Stammtischtreffen beim Vergleichshören zu 2M Black und Cadenza Black festgestellt.


    VG

    Dieter

  • Hallo zusammen,

    ich habe seinerseits viele Thorens Player verkauft und oft wurden die mit einem besserem Tonarm ausgestattet. Richtig toll wurde es mit dem erscheinen des TD-320 und später dem TD-520, beides Plattenspieler, welche mit so gut wie jedem Tonarm harmonierten, egal wie teuer, egal wie gut. Die vom Werk aus verbauten Tonarme waren und sind nicht mehr als eine Dreingabe für den Anfang. Gehen gut mit einem MM, Goldring 10xx z. B. lies bei vielen Leuten den Wunsch nach einem MC-System verblassen.


    Warum das Quintett Black nicht mit dem Thorens Arm funktioniert, hat weniger was mit der bewegten Masse zu tun, als vielmehr mit dem gesamten mechanischen Aufbau. Hier stellt das Quintett Black schon mal sehr hohe Ansprüche, an welche der Thorens Tonarm nicht im entferntesten herankommt.


    megman : wenn du es nicht glaubst, dann montiere das Quintett Black doch einfach mal auf den Kenwood KD-990. Der dort verbaute Tonarm spielt damit garantiert deutlich besser als der Thorens Tonarm. Ob dir das reicht steht wieder auf einem anderen Blatt.


    Der Trigon Vanguard II ist für den Preis schon recht ordentlich, aber MC und MM in so einem Gerät? Ist normal, das MM so gut wie immer einen besseren Eindruck hinterlässt. Insofern ist der Tipp mit dem ST-7 Übertrager vor dem MM-Vorverstärker durchaus logisch. Ohne Übertrager würde ich mit der Abschluss-Impedanz nicht über 50 Ohm gehen.


    Und noch was zum Quintett Black: es ist ein MC-Tonabnehmer alter Schule, niedrige Spulenimpedanz = niedrige Abschlussimpedanz, Niedrige Ausgangsspannung = hohe Verstärkung, und will als solches auch so gehandhabt werden. Das gilt ganz besonders für die S-Variante. Hier ist auch die Einstellung der korrekten Tonarmhöhe von großer Bedeutung, und zwar nach Klang, und nicht exakt parallel. In der Regel hinten etwas höher. Im Gegensatz zu moderneren Tonabnehmer wie z. B. ein Audio Technica AT-OC9xx. Letztere kommen auch an einfacheren Tonarmen und Vorverstärkern schon sehr gut klar.


    Also, entweder die große Umbaunummer starten, wobei der Tonarm an erster Stelle steht. Der Vorverstärker könnte mit einem Übertrager zu neuen Höhenflügen ansetzen, es gibt ja auch noch die Option mit einem Akkunetzteil. Oder man geht gleich auf einen anderen Tonabnehmer.


    Jedenfalls sind dieses System und der Thorens-Tonarm ein grobes Mismatch. Die Montage des Quintett Black auf dem KD-990 wäre für eine Entscheidungsfindung sehr hilfreich.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Auch wenn ich jetzt vielleicht dem einen oder anderen auf die Füße trete. Der Vanguard ist erst ab Version III imho ein Gerät das ich als zufriedenstellend bezeichnen würde. Die älteren spielen mit sehr kompakter Bühne und etwas gebremster Dynamik. Ich empfehle dringend ein Update auf einen gebrauchten Advance, das ist ein deutlicher Schritt nach vorne. (Natürlich gibt es auch andere bessere Phonos, aber die Advance bekommt man öfter mal gebraucht für ca. 500 Euro und für den Preis gibt es auch gebraucht nicht viele alternativen, imho).


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Und noch was zum Quintett Black: es ist ein MC-Tonabnehmer alter Schule, niedrige Spulenimpedanz = niedrige Abschlussimpedanz, Niedrige Ausgangsspannung = hohe Verstärkung, und will als solches auch so gehandhabt werden. Das gilt ganz besonders für die S-Variante.

    Eigentlich nicht, die Quintets haben wie fast alle "modernen" Ortofon MCs einen Innenwiderstand von 5 Ohm, die klassischen SPU und MC-10/20/30 liegen bei zwei bis drei Ohm. Und wo unterscheidet sich die Version mit Saphirnadelträger denn elektrisch von der Borvariante?

    Hier ist auch die Einstellung der korrekten Tonarmhöhe von großer Bedeutung, und zwar nach Klang, und nicht exakt parallel. In der Regel hinten etwas höher.

    Hm, nach Klang justieren? Ich würde mich da eher an der Physik orientieren und für einen SRA etwas über 90° sorgen. Bei Parallelität vom Systemboden zur Schallplatte haut das beim Quintet Black sogar ganz gut hin.


    DSC09531.jpg



    Ansonsten stimme ich Dir zu, der Kenwood-Arm wäre sicher die bessere Option.


    Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Ich glaube, die Kombi ist mir zu höhen-lastig. S-Laute zischeln, dumpf oder dergleichen stelle ich nicht fest.

    Ich denke das das der Charakter des Systems ist, also dieser imho sehr klar schön Höhenbereich.

    Allerdings habe ich das Quintet ohne S am etwas schwereren TP90 und einem Übertrager, mir fehlt da nichts....


    Den Trigon kenne ich nicht.

    Music is magick, a religious phenomena, that short circuits control through human response. Let's go out of control. Experience without dogma... A morality of anti-cult. The ritus of youth. Our alchemical human heritage...(Genesis P-Orridge)

  • Dann muss das Black allerdings komplett anders abgestimmt sein, als mein Quintet Blue uns Mono, die ich beide eher als rund und wärmer abgestimmt empfinde.

    - Der Plural von Vinyl ist Vinyl -

  • Hallo Brent,

    dann gehe ich mal ins Detail:

    - Quintett Black ist mit 5 Ohm niederohmig, der Unterschied zu 3 Ohm hat nichts mit modern zu tun. Modern hat nichts mit besser oder schlechter zu tun, sondern eher was mit der Technik. So verlangt das System auch einen niederohmigen Abschluss von > 20 Ohm, max. 50 Ohm. Hier haben wir jetzt das Problem mit "modern". Moderne Vorverstärker sind mit OPs aufgebaut, so wie der Trigon Vanguard auch. Diese erlauben eine sehr breite Auswahl an Eingangsimpedanzen, der Vanguard II bietet hier 25 - 1.800 Ohm. Ist ja ganz nett, aber leider bieten OPs zwar ein breites Impedanzfenster, doch gut klingen tun die nur in einem kleinem Bereich ab 400 Ohm aufwärts. Und das ist noch nicht alles. OPs klingen ebenfalls bezüglich Gain nur in einem kleinem Bereich richtig gut, und da sind 66 dB eindeutig zuviel. Dem Gerät tät ich bestenfalls 45 db entlocken, darüber geht die Klangqualität flöten. Das Quintett Black benötigt einen reinen Transistor Vorverstärker, zumindest am Eingang (ob FET oder BP spielt nicht die große Rolle), welche es aber heutzutage in der Preisklasse einfach kaum noch gibt.


    Der Einsatz eines Übertragers wie den ST-7 bietet sich in diesem Zusammenhang geradezu an. 24 dB (16x) Verstärkung via Übertrager und den Vanguard II auf 42 dB Verstärkung einstellen - und das Klangbild gewinnt sehr deutlich, erst Recht wenn noch ein Anpasswiderstand am MM-Eingang zwischen 6 - 10 kOhm verwendet wird. Dann läuft das Quintett Black in der Kombination (bezüglich Elektronik) ideal.


    - Ortofon empfiehlt für das Quintett Black das hauseigene LH-4000 Headshell - https://www.ortofon.com/lh-4000-p-686-n-1579

    Schaut euch das Headshell an, und sagt mir wie groß die Ähnlichkeit im Vergleich zum Thorens Headshell ist. Es dürfte wohl jedem auffallen, das die Befestigung, Masse und Stabilität beim Thorens dagegen wie ein Witz ausfällt. Und damit wären wir beim Saphir-Nadelträger, welcher in diesem Punkt nochmals deutlich empfindlicher reagiert wie ein Bor-Nadelträger. Und wie schaut es mit der Einstellung aus? Ist die VTA richtig eingestellt, ebenso die Tonarmhöhe? Welche Möglichkeiten bietet hier der Thorens-Tonarm? Wer die Einstellung der Tonarmhöhe nur nach der waagerechten ausrichtet verschenkt eine Menge Qualität. Verstehe nicht warum einige Leute das nicht mal ausprobieren - kostet ja nichts, außer etwas Zeit. Oder gilt hier auch der Grundsatz "was nichts kostet taugt auch nichts"? Auf den Trichter hat mich mein Lehrmeister vor fast 40 Jahren draufgebracht, seither ist ein Tonarm ohne Höhenverstellung wie ein Auto mit starrem Lenkrad - unbrauchbar!


    Wenn ich die Kritiken zum Quintett Black lese, dann kommt mir der Vergleich zum Excel Pro 81 MC auf. Auch so ein Kandidat, gab es für 350,- DM, mit Saphir-Nadelträger und Saphir-Kontaktplatte zum Headshell. War viel zu billig, wurde deshalb auf entsprechend preiswerte Plattenspieler, bzw. falsche Tonarme montiert, und als schlecht abgetan. Die heutigen Nachfolgesysteme - Etsuro Urushi - liegen im Preis heute 20x höher (und das in €) und werden von den Besitzern angehimmelt. Wahrscheinlich würde das Urteil anders ausfallen wenn das Quintett Black deutlich teurer wäre.


    Ich möchte nochmals meine Empfehlung untermauern: entweder Geld in die Hand nehmen und anderen Tonarm + Übertrager kaufen, eventuell noch das Akkunetzteil dazu. Oder das Quintett Black verkaufen und ein AT OC9x kaufen. Das macht auch eine Menge Freude und ist deutlich "moderner", also unempfindlicher auf solche Details.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Dem ist eigentlich nichts mehr hinzu zufügen.

    Außer vielleicht das Ortofon als Hersteller die gehobenen Ansprüche auch konkret bei dem System nennen sollte um Fehlkäufe zu vermeiden.


    VG

    Dieter