Zusammenspiel Tonabnehmer-Verstärker

  • Hallo zusammen,

    ich habe als Verstärker einen Arcam A85 mit Phonoeingang. Dieser klingt für mich bei meinen vermeintlich besseren Abnehmern nicht besonders gut, war halt dabei.

    Ich nutze daher für meinen Linn LP 12, bzw. vorher den TD 2001 externe Phonoverstärker, wie vermutlich die meisten hier.

    zunächst Musical Fidelity X-LP2 und nun M1 ViNL aus selben Stall. Beide klingen recht ordentlich.

    An den Phono Eingang des Arcam hab ich dann meinen Lenco L75 geklemmt. Der Plattenspieler ist eigentlich mehr aus nostalgischen Gründen gekommen, aber man kann damit durchaus gut Musik hören.

    Und nun kommt es, worauf ich raus will und was ich eigentlich nicht wirklich verstehe.

    Seitdem das Tonar Diabolic E am Lenco spielt, klingt das an dem Arcam ausgesprochen gut. Vorher mit dem Nagaoka MP 10 war das bei Weitem nicht so. Und auch die anderen Abnehmer, Elac D796 HSp mit dem Linn LP 12 und vorher das Shibata retippte Ortofon X3 MC am TD 2001 klingen am Arcam wie eingeschlafene Füße.

    Wie kommt es also, dass das Tonar hier so gut klingt? Passt das einfach?

    Ich meine, ich freue mich ja darüber, so nutze ich jetzt den Lenco viel öfter, aber stutzig macht mich das schon irgendwie.

    Hat da jemand eine Erklärung dafür?

    beste Grüße


    Rainer

  • Was mir spontan dazu einfällt: das Diabolic hat eine außerordentlich hohe Ausgangsspannung. Vielleicht klingt es einfach deshalb subjektiv besser. Da braucht nur der Arcam eine relativ geringe Verstärkung haben, dann klingen "leise" Tonabnehmer schnell mal müde.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Das wäre schon eine Erklärung, in der Tat...

    Bei anderen TA klingt es "mumpfig", nicht schön auflösend und - nun ja - kann man zu einem Klang "langweilig" sagen?

    beste Grüße


    Rainer

  • Rainer , ich meinte schon die Kapazität. Aber das wird es wohl nicht sein. Elac und Diabolic fühlen sich beide so um 400 pF wohl und das Nagaoka ist da eh unkritisch.

    Andreas Idee geht da wohl eher in die richtige Richtung.

    Ist halt ein DJ System und macht Kapelle ;)

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Bei Arcam braucht man immer etwas an Quelle, was "auf den Putz Haut". Arcam spielt immer schön auflösend und gediegen und eher sonor aber nie treibend nach vorne, so möchte ich es mal beschreiben. Anpassungsschwierigkeiten können ein weiteres Thema sein.

    Freue dich, dass du was passendes/ergänzendes gefunden hast.


    VG

    Dieter

  • Nun, ich traue es mich ja kaum zu schreiben.

    Ich habe den Lenco vorhin mal an die MF M1 ViNL gehängt, bei 300 pF Einstellung. Ich bin dann ein bisschen vom Glauben gefallen...

    Das klingt noch mal ne Schippe besser. Das Tonar scheint jetzt auch erst so richtig eingespielt zu sein. Ja, das Elac D 796 HSp am Linn löst vielleicht etwas besser auf und ist runder. Bei 300 pF an der M1 ViNL ist aber etwas dumpfer.

    Das Diabolic rockt hier, das ist der Hammer... Knackige Höhen und Bässe. Ordentlich Wumms. Also im Grunde macht das fast mehr Spaß, als alles andere im Moment.

    Wahrscheinlich wieder alles Geschmacksache, aber das muss ich echt weiter vergleichen.

    Getreu nach dem Motto, was nicht sein kann, was nicht sein darf...

    beste Grüße


    Rainer

  • Rainer , ich meinte schon die Kapazität. Aber das wird es wohl nicht sein. Elac und Diabolic fühlen sich beide so um 400 pF wohl und das Nagaoka ist da eh unkritisch.

    Andreas Idee geht da wohl eher in die richtige Richtung.

    Ist halt ein DJ System und macht Kapelle ;)

    400 pF wären beim Diabolic für mein Gehör schon etwas viel, aber dass das Elac so besser klingt, kann ich bestätigen. Man kann die M1 bei MM bis 400 pF einstellen, höher geht nicht...

    beste Grüße


    Rainer

  • Nun, ich traue es mich ja kaum zu schreiben.


    Das Diabolic rockt hier, das ist der Hammer... Knackige Höhen und Bässe. Ordentlich Wumms. Also im Grunde macht das fast mehr Spaß, als alles andere im Moment.

    Moin,

    das habe ich auch so empfunden. In der richtigen Umgebung ist es eines der Systeme, die sprachlos machen und richtig genial Musik wiedergeben.

    Bei meinem ist leider ein Kanal weg, das muss geklärt werden.🤨

    Beste Grüße

    Alex

    technology won't save us

  • Hallo,


    ich schließe mich den Vorrednern an, das Tonar ist ein sehr lautes DJ-System mit richtig guter Grobdynamik, je nach Musikstil bringt dich das entscheidend voran. Stichwort elektronische Musik. Was hörst du denn bevorzugt?


    Meine Frau hat einem Vergleich beigewohnt, bei manchen Musikstücken gefiel uns das Tonar besser als das SPU, bei anderen Stücken, bei denen es mehr auf Feinauflösung, Details, Räumlichkeit ankommt, stößt es aber auch gern mal an seine Grenzen. Habe mein Tonar vom Plastik befreit und in einen Nussbau-Body verpflanzt, da läuft es mit deutlich niedrigerer Auflagekraft als angegeben (3 pond) zu Höchstform auf.


    Schönes Wochenende

    Grüße Jörg

  • Moin,

    ich höre ja auch in der Hauptsache mit SPU und sicherlich gibt es Unterschiede, die sind aber mehr oder weniger gering. Ich würde die Limitierungen des Tonar eher in der Auflösung komplexerer Musik sehen, da sind andere stärker.

    Beste Grüße

    Alex

    technology won't save us

  • Stichwort elektronische Musik. Was hörst du denn bevorzugt?

    Eben solche (Elektronik), aber auch Jazz und andere Sachen. Eigentlich querbeet...

    Festgestellt habe ich das mit der Dire Straits - Love over Gold...

    beste Grüße


    Rainer

  • Die Erklärung ergibt sich durch die Frequenzgänge der betreffenden Tonabnehmer bei unterschiedlichen Lastkapazitäten - siehe

    http://www.hagtech.com/loading.html

    die blaue Kurve aus dem ersten Diagramm klingt wie eingeschlafene Füße.

    Siehe auch

    https://sound-au.com/articles/cartridge-loading.html

    Die Annahme, das MC-Tonabnehmer keine Lastkapazität brauchen, stimmt übrigens auch nicht immer - siehe

    http://www.extremephono.com/Loading.htm

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Wie dem auch sei... Danke, A.K.!

    Aber ich hatte ja meine X-LP2 ja nun über und habe daran jetzt Lenco & Tonar angeschlossen.

    Meine Güte, macht das Tonar einen Alarm... Ich kann am Arcam die Eingänge anpassen.

    Das Diabolic ist fast doppelt so lau, wie das Elac D 796...

    Ich habe es jetzt angepasst und ich meine, nun kann ich es das erste Mal richtig vergleichen, denn ich denke, dass die X-LP2 qualitativ nicht um "Welten" zur M1 schlechter ist.

    Und nun höre und staune ich weiter... Die Phonostufe bim Arcam scheint recht "leise" zu sein, das spielte nämlich im Grunde so laut, wie die M1, bzw. die X-LP2.

    Und ich wollte die schon verkaufen, weil über und Lenco + Tonar eh nur "Spielzeug" und so...

    Gut, dass ich das nicht getan habe.

    Leider habe ich jetzt einen Anschluss am Arcam weniger, denn den Phono Eingang brauche ich jetzt nicht mehr. Es sieht leider nun im Regal auch etwas voll aus, aber da werde ich mich dran gewöhnen...

    Es gibt ja einen extra Faden zum Tonar Diabolic. Der ist ganz interessant. Dass das System nun nicht unterirdisch klingt, ist ja hinreichend bekannt, aber dass es nun hier derart gut klingt, freut mich auf der einen Seite, es lässt aber auch gewisse Zweifel an sauteure Systeme bei mir aufkommen. Ich lerne und staune ja immer wieder.

    Als Ralph Ray-Man uns kennengelernt haben und ich zum ersten Mal bei ihm zu Besuch war, hat er mir mal ein kleines Rega System vorgespielt. Am Raven (ich weiß nicht, welcher Tonarm das damals war, ich meine ein 12" Ortofon?) und es klang wahrlich nicht schlecht.

    Ja, mein Elac löst vielleicht besser auf und ist - wie soll ich sagen - etwas "kultivierter", aber ich habe grade so einen Spaß am Diabolic, das kann ich gar nicht beschreiben...

    Eigentlich ging es mir ja ursprünglich hier eher um die verschiedenen Phonostufen, das das Diabolic ja auch direkt am Arcam so schlecht nicht klingt, aber mit besserer Phonostufe ist da deutlich noch was rauszuholen.

    Ich weiß nicht, ob Ralph ( Ray-Man) hier mitliest. Er experimentiert ja auch gern mit Abnehmern rum und hat sich auch das Tonar Diabolic zugelegt. Hier klang es nicht so klar, fanden wir. Ich vermute jetzt einfach mal, dass es noch nicht eingespielt war. Meins hat jetzt so ca. 40-50 Stunden runter...

    beste Grüße


    Rainer