Jetzt wird es absurd

  • Lieber bhelm,

    danke für die schnelle Antwort. Mit dem SME V bist ja schon im Himmel der Tonarme angelangt. Ich habe ihn bei meiner Suche gehört. Mir gefielen die auf das absolut notwendigste reduzierten Japaner geringfügig besser, aber qualitativ erschien mir der SME nicht schwächer.

    LG Kurt

  • Ein Colibri ist offensichtlich ein sehr limitierendes System, wenn es nur bei guten (bling-bling, audiophilen) Platten geht ^^ .

    Wer sich einen Arm für 30k leistet, wird doch auch noch ein paar Euro für ein für schlechtere Platten geeignetes Zweitsystem übrig haben :) . BG Konrad

  • Ich kann den Sinn der Diskussion nicht richtig nachvollziehen. Ok, manche wollen ihren Unmut loswerden, weil der Preis für den Tonarm so hoch ist. Gut, kann ich verstehen. Und weiter? Wer diesen Tonarm zu teuer oder vom Preis-Leistungsverhältnis schlecht findet, wird ihn nicht kaufen. Andere, die es anders sehen, brauchen ja nicht von uns hier bekehrt zu werden, oder? Die Frage, ob man soviel Geld für einen Tonarm ausgeben kann, kann man ja bei jedem Luxusartikel stellen. Aber hier Argumente und Gegenargumente auszutauschen hat keinen Sinn, weil es hier kein Ziel der Diskussion geben kann.


    Ja, auch ich finde, dass der Preis für den Tonarm und das Kabel unverhältnismäßig hoch ist. Und ich finde auch, dass der Arm mit einem typischen Werbetext beworben wird. Ebenso ist die von Shakti verlinkte Review nur eine anders deklarierte Werbung für den Tonarm, nichts anderes. Stört es mich deswegen? Nein! Warum auch? Wer sich das kaufen will, bitte schön. Ich wüßte nicht, wem es schaden sollte.


    Wenn, dann stören mich da andere Entwicklungen. Z.B., wie weiter oben erwähnt, dass die Preise für Systeme und Ersatznadeln in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Oder für Schallplatten. Wenn eine normale LP beim RSD über 40 Euro kosten soll. Davon sind jedenfalls mehr im Forum "betroffen" als von einem neuen Exotenarm mit hohem Preisschild.


    Viele Grüße,


    Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Hallo Martin, mit Verlaub: Wenn hier nur in Deinem Sinne sinnvolle Themen diskutiert würden, wäre das Forum voraussichtlich bald am Ende. Du musst ja nicht mitdiskutieren, wenn Du keinen Sinn darin siehst.

    BG Konrad

  • Hallo Martin, mit Verlaub: Wenn hier nur in Deinem Sinne sinnvolle Themen diskutiert würden, wäre das Forum voraussichtlich bald am Ende. Du musst ja nicht mitdiskutieren, wenn Du keinen Sinn darin siehst.

    BG Konrad

    Hallo Konrad,


    ich wollte auch nur meine Sicht darlegen, nicht mehr. So, wie Du ja auch Deine Sicht hier mitteilst. Ich jedenfalls kann einfach den Sinn hinter dieser Diskussion nicht mehr erkennen. Das sollte sich doch sagen lassen oder? Eigentlich auch um so mehr, je mehr der Thread weiter geht, weil alle Argumente ja schon mehrfach genannt wurden. Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen.


    Viele Grüße

    Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Der Hersteller versucht den Arm als Veblen Gut zu vermarkten. Diese Güter werden deshalb bevorzugt, weil sie teurer sind. Also wer ein veblen Gut erwirbt, erwirbt es um seinen Status damit sichtbar zu machen. Warum gibt es keine Louis Vuitton Mäntel im Abverkauf, wenn die Saison vorbei ist? Damit würde der Hersteller den Status der bisherigen Kunden senken. Es wäre nicht mehr klar, ob sie ihn um 8000€ oder um 4000€ gekauft haben. Daher werden am Ende der Saison alle nicht verkauften produkte vernichtet. Noch besser macht es Hermes. Auf die begehrten Taschen muss man warten und sie werden das nach Kundenwunsch gefertigt. Der Preis ist nebensächlich.

    Die meisten denken hier in der Kategorie der klassischen betriebswirtschaftlichen Kostenrechnung. Die Kalkulation erfolgt aufgrund der Faktorpreise der zur Produktion notwenigen Bestandteile und Fixkosten werden aufgrund der Absatzprognose einkalkuliert. Das ist eine Art der Rechnung, die einem als logisch, vernünftig und fair erscheint. Ich unterstelle Rainer ohne seine Bücher oder ihn zu kennen so eine Kalkulation.

    Um jedoch als Veblen Gut anerkannt zu werden bedarf es einiges an Aufwand. Das Produkt muss bekannt sein, fälschungssicher, eine offensichtliche Qualitätsstufe muss erreicht und der Imagewert muss gegeben sein. Das Blöde für normale Kunden dabei ist, dass sie von all diesen Punkten nichts haben aus dem mit der Qualität. Klingt der Vertere deshalb besser, weil - ich kostruiere hier ein Beispiel - der Hersteller Kayne West "überredete" ihn auf Instagram zu zeigen und hinzuweisen, dass er seine Musik nur so richtig genießen könne? Nein. Ist die Preissicherheit gegeben? Ebensowenig wie die Bekanntheit. In HiFi ist es schwer, ein Veblen Gut zu schaffen. Am ehesten traue ich es Wilson Audio zu. as Problem ist, dass zu viele Hersteller versuchen solche Luxusgüter zu schaffen. Seriöse Hersteller leider jedoch auch darunter, weil sie oftmals eine Querfinanzierung ihrer Produktentwickung mit Spitzenmodellen nicht mehr schaffen. Dieser Punkt wird aber immer irrelevanter, da gewisse Sachen ausentwickelt sind. Mein Lieblingsbeispiel wären DACs, was selbst hier auf einigen Widerstand stößt.


    LG


    Ronald

  • Preis wird nicht kalkuliert sondern Preis ist was der Kunde bereit ist dafür zu zahlen.

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Wenn eine Unternehmung seine Preise nicht kalkuliert, ist die Gefahr, dass es sie bald nicht mehr gibt, groß.

    Sicher sind Preise eine Vereinbarung zwischen Anbieter und Nachfrager. Preise sind aber auch Informationen. Die Verbindung von Preis und Gut beeinflusst das Kaufverhalten. Märkte sind mehr als der Flohmarkt, wo Verkäufer und Käufer wild über den Preis verhandeln. Verhandeln wir mit Rewe über den Preis eines Liters Milch? SIcher nicht, also als normaler Kunde. Preise drücken auch die Machtposition aus.

  • Hurra, wir verblöden!

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • Nicht ganz. Den Snob-Effekt kannst Du auch "Billig" haben. Du erwirbst Du ein Gut aufgrund seiner Einzigartigkeit, das kann von einer Jeansjacke mit besonderen Stickern bis hin zu Picassos Les femmes d'Alger gehen, oder eine besonders phantasievollen Frisur, Tattoo, was auch immer. Beim Snob Effekt bestimmt die Einzigartigkeit den Kaufreiz, beim Veblen Gut der höhere Preis.


    Ergänzung:

    Wel ich hier Rainer zuvor erwähnt habe. Wenn jemand seinen Plattenspieler erwerben möchte, also dieses Einzelstück, dann wäre das ein Beispiel für den Snobeffekt, wenn der Interessent ihn aufgrund seiner Einzigartigkeit und der Aussicht, dass dieser auch einzigartig bleiben wird, erwerben möchte. Der Vertere Arm, ich vermute der Hersteller möchte mehrere verkaufen und nicht nur ein Stück, wird deshalb zum Veblen Gut, weil hier der höhere Preis die Entscheidung dominieren wird. Dass er aufgrund der geringen Auflage auch selten bleibt, wird gerne als Beifang mitgenommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Herat () aus folgendem Grund: Ergänzung angefügt

  • Wenn, dann stören mich da andere Entwicklungen. Z.B., wie weiter oben erwähnt, dass die Preise für Systeme und Ersatznadeln in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Oder für Schallplatten. Wenn eine normale LP beim RSD über 40 Euro kosten soll. Davon sind jedenfalls mehr im Forum "betroffen" als von einem neuen Exotenarm mit hohem Preisschild.

    Das Problem dabei ist, dass sich die Kunden mit jeder Einführung eines noch teureren Tonarms oder Tonabnehmers an die höheren Preise gewöhnen.


    Inzwischen wird hier von einigen ein Tonarm für den Preis von 10.000 Euro schon als normal toleriert. Unter diesem Betrag kann ein Arm nur schlecht sein, so manchmal hier der Tenor. Und deshalb wird auch seitens einiger Hersteller unter dem Deckmäntelchen des Luxusguts immer mehr an der Preisschraube gedreht. Luxusprodukt hin oder her, ich persönlich emfinde ein solches "Wuchergebaren" als unanständig, denn es verwischt das Einschätzungsvermögen einer guten Preis-/Qualitätsrelation.


    Im Automarkt ist das ähnlich. Unter 30.000 Euro bekommt man heute nicht mal mehr ein Mitteklasseauto. Da muss ein Normalverdiener lange dran stricken und irgendwann kann er sich das nicht mehr leisten.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Stimmt, kennzeichnend für den Snob-Effekt ist imho, dass der Preis grundsätzlich keine Rolle spielt (welche Richtung auch immer). Abgrenzung (vom Rest) spielt da wohl die entscheidendere Rolle. Es ist aber auch so dass die Kaufentscheidung davon abhängt, wie sich die übrigen Konsumenten verhalten. Je billiger ein Produkt ist, desto geringer ist der Kaufanreiz für den Snob.

    VG
    Mario

  • Wenn ich mir beispielsweise einen IWC Portugieser Perpetual Calendar (eine Uhr im Preissegment von 35k€, für die, die auf dem Gebiet nicht so firm sind...) kaufe, dann weiß ich, daß dies ein Meisterwerk ist. Nicht nur von der Ingenieursleistung her, sondern auch vom Material und der Verarbeitung her. Und ich weiß, daß da ein sehr gut bezahlter Uhrmachermeister einige Wochen dran gesessen hat und diese Uhr in Handarbeit zusammengesetzt hat.


    Braucht man nicht, man bekommt aber einen fairen Gegenwert für sein Geld.


    Dieser Tonarm ist seelenlose CNC-Produktion, aus im Einkauf billigen Materialien und kann von angelernten Hilfskräften in ein paar Stunden zusammengeschraubt werden. Der Rest ist Marketing. Ob man das nun "Veblen Gut" (wer hat sich sowas ausgedacht?) oder schlicht Verarsche nennt. Und Marketing ist für Dumme gemacht.


    Ich weiß, wo ich mein Geld hintragen würde...

  • Wo Kühe zum melken sind.......... Wird das Spiel sich immer weiter drehen

    Die Kunst ist für sich auszumachen ab wann die Vernunft Siegen sollte, bei aller Liebe zum Hobby



    Grüße

  • Wenn ich mir beispielsweise einen IWC Portugieser Perpetual Calendar (eine Uhr im Preissegment von 35k€, für die, die auf dem Gebiet nicht so firm sind...) kaufe, dann weiß ich, daß dies ein Meisterwerk ist. Nicht nur von der Ingenieursleistung her, sondern auch vom Material und der Verarbeitung her. Und ich weiß, daß da ein sehr gut bezahlter Uhrmachermeister einige Wochen dran gesessen hat und diese Uhr in Handarbeit zusammengesetzt hat.


    Braucht man nicht, man bekommt aber einen fairen Gegenwert für sein Geld.

    Sry for :off:, aber grade bei Uhren frage ich mich echt nach dem Sinn. Ich bin in meinem Leben von Uhren umgeben und froh, daß ich nicht mehr sowas an meinem Handgelenk mit mir rumschleppen muß(würde mich auch massivst bei der Arbeit stören).

    Beim Tonarm kann ich mir ja noch wenigstens einreden, daß die Funktion(Klang)besser ist, bei der Uhr bin ich mir aber sicher, daß mein iPhone die Zeit genauer anzeigt.

    Aber ich trage auch keine Ringe, Ketten o.ä., wahrscheinlich bin ich für die Bewertung von Schmuck(und nur das ist eine Uhr für mich)völligst ungeeignet.

  • Hurra, wir verblöden!

    Wenn ich hier so einiges Lese, dann ist verblödet, viel zu schwach :rolleyes:

    Ich bin raus aus diesem Armutszeugnis, vergeudete Lebenszeit :sorry:


    Garuda

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Thorstein Veblen beschrieb den Effekt in seinem Buch über die feinen Leute vor über 100 Jahren. Die Tycoone damals boten genügend Anschauungsmaterial. Ob das Werk von damals "richtig" ist oder nicht, spielt keine Rolle, der Begriff Veblen Gut bleibt.

    Hier ein guter bericht darüber:

    https://www.economist.com/1843/2016/07/28/demand-curve

    (voller Text hinter der Paywall oder vielleicht findet sich eine Möglichkeit per PM bei interesse...)


    Ich finde es schade, dass es so eine Entwicklung gibt. ich kann sie theoretisch nachvollziehen, jedoch finde ich sie unverünftig. In dem Bereich ist der Schaden relativ gering, in der Luxus-Modeindustrie ist es eine riesige Verschwendung von Ressourcen.

  • Das Problem dabei ist, dass sich die Kunden mit jeder Einführung eines noch teureren Tonarms oder Tonabnehmers an die höheren Preise gewöhnen.


    Inzwischen wird hier von einigen ein Tonarm für den Preis von 10.000 Euro schon als normal toleriert. Unter diesem Betrag kann ein Arm nur schlecht sein, so manchmal hier der Tenor. Und deshalb wird auch seitens einiger Hersteller unter dem Deckmäntelchen des Luxusguts immer mehr an der Preisschraube gedreht. Luxusprodukt hin oder her, ich persönlich emfinde ein solches "Wuchergebaren" als unanständig, denn es verwischt das Einschätzungsvermögen einer guten Preis-/Qualitätsrelation.


    Im Automarkt ist das ähnlich. Unter 30.000 Euro bekommt man heute nicht mal mehr ein Mitteklasseauto. Da muss ein Normalverdiener lange dran stricken und irgendwann kann er sich das nicht mehr leisten.

    Hallo Andreas,


    ich stimme Dir ja völlig zu, dass das sehr teuer ist. Aber die meisten, die sich einen Plattenspieler oder einen Arm kaufen, wissen doch vermutlich gar nicht, dass es da jetzt einen neuen Arm für 32K gibt. Die Meßlatte läge doch da ganz woanders. Der Händler zeigt einem z.B. einen Arm für 500 Euro, einen für 1000 und einen für 1500 Euro.

    Das Argument, dass der Arm hier vermutlich einer Mehrheit oder jedenfalls vielen als wesentlich zu teuer erscheint, ist ja oft genannt worden. Es zeigt doch auch, dass es durchaus ein Gefühl für eine Preis-Leistungsrelation gibt. Aber was soll die Schlußfolgerung für einen Arm dieser Preisklasse sein? Das es so etwas nicht geben darf? Dass der Hersteller es billiger anbieten sollte? Für viele außerhalb unseres Hobbys ist doch sicherlich ein Tonabnehmer für mehrere hundert Euro schon nicht mehr nachvollziehbar. Uns ist ein solches System aber wert.


    Wenn in meiner Straße Eigentumswohungen für 10.000 Euro den Quadratmeter verkauft werden, dann mache ich mir Sorgen, dass auch meine Miete dadurch teurer wird oder die Wohnung demnächst als Eigentumswohnung verkauft wird.

    Bei dem Angebot eines solchen Tonarmes aber mache ich mir nicht Sorgen, dass deswegen die Preise anderer Tonarme steigen werden. Die Wohnung braucht man, da hat man wenig Alternativen. So einen Arm aber "braucht" man nicht.


    Viele Grüße


    Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten