Tip welche Vivaldi die 4 Jahreszeiten

  • Wie wäre es DAMIT?


    9,99 € frei Haus.


    Ich lese hier fleißig mit uns habe mir auf den Tipp hin genau diese Platte bei JPC bestellt.

    Schade, die erste, als auch die zweite Platte (Ersatz) haben die Form einer Schüssel.

    Klanglich ist die Pressung ganz gut .

    ...mag Musik

  • Für Instrumentalmusik ist die I Musici Box die wohl beste LP-Empfehlung (und zudem preiswert) und enthält natürlich auch die 4 Jz (also relevant für die Ausgangsfrage des Threads).

    Da es hier um die 4JZ geht möchte ich nochmals widersprechen. Kennt jemand, der eine (der vielen, ich meine sechs an der Zahl) Einspielung von I Musici empfiehlt, denn überhaupt die der Sonatori? Für mein Empfinden liegen da Welten dazwischen. Auch aufnahmetechnisch sind die Sonatori klar zu bevorzugen. Erstklassige Pressqualität auf 180g kommt on top.

    Viele Grüße, Steff

  • Hallo "naidyl",


    ich kannte die Sonatori Aufnahme nicht -- motiviert durch Deine Beiträge habe ich sie auszugsweise auf Youtube angehört, die LP (es scheint ja mehrere Pressungen dieser Aufnahme zu geben) kenne ich nicht.


    Es gibt eine ausführliche Besprechung der 45 rpm Pressung durch Michael Fremer (das Originalband der AudioNautes Aufnahme von 1992 ist wohl ein DAT-Band und die ersten Veröffentlichungen waren auf CD):


    https://www.analogplanet.com/c…atori-de-la-gioiosa-marca


    Viele Grüße


    Joachim

  • überhaupt die der Sonatori?

    Natürlich, es liegen auch andere Vivaldi-Einspielungen der Sanatori de Gioiosa Marca mit Giulianao Carmignola vor. Die erwähnte LP ist natürlich etwas für den besonders audiophil ausgeprägten Hörer, schließlich ist der Pauler dafür verantwortlich. In vorherigen Postings hatte ich bereits erwähnt, dass ich Carmignola bereits zweimal im Live-Konzert erleben konnte. Weiterhin darf ich sagen, dass mir die alte Einspielung der I Musici mit dem Solo Geiger Felix Ajo besser gefällt.

    Hier die SanatoriIMG_5124.jpg




    Viele Grüße

    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    das stimmt. Eigentlich bin ich mit meinen 5 bis 7? (analog aufgenommenen) LPs der 4 Jz aus dem Zeitraum 1954 -- 1970 zufrieden, da ich die 4 Jz auch nicht sehr häufig höre. Irgendwann werde ich noch eine LP eines (mit historischen Instrumenten spielenden) Barockorchesters kaufen -- welche Aufnahme muss ich noch entscheiden...


    Viele Grüße


    Joachim

  • Hier die SanatoriIMG_5124.jpg

    Sicher? Auf meiner Einspielung wird Carmignola von 7 Musikern begleitet, wie auch hier zu sehen:

    carmignola plays Vivaldi with Sonatori - YouTube


    Oder handelt es sich um das Venice Baroque Orchestra? Kann das gerade nicht zuhause überprüfen, da steht diese CD natürlich auch im Regal. Das begleitet (mit größerer Besetzung als die Sonatori) Carmignola bei seiner zweiten Aufnahme der 4JZ (für Sony, als LP soweit bekannt nicht erhältlich). Von diesen beiden ziehe ich musikalisch und klanglich die ältere für Divox ganz klar vor.


    Lassen wir es einfach so stehen. Die Ayo-Aufnahme habe ich vor einiger Zeit als Verpackungsbeilage für den Versand entsorgt (allerdings in einer wertlosen Orbis-Pressung) und eben noch mal per Youtube reingehört. Seit Il Giardino Armonico bin ich für den althergebrachten, behäbigen Vivaldi rettungslos verloren. Die alten Aufnahmen (die ich teilweise durchaus noch habe) dienen mir nur noch als abschreckende Beispiele. Passabel finde ich die neueste (mir bekannte) Einspielung der Musici mit Pina Carmirelli.


    Habe nochmal nachgeschaut: I Musici haben die 4JZ insgesamt acht mal aufgenommen.


    Viele Grüße, Steff

    Viele Grüße, Steff

  • Lassen wir es einfach so stehen.

    ... und kommen am Rande zu etwas anderes um Vivaldi.

    Im vergangenen Herbst waren die bEva und meinereiner in Venedig. Ganz in der Nähe des Markusplatzes und des Dogenpalastes

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    befindet sich in der


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    das Ospedale della Pietà


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    Für mich ein magischer Ort. Hier wirkte Antonio Vivaldi viele Jahre als Musiklehrer. Die meisten seiner Violinkonzerte, darunter den Zyklus "Le Quattro Stagioni" schrieb er für das Orchester der Pietà, das aus den im Opsedale wohnenden und betreuten Mädchen - meist Waisen und Kinder von Prostituierten - bestand. Solistin war stets die berühmte "Anna Maria dal violin", ebenfalls ein Zögling der Pietà. Wie alle ragazze der Pietà hatte sie keinen Nachnamen. Auch heute noch ist diese seit 1354 bestehende Institution eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe. Seit 1696 gibt es eine Babyklappe, durch die vielleicht auch Anna Maria ins Ospedale kam. Außer Vivaldi wirkten hier u. a. Johann Rosenmüller, Francesco Gasparini und Nicola Porpora als Musiklehrer und Chorleiter. Die zugehörige Kirche wird aktuell renoviert und bietet keinen besonderen Anblick. Sie wurde kurz nach der Zeit Vivaldis auf den Grundmauern der Vorgängerkirche erbaut. Das benachbarte Gebäude, heute das Nobel-Hotel Metropole, wurde ebenfalls nach dieser Ära erbaut. Teile des Vorgängerbaus, in dem die Mädchen wohnten, wurden integriert. So z. B. der Opferstock im Bild oben.


    NIK_1495.jpg


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    Eingerüstet die Kirche des Ospedale, daneben das Hotel Metropole, das auch eine kleine Ausstellung über die "Figlie" beherbergt. Ganz links der Campanile di San Marco.


    Viele Grüße, Steff

    Viele Grüße, Steff

    Einmal editiert, zuletzt von naidyl ()

  • Passabel finde ich die neueste (mir bekannte) Einspielung der Musici mit Pina Carmirelli.

    Nee. Ich muss zurückrudern. Da hat meine Erinnerung die Sache doch arg verklärt. Nachdem ich nun seit langer Zeit mal wieder reingehört habe, kann ich sie eigentlich nur entsorgen.


    Eine weitere grandiose Vivaldi-Einspielung der Sonatori gibt es mit Dorothee Oberlinger (auch mit Musik anderer venezianischer Komponisten).

    0886919551426.jpg

    Hier kann man mal reinhören / -sehen in Vivaldis Hit RV 443 für Flautoino, das allerdings nicht auf der CD vertreten ist:

    Sonatori de la Gioiosa Marca, Dorothee Oberlinger | Antonio Vivaldi: Concerto RV 443 in C-Dur - YouTube

    Auch hier spielen die Sonatori zu siebt.


    Noch besser finde ich allerdings diese:

    61H4eMauTKL._SS500_.jpg

    Viele Grüße, Steff

  • Viele Musiker sehen ganz normal aus.

    In Kaiserslautern gab es vom Südwestfunkorchester unter Leitung von Emmerich Smola zu meiner Zeit dort an der Uni jedes Semester das Konzert ohne Frack.

    Die Musiker kamen in Alltagskleidung. Die Studenten und sonstiges Publikum auch. Manche Professoren hatten eine Kravatte an.


    Der eine Bassist sah so aus wie ein Hausmeister. In Lederjacke. Manche trugen ein Jackett, das wars dann auch schon von der Förmlichkeit. Ich habe mir immer gedacht, was würde ich den Musikern als Beruf zuordnen. Ein Geiger definitv Lehrer. Der Cellist mit Pferdeschwanz, Kneipier. U.s.w. Ich glaube da hätte ich bei keinem an einen Musiker gedacht. Jemand der klassiche Musik studuert hat in der Zeit, war wahrscheinlich eher ein wenig konservativ. Daher kommt wahrscheinlich der Name Konservatorium...


    Es war eine ganz tolle Idee, wie ich fand, diese Konzerte anzubieten. Mein erster Kontakt überhaupt mit klassischer Musik. Bei uns lief Radio, RTL. Da gab es keine Klassik. Nur aktuelle Musik.

    Entspanntes Hören, Frank


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  • Jemand der klassiche Musik studuert hat in der Zeit, war wahrscheinlich eher ein wenig konservativ. Daher kommt wahrscheinlich der Name Konservatorium...

    Nicht dein Ernst, oder? Beschäftige dich mal mit Nono, Henze und anderen linken Tonsetzern. Oder, einfacher, lese das sehr interessante Interview mit Reinhard Goebel. Da kann jemand, der in klassischen Musikern verklemmte Frackträger sieht, aber sowas vom Glauben abfallen....

    »Leute, ich weiß es immer noch am besten.« • VAN Magazin (van-magazin.de)

    Nebenbei wird auch auf den oben erwähnten Kuijken eine Breitseite abgefeuert :heul:


    Man könnte auch zur Kenntnis nehmen, dass viele maßstabsetzende Komponisten wahre Revoluzzer waren. Wagner wurde lange steckbrieflich wegen Aufruhr gesucht. Nur ein Beispiel.


    Jetzt aber ernsthafter und wir kommen in gewisser Weise zum Ospedale, an dem Vivaldi lehrte, zurück:

    "Konservatorium" stand ursprünglich für Waisenhäuser (Kinderbewahranstalten) im jetzigen Italien (überwiegend Neapel und Venedig). Im Barockzeitalter gab es viele davon, die immer verschiedenen Kirchen zugeordnet waren. Die Waisen wurden von den besten Komponisten der Stadt musikalisch unterrichtet. Die Mädels dort waren die ersten professionellen Sängerinnen. Und so ging der Name für die Bewahranstalten mit der Zeit auf die instututionalisierte musikalische Ausbildung über.

    Viele Grüße, Steff

  • Ich schrieb über Musiker, d.h. die Exekutive. Nicht über Komponisten moderner Musik.

    Das mit dem Konservatorium war nicht ganz ernst gemeint.

    Entspanntes Hören, Frank


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