Die Physik unserer Plattenspieler

  • seid ihr schon mal auf den gedanken gekommen, dass mit aktuell aberwitzigem laufwerks-equipment aus der rille gekitzelt wird, was die produzenten/tontechniker damals dort garnicht reingeschrieben haben und die reproduktion sogar verfälschen kann?


    glaubt ihr etwa in den 60er, 70er oder 80er jahren wären studios (verstärker, mischpulte, bandmaschinen, tonarme, monitore etc.) mit super-duper spezialkabeln, -potis, - kondensatoren und co. bestückt worden, die heute fast jeder in seinem geraffel hat/haben möchte? oder dass bei schneidmaschinen viel mehr als gute aber eben damals übliche feinmechanik zum einsatz kam?


    ich bin der festen überzeugung, dass die in der lp-produktion damals garnicht gehört haben, was heute hörbar gemacht werden kann! und sie wussten auch, was da so daheim an gerätschaften bei den hörern rumstand. deshalb wurde daraufhin auch produziert und abgemischt.


    will sagen, dass die die überzogene aufrüstung von laufwerken durch "satellitentechnik" womöglich sogar ins klangliche abseits führt - eben weil man eine scheibe so hört, wie sie niemals beabsichtigt war!

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Du machst hier aber ein Fass auf! :D

    :sorry: für das Vollzitat, aber es musste sein … :saint:

  • Tja, die audiophile Sinnkrise, oder so.

    Jeder muss für sich die Frage beantworten, wie weit er unabhängig vom Investment gehen möchte.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • wieso fass auf? der zusammenhang drängt sich geradezu auf.

    das ganze ist halt mehr als die summe der teile, in die man es mit "hai änt" immer weiter zerlegt...

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Also Hoersen,


    Ich höre viele Platten aus der 50iger Jahren, Klassik und Jazz, da sind viele high end tauglich. Der einzige Kompromiss an die Gerätschaft der Kunden war, dass unter 30 und über 10 000 Hz abgeregelt wurde, aber auch nicht bei allen Aufnahmen.


    Ich höre auch Rock und Beat aus den 60/70iger Jahren von Bands, die sich kein gutes Studio leisten konnten. Da steige ich auf einen Tonabnehmer um, der nicht alles aus der Rille holt.


    Und manche Platten sortieren sich mangels Qualität aus ... weil man sie nicht ein zweites Mal hören will.


    Aber eine gute Aufnahme über eine gute Anlage ist letztendlich das Argument für gute Technik ...


    LG Kurt

  • Moin

    glaubt ihr etwa in den 60er, 70er oder 80er jahren wären studios (verstärker, mischpulte, bandmaschinen, tonarme, monitore etc.) mit super-duper spezialkabeln, -potis, - kondensatoren und co. bestückt worden, die heute fast jeder in seinem geraffel hat/haben möchte? oder dass bei schneidmaschinen viel mehr als gute aber eben damals übliche feinmechanik zum einsatz kam?

    ich finde diese Gedanken nicht so abwegig.

    In Studios wird man wohl kaum Lautsprecher, Strom oder Chinchkabel für 1k€/lfm verwenden.

    Auch viele Musiker selbst kennen nur 2 Sorten von Kabeln,

    funktioniert = gut, funktioniert nicht = schlecht.

    Aber egal, jeder wie mag.

    Hauptsache man hat Spaß an der Mucke.

    Grüße Ralf

  • Hallo Ralf,


    bezüglich der Kabel kann ich Dir folgen, Aber bei Mikrofonen verlangen auch Musiker mehr als Funktionieren. ...


    Studiolevel ist nicht schwächer als High End, hat aber zumeist das bessere Preis/Leistungs-Verhältnis.


    LG Kurt

  • Wenn ich mir z.B. diese beiden LPs anhöre, dann frage ich mich wirklich, welche highendige NEUE Pressung da wirklich besser klingt. :/

    Die Johnny Hartman ist eine 1964 Mono (Promo) LP, die andere ist im Original von 1957 !

    Natürlich gibt es auch einige gute 70 ziger/ 80 ziger ECM LPs. Was machen aktuelle Aufnahmen denn wirklich besser. Sehr oft sind diese neuen 180 gr. Pressungen tellerförmig verzogen.

    Wenn das kein Fortschritt ist. ;):D


    ABFC0F69-7394-4F6C-84CF-F583BE6A1A1A.jpg

    LG


    Horst

  • Übrigens, die LP ist zwar eine Scheibe - aber sie dreht sich doch, hoffentlich; hoffe dafür komme ich jetzt nicht auf den Scheiterhaufen.

    Der physikalische Erkenntniszuwachs in diesem Faden hält sich in Grenzen, dafür bietet er ein Übermaß an soziokulturellen Einblicken.

    Schade, dass die meisten Threads nicht wirklich entspannt ablaufen; von der Bereitschaft in einer Diskussion auch mal offen für neue Erkenntnisse zu sein ganz zu schweigen.

    Habe diesen hier mal von Anfang bis Ende durch, künftig bleibe ich lieber bei den zuletzt gehört Fäden, da gibt‘s teilweise sogar Spaß


    Grüße Helmut und 🖖

    relaxte Grüße


    Helmut 8)

  • in einer Diskussion auch mal offen für neue Erkenntnisse zu sein

    Wo soll das herkommen, bei so einer überreifen Retro-Technik. Sehr schwer, da an irgendeiner Stelle noch richtig was zu reißen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • leider ist vorhin viel wahres gesagt worden..

    Bei den Press Qualitäten bin ich ganz bei Horst_t, früher gab es schon sehr ordentliche Pressungen..

    Natürlich mit einem kleinen aber, denn die schlechten Pressungen hatten auch mittlerweile 60 Jahre Zeit zu verschwinden, denn die gab es damals auch..

    Nächstes Problem, früher war die Schallplatte das Medium schlechthin, hier gab es den erstmal Testpressungen, die sich dann alle Beteiligten anhören konnten und die Möglichkeit zum meckern hatten..

    Heute wird die Abmischung digital durchgehört und frei gegeben..

    Die Auflagen waren viel höher als heute,d.h. der ganze Prozess über schneiden, Kontrolle, Galvanisierung war im Verhältnis viel günstiger, da konnte man sich einfach mehr Zeit nehmen..

    Früher wurde über Direktkopie vom Master geschnitten.. Heute liest man leider sehr oft, digital remastert, also das alte Master wurde im besten Fall neu abgemischt.. (im schlimmsten Fall wird eine cd direkt zum Presswerk geschickt)

    Ich kann jedoch keine Töne remastern die nicht auf dem Master Tape sind..

    (Also was soll der sch.. denn?)

    z.B. Dark side of the Moon, alle Pressungen bis 1988 liegen von der Qualität dicht beieinander, bei verschiedenen remaster Versionen wurde einfach nur ein bisschen Badewannensound gebastelt..

    Pressen können die Firmen heute genau so gut wie damals... Sind ja auch die selben Maschinen..

    Glaubt wirklich jemand dass Sony Music seine besten Leute an die Abmischung für eine 10.000er Pressauflage setzt? (Und 10.000 ist heute schon recht viel)


    Zum Thema Kabel und co...

    Das Problem ist einfach dass es in der HiFi Sparte kaum Normen gibt.. Jeder will verkaufen und hierzu hat jeder seine Strategie,bzw. Philosophie..

    Im Rundfunk sieht das ganz anders aus.. Da gibt's ein Pflichtenheft und danach wird gebaut..

    Bei uns verkauft derjenige die meisten Kabel, wenn er z.B. nachweisen kann dass der Widerstand des Kabels sehr gering ist..

    Die BBC sagt, ich brauche 50 Ohm und 100 Ohm Kabel, damit ich eine Norm habe und bei defekt auch ein 5 Meter Kabel durch ein 50 Meter Kabel ersetzen kann..


    Hätten wir die gleichen Normen, dann wäre vieles einfacher..

  • Pressen können die Firmen heute genau so gut wie damals...

    Zitat PL

    Leider wohl nicht!


    Sind ja auch die selben Maschinen...

    Zitat PL

    Darin liegt ein weiteres Problem. Aber das ist eine andere Geschichte... ;)

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Ähnlich hatte ich es hier schon mal geschrieben:

    Das bringt mich wieder zu der These, dass mE. eine signifikante/nachvollziehbare Verbesserung der Qualität nicht „hinter“ der Platte sondern vor/bei ihrer Entstehung zu erzielen wäre …

    Damit meine ich aber keine Untersetzer, Kabel, Kondensatoren oder sonstiges Gedöns …

    VG
    Mario

  • Ich höre viele Platten aus der 50iger Jahren, Klassik und Jazz, da sind viele high end tauglich. Der einzige Kompromiss an die Gerätschaft der Kunden war, dass unter 30 und über 10 000 Hz abgeregelt wurde, aber auch nicht bei allen Aufnahmen.

    Genau und das war der bevorzugte Mikrofonverstärker in D :


    http://audio.kubarth.com/rundf…%25K7U8W%2CBYP9%268%60%0A


    ....bevor der V76 ihn ablöste . Auch heute noch ein sehr gesuchtes Gerät mit entsprechenden Preisen ^^^^^^ .


    http://audio.kubarth.com/rundf…26%25B7U8W-BYP9%268%60%0A


    MfG , A .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • sagen wir mal so, auf jeden Fall theoretisch..

    Es gibt immer mal wieder Pressungen die auch heute richtig gut sind.. Leider meist von unbekannteren Künstlern, die jedoch das Medium Schallplatte einfach toll finden..

    Die Indie Künstler, die die Pressweke in den 90 ern irgendwie am Leben gehalten haben, die bekommen heute auch noch ganz ordentliche Sachen hin..


    Aber im Prinzip unterstreiche ich Deine Meinung komplett