2m Black Nadelträger nicht exakt mittig

  • Nun, neben meinem Tremor ist leider meine Sehkraft auch nicht mehr so dolle... Angeborene Diabetes - Typ 1. Da geht im Alter so manches nicht mehr 100%ig. Zum Glück kann ich aber gut hören - was für unser Hobby ja essentiell ist. Die Nadel auf der Platte bewerten - das geht leider nicht mehr...

    Theoretisch kann ich mir aber gut vorstellen, dass die Nadel sich durch die Bewegung nach vorne "geradezieht".

    Moin Jürgen, um exakt sehen zu können, wie die Nadel in der Rille steht, benutze ich auch das Handyfoto. Meine Sehkraft ist auch nicht mehr die Beste, zudem lässt sich auf dem Foto sehr gut recht viel erkennen.

    PS: Falls das wegen Deines Tremors nicht funktioniert, kann Dir ja vielleicht jemand aus Deinem Umfeld behilflich sein.

    Viele Grüße aus der Südheide


    Ralph


    live hard, drive fast oder anders herum? Egal, lebt Eure Leidenschaften.

    ____________________________

    ... und sie dreht sich doch!

  • Jürgen,

    Du kannst mir die Nadel auch zu senden, ich kümmere mich darum.

    Du überweis etwas aufs Forums-Spendenkonto & gut ist es.

    Schreib mir ne PN - wenn Du meinen Service in Anspruch nehmen möchtest.

    Das Rückporto geht auf mich.


    Audiophile Grüße - Nadja

  • Hallo Jürgen,


    habe mir gerade dein Bild vom Nadeleinschub angeschaut. Das ist alles innerhalb der Toleranz. Wenn du nachjustierst, orientiere dich an der Stellung des Nadelträgers in abgesenktem Zustand auf der Schablone ohne AS Einstellung, also mit 0.


    VG

    Dieter

  • Hallo zusammen,

    zuerst einmal vielen, vielen Dank, dass Ihr Euch so engagiert mit meinem wohl doch eher kleinen Problemchen auseinandersetzt...

    Ich bin ja erst seit einem guten halben Jahr wieder beim Vinyl gelandet. Da hat sich in den Jahrzehnten solch ein Wissen und solch eine Akribie entwickelt, wie ich es mir nicht vorgestellt habe. Damals in den Siebzigern war das relativ locker. Man hat - wenn die Ersparnisse gereicht haben - seinen Dual nach Hause getragen, Plug and Play an den Vollverstärker angeschlossen und Musik gehört. Von Zeit zu Zeit ist man dann mit seiner Nadel zum nächsten Fachmann gelaufen, der mittels Mikroskop einen Blick drauf geworfen hat und das wars...

    Das ist heute alles viel ausgereifter, komplizierter und auf viel höherem Niveau. Es klingt auch viel besser...

    Ich werde jetzt folgendes tun: NICHTS... Ihr habt mich überzeugt, dass alles im grünen Bereich ist. Ich bin ohnehin kein Highender und habe eine durchschnittliche Anlage, die mir zwar viel Freude bereitet, die mich aber klanglich nicht zu den höheren Sphaeren tragen wird. Ich war eigentlich nur unsicher, ob ich mir mit der Nadel irgend etwas verhunze.

    Irgendwann werde ich mir eine neue Nadel zulegen (haben ist besser als brauchen) und in dem Zuge dann die gegenwärtige Nadel überprüfen lassen.

    @Nadja: Vielen Dank an Dich für Dein großzügiges Angebot. Ich weiß das wirklich zu schätzen, bin aber nicht besonders gut darin, solche Hilfe anzunehmen... Aber allen Ernstes VIELEN DANK!!!

    Wie gesagt, ich lasse erst einmal alles so, wie es ist. Es klingt für mich gut.

    Gruß

    Jürgen aus Wesel

  • Hallo liebes Forum,

    ich hätte mich besser kennen sollen...

    Natürlich hat mich die Angelegenheit nicht losgelassen...

    Am Wochenende habe ich mich einmal mit dem Rechner auf Vinylengine zur Compliance beschäftigt. Dabei ist herausgekommen, dass das 2m Black so gerade im Grenzbereich mit meinem Tonarm liegt. Dieser hat laut Datenblatt eine effektive Masse von 13,5g.

    Als ich den Plattenspieler Anfang des Jahres kaufte, habe ich direkt vom serienmäßigen 2m Blue auf das Black umgerüstet. Dabei war mir aufgefallen, dass zwischen Headshell und TA ein "Spacer" (Metallplättchen) eingebaut war, den ich unwissend auch für das 2m Black weiter genutzt habe.

    Vinylengine zeigte mir nun, dass weniger Masse anzustreben sei. Also habe mir ich am Wochenende den Plattenspieler noch einmal vorgenommen. Das Plättchen herausgenommen und gewogen (1,5g) und alles noch einmal (dieses mal den Spacer weggelassen) neu eingestellt. VTA so exakt wie möglich und die Nulldurchgänge nach Pro-Ject-Schablone eingestellt.

    Letztlich wollte ich es nun so perfekt wie möglich machen und habe mir am Montag nun doch eine neue Black-Nadel bei Thakker (nur einige Fahrminuten entfernt) gekauft.

    Letztlich spielt nun alles noch besser, als vorher. Das ist auch keine Einbildung, sondern sehr deutlich hörbar. Woran der positive Schub nach vorne nun lag - neue Nadel - exaktere Einstellung - entferntes Zusatzgewicht - kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall gefällt es mir gut.

    Die "alte" Black Nadel werde ich dann für Gebrauchtkäufe vom Flohmarkt usw. nutzen.

    Nur eine Unsicherheit besteht noch: Was sind das für seltsame Nulldurchgänge beim Pro-Ject-Protractor?: 65mm und 125mm? Das ist weder Baerwald, Lofgren, noch sonst irgend etwas. Es klingt aber gut. Da allgemein empfohlen wird, die Schablone des Dreher-Herstellers zu nutzen, habe ich mich dazu entschieden, hätte aber auch noch eine (Ortofon)Baerwald Schablone hier. Verzerrungen kann ich allerdings nicht wahr nehmen.


    Soweit nun der letzte Stand.


    Beste Grüße von einem Wiedereinsteiger mit steiler Lernkurve :)

    Gruß

    Jürgen aus Wesel

  • Nun, jede Geometrie ist letztlich nur ein Kompromiß. Und da gibt es durchaus eine ganze Menge Tonarm-Hersteller, die ihre eigenen Vorstellungen verfolgen. Das muß nicht unbedingt schlecht sein weil es eben die eine korrekte Geometrie nicht gibt. Der Drehtonarm gibt eben maximal 2 Nullstellen her wobei manche Geometrien auch nur eine Nullstelle auf dem spielbaren Bereich der LP haben. Selbst Tangentialtonarme sind nicht ganz fehlerfrei, zumindest die Modelle, die mit beherrschbarem Aufwand gebaut sind. Rainer hat da ja ein ganz anderes Kaliber entwickelt, der glaube ich optisch erkennt, wie der Vorschub sein muß. Die gängigen Modelle aus den 80ern (als der Tangentialarm modern war), hatten aber nur Mikroschalter, die durch den Arm ausgelöst wurden und die dem Vorschubmotor dann einen kleinen Stromstoß gaben. Und zum Auslösen des Schalters mußte auch erst mal ein Spurfehlwinkel entstehen, also nix mit tangentiale Abtastung = null Spurfehlwinkel...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hi Jürgen,


    ich bezweifle, daß Du den von Dir erwähnten Unterschied auf Grund der neuen "Nadel" hörst. Da ist die effektive Masse von deutlich größerer Bedeutung. Schade, daß Du es nicht nacheinander getestet hast um zu prüfen wo genau der Unterschied herkommt.


    Bei mir war am Etna Null Unterschied zu hören zwischen dem leicht schrägstehenden Cantilever und dem jetzt wieder Kerzen gerade stehenden Cantilever. Eine solche "kleine" Schrägstellung wird hier völlig überbewertet fürchte ich.


    Das Zusammenspiel zwischen der Compliance, dem Systemgewicht und der effektiven Masse des Tonarms ist dagegen deutlich wichtiger. Wobei man auch nicht jedes Gramm hören kann, wenn die Kombination gut im grünen Bereich liegt.


    Da Du aber beschrieben hast, daß es bei Dir am Rand des empfohlenen Bereiches lag, würde ich darauf tippen, daß der von Dir wahrgenommene Klangunterschied aus der Entnahme der 1,5g aus deinem System stammt.


    Meine 2 Cents,

    Jürgen

  • Schade, daß Du es nicht nacheinander getestet hast um zu prüfen wo genau der Unterschied herkommt.

    Er hat ja die alte Nadel noch - damit kann er doch gegenhören, ob nun die neue Nadel einen klanglichen Unterschied macht.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Er hat ja die alte Nadel noch - damit kann er doch gegenhören, ob nun die neue Nadel einen klanglichen Unterschied macht.


    Gruß

    Andreas

    Das stimmt. Ich habe gerade einmal mit einer, meiner Lieblingsplatten (Buena Vista Social Club live at Carnegy Hall) alte gegen neue Nadel versucht zu vergleichen. Die beiden sind schon sehr sehr ähnlich. Vielleicht ist die neue etwas definierter im Bassbereich - das kann aber auch Psychoakustik sein...

    Fest steht aber: Jetzt - mit dem veränderten Gesamtsetup - spielt es besser... Ich habe nun erstmals den Eindruck einer Bühne vor mir. Der Bassbereich ist wesentlich präziser. Ich kann auch lauter hören, als vorher, bevor es unangenehm wird.

    Wahrscheinlich also wirklich ein Gesamtergebnis der verschiedenen Maßnahmen.

    Ich denke, Geometrie und VTA waren vorher nicht so korrekt eingestellt, wie jetzt (ich war bei meinem neuen Dreher anfangs noch sehr vorsichtig und wollte nichts beschädigen...). Dazu die Gewichtsreduzierung am Headshell.

    Azimuth hat wohl von Anfang an gepasst und musste ich auch jetzt nicht verändern (mit der Kosmetikspiegelmethode).

    Derzeit ist die neue Nadel natürlich noch nicht eingespielt - derzeit gerade 8 Stunden. Sie dürfte aber gerne so bleiben, wie jetzt...


    Gruß

    Jürgen

    Gruß

    Jürgen aus Wesel

  • Der Tonarm von Project ist nahezu perfekt für die 2M Systeme. Project betreibt die Systeme nicht ohne Grund mit einem Spacer, von Ortofon wird die Compliance für das 2M Black mit 16 angegeben, gemessen liegt sie aber im Bereich 12-14, somit liegt die Resonanzfrequenz im optimalen Bereich. Sogar an meinem Kenwood mit einem Tonarm von 17,5g effektiver Tonarmmasse spielt das 2M Black perfekt mit gemessenen 9,3Hz.


    Das 2M Black verlangt durch den Shibata Schliff eine perfekte Ausrichtung, beim Project Tonarm würde ich immer auf die original Schablone zurück greifen, da der Tonarm seine eigenen Nulldurchgänge verwendet.

    Gruß Martin


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    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Der Tonarm von Project ist nahezu perfekt für die 2M Systeme. Project betreibt die Systeme nicht ohne Grund mit einem Spacer, von Ortofon wird die Compliance für das 2M Black mit 16 angegeben, gemessen liegt sie aber im Bereich 12-14, somit liegt die Resonanzfrequenz im optimalen Bereich. Sogar an meinem Kenwood mit einem Tonarm von 17,5g effektiver Tonarmmasse spielt das 2M Black perfekt mit gemessenen 9,3Hz.


    Das 2M Black verlangt durch den Shibata Schliff eine perfekte Ausrichtung, beim Project Tonarm würde ich immer auf die original Schablone zurück greifen, da der Tonarm seine eigenen Nulldurchgänge verwendet.

    Hhmmm,

    also die Angaben von Ortofon zur Compliance liegt bei 22. Gemessen mag das anders aussehen.

    Der Spacer war ja bei dem ursprünglichen 2m Blue verbaut. Den habe ich dann zunächst auch für das Black übernommen und nun entfernt.

    Bezüglich der Ausrichtung habe ich mir am Sonntag viel Zeit gelassen und ich denke, das ist nun - im Rahmen meiner Möglichkeiten - schon sehr exakt.

    Gruß

    Jürgen aus Wesel