Da musste ich jetzt spontan an den Spruch "Putting Lipstick on a Pig" denken, Jo.
Wer das Entwerfen von "Gebrauchsgegenständen" schon mal probiert hat, weiß wie schwer das ist.
Zumindest geht es mir immer so. Ich tue mich schwer damit, einen Entwurf zu machen. U.a. weil ich ein große Stück weit dem Perfektionsimus verhaftet bin, dass der erste Schuss - nicht die Zeichnung, sondern der eigentlich Gegenstand - ein Treffer sein soll. Zumindest habe ich die Erkenntnis erlangt, dass das ein schwieriger Ansatz ist. Kreative Menschen produzieren auch nicht immer nur gute Ergebnisse. Da ist dann auch mal Ausschuss dabei oder es muss nochmal mühsam abgeändert werden.
Meine Beispiele sind u.a. Racks für meine Anlage. Das war ein längerer Prozess jeweils.
Oder auch Gehäuse für Hifizeug. Bei Möbeln genauso.
Ach ja, bei Software gilt das auch. Da ist es vermeintlich einfacher, ist es aber oft nicht.
Nicht umsonst gibt es das Studium des Industriedesigners.
Eine Anekdote habe ich noch. Ich war in München in einem Laden für Maßküchen. Der Mitarbeiter hat mir gezeigt, wie bei ihnen eine Schublade aus Holz aussieht, einmal lackiertes Eschenholz, damit die Struktur sichtbarbleibt, und dort, wo die Seitenwand an die Front trifft, gibt es einen kleinen Versatz von 3/10mm. Da habe sie mehrere Optionen probiert und fanden das am besten. Besser als ganz gerade. Wobei ich nicht genau weiß, wie genau man als Holzhandwerksbetrieb da arbeiten kann. Die Firma heißt übrigens Holzrausch bzw. der Küchenzweig heißt glaube ich anders.