Thorens TD125 MK1 (MK nix) mit Tonarm TP25

  • Moin, manchmal dauert es etwas länger. Oder: Ein Projekt, was mich fast zur Hobbyaufgabe brachte :D


    Ich kaufte irgendwann ziemlich billig einen heruntergekommen TD125 mit TP25-Arm. Was ich nicht wusste war, dass jemand das Elektronik-Board wahrscheinlich mit zu viel Hitze teilweise zerstört hatte, also da lief gar nichts. Im Laufe der Zeit hab ich dann zwar alles mögliche auf dem Board repariert und erneuert, jedoch ohne Erfolg, ich bin auch kein Elektroniker und vieles verstehe ich daher auch nicht ||


    Nun hatte ich bereits Wochen, wenn nicht Monate viel freie Zeit in diese vergurkte Board investiert und weiter gekommen bin ich nicht.


    Ich musste ja auch noch andere Teile beschaffen, die mir bei diesem TD nicht gefielen, z.B. war ein Bedienknopf nicht mehr schön (Knöpfe vom MK2 passen nicht), der Tonarm war ein Elend, dreckig, Gegengewicht hing natürlich hinten runter, der Lift bewegte sich nicht mehr usw usw usw.


    Allein die Zarge war (ein Wunder!) von Schäden oder Furnier-Abplatzern verschont geblieben.


    Dann gab es wieder so einen Dreher zu kaufen, eigentlich viel zu teuer aber angeblich lief der und er hatte das gleiche Elektronik-Board wie meiner, und das Board sah auf den Fotos auch gut aus. Also gekauft und damit waren meine Ersatzteilsorgen erledigt.


    Nach Lieferung gleich ausprobiert und HURRA die Kiste läuft. Oberchassis mit Lackmängeln und Kratzern, Zarge verranzt, aber sonst alles dran und alles in Ordnung.


    Also aus Zwei mach Eins, Rest als Teilelager behalten.


    Tonarm zerlegt, gereinigt, Aufhängung des Gegengewicht-Rohres repariert, Innenverkabelung samt Massekabel erneuert, wieder montiert, eingestellt, fertig. Dann noch ein neues Phono Anschlusskabel gebaut.

    Liftmechanik getauscht, das eine Ober- mit dem anderen Unterchassis verheiratet, alles wieder zusammengebaut und fertig.


    Dachte ich. Er lief zwar, aber man konnte die Geschwindigkeiten nicht einstellen, die wurden nicht gehalten. Nach jedem ON/OFF lief das Strobo wieder in eine Richtung davon. Also doch noch einmal das verdammte Board. Die Elkos und die Transistoren da drauf sind schon einmal erneuert worden, das sieht man an den Bauteilen, aber das muss auch schon viele Jahre her gewesen sein. Der TD125 in der ersten Ausführung wurde von 1968-1972 produziert, das ist 'ne Weile her.


    Also ging ich gestern ran an das Board, habe den Gleichrichter und alle Elkos gewechselt und die anderen Kondensatoren auch und die Trimmpotis durch neue Piher ersetzt. Danach die Grundeinstellung nach Manual durchgeführt, jetzt läuft alles perfekt - puhhhh, Stein vom Herzen ;)


    Nun war ich endlich fertig und konnte die erste Schallplatte.. neee. Jetzt ging der Lift wieder nicht X( Was war passiert? Eine kleine Feder fehlte, keine Ahnung :wacko: . Aber kein Problem, wenn man ein Schlachtgerät hat, also da die entspr. Feder herausgenommen. Dann kam, was kommen musste: Beim Einsetzen dieser kleinen Feder nicht aufgepasst und "SPLOING" weg war sie 8| und ist bis jetzt unauffindbar.


    Nach Wochen der Mühen und Anstrengungen am gestrigen Samstag endlich fast am Ziel, da wird ein kleine Feder zum Showstopper und will mir den Abend vermiesen :rolleyes: ... ich habe dann irgend eine andere Feder aus meinem Fundus genommen, Lift funktioniert erstmal wieder.


    Was noch fehlt sind Gerätefüße, da nehme ich wahrscheinlich Spikes. Ich habe erstmal zum Test ein gebrauchtes einfacheres Ortofon MM eingebaut, damit klingt der Dreher gar nicht mal schlecht. Und den Tonarm finde ich richtig gut.

    Mal sehen ob ich diesen Dreher noch in die Anlage integrieren kann, verdient hätte er es.


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    Schönen Sonntag :)

  • Sehr schön geworden Jörg, Deine Mühe hat sich mal wieder gelohnt :thumbup:

    Mir gefällt ja besonders das Du die Dreher immer im Originalzustand belässt.

    Daher würde ich auch auf Spikes verzichten, aber irgendwas ist ja immer :D:D:D

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Moin Berthold :)


    Ja, klar. Spikes kann man ja wieder wegnehmen, außerdem ist die originale Wabbel-Bodenplatte noch vorhanden... und die Füßchen dazu habe ich auch.

    allerdings steht mein TD125LB auch ganz gut auf Spikes, die sind dann ja auch in der Höhe verstellbar was die Aufstellung vereinfacht :)

  • War `n joke !

    Ich habe unter meinen beiden 160B auch die RDC Bodenplatten mit Kegel ;) .

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Danke :)


    Berthold: :P


    Die Zeit, die man mit so einem alten Dreher verballert, rechnet man lieber nicht zusammen. ;(


    Dadurch, dass ich zwei Geräte brauchte um einen richtig schönen TD125 MK1 fertigzustellen, rechnet man das Geld am besten auch nicht zusammen.

    ^^


    Einige Teile von audiosilente stecken auch drin ;)


    Aber es macht mir Spaß, auch wenn ich die Dreher gar nicht alle aufstellen kann :D

  • bhelm

    Hat den Titel des Themas von „Thorens TD125 MK1 (Mk nix) mit Tonarm TP25“ zu „Thorens TD125 MK1 (MK nix) mit Tonarm TP25“ geändert.
  • Für den Tonarm sind sogar beide AS-Gewichte vorhanden (werden ineinander geschraubt, meistens fehlt eines, ich fand das zweite Gewicht im Gerät) und eine originale Bedienungsanleitung habe ich auch. Haube fehlt noch, als Originalteil in akzeptablen Zustand ist sie leider schwierig zu finden...

  • Hi Jörg,


    die Zeit die man in eine Restauration einsetzt wird ja als Privatmann nie gewertet.

    Der finanzielle Aufwand kann so einem Projekt natürlich im Wege stehen, da muss man halt für sich entscheiden wie weit man geht.

    125er Ersatzteile, wenn sie überhaupt angeboten werden, sind halt nicht günstig zu bekommen.

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Stimmt alles und Hobby bedeutet immer, Zeit und Geld herzugeben, man macht das ja auch gerne.

    Trotzdem fragt man sich manchmal: Wozu das alles? Vor allem, wenn man gerade einen längeren Durchhänger hat, Teile nicht bekommt, sich über die eigenen Unzulänglichkeiten ärgert und dergleichen.

    :/


    Aber egal, ich hänge irgendwie an diesen alten Dingern ;)

  • So, weiter geht's mit einem weiteren TD125 MKnix :S^^


    Da war mal wieder einer, in Abhol-Entfernung, natürlich kaputt - lief nur noch auf 33, sonst ging nichts mehr.


    Ein schönes Ding, ohne die Schiebetaste für den Lift, das schreit ja nach einem alten SME-Arm (montiert war ein Ortofon AS212) ;)


    So. Das Teil eingesackt und erstmal komplett zerlegt. Original-Zarge noch sehr gut, jedoch ohne Bohrungen für die Haube, eine Haube braucht man ja auch nicht wirklich.


    Ansonsten optisch auch sehr OK, keine Macken an der Bedienleiste usw.


    Es stellte sich heraus, dass dieser TD ein sehr früher MKnix war, er hatte noch 2 Gleichrichter auf der Elektronik-Platine und auch sonst war einiges anders als bei meinem anderen MKnix. Die Platine war original erhalten, das war schon mal gut.


    Tellerlager und Innenteller waren ebenfalls sehr gut erhalten, keine Verfärbungen oder tiefe Riefen.


    Als nächstes habe ich alle Teile gereinigt und dann den TD wieder komplett montiert.


    Das Strobo-Licht habe ich noch auf LED umgebaut.


    Auf der Platine waren einige Kondensatoren hinüber (nicht nur die Elkos). Ich habe dann heute kurzerhand alle Kondensatoren, Transistoren und die Trimm-Potis erneuert, die Grundeinstellungen vorgenommen und schwupp - schon läuft der Gute wieder wie am ersten Tag :) .


    Eventuell schaffe ich es morgen, den TD mit einem anderen Tonarm zu versehen. Statt des Ortofon-Armes kommt tatsächlich ein SME3009 Series-II auf den TD, davon habe ich noch einen mit geteiltem Gegengewicht hier liegen, der sollte sehr schön dazu passen und ein neues Tonarmbrett liegt auch hier...


    Mal sehen, vielleicht gönne ich dem Motor noch ein anständiges Alu-Pulley von audiosilente :/


    Fotos folgen :)

  • Oh Mann Jörg,

    ich denke ich gebe irgendwann meine Ersatzteilburg komplett an Dich ab und zahle meinen Obolus bevor ich selbst ans Eingemachte gehe und daran verzweifel :pinch:;) .

    Besten Gruß

    Berthold


    "Ich bin froh, einer dieser Menschen zu sein, der problemlos Musik hören kann ohne dabei joggen zu müssen!"

  • Ja, damals war überwiegend Furnier angesagt. Ich finde die Original-Zargen auch so ganz OK, aber leider sind sie oft verranzt, neu lackieren oder furnieren ist ein Haufen Aufwand oder teuer, Nachbauzargen aus Massivholz kosten auch mal gerne 300,- EUR.


    Ich bin daher immer froh, wenn die Originalzarge noch in Ordnung ist.


    :)

  • So schlimm ist furnieren gar nicht, dachte ich erst auch. Nach ein paar YT-Tutorials machte ich mich ran und war richtig zufrieden. Etwas anspruchsvoller ist allerdings der Klarlacküberzug. Ölen ist mir etwas zu "rustikal" in der Haptik, selbst wenn wie "Babypopo" feingeschliffen.

    Gruß André
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  • Ich hab hier auch schon ewig Furnier liegen :D

    Ich will das immer mal machen, aber ich habe noch genug anderes am Hacken, was mich regelmäßig von guten Beschäftigungen abhält -z.B. arbeiten gehen ||