Nakamichi 1000 ZXL, Teac SA Cassette, Gerät stoppt!

  • Hallo,
    ich mag analoge Technik, trotz frühzeitlicher Einmesselektronik am Nakamichi 1000 ZXL. Denn lange Zeit war das Cassette abspielen kein Thema für mich und ich hörte nur Schallplatten. Ich wollte nun doch Cassetten zusammenstellen. Schöne Mixcassetten für längeres Hören aufnehmen. Daher die Entscheidung für das Nakamichi Cassetten Gerät. Aber mit der ersten Cassette (Teac SA 90) kamen sogleich nach einiger Zeit des Abspielens Probleme. Das Band entwickelte sich. Ich nahm die Cassette rechtzeitig raus. Ich musste die Cassette aufschrauben und von Hand das Bandmaterial "ordnen" und wieder aufwickeln. Nach dem Zusammenschrauben passte die Wiedergabe nicht. Der Andruckfilz arbeitete nicht richtig. Dies wiederum korrigiert. Nun gab es biem Hören Bandmaterial, wo nur ein stark dumpfer Sound beider Aufnahmeseiten gleichzeitig hörbar war. Dieses Phänomen gilt für ca. 1/3 des Bandmaterials. Seit heute stoppt die Maschine, ohne erkennbare Bandprobleme. Schneller Vor- und Rücklauf funktioniert. Kann die Leichtläufigkeit des Bandes beim Zusammenbau beeinträchtigt werden? Wer weiss Antworten, ich würde mich sehr über unterstützende Antworten freuen.

    Mit besten analogen Grüssen

    Alexander

  • Hallo Alexander,

    ich versuche aus Deiner etwas kruden Beschreibung zu erlesen, worum es geht. Vermutlich ist es eine TDK SA, eine Teac SA kenne ich zumindest nicht. Die SA ist nicht als super "glatt" bekannt, dennoch kann es bei der Andruckrolle zu Problemen kommen. Die sollte entsprechend aufgearbeitet sein/werden. Also putzen!

    Der Filz ist vermutlich auch beim 1000 unerheblich, da er eh abgehoben wird, da sollte es also zu keinen Problemen kommen.

    Das er nicht richtig spielt, aber spult könnte an einer verharzten Mechanik liegen. Woher kommt das 1000 denn? Aber selbstverständlich kannst Du die Cassette auch beschädigt haben, da könnte man dann ja mal eine andere probieren, oder? ;)

    VG

    Frank

  • Hallo Frank,

    herzlichen Dank für die Antworten und Anregungen! :)

    Ein Fehler von mir, natürlich meinte ich das TDK SA Band. Was bedeutet denn der Hinweis mit dem nicht glatten Bandlauf?

    Das Nakamichi wurde vollumfänglich überholt! Ich denke, von der Seite müsste alles in Ordnung sein.

    Die SA ist nicht als super "glatt" bekannt, dennoch kann es bei der Andruckrolle zu Problemen kommen. Die sollte entsprechend aufgearbeitet sein/werden. Also putzen!

    Ja, ist das nicht widersprüchlich oder ist das "nicht super glatt" ein positives Merkmal? Und was ist damit gemeint mit dem "glatt"? Und daraus folgernd, was kann ich putzen? Ich muss doch nachfragen. Vielleicht hatte ich Pech mit dem Band, ich werde auch ein anderes Band probieren.

    VG Alexander

  • z.B. die TDK MA ist z.B. sehr "glatt" von der Oberfläche, da kann es bei nicht mehr griffigen Andruckrollen zu Bandsalat kommen...die SA ist dafür nicht bekannt.

    Wenn das Naka aktuell überholt wurde, dürfte es keinerlei Probleme machen. Daher würde ich hier zunächst mal den "Überholer" in die Pflicht nehmen, der ja ein funktionstüchtiges Gerät abgeben muß...dafür hat er ja auch sein Geld bekommen, oder?

    Vorher würde ich aber tatsächlich mit einer anderen Cassette prüfen, nicht, dass doch damit was nicht in Ordnung ist.

  • Ich hab mein Nak auch gerade erst selbst überholt, ist schon sehr empfindlich auf "alte" schlecht aufgespulte Cassetten.

    Keine Ahnung, Andruckrollen nicht griffig genug, vielleicht sind die Capstanwellen schon zu glatt? Ich hab Gottseidank noch ein Revox das ist nicht so eine Diva...

    Der Auslieferungszustand laut Daten (z.B. im Gleichlauf) ist bei den Naks besser, aber bei der Langzeitstabilität sind eindeutig die Schweizer vorne!

  • ...Ich hab Gottseidank noch ein Revox das ist nicht so eine Diva...

    Der Auslieferungszustand laut Daten (z.B. im Gleichlauf) ist bei den Naks besser, aber bei der Langzeitstabilität sind eindeutig die Schweizer vorne!

    da stehen dann mal wieder so Aussagen einfach im Raum und werden auch noch beklatscht, prima. Und wenn ich das jetzt genauso aber andersrum behaupte, wer ist dann der Richter, der entscheidet, wer recht hat???


    Nein, sorry! Probleme gibt es bei allen, da gibt es keine Ausnahme. Die Geräte sind alle alt, unterschiedlich genutzt und unterschiedlich gewartet.

    Insofern sind -gerade wenn jemand sein Problem in den Griff bekommen will- solch plakative Stellungnahmen völlig überflüssig...

  • Hallo,

    das es gegensätzliche Aussagen gibt, erleben wir auch bei diesem Hobby oft, nachzulesen im Forum. Dabei geht es jetzt nicht um subjektive Klangempfindungen. Zur Funktionsweise und der Zuverlässigkeit müsste eine technische Aussage möglich sein. Aber Attribute wie Zuverlässigkeit sind wohl kaum verifizierbar und vergleichbar.

    Ist das Nak ZXL 1000 denn von Werk aus empfindlich, übertrieben ausgedrückt wie ein rarer 12 Zyl. Oldtimer Motor?

    Ich dachte, dass das Gerät mit seiner Bandanpassungsfähigkeit und starken Motoreinheit besonders auch mit alten bespielten Cassetten gut zurechtkommt.

    VG Alex

  • Kenne ich das Problem bei den Technics bei mir genau so vor und rückspulen okay aber Abspielen nach kurzer Zeit nein geht aus. Auch alles überholt. Andruckrollen sind auch so ein Thema bei den Kassettenlaufwerken.

  • nein, das 1000 ZXL ist nicht empfindlich(er), es war seinerzeit das mit weitem Abstand beste Cassettendeck der Welt. Sein Problem ist heutzutage leider die Komplexität. Nur noch sehr wenige Fachbetriebe sind in der Lage (und Willens) sich da hinein zu arbeiten. Verkauft wird das natürlich oft anders, dann passt es eben am Ende nicht.

    Und ja, es gibt gerade bei Nakamichi eine hohe Zahl an Schlaubergern, die meinen, sich im Zusammenhang mit eigentlich typischen Cassettendeck-Problemen mit Häme nach vorne spielen zu können. Um es mal genauso billig zurückzuspielen, sind das meist die Opel-Fahrer, die sich ins Fäustchen lachen, wenn ein Mercedes am Abschleppseil hängt... ;)

    Was Dein Problem angeht, bleibe ich bei meiner Vermutung, dass Cassette und Andruckrollen geprüft und letztere ggf. penibel gesäubert werden sollten. Wenn es dann weiterhin zu Problemen kommt, würde ich es an den Fachbetrieb zurückgeben, der Dir das so ausgeliefert hat. Dann stimmt z.B. möglicherweise was am Bandzug nicht.

  • Hallo in die Runde,


    bereits soeben früh am morgen im Hörraum getanzt, "Wie geil ist das denn bitte". Gestern beim Spaziergang alte Cassetten, welche zum Verschenken an der Straße standen, mitgenommen. Erster Aufnahmeversuch soeben klang dumpf. Bedienungsanleitung herausgesucht und Youtube mit der Fragestellung aktiviert, "Wie wird richtig eingemessen"? Einige Versuche waren nötig. Voll automatisch funktioniert das ja, wie von Geisterhand gesteuert leuchten Anzeigen auf und das Tape spult zum Ausgangspunkt zurück. Klasse! Der Sound ist sehr gut, noch nicht das Originalniveau im Vergleich zur Platte, aber richtig gut ohne Vergleich. Dabei kenne ich die Vergangenheit der alten Cassette nicht und es scheint sich um ein günstiges Band zu handeln.

    Ein Dank für eure Antworten.

    Ein besonderer Dank an Frank für deine Einordnungen! Vor bereits einem Jahr habe ich im Forum eine Anfrage gestellt und da hast du auch als erster geantwortet:



    VG Alex

  • Ich möchte auf keinen Fall das Nak schlechtreden, ich liebe mein Nakamichi und mein Revox! Schauen beide auch sehr toll aus.

    Aber wenn mal was nicht funktioniert, reparieren tu ich lieber am Revox, weil hier Directdrivemotoren sind und nicht so viel Plasik verbaut ist.

    Spielen dürfen beide gleichviel, eines im Musikzimmer, eines im Wohnzimmer...

  • Nakamichi hat die Grenzen der Cassettentechnik verschoben. Wenn sie funktionieren, sind es traumhafte Decks. Aber eben die schon erwähnte Komplexität der Technik fordert ihren Tribut, geht mal was nicht. Ein Nak zu reparieren ist oft deutlich schwieriger als andere Decks. Und die Betriebe, die das Know How und notwendigen Hilfmittel haben, werden weniger.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Ein Nak zu reparieren ist oft deutlich schwieriger als andere Decks. Und die Betriebe, die das Know How und notwendigen Hilfmittel haben, werden weniger.

    Hi, ich bin kein Fachmann aus der Materie und kann somit keinen Vergleich bestätigen. Jedoch hat mein Nakamichi ZXL 1000 einen langen Aufenthalt in der Werkstatt hinter sich, es gab Komplikationen und es wurde die Komplexität der Technik vom Techniker bestätigt.

  • Hallo,


    die Frage ist, ob das Nakamichi bei anderen Kassetten auch stoppt. Es gibt z. Tl. Bandmaterial, das sich zersetzt und klebrig wird. Ich kenne das bei Tonbandgeräten.


    Wenn das nichr der Fall ist, würde ich die Bandandrucksrollen und die Capstanwellen mit Isopropylalkohol und Wattestäbchen reinigen.

    Gruß Udo Karl

  • Wie manche schon angedeutet haben, kann dies mehrere Ursachen haben.

    Klar kann die Kassette defekt sein.

    Oft sind aber aber verhärtete Andruckrollen, fest sitzende Mechanik, ausgelutschte Riemen, oder Idler - ODER ALLES.

    Sofern das Gerät keinen (guten) aktuellen Service hat, muss das Gerät diesen erfahren. Es lohnt sich. Ich würde mich anbieten, allerdings bin ich derzeit ziemlich voll, sodass eine gewisse Wartezeit unumgänglich wäre. Wenn das Geld locker sitzt, tut es Phonoservice Ehmler (siehe Google) aber am allerbesten. Aber auch da mit Wartezeit - die sich aber egal bei wem bei diese tollen Deck lohnt.

    LG

  • nein, das 1000 ZXL ist nicht empfindlich(er), es war seinerzeit das mit weitem Abstand beste Cassettendeck der Welt. Sein Problem ist heutzutage leider die Komplexität.

    Ich kann da alrac bestätigen. Das 1000 ZXL ist was feines und die tapedecks sind bei mir alle nach 5-7 Jahren mal wieder dran. Meist ist es eine Kleinigkeit, aber doch ein wenig aufwendig. Mache gerade wieder eine Runde über einige Geräte. Beim Alpage (Alpine) AL 85 war z.B. die Nadel eines Peakmeter etwas schwergängig und der Kontrollmechanismus spinnte total. Erst einmal voll Wut alles raus gerupft - und dann - krieg ich wieder alle Kabel an die richtige Stelle :wacko: . Naja, ich hatte ja auch hier vor Jahren schon mal Fotos von innen gemacht. Peakmeter gängig gemacht. Die Taster vorne nachgemessen und die Werte beim Tasten waren alles andere als 0 Ohm. Dann irgendwo noch einen Elko getauscht und jetzt ist alles wieder klar.

    Das ZXL hatte bei mir keinen Play mehr und machte vom Antrieb schon komische Geräusche. Auch hier - raus rupfen, testen und ein wenig probieren. Der Motor war, so wie es scheint, etwas schwergängig. Habe versucht, mit Sinterlageröl das Lager aufzubereiten - auch hier läuft sonst alles Prima - selbst die komplette Auto-Calibrierung inkl. Azimuth läuft hier nach rund 45 Jahren noch - und das Gerät ist wirklich gut von der "Nicht-Klang"-Perspektive :). Im Vergleich zu anderen sind auch noch alle Stecker und Buchsen mit den schönen und für die unterschiedlichen Boards verschieden farblichen CNxx Beschriftungen drauf, die man aber auch hier gut braucht.

    Freundliche Grüße


    Peter

  • Ich ergänze einfach mal hier wieder die neuen Erfahrungen:

    Beim Play war das Tape auf einmal langsamer - ca. 1/2-1 Ton.

    Erst dachte ich, dass es ggf. etwas an der Mechanik ist und ich ein wenig neu schmieren müsste. Dann fand ich aber schnell heraus, dass die Geschwindigkeit bei Aufnahme exakt richtig ist. Das liegt daran, dass bei Aufnahme das Potentiometer für die Geschwindigkeitsanpassung vorne übergangen wird.

    Nach langem hin und her gab es dann für mich 3 mögliche Fehlerquellen. Poti - das war es nicht. Kondensator zur Stabilisierung dieses Schaltungsteils - auch das nicht. CMOS-Schalter 4066, der die Umschaltung zwischen Rec und Play bezüglich des Übergehen des Potis macht. Dort scheint einer der 4 Schalter entweder nicht sauber genug zu trennen oder einen zu großen Widerstand zu haben. Das konnte ich nicht ganz sauber herausmessen, vermute aber ersteres - definitiv nach Tausch des Bausteins läuft wieder alles exakt. Nervig ist nur dieser blöde Abbau der Frontplatine. Dass hätte damals Nakamichi wirklich servicefreundlicher lösen können. Da sind zig Stecker und die Kabel werden durch diverse Öffnungen oben, unten rechts und links durchgefriemelt. Da lieb ich mir doch meine Accuphase-Teile, wo alles super einfach demontiert werden kann.

    Aber hier habt Ihr bestimmt einen Trick für das ZXL - könnt ja mal hier rein schreiben ;) .

    Freundliche Grüße


    Peter