EAR 834p Clone - Ein Erfahrungsbericht

  • Moin Leute,


    das hier betrifft zwar die EAR nur indirekt, aber es ist mir halt hier aufgefallen.


    Ich hatte heute die Möglichkeit, ein Scope und einen Signalgenerator zu benutzen.


    Ich habe in meinen Trafo eingespeist, klar ganz doll abgeschwächt, ein Rechteck, und begutachtet, was in der EAR ankommt.


    Da waren leichte Überschwinger zu sehen.


    Ich habe dann meinen Abschluss angepasst. Ich habe jetzt nicht mehr 330KOHm, sondern nur 100KOhm und dazu parallel 100KOhm mit 100pF Styroflex in Serie.


    Es ist gerade so, das die Überschwinger aufgefressen werden.


    Der Trafo hat eine RiseTime < 3usec, und jetzt ein RC mit 10usec (FG ca. 16KHz).


    Ist ein klarer Fortschritt. Leider ist mir die Zeit davongelaufen, und die Dokumentation ist nicht gemacht.


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/155304/


    Ist so ganz bischen zu hören, macht es geschmeidiger.


    Jetzt darf ich natürlich meine Kabel nicht mehr verändern, die spielen da mit. Ist das der Kabelklang?


    LG Winnie.

  • Jetzt darf ich natürlich meine Kabel nicht mehr verändern, die spielen da mit. Ist das der Kabelklang?


    LG Winnie.

    klar - denn ein Kabel verhält sich wie ein Bauteil, welches durchaus zwischen Geräten einen Einfluß erzeugt. Daher existiert in der Nachrichtentechnik (Audio ist nix anderes) das Gesetz der Anpassung. Ist bei Hifi leider unmöglich, da es diesbezüglich keine Norm gibt...

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Ja,


    das gibt zu denken. Ist ja schon was anderes, wenn man den Abschluss jetzt auch frequenzabhängig zu machen hat, soll.


    Das ist evtl. auch der Unterschied Abschluss beim Verstärker mit "Ohmschen" - Widerstand zu Abschluss mit Übertrager.


    Beim Übertrager wird ja nicht nur der Lastwiderstand heruntertransformiert, ebenso wird die kapazitive Last hochtransformiert, das ganze auch noch nichtlinear und frequenzabhängig.


    Es werden also aus 47KOhm und 100pF schnell bei 15-facher Übersetzung nicht nur 200 Ohm sondern auch 20nF parallel.


    Irgendwie ist das Ganze ja eher eine Spielwiese als eine "richtige" Anwendung.


    Aber ich werde das Problem nicht lösen können, da wird wohl jeder seine Erfahrungen zu machen haben.


    LG Winnie.

  • Moin Leute,


    ich habe ja meine EAR schon recht lange in Betrieb, und da macht man schon seine Erfahrungen, an denen ich Euch gerne teilhaben lasse.


    Mein Umbau hat sich ja zunächst auf das Offensichtliche beschränkt, was man so macht, machen kann.


    Hier waren zunächst Markenröhren, bessere Kondensatoren und Bypass zu nennen. Was mir damals noch nicht so klar war, war was die EAR denn eigentlich so anders macht.


    Bei der EAR arbeitet die erste Röhre außerhalb der Gegenkopplung, erst die Folgeröhre macht das RIAA Netzwerk. Das hat zur Folge, das je nach Gain der ersten Röhre der Bass etwas dicker kommen kann oder aber nicht. Man muss auch wissen, das hier, also in der ersten Röhre das Signal noch unentzerrt verstärkt wird, also viel Höhen oder Pulsbelastung vorhanden ist, ja auch bei Kleinsignal.


    Ich dachte, der Klang wird über die Röhre eingestellt. Stimmt auch, aber viel mehr machen die Kondensatoren am Klang. Ebenso wie es gut ist, für beide Kanäle eine getrennte Versorgung zu haben.


    Also was viel bringt, ist die Auswahl der Röhren bezüglich der Verstärkung. Ich habe die größte Verstärkung auf V1, dann V2 und die Kleinste auf V3 gelegt. Das kann man mit einem Voltmeter gut messen, am Kathodenwiderstand von V1, je kleine die Spannung desto größer das Gain. Also alle Rören mal in V1 gesteckt und gemessen.


    Der Typ macht es dann ja auch noch. Ich habe auf NOS verzichtet und mich aktuell orientiert. Da hat sich nichts geändert.


    Die Koppelkondensatoren, 0.15uF und 1uF sind sehr klang bestimmend, hier in Reihenfolge:


    Wima MKP, Mundorf MCap, Mundorf Supreme, Mundorf Supreme Silver Oil.

    Der Mundorf Supreme Silver Gold Oil war mir etwas zu nüchtern.


    In der RIAA kann man Folie verwenden oder Glimmer. Glimmer ist etwas nervöser, aber keineswegs unangenehm. Hier also nach Geschmack.


    Das Bypass ist eminent wichtig. Hier gibt es zwei neuralgische Stellen, das ist die Anodenspannung von V1 und der Elko negen dem Kathodenwiderstand V2.


    Bei V1 habe ich einen guten ERO verwendet, so 0.1uF. Neben dem Elko an V2 habe ich Mundorf MCap eingesetzt. Das beides bringt Dynamik und Auflösung.


    Was mir nicht so gefallen hat, ist die EAR in Originalform. Hier braucht es sehr sehr gute Elko's in der Versorgung (gemeinsam), und man ist mit der Größe der Bauteile wesentlich beschränkt.


    Was mir auch nicht so richtig gefallen hat, waren die Phono's mit zwei oder drei Röhren, also Shure M65 oder MacIntosh M7. Hier war jeweils ein vollständiges RIAA Netzwerk über alle Stufen gemacht. Mir war die EAR da von der Spantanität lieber. Auch wenn es sicher zu bemerken gibt, das die Anderen in Bereichen straffer klingen können (ist ja alles in der Gegenkopplung...).


    Das Alles ist natürlich relativ. Wer seine Phono umgebaut hat, der weis was ich meine. Hier wurde ja auch viel ergänzt, an den anderen, also in der Versorung, Heizung und einen Kathodenfolger hinzu usw.


    Leider ist die Liefersituation bei Mundorf Kondensatoren recht schlecht derzeit, und teuer ist es auch.


    Liiebe Grüße vom Winnie.

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